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Die DC-Monthlies der Teilzeithelden sind da! Pünktlich zur Wiedergeburt des DC Universums präsentieren wir euch einen völlig neuen Artikeltyp, der euch über die monatlichen Entwicklungen auf dem Laufenden hält. Diesmal haben wir uns für April die neuen Einser-Ausgaben vorgenommen.

Wir hatten es euch versprochen, und dieses Versprechen machen wir wahr! Ab sofort berichten wir umfassender und gezielter aus der Comic-Szene als zuvor. Und den Anfang machen wir mit In unseren Monthlies präsentieren wir euch jeden Monat die spannenden Entwicklungen in den fortlaufenden Heftserien, die Panini Comics zum DC Universum herausbringt. Und dieser Monat ist besonders spannend. Denn mit dem Rebirth-Event stehen neue Einser-Nummern an. Was also bietet die Wiedergeburt?

Haupthandlung/Metaplot

Zunächst einmal geht es im ersten Monat um neue Bündnisse und alte Bekannte. In so gut wie allen Heften werden neue Vereinigungen angegangen, die Charaktere beleuchtet und vorgestellt, und die Handlungsstränge an bestehende Ereignisse so geschickt angeknüpft, dass einem Leser ein flüssiger neuer Start ermöglicht wird. Dabei sind die Bedrohungen, denen sich die Charaktere gegenübersehen, nicht von schlechten Eltern. Auch scheint man es bei DC mit dem Rebirth-Konzept wirklich ernst zu meinen, denn viele Erinnerungen an vergangene Epochen werden wach, und besonders die Fans, die in den 1990er Jahren den verschiedenen Reihen gefolgt sind, kommen diesen Monat voll auf ihre Kosten.

Superman 1: Pfad zur Verdammnis

Bei Superman legt das Rebirth-Event von Anfang an richtig los. Lex Luthor hat das Erbe des kürzlich verstorbenen Mannes aus Stahl angetreten und verteidigt nun im eisernen Energieanzug die Bürger von Metropolis. Das Zeichen des Hauses El ziert dabei seine Brust. Dies passt jedoch dem Superman aus der Parallelrealität gar nicht, denn er traut Lex aus verständlichen Gründen nicht. Er verlässt die Zurückgezogenheit seiner Farm, wo er sich mit Lois und dem gemeinsamen Sohn Jon niedergelassen hatte, um Luthor im offenen Kampf gegenüberzutreten. Doch während der Kampf tobt, erscheint plötzlich Doomsday auf dem Plan, der den Prä-52-Superman bekanntlich schon einmal getötet hat. Er ist stärker als je zuvor und besitzt nun sogar die Fähigkeit, strategisch zu denken. Zu allem Überfluss wird dieser Jahrhundertkampf von niemand Geringerem aufgezeichnet und medial aufbereitet als von Jimmy Olsen und – Clark Kent. Bei so viel Superman schwinden dem Leser fast die Sinne. Die Erinnerungen an die großartige Death of Superman-Ära kommen zwangsläufig an die Oberfläche, und eine Menge offener Fragen lassen auf eine baldige Fortsetzung des Comics hoffen.

Zeichnerisch hat Patrick Zircher ein echtes Highlight geschaffen. Wunderschöne, klare Bilder werden durch die Farbenpracht, die Tomeu Morey ihnen verleiht, fast lebendig. Man fühlt sich direkt in das umkämpfte Metropolis versetzt und bekommt das Gefühl, einen Film zu betrachten.

Die harten Fakten:

  • Autor(en): Dan Jurgens
  • Zeichner(in): Patrick Zircher
  • Seitenanzahl: ca. 70
  • Preis: 4,99 EUR
  • BezugsquellePanini Comics

 

Batman 1: Ich bin Gotham

Ähnlich fulminant startet die neue Batman-Reihe. Batman bangt bereits in den ersten Panels des neuen Bandes um sein Leben, denn ein Flugzeugabsturz stellt ihn vor die Wahl, Dutzende sterben zu lassen, oder sein eigenes Leben zu opfern. Bruce Wayne wäre nicht Batman, wenn ihm da die Entscheidung schwer fiele. Und so sieht es für eine kleine Weile so aus, als verlöre das neue DCU den klassischen Batman gleich wieder. Doch Hilfe naht in Form des neuen Superhelden-Duos Gotham und Gotham Girl. Diese beiden Geschwister sind mit Superkräften ausgestattet und von Batman inspiriert. Und so begeben sie sich bei ihm in die Ausbildung, um den Dunklen Ritter künftig bei der Verteidigung Gotham Citys zu unterstützen. Ihr erster Gegner ist dabei ein alter Bekannter, nämlich Doktor Hugo Strange.

Die Zeichnungen von David Finch ergeben mit der düster-erdigen Farbgebung durch Jordie Bellaire einen sehr melancholischen Eindruck, der sehr schön zum Erzählstil der neuen Batman-Serie passt. Die Charaktere sind sehr gut getroffen, und besonders die Emotionen in den Gesichtsausdrücken sind deutlich les- und nachvollziehbar.

Ein besonderes Highlight dieses Bandes sind die beiden Poster. Einerseits findet sich Batman in einem epischen Kampf mit dem Joker, auf der anderen Seite eine Versammlung aller DC Rebirth-Helden.

Die harten Fakten:

  • Autor(en): Tom King
  • Zeichner(in): David Finch
  • Seitenanzahl: ca. 70
  • Preis: 4,99 EUR
  • BezugsquellePanini Comics

 

Suicide Squad 1: Die Stählerne Gruft

Bei Suicide Squad hat man beim Neustart ziemlich sicher die Filmfans im Kopf gehabt. Amanda Waller stellt zum wiederholten Male ein Team für eine Spezialoperation zusammen, die sich aus den größten Psychopathen des DCU zusammensetzt. Unter der Leitung von Colonel Rick Flag und Katana ziehen diesmal Deadshot, Harley Quinn, Captain Boomerang, Killer Crock und die Enchantress ins Gemetzel. Durch eine Menge Blut und eine ganze Wagenladung von Flachwitzen, die an die schlimmsten Zeiten von Marvel erinnern, kämpfen sie sich bis zu einem Relikt aus den Zeiten von General Zod vor, um festzustellen, dass es sie direkt in die Phantomzone zu ziehen droht. Die Bonusgeschichten, nämlich die Personalakten von Deadshot und Boomerang, sind für mich das Beste an dem Comic, was die Geschichten angeht.

Regelrecht begeistert hat mich hingegen das Artwork von Meisterillustrator Jim Lee, der sich hier einmal mehr von seiner stärksten Seite zeigt. Dynamisch, actiongeladen, und sehr modern wirken die Illustrationen, die Farben bieten eine saubere Optik, die an ein Computerspiel erinnert.

Die harten Fakten:

  • Autor(en): Rob Williams
  • Zeichner(in): Jim Lee
  • Seitenanzahl: ca. 70
  • Preis: 4,99 EUR
  • BezugsquellePanini Comics

 

Justice League 1: Die Auslöschungs-Maschine

Die Justice League geht gemeinsam in einen Kampf gegen mächtige neue Gegner. Die Vorläufer scheinen eine alte Rasse zu sein, die die Erde mit Weltraumschiffen, tektonischen Aktivitäten und Gedankenmanipulation angreifen. Ihre Existenz ist nach eigenen Angaben älter als die des Menschengeschlechts. Und so wundert es nicht, dass die Liga alle Hände voll zu tun hat, um ihnen entgegenzutreten. Doch der Kampf scheint zu scheitern, denn wie wir wissen, fehlt der Liga ihr mächtigster Streiter. Superman ist tot. Und nun liegt es am Superman aus der Parallelwelt vor den New 52, das Blatt zu wenden. Sein Eingreifen in die Geschehnisse könnte die Rettung bringen. Doch ausgerechnet Batman traut ihm nicht über den Weg. Ein steiniger Pfad zu Vertrauen und Kooperation beginnt.

Tony S. Daniel gelingt es, durch seinen sauberen und gekonnten Stil den Leser durch das Gewusel und die Unruhe der gewaltigen Actionszenen zu führen. Nie verliert man die Übersicht, obwohl die Handlung sich streckenweise zu überschlagen scheint. Dabei liegt auf der Kolorierung ein leichter Sepia-Schleier, der durch seine mattierende Wirkung dem Geschehen irgendwie Gewicht verleiht. Sehr gelungen.

Die harten Fakten:

 

Batman: Detective Comics 1: Angriff der Batman-Armee (Highlight)

Panini hat sich entschieden, Batman: Detective Comics in einer eigenen, regelmäßigen Heftserie herauszugeben. Und diese Entscheidung ermöglichte mein Highlight des Monats, denn der erste Panini-Band umfasst die ersten drei Kapitel der Batman Armee-Story. Und hier werden Erinnerungen an Knightfall und Niemandsland lebendig, denn Batman stellt sich nicht allein einer ganzen Armee von Jokern und maskierten Soldaten. Sein Team ist umfangreich wie nie. Batwoman, die der Leser aus den New 52 kennt, kämpft ebenso an seiner Seite wie Azrael (Jean Paul Valley trug selbst schon die Maske des Dunklen Ritters). Aber auch ein Wiedersehen mit dem dritten Robin Tim Drake, der nun als Red Robin unterwegs ist, und dessen Freundin Stephanie Brown alias Spoiler steht an. Dann wäre da noch Cassandra Cain, die zu Niemandsland-Zeiten das Kostüm von Batgirl trug, und sich nun Orphan nennt. Und zu guter Letzt schließt sich auch der ehemalige Superschurke Clayface der Armee des Fledermausmannes an. Alle Charaktere sind in ihren Eigenheiten sehr gut getroffen und passen sich perfekt in die rasante und spannende Story ein. Zudem wird das Thema des Rebirth-Events (alte Bündnisse und neue Beziehungen) hervorragend getroffen. Dieser Band weiß zu begeistern.

Auch das Artwork überzeugt sofort. Bereits in den ersten Panels zeigt sich, dass Eddy Barrows ein wahrer Künstler ist. Die Linienführung begeistert, die Panels wirken teilweise wie eine Mischung aus Ölgemälde und Actionfilm. Und gerade der naturalistische Ton lässt aufgrund der Posen und Perspektiven an Heiligen-Ikonographie denken. Dabei wurde sich auch ganz klar an charaktertypischen Panels älterer Comics orientiert, um den Figuren schon in ihren Bewegungen einen eigenen Charakter zu verleihen. Großartig!

Die harten Fakten:

  • Autor(en): James Tynion IV
  • Zeichner(in): Eddy Barrows
  • Seitenanzahl: ca. 70
  • Preis: 4,99 EUR
  • BezugsquellePanini Comics

 

Fazit des Monats

Die Rebirth-Heftserien sind mit einem Paukenschlag gestartet. Dabei gelingt es tatsächlich, dem Konzept des Events gerecht zu werden. Eine Menge altbekannter Gesichter tauchen in überraschend neuem Kontext wieder auf und erfreuen Altleser und Neueinsteiger gleichermaßen. Eine Menge spannender Handlungsbögen wurden eröffnet und harren der Fortsetzung. Insbesondere die Geschichten um den neuen Superman und um Batman wissen den Leser zu fesseln. Trotz der ungeheuer großen Zahl von Figuren, mit denen man es in diesen Bänden zu tun bekommt, sind diese doch ausgesprochen gut entwickelt und zeigen deutlich ihren persönlichen Charakter. Besonders deutlich tritt dies bei unserem Highlight des Monats, Batman: Detective Comics zu Tage, wo es ein Wiedersehen mit vielen wichtigen Figuren der 1990er Jahre gibt.

Einzig Suicide Squad konnte nur bedingt überzeugen. Der Humor ist doch etwas zu flach und effektheischerisch geraten, da kann selbst das meisterliche Zeichenvermögen von Jim Lee nur begrenzt entschädigen. Leser, die durch die Filme zum Comic geführt wurden, werden hier allerdings genau den Stil des Films wiederfinden. Alles in allem war dies ein heißer Monat für DC Rebirth. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht.

Artikelbilder: Panini Comics
Diese Produkte wurden kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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