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In Magics neuer Erweiterung Amonkhet werden die Spieler in eine ägyptische Welt entführt. Welche Möglichkeiten die Erweiterung bietet, was man alles spielen kann, und welche neuen Fähigkeiten Spieler erwarten, haben wir unter die Lupe genommen.

Seit Ende April ist die neueste Erweiterung zu Magic: The Gathering erhältlich. Diesmal wird den Spielern dabei eine ägyptisch angehauchte Welt mit vielen Mumien, Zombies, Prüfungen, Kartuschen und diversen Fähigkeiten präsentiert. Einbalsamieren ist eine neue Fähigkeit, die dem Spiel mehr Taktik aus dem Friedhof ermöglicht. Auch bekannte Fähigkeiten früherer, sogar sehr alter Editionen finden sich bei den Karten. Umwandlung und Lebensverknüpfung sind zwei davon. Doch was genau ist alles in dem 264 Karten großen Set von Amonkhet enthalten, und welche Deckmöglichkeiten ergeben sich? Denn Amonkhet stellt das klassische Farbbild etwas auf den Kopf und ist allein deswegen schon sehr interessant. Wer ein rein weißes Zombiedeck spielen möchte, kann sich in dieser Erweiterung austoben.

Die häufigsten Fähigkeiten der Kreaturen in Amonkhet

Mechanik: Erschöpfen

Diese Fähigkeit bietet eine tiefere taktische Möglichkeit für Kreaturen. Man kann einen besseren Effekt ausschöpfen, dafür enttappt die betreffende Kreatur eine Runde lang nicht.

Beispielkarte: Ruhmwürdiger Geweihter

Mechanik: Umwandlung

Die bereits seit vielen Jahren immer wiederkehrende Fähigkeit erlaubt dem Spieler, schneller durch sein Deck zu kommen, bzw. im Moment ungewollte Karten zu entsorgen, um eine neue zu erhalten, oder man befördert Karten von der Hand gezielt in den Friedhof.

Beispielkarte: Zensieren

Mechanik: Einbalsamieren

Die neue Fähigkeit ermöglicht es, eine Karte für seine Einbalsamierungskosten aus dem Friedhof ins Exil zu schicken, dafür kommt ein identischer Spielstein (Token) wieder ins Spiel.

Beispielkarte: Salbende Priesterin

Mechanik: Lebensverknüpfung

Wenn die Kreatur Schaden zufügt, erhält man so viele Lebenspunkte dazu, wie der ausgeteilte Schaden der Kreatur ist.

Beispielkarte: Unheilvolles Ammit

Mechanik: Trampelschaden

Schaden, der über die Verteidigungspunkte der blockenden Kreatur(en) hinausgeht, wird dem verteidigenden Spieler zugefügt.

Beispielkarte: Verehrte Hydra

Mechanik: Fliegend

Nur fliegende Kreaturen oder solche mit der Fähigkeit Reichweite können diese Kreatur blocken.

Beispielkarte: Rätselhafter Sceada

Mechanik: Eile

Die Einsatzverzögerung gilt nicht für diese Kreatur.

Beispielkarte: Krokodil des Scheidewegs

Weiß

Bekanntlich zerstört Weiß Verzauberungen, verhindert Schaden und schützt vor einigen Farben. Die Kreaturen sind oft Soldaten, Engel oder Vögel. In der aktuellen Erweiterung Amonkhet ist der Weltenwanderer Gideon Jura als starker Verbündeter enthalten. Und das auch in gleich zwei Versionen.

Gideon, Inbild der Kriegskunst, ist auch im vorkonstruierten Deck enthalten und von den beiden Versionen die teurere, mit insgesamt fünf Mana. Der andere kostet drei Mana. Auch die Fähigkeiten der beiden Versionen unterscheiden sich erheblich. Beide lohnen sich, zusammen in einem Deck gespielt zu werden und ergänzen sich gut. Mit der Verzauberung Gideons Entschlossenheit erhalten nicht nur die eigenen Kreaturen +1/+1, sondern man kann sich den Weltenwanderer Gideon, allerdings nur die spezielle Version „Inbild der Kriegskunst“, aus der Bibliothek oder dem Friedhof heraussuchen und auf die Hand nehmen.

Zombies kennen Magic-Spieler schon sehr lange. Natürlich bringen wir immer die Farbe Schwarz mit ihnen in Magic in Verbindung. Umso großartiger ist, dass es in Amonkhet nun auch weiße Mumien gibt, die als Zombie zählen. Die Fesselnde Mumie, die Übungsmumie und der Fächerträger bilden in einer solchen Deckidee zusammen mit dem Spontanzauber Im Namen Oketras einen guten Grundstock an Untoten-Karten. Kreaturen tappen oder ins Exil schicken ist mit weißen Karten gut möglich. Als Absicherung gegen ein Reanimationsdeck empfiehlt sich die Artefaktkreatur Hüter der Toten für zwei farblose Mana. Ihre Fähigkeit exiliert Friedhöfe, zwar auch den eigenen, aber es ist eine sehr gute Möglichkeit, schnell mit dem gegnerischen Friedhof aufzuräumen.

Amonkhet hat nur drei Engel zu bieten, das liegt natürlich an der Welt an sich. Außer den weißen Mumien finden sich viele Vögel, Soldaten und Katzen bei Weiß wieder.

Grün

Schakale, Naga, Druiden, Insekten und Menschen sind die Kreaturentypen, die einen diesmal erwarten. Artefaktzerstörung, Lebenspunkte-Generierung und Kreaturenpumpen bis zum Ende des Zuges sind die hauptsächlichen Strategien für Grün. Die Riesenspinne kehrt zurück, und dadurch kann sich wenigstens Grün gegen die fliegenden Kreaturen von anderen Farben wehren, während sich Schwarz und Rot in diesem Bezug schwer tun in Amonkhet. Doch neben der Spinne findet sich hier auch ein weiterer grüner Klassiker wieder, der Nebel. Somit kann der Gegner ruhig mit allem angreifen, während man nur mit wenig Mana allen Schaden durch Kreaturen in der aktuellen Runde verhindern kann.

Schwarz

Direkte Kreaturen-Entsorgung gibt es im neuen Set nur mit einer Dualfarbkarte: Anfang/Ende. Mit der Prüfung des Ehrgeizes kann man den Gegner eine Kreatur opfern lassen. sollte eine Kreatur aus älteren Editionen Schutz vor Schwarz haben, helfen diese Karte sowie ähnliche Karten früherer Editionen weiter, wie etwa Teuflisches Edikt (Sturmwind) oder auch Chainers Erlass (Qualen). Die Strategie liegt diesmal fast ausschließlich darauf, -1/-1-Marken auf andere Kreaturen zu verteilen. Oft ist es von Vorteil, die eigenen dadurch zu opfern, um einem größeren Ziel zu dienen. Es gibt auch die für Schwarz eher seltene Möglichkeit, Karten zu ziehen. Als Gegenteil zu den Engeln finden sich Dämonen als spielbare Kreaturen ein, doch auch diese sind wie die Engel sehr rar gesät. Mit der Weltenwandererin Liliana Vess, auch in zwei Versionen verfügbar, hat man eine Gegenstrategie zu Gideon Jura. Eine Liliana ist exklusiv im vorkonstruierten Deck enthalten, so wie Gideon im weißen.

Rot

Kreaturen mit Eile, Direktschaden, schnellere Entwicklung als bei anderen Farben, und Land- bzw. Artefaktzerstörung sind die Kennzeichen von Rot. Die Farbe bleibt sich in dieser Hinsicht treu. Spieler bekommen viele Kreaturen mit Eile und Erschöpfen, Kreaturen und Sprüche, die bis zum Ende der Runde Eile verleihen, und Schaden, der auf Kreaturen abzielt. Kreaturen wie Schakale, Minotauren und Kleriker sind die hauptsächlichen in Amonkhet. Sogar Kartenziehen ist für rote Decks möglich. Landzerstörung gibt es durch die Karte Gewaltiger Einschlag, jedoch ist es die einzige dieser Art. Ein Kreaturen-Kontrollzauber für eine Runde, sonst eine blaue Spezialität, bietet eine schöne Option, um sich vor einem Angriff noch schnell der stärksten Kreatur des Gegners für die Runde zu bemächtigen. Das Beste ist, dass diese somit auch nicht als todbringender Blocker zur Verfügung steht.

Blau

Seit jeher sind der Gegenzauber und Kontrolle über gegnerische Kreaturen, Artefakte und ähnliches die Strategie von blauen Decks. Im Amonkhet-Set bekommt man einen allgemeinen Gegenzauber, einen Gegenzauber, bei dem der Gegner zusätzlich Mana zahlen muss, oder er gilt als abgebrochen, und einen Kreaturen-Gegenzauber. Die meisten Kreaturen fliegen, und Umwandlung kommt bei vielen Karten verschiedenen Typs vor. Darauf lässt sich eine gute Deckidee aufbauen, da es Verzauberungen und andere Karten gibt, die davon profitieren, wenn man umwandelt. Auch Sprüche mit Umwandlung kann man sich aus dem Friedhof wieder auf die Hand holen. Weiter bekommt man wieder mit einigen Kartenzieh-Sprüchen die Möglichkeit, sich schneller durch sein Deck zu arbeiten. Das übliche Problem ist, das blaue Sprüche teurer sind als die anderer Farben. Das macht blaue Decks langsamer als andere Farben. Manabeschleunigung gibt es in Amonkhet nicht.

Artefakte

Zwar gibt es keine Manabeschleunigung, doch im Zuge des ägyptischen Themas dafür Monumente, die die jeweiligen Kreaturen-Farbsprüche um ein farbloses Mana günstiger machen. Als Nebeneffekt üben sie einen, für die dazugehörige Farbe, typischen Effekt aus. Bontus Monument beispielsweise macht schwarze Kreaturensprüche um ein farbloses Mana billiger, und jedes Mal, wenn man einen Kreaturenspruch wirkt, verliert jeder Gegner einen Lebenspunkt, und man erhält einen dazu. Das legendäre Artefakt Thron des Gott-Pharaos ist eine der spielstärksten Karten in jedem Deck. Es kostet nur zwei Mana, und der Gegner verliert am Ende der eigenen Runde so viel Leben, wie man selbst getappte Kreaturen hat.

Vorkonstruierte Decks

Das schwarz/grüne Deck um die exklusive Liliana, Todesverbreiterin basiert auf Zombies, den gegnerischen Kreaturen durch -1/-1-Marken den Garaus zu machen, und durch die Kombination von Prüfungen und Kartuschen die eigenen Kreaturen aufzubauen. Dabei gibt es einige exklusive Karten im Liliana-Deck, die es nicht in Boostern gibt. Diese zählen jedoch zum regulären Set und sind turnierlegal in den entsprechenden Formaten (Standard, Modern und Block). Liliana, Todesverbreiterin ist die wichtigste Karte dabei. Lilianas Einfluss ist die zweitwichtigste, sie lässt den Spieler Liliana aus dem Friedhof oder der Bibliothek heraussuchen und gleichzeitig eine -1/-1-Marke auf jede Kreatur legen, die er nicht kontrolliert. Das ganze kostet dann insgesamt sechs Mana, Liliana die Todesverbreiterin kostet sieben. Des Weiteren kommen noch exklusive Unterstützungskreaturen hinzu, wie die Zerlumpte Mumie, der Verdorrte Naga und der Faulige Obstgarten. Somit erhält man auch ein gutes Doppelland, exklusiv und auch viermal vertreten. Das Deck funktioniert von Haus aus auch sehr gut. Die Manabasis ist mit 25 Ländern sehr gut, zwischen 24 und 26 Ländern sind auch auf Turnieren normal. Einige Karten sind auch gleich viermal enthalten (Fauliger Obstgaren und die Zerlumpte Mumie). Man kann das Deck auch rein schwarz spielen, indem man einfach die schwarzen Karten alle auf vier Kopien aufstockt. Doch es funktioniert so schon ganz gut und ist sehr ausgewogen zu seinem weiß/roten Gegenstück um Gideon.

Das andere vorkonstruierte Deck ist weiß/rot und beinhaltet Gideon, Inbild der Kriegskunst.

Diese Version des Weltenwanderers Gideon ist ebenfalls exklusiv in diesem Deck zu finden, so wie Liliana. Mit der ebenfalls exklusiven Verzauberung Gideons Entschlossenheit kann man sich nicht nur Gideon aus der Bibliothek oder dem Friedhof auf seine Hand holen, sondern alle Kreaturen unter eigener Kontrolle erhalten zudem +1/+1. Das Deck setzt auf billige Kreaturen, die schnell ins Spiel kommen und später durch Gideon oder die Kartusche des Eifers oder Gideons Entschlossenheit stärker werden. Rote Karten liefern entweder Kreaturen mit Eile oder sorgen mit Direktschaden auf gegnerische Kreaturen für frühe Kreaturen-Entsorgung und Druck auf den Gegner. Auch einige fliegende Kreaturen sind im Deck, somit ist man auch gegen fliegende Angreifer gefeit.

Länder

Abseits von neugestalteten Ländern für die neue Erweiterung gibt es auch wieder alternativ gestaltete Standardlandkarten in sehr beeindruckendem Aussehen. Doppelländer, die getappt ins Spiel kommen und dafür zwei verschiedene Mana machen, sind auch (wieder) vertreten. Es gibt auch spezielle Länder, die -1/-1-Marken verteilen, andere Länder aus der Bibliothek suchen lassen oder 2/2-Zombie-Spielsteine aufs Feld bringen.

Spezielle Karten (Invocations)

Diese Karten sind von der gesamten Aufmachung an das Ägyptische angelehnt. Darunter finden sich auch Klassiker, wie der blaue gefürchtete Gegenzauber Willenskraft (engl. Force of Will). Es handelt sich hier um 54 Karten, die zufällig in den Boostern zu finden sind.

Die Vorveröffentlichungs-Packungen sind sehr hübsch und passend gestaltet worden. Ihnen liegt auch immer ein W20 als Lebenspunkte-Marker bei, bei dem die 20 das Amonkhet-Symbol darstellt.

Fazit

Das ägyptische Thema ist gut umgesetzt, und es gibt sowohl Klassiker der jeweiligen Farben, als auch erfrischende neue Möglichkeiten. Die vorkonstruierten Decks lohnen sich, das von Liliana zeigt eine ausgesprochen gut durchdachte Strategie. Besonders schön sind die Invocation-Karten gestaltet, die ein passendes Design mitbringen, und auch Karten wieder aufleben lassen, die schon sehr lange nicht mehr gedruckt worden sind.

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Artikelbilder: Wizards of the Coast (c) 2017
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