Geschätzte Lesezeit: 14 Minuten

Medienberichten zufolge wird es diesen Sommer mehrere Hitzewellen geben. Diese sind auch ohne Zeltlager und viel Bewegung schon unangenehm. Auf Cons hingegen können große Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung sogar gefährlich werden. Henning hat einige Tipps zusammengetragen, die helfen können, die Hitze in den Griff zu bekommen.

Vor einigen Jahren habe ich nach einem sehr kalten Jenseits Der Siegel einen Ratgeber verfasst, wie man kalte Nächte im Zelt übersteht. Höchste Zeit, für die Sommermonate einen entsprechenden Ratgeber für den Umgang mit Hitze nachzulegen. Auslöser für diesen Artikel war, interessanterweise, ebenfalls ein Jenseits Der Siegel – nur diesmal ein sehr heißes.

In diesem Artikel möchte ich aufzeigen, was jeder persönlich tun kann, um die Hitze zu überstehen. Ich möchte zeigen, wie man Zelte kalt hält. Ich werde auf Erste Hilfe für Hitzeverletzungen eingehen und zu guter Letzt noch einen Blick auf technische Geräte werfen.

Wasserhaushalt und Ernährung

Genug trinken

Es wird empfohlen, an heißen Tagen mindestens zwei bis drei Liter Wasser zu trinken. Bei höherem Körpergewicht oder starkem Schwitzen wird sogar noch mehr Wasser benötigt. Zu wenig zu Trinken ist die häufigste Ursache für Hitzeverletzungen.

Wer sich bei der Hitze auch noch bewegen möchte, und genau das passiert bei einem LARP in der Regel, sollte sich eine Reserve antrinken. Bis zu einem ¾ Liter Wasser sollte vor Belastungen wie Schlachten oder anderen (sportlichen) Aktivitäten getrunken werden.

Neben Wasser empfehlen sich als Getränke vor allem auch verdünnte Säfte oder „echtes“ Mineralwasser, sowie isotonische Getränke. Eines der einfachsten isotonischen Getränke ist eine Apfelschorle aus Mineralwasser und echtem Apfelsaft.

Die Getränke sollten weder Koffein noch Alkohol enthalten. Beides steigt in der Hitze leicht zu Kopf, und beides erhöht auch die gefühlte Hitze des Körpers.

Die Getränke sollten am besten lauwarm sein oder Umgebungstemperatur haben. Zu heiße Getränke muss der Körper erst abkühlen, zu kalte Getränke erst aufheizen, und beides kostet Energie und erzeugt damit Hitze – laienhaft gesprochen. Wenn keine lauwarmen Getränke zur Verfügung stehen, sind kalte Getränke besser als warme, solange der Temperatur-Unterschied nicht zu hoch ist.

Immer Wasser mitführen!

Jeder Einzelne sollte jederzeit Wasser mitführen, um jederzeit für sich oder andere etwas zu Trinken zur Verfügung zu haben.

Es gibt die verschiedensten Methoden, dies zu tun. Von der Trinkflasche im Rucksack, über genähte Flaschenhussen für normale Flaschen bis hin zu IT-Trinkflaschen am Gürtel.

Diese Regel lässt sich gut ins Spiel integrieren. Ich kenne viele Gruppen, die militärische Verbände spielen und die gefüllte Trinkflasche zur unverzichtbaren Standardausrüstung erklärt haben, die auch IT vom Weibel vor dem Ausrücken überprüft wird.

Natürlich reicht es nicht nur, die Flasche dabeizuhaben – man muss auch daran denken, sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder aufzufüllen.

Richtig essen

Auch beim Essen kann man viel richtig machen. Wichtig ist, leichte Kost zu wählen, um den Körper nicht zusätzlich mit der Verdauung zu belasten. Salate, Obst und Gemüse sind bestens geeignet. Diese Speisen haben auch den Vorteil, dass sie dem Körper über die Nahrung weiteres Wasser zuführen.

Fettreiche Nahrung sollte an heißen Tagen auf jeden Fall vermieden werden, da diese den Kreislauf stark belastet. Ebenfalls gemieden werden sollten sehr scharf gewürzte Speisen, da die Gewürze das Kühlsystem des Körpers beeinflussen und diesen scheinbar heißer werden lassen, was die Schweißproduktion antreibt.

Den Salzhaushalt beachten

Wer viel schwitzt, muss unter Umständen den Salzhaushalt des Körpers ausgleichen. Dazu gibt man einfach eine Prise Salz in einen halben Liter Getränk. Es reicht nicht aus, um das Getränk salzig zu machen, liefert dem Körper aber über den Schweiß verlorenes Salz zurück.

Kleidung

Lockere Kleidung

Der Drang, bei Hitze möglichst wenig anzuziehen, ist eigentlich grundlegend falsch. Richtiger ist es, möglichst viel Haut zu bedecken, um sie vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen.

Dabei ist wichtig, weite Kleidung zu verwenden. Zu eng anliegende Kleidung verhindert die Kühlung durch Schwitzen und heizt den Körper dadurch zusätzlich auf. Weite Kleidung fächelt dem Körper sogar bei jeder Bewegung Luft zu. Im besten Falle kühlt das, im schlechtesten unterstützt das „nur“ den Körper bei der Temperatur-Regelung durch Schwitzen.

Am besten eignen sich helle Farben, da diese mehr Sonne reflektieren. Aber auch dunkle Stoffe, die die Sonne absorbieren, anstatt sie durchzulassen, sind effektiv – sie heizen sich nur mitunter selbst stärker auf.

Den Kopf bedeckt halten

Der Kopf sollte niemals direkt der Sonne ausgesetzt sein. Bundhauben, Tücher, Gugeln, Barette, Hüte – die LARP-Welt hält ausreichend viele Möglichkeiten bereit, den Kopf zu bedecken.

Für die Kopfbedeckung sind helle Stoffe besser geeignet als dunkle.

Achtet darauf, dass auch der Nacken geschützt ist – nicht nur wegen der Sonnenbrand-Gefahr, sondern weil auch der Nacken für einen Sonnenstich verantwortlich sein kann.

Abkühlung

Wenn es nicht reicht, den Körper kühl zu halten, dann muss man ihn aktiv kühlen.

Kopfbedeckung oder sogar Kleidung nass machen

Um den Körper effektiv über Blutkreislauf zu kühlen, eignen sich folgende Stellen: Handgelenke, Fußgelenke und Kopfhaut. Genau, das sind die gleichen Punkte, über die man in kalter Umgebung die meiste Hitze verliert.

Ein nasses Kopftuch lässt sich mit jeder Form von Kopfbedeckung kombinieren. Selbst wenn es alleine getragen wird, sorgt die Verdunstungskälte für weitere Kühlung. Doch Vorsicht: Getränkte Kopftücher sind oft nach wenigen Minuten schon wieder trocken.

Für Handgelenke und Fußgelenke bieten sich Arm- und Beinwickel, notfalls auch mit IT-Verbänden, an. Diese können unauffälliger getragen werden, sind aber nicht so effektiv wie die Kühlung über den Kopf.

Duschen als Abkühlung

Prinzipiell ist Duschen als Abkühlung eine gute Idee. Wichtig ist dabei: Nicht zu kalt duschen, und nicht zu lange. Der Körper soll die Temperatur der Dusche nicht als neue Umgebungstemperatur annehmen und sich darauf einstellen. Wenn das passiert, muss er sich nach dem Duschen erst wieder an die tatsächliche Lufttemperatur gewöhnen.

Ideal ist eine Temperatur wenige Grade unter der tatsächlichen Hauttemperatur. Dadurch betrachtet man das Wasser gerade eben noch als kühl. Der Körper läuft aber noch nicht Gefahr, einen Kälteschock zu erleiden.

Die Mittagshitze meiden

Dieser Punkt geht vor allem auch an Orgas und SLs. Die Mittagsstunden sollten plotfrei gehalten werden. Dadurch haben alle Beteiligten die Möglichkeit, sich in der Mittagshitze weniger zu bewegen.

Auf keinen Fall sollten größere Scharmützel während der Mittagshitze ausgefochten werden.

Luft zufächeln – aber richtig

Das Zufächeln von Luft kann Abkühlung schaffen. Das Problem dabei ist, das man dabei nicht mehr aufheizende Arbeit leisten sollte, als man Kühl-Leistung erzielt. Deshalb ist Luft-Zufächeln mit der Hand eher ineffektiv.

Einfache Fächer findet man in den verschiedensten Läden vom Euroshop über China-Läden bis zu Geschenkartikel-Läden. Je nach Stil sind diese mehr oder weniger IT-tauglich – die meisten ohne Werbeaufdruck sollten IT problemlos verwendbar sein.

Tipp am Rande: die meisten billigen Fächer passen hervorragend in Schriftrollenbehälter für den Gürtel, so dass man sie jederzeit halbwegs geschützt mit sich herumtragen kann.

Des Weiteren eignet sich natürlich jeder halbwegs leichte und halbwegs flächige Gegenstand zum Luft-Fächeln: Teller, Blätter, Notizbücher … eigentlich alles, was ohne großen Arbeitsaufwand bewegt werden kann.

Es gibt auch mechanische Ventilatoren, die sich je nach Setting mehr oder weniger gut ins Spiel integrieren lassen.

Die dekadente Methode

Oft bekommt man IT viel Abkühlung für wenig Kupfer. Einfach auf entsprechende Spielangebote achten. Ein paar meiner Highlights:

Spieler haben Charakteren auf der Tribüne angeboten, gegen Kupfer mit großen Fächern in ihrer Nähe zu bleiben und Luft zuzufächeln. Leicht verdientes Kupfer und eine wirksame Methode der Abkühlung.

Auf einigen Großveranstaltungen, beispielsweise auf dem Conquest, konnte man letztes sein Kupfer investieren, um Baldachin-Träger anheuern. Diese folgten einem dann mit ihrem Baldachin für eine festgelegte Zeit überall hin.

Ebenfalls gerne genutzt wurde das Angebot von Wasserträgern, die Kleidung nasszumachen oder auch Wasser zum Trinken abzugeben.

Sehr schön fand ich hier, dass diese Spieler ihr Wasser zwar prinzipiell gegen Kupfer verkauft haben – aber Spielern, die dringend Abkühlung brauchten, auch natürlich auch kostenlos geholfen haben. In einigen Fällen haben sie sich sogar aufgedrängt, wenn andere Spieler nicht gemerkt haben, wie überhitzt sie waren.

Hervorragend fand ich die Idee, in einem dieser Fälle einfach eine Wasserschlacht auszulösen, in deren Verlauf so ziemlich jeder in der Umgebung kühlendes Wasser abbekommen hat.

Lobende Erwähnung sollte an dieser Stelle auch Flammenrausch finden, die kurzerhand statt der üblichen Feuershows (wirklich eindrucksvolle!) Wassershows abgeliefert haben. Dabei waren alle improvisiert gebauten Spielgeräte gewollt undicht, sodass das Wasser im Publikum verteilt wurde.

Exkurs: Sonnenschutz

Auf jeden Fall sollte auf vernünftigen Sonnenschutz geachtet werden. Sonnenbrand ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich für die Haut.

Wer nicht weiß, welcher Lichtschutzfaktor der richtige ist, sollte auf jeden Fall mit einem Apotheker Rücksprache halten. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass einmal aufgetragener Sonnenschutz nicht ewig hält und auch nicht durch nochmaliges Auftragen verlängert werden kann. Zur Verlängerung von Sonnenschutz sollte ebenfalls ein Apotheker befragt werden.

Das Zelt kühl halten

Richtig lüften

Die wichtigste Regel zum Lüften ist: Wenn es draußen heiß ist, bleibt der Eingang zu.

Eine perfekte Zeltlüftung braucht zwei Komponenten. Zum einen muss für die warme Luft am höchsten Punkt des Zeltes eine Möglichkeit bestehen, zu entweichen. Zum anderen muss an der Unterkante des Zeltes eine Möglichkeit existieren, kältere (bodennahe) Luft ins Zelt zu lassen.

Die meisten Pyramidenzelte haben Lüftungen in der Spitze. Jurten und Kohten mit ihren Rauchlöchern sind hier natürlich prädestiniert. Bei den meisten dieser Zelte kann man auch bodennahe Lüftungen öffnen oder – so man keine feste Bodenwanne im Zelt hat – gleich die Seitenplane ein paar Zentimeter hochrollen.

Die Lüftung baut auf den Kamineffekt: Die Sonne, die auf die Plane scheint, erwärmt diese und die innen an die Plane angrenzende Luft. Diese steigt auf und entweicht oben aus dem Zelt, während von unten kältere Luft nachströmt. Dies sorgt für Luftbewegung und dadurch für Kühlung.

Wenn der Effekt, beispielsweise bei schwarzen Jurten, stark genug ist, kann die Luftströmung an der Zeltplane sogar ähnlich wie der Luftvorhang im Kaufhaus wirken. Dann kühlt nicht nur die erzeugte Luftbewegung das Zelt, sondern das Zelt wird gegen die Außentemperatur isoliert, da die erhitze Luft sofort das Zelt verlässt und Luft weiter innen nicht erhitzt wird.

Wenn man eine so aufgebaute Jurte abends bei angenehmen Temperaturen lüftet und dann tagsüber geschlossen hält, kann sie die angenehme Temperatur beinahe den ganzen Tag über halten.

Schatten erzeugen

Wenn man nicht das Glück hat, das Zelt im Schatten aufbauen zu können, kann es helfen, sich seinen eigenen Schatten zu schaffen.

Dies geschieht beispielsweise, indem ein Sonnensegel oder ein Pavillon über das Zelt gebaut wird und jetzt als neue „erste Verteidigungslinie“ gegen die Sonne fungiert.

Je nach Ausrichtung des Sonnensegels kann das Zelt dadurch komplett in den Schatten kommen. Nachteilig ist jedoch, dass diese Konstruktion Platz im Lager wegnimmt, zusätzliche Spannschnüre bringt, und auch optisch nicht immer etwas zu bieten hat.

Sonnensegel als Zweit-Dach

Wenn das Zelt es zulässt, kann man es mit Hilfe eines Sonnensegels zu einem Doppeldach-Zelt machen. Dies ist unauffälliger als das frei gespannte Sonnensegel, jedoch nicht mit allen Zelttypen möglich.

Das Sonnensegel wird dazu so aufgebaut, dass es circa 10 Zentimeter von der Zeltwand entfernt steht. Dadurch wird nicht nur eine weitere Schicht Stoff vor das Zelt gebracht, sondern auch eine isolierende Luftschicht gebildet. Bei richtigem Aufbau ist es sogar möglich, mit dem Sonnensegel wiederum den oben beschriebenen Kamineffekt zu erzielen und die Isolierschicht zusätzlich zu kühlen.

Nasse Bettlaken

Wenn keine Sonnensegel zur Hand sind, kann man sich auch mit nassen Tüchern (oder, optisch schöner: Bettlaken) behelfen.

Die Tücher sollten „gut feucht“ sein, so dass sie nicht mehr tropfen, aber noch viel Wasser beinhalten. So werden sie auf der Sonnenseite auf das Zeltdach gelegt. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Tücher und dadurch auch die darunterliegende Zeltplane.

Diese Methode eignet sich auch gut gegen die morgendliche Hitze, da abends aufgelegte Tücher meist über Nacht ausreichend feucht bleiben, um morgens die Zeltwand zu kühlen.

Wichtig: Verwendet diese Methode nicht am Abbau-Tag. Beim Abbau des Zeltes wollt Ihr die Zeltbahnen so trocken wie möglich haben, nasse Tücher auf der Plane sind da nur bedingt förderlich.

Isolierdecken

Wenn die nassen Betttücher nicht mehr ausreichen, kann man auch Isolierdecken verwenden, um die Sonne von der Plane weg zu reflektieren. Dazu müssen diese mit der Goldseite auf die Plane gelegt werden, so dass die silberne Seite zur Sonne zeigt.

Auch diese Methode ist nicht unbedingt eine optische Bereicherung fürs Lager. Für getarnt hinter den Intime-Zelten liegende Schlafzelte ist das aber eine sehr effektive Methode, um diese kühler zu halten.

Es ist auch möglich, die Rettungsdecken unter den nassen Tüchern aufzulegen. Dadurch wirken sie nicht mehr so stark, wie bei direkter Reflexion, aber sie helfen dennoch als Isolationsschicht, welche die Wärme zwar aus dem Zelt heraus, nicht aber hineinlässt.

Erste Hilfe: Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag

Die drei Hitzeverletzungen werden häufig nicht erkannt, verwechselt oder schlichtweg unterschätzt. Damit jeder im Ernstfall zumindest die Lage erkennen und Hilfe holen kann, möchte ich hier alle drei noch einmal vorstellen.

Sonnenstich

Ein Sonnenstich entsteht durch lange Sonneneinwirkung auf Kopf und Nacken, beispielsweise durch Vergessen der Kopfbedeckung.

Symptome

Hochroter Kopf, Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Abgeschlagenheit, erhöhter Pulsschlag, eventuell Bewusstlosigkeit

Maßnahmen:
  • SOFORT SL und/oder Sanitäter verständigen! (Außerhalb von LARPs sofort die 112 anrufen)
  • Mit erhöhtem Kopf im Schatten lagern
  • Kopf und Nacken kühlen
  • Bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage

 

Hitzeerschöpfung

Hitzeerschöpfungen kommen häufig vor und sind meistens harmlos. Wenn sie übersehen oder ignoriert werden, können sie allerdings in einen Hitzschlag übergehen.

Symptome

Schwindel, Übelkeit, starkes Schwitzen, flacher und schneller Puls, eventuell Kreislaufkollaps

Maßnahmen
  • In den Schatten bringen
  • Kühlen
  • Mineralwasser oder isotonische Getränke mit einer Prise Salz anbieten
  • Beobachten, damit kein Hitzschlag entsteht
  • Im Zweifel sofort SL und/oder Sanitäter verständigen (Außerhalb von LARPs sofort die 112 anrufen)

 

Hitzschlag

Symptome

Wie Hitzeerschöpfung, zusätzlich gleichmäßig hohe Körpertemperatur. Müdigkeit, Verwirrtheit, eventuell Aussetzen des Schwitzens und Krämpfe

Maßnahmen
  • SOFORT SL und/oder Sanitäter verständigen! (Außerhalb von LARPs sofort die 112 anrufen)
  • Mit erhöhtem Kopf und erhöhten Beinen im Schatten lagern
  • Kopf und Nacken kühlen
  • Getränke zuführen

 

Ein wichtiger Hinweis zu Notrufen bei geschlossenen Großveranstaltungen

Normalerweise gilt, bei medizinischen Notfällen sofort die 112 anzurufen. Auf geschlossenen Großveranstaltungen ist dies jedoch nicht immer die beste Idee.

Die Veranstalter kennen ihr Gelände und die schnellsten Hilfsmöglichkeiten. Sie können damit für die schnellstmögliche Anfahrt zum Verletzten sorgen.

Externe Rettungswagen brauchen ggf. länger und haben ggf. Probleme, die Zufahrten zum Veranstaltungsgelände zu finden.

Wenn Ihr also auf einem LARP seid, versucht, die SL oder die Sanitäter vor Ort zu erreichen. Diese können sich um schnelle Hilfe kümmern und notfalls auch Runner abstellen, um externen Rettungswagen die Zufahrt zu zeigen oder zu ermöglichen.

Damit das im Ernstfall gut klappt, macht Euch mit dem Gelände vertraut. Prägt Euch in Ruhe ein, wo die nächsten Notruf-Punkte sind. Merkt Euch, wo der Sanitäter-Stützpunkt ist. Hört den SL bei der Ansprache zu, da wird das meiste gesagt.

Technische Spielzeuge fürs Zelt

Natürlich hält der Campingbedarf auch für heiße Tage passende Gerätschaften parat, um Zelte zu kühlen. Der Nachteil ist, dass diese meistens eine Stromversorgung voraussetzen, welche auf einem LARP selten gegeben ist.

Ventilator

Ein Ventilator erzeugt Wind und senkt dadurch die gefühlte Temperatur. Des Weiteren transportiert er verdunsteten Schweiß ab und erhöht somit die Leistung der körpereigenen Kühlung.

Wenn das Betriebsgeräusch eines Ventilators nicht stört, kann man hier viele batteriebetriebene Modelle finden. Allerdings: Je kleiner ein Ventilator ist, desto schneller muss er für die gleiche Leistung drehen, und desto lauter ist er. Große Ventilatoren brauchen leider meist mehr Leistung, als Batterien hergeben.

Es gibt USB-Ventilatoren, manchmal sogar mit Schwanenhals zur freien Positionierung, die sich nicht nur in Laptops, sondern auch in eine Powerbank einstecken lassen. Diese sind aber ebenfalls nicht die leisesten und manchmal zusätzlich mit nervigen Leucht-Effekten ausgestattet. Vorteil: Diese Geräte sind nicht teuer und finden sich meist in den Kassenschütten gängiger Elektro-Großmärkte.

Top-Tipp: Man kann, je nach Ventilator, die verteilte Luft mit einem nassen Handtuch oder einer Wasserschale zusätzlich abkühlen.

Klimaanlage fürs Zelt

Natürlich kann man Zelte auch klimatisieren. Der dafür notwendige Stromverbrauch dürfte aber nicht für die Dauer des LARP aus Batterien getragen werden können. Falls doch – belehrt mich gerne eines Besseren und hinterlasst einen entsprechenden Kommentar.

Klimageräte arbeiten in Zelten auf verlorenem Posten, da sie gegen die Erwärmung der Luft durch die Sonne anarbeiten müssen. Deshalb ergibt es am meisten Sinn, diese abends vor dem Schlafengehen laufen zu lassen, um das Zelt herunterzukühlen, oder in den Morgenstunden, wenn sie noch eine Chance haben.

Alles in allem sind diese Geräte aber meist zu teuer, zu klobig und zu OT, um auf einem LARP eingesetzt zu werden. Diese sind eher für feststehende Dauercamping-Zelte gedacht.

Artikelbild: Live Adventure, depositphotos VladisChernLARP-Basar, das Einkaufsportal für Liverollenspieler im Internet

6 Kommentare

    • Verwirrtheit ist ja mit aufgefüht. Allerdings erst beim Hitzschlag – wenn die Leute anfangen, verwirrt zu werden, ist meist schon höchste Eile geboten. In sofern: Ja, solche Personen unbedingt ansprechen, ob die Verwirrtheit IT oder OT ist, und wenn die Antwot nicht klar ist, sofort Hilfe anfordern und Maßnahmen einleiten
      !

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein