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Spider-Man erlebt einmal mehr eine Neuentstehung, diesmal im Marvel Cinematic Universe. Mit Iron Mans Unterstützung konnte er beweisen, dass er es mit den großen Jungs aufnehmen kann. Mit Homecoming kommt nun sein erster eigenständiger Kinofilm heraus. Passend dazu gibt es einen Comic, welcher die Geschehnisse vor der Filmhandlung erzählt.

Peter Parker darf endlich wieder ein echter Teenager sein – ein Teenager, dem das Schicksal große Kräfte zuteilte, und der nun lernen muss damit umzugehen. Zunächst tut er dies auf eigene Faust, später mit der Hilfe seines Mentors, Tony „Iron Man“ Stark, der im Gegenzug für seine Unterstützung die Hilfe des frisch gebackenen Superhelden verlangt, und zwar bei der Lösung eines Problems, das weitreichende Auswirkungen haben und die Avengers entzweien wird.

Das kommt euch bekannt vor? Tja, dann seid ihr auf der richtigen Spur. Denn diese offizielle Vorgeschichte zum Film ist nichts Anderes als The First Avenger – Civil War in kurzer Comicform.

Handlung

Ein noch etwas unbeholfener Spider-Man schwingt sich durch die Straßenschluchten Manhattans und verhindert einen üblen Autounfall. Gleichzeitig kämpfen sich die Avengers durch einen Wochenmarkt in Lagos und können nicht verhindern, dass Crossbones‘ Bombe Opfer fordert.

Senator Ross klagt die Gruppe der Fahrlässigkeit an und fordert ein, dass sie sich unter staatliche Kontrolle begeben. Die Moralpredigt einer trauernden Mutter löst in Tony Gewissensbisse aus. Dies wiederum führt zum ersten Konflikt zwischen Tony Stark und Steve „Captain America“ Rogers, als der sich dazu entscheidet, zu seinem Freund Bucky zu halten, als dieser zu Unrecht des Anschlages auf die UN beschuldigt wird.

Leider nur eine Nacherzählung des Films Civil War
Leider nur eine Nacherzählung des Films Civil War

Was Spidey damit zu tun hat? Nicht viel. Abgesehen davon, dass kurz gezeigt wird, wie er und Tante May die Berichterstattung über den Anschlag verfolgen. Danach läuft alles so ab wie im Film, allerdings begrenzt auf das Wesentliche.

Charaktere

Was soll ich sagen, das nicht schon über die Protagonisten und Antagonisten gesagt wurde? Es wird vorausgesetzt, dass der Leser weiß, mit wem er es hier zu tun hat, was auch nicht weiter verwundert. Kann man doch davon ausgehen, dass jemand, der dieses Heft kauft, zumindest rudimentäre Kenntnisse des Marvel-Universums hat, sei es in Comic- und/oder Kinoformat. Markige Sprüche und einige mehr oder minder flache Witze, die man allesamt aus der Filmvorlage kennt, machen den Comic allerdings auch nicht wirklich besser.

Zeichenstil

Dieser wiederum weiß zu gefallen. Todd Nauck, ein Meister seines Fachs, versteht sich darauf, Action, Spannung und auch ruhige Momente durch seinen gekonnten Federstrich zu vermitteln. Was mir besonders gefällt, ist, dass er nicht versucht, Tom Hollands Konterfei auf die Seite zu bannen, sondern es sich nicht nehmen lässt, eine moderne Version des ursprünglich von Steve Ditko ersonnenen Peter Parker zu kreieren. Das geht bis hin zur Frisur und der nerdigen Kleidungswahl. Einzig die Brille fehlt. Hätte er nur etwas mehr Eigeninitiative bei der bildlichen Erzählung gezeigt! So wirken viele Bilder wie Screenshots des Kinofilms.

Erscheinungsbild

Der Comic ist natürlich vollfarbig, und der Umschlag zeigt Spidey, entspannt auf einer Kaimauer liegend, vor der Skyline von Manhattan mit dem prominentem Avengers Tower.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini Comics
  • Autor(en): Will Corona Pilgrim
  • Zeichner(in): Todd Nauck
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Comic
  • Seitenanzahl: 52
  • Preis: 4,99 EUR
  • Bezugsquelle: Panini, Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Es gibt keinen Bonus-Inhalt.

Fazit

Die Vorgeschichte zu Spider-Man: Homecoming … ach, wem mache ich etwas vor? Der Comic zum Film The First Avenger – Civil War erzählt die Geschichte des gleichnamigen Films in kurzen, knappen Stücken nach und lässt Spider-Man, beziehungsweise Peter Parker, am Rande auch auftauchen. Wenn hier wenigstens ein kontinuierlicher Kommentar von Seiten des Wandkrabblers gegeben wäre, dann könnte man behaupten, dass der Comic die Geschehnisse des Films aus seiner Sicht erzählt. Aber ein solcher Einblick taucht nur hin und wieder auf, wenn Spidey in Großaufnahme im Bild ist, und am Schluss. Ansonsten wird der vorherige Film fast bildgetreu nacherzählt.

Man könnte gar auf die Idee kommen, dass Nauck einige der Einstellungen im Film vom Bildschirm abgepaust hat. Kurz gesagt, das Heft erzählt etwas, das sehr viele Fans schon kennen, noch einmal und versucht so, eine Kuh zweimal zu melken. Ich hätte mir wesentlich mehr Fokus auf Peter Parker und sein Umfeld gewünscht, anstatt noch einmal zu sehen, wie Tony Stark dessen viel zu junge, sexy Tante May angräbt, und wie Peter von den Avengers die Hucke voll bekommt. So ist es nur ein Heft für all jene, die Civil War nicht gesehen haben und sich einzig für Spider-Man interessieren, was ihm zumindest eine gewisse Daseinsberechtigung verleiht.

Artikelbilder: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos als Druck zur Verfügung gestellt.

 

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