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Partnerschaften zwischen Spielern und zwischen Charakteren können das Rollenspiel wunderbar ergänzen und vertiefen. Ebenso können sie für massive Probleme sorgen, die nicht nur einen Riss in das gemeinsame Rollenspiel reißen, sondern ganze Freundeskreise zerfetzen können. Doch woran liegt es, dass Himmel und Hölle bei diesem Thema so nah beieinanderliegen?

Jeder von uns hat es schon einmal erlebt: Ein Paar, das wir schon lange kennen, spielt schon mindestens genauso lange harmonisch, das gemeinsame Hobby auslebend, in diversen Rollenspielrunden und LARPs gemeinsam. Dann, augenscheinlich aus heiterem Himmel, knallt es. Dieser gefühlte Urknall erstreckt sich, einem Brodeln gleich, über den Streit der beiden Privatpersonen bis in die Rollenspielszenarien. Die Spielwelten erzittern, brechen gar zusammen. Ganze Freundeskreise drohen, gespalten zu werden. Mitunter werden Paare in manchen Rollenspielrunden, die sich als gebrannte Kinder fühlen, kritisch beäugt. Doch woher kommen eigentlich die Probleme mit Partnerschaften im oftmals gemeinsamen Hobby des Rollenspiels, und wie lassen sie sich schon im Vorhinein vermeiden?

Die Liebe und das Rollenspiel – Was tut man nicht alles

Wenn zwei Menschen zusammenkommen, so scheint es das Normalste der Welt zu sein, dass auch die Hobbys miteinander geteilt werden. Rollenspiel ist ein solches. Nicht wenige Paare finden durch gemeinsame Freizeitbeschäftigungen zusammen. Dennoch gibt es ebenso viele Partnerschaften, in denen ein Partner bisher keine Berührungspunkte mit diesem Zeitvertreib hatte. Auf der anderen Seite ist die Frage, ob man, selbst wenn man demselben Privatvergnügen nachgeht, selbiges auch gemeinsam begehen muss. Muss ich mit meinem Partner rollenspielen, wenn dieser auch spielt? Ist es ein Zeichen von Unstimmigkeit, wenn man in getrennten Runden spielt oder zu unterschiedlichen LARPs fährt?

Der Partner als Anhängsel

Ich würde behaupten, dass man es schnell bemerkt, wenn ein Partner nur als Anhängsel zum Rollenspiel gebracht wird und in dieser Rolle stecken bleibt. Gerade in der Phase des Verliebtseins möchte man seinen Partner natürlich überall hinbegleiten und jedes Hobby teilen. Die gemeinsame Zeit soll voll ausgenutzt werden. Man versucht sich an den noch unerprobten Hobbys des geliebten Menschen. Und so ist man dann auch plötzlich Teil einer Runde kostümierter Rollenspieler. Es ist schön, wenn die Begeisterung für dieses nun plötzlich mehr oder minder gemeinsame Hobby überschwappt und im Herzen des Partners eine Kerze entzündet, die von allein weiterbrennt und größer wird. Es kann so der Partnerschaft ebenso viel geben, wie es die gemeinsame Rollenspielumgebung bereichern kann. Herzlichen Glückwunsch: Hier hat man nicht nur einen geliebten Menschen gewonnen, sondern jemanden zusätzlich mit dem Virus der Rollenspielbegeisterung angesteckt.

So sehr wir unser Hobby aber schätzen, so sehr sollten wir uns nichts vormachen. Rollenspiel ist nicht für jeden etwas. Es macht, wie jedes andere Hobby, nicht jedem Spaß. Gerade in Partnerschaften sieht man oft eben jenes Anhängsel ein passives Anhängsel bleiben: ein Mensch, der nur über seinen Partner zum Rollenspiel kam und dort auch nie sein würde, wäre er nicht in dieser Beziehung. Das Spiel ist selten wirklich aktiv. Der Spieler ist anwesend, agiert jedoch nicht wirklich aus sich heraus. Auch Auflockerungsversuche, Hilfsangebote anderer Spieler oder der Spielleitung wollen partout nicht fruchten. Das können sie auch gar nicht, denn eigentlich sind sie nicht gewollt. Das Feuer der Begeisterung für das Hobby Rollenspiel ist schlicht nicht da. Jene Flamme wird sich auch nie entzünden.

Der Partner spielt. Na und?

Muss man überhaupt jedes Hobby teilen? Muss einen jedes Hobby des jeweiligen Partners begeistern? Das verliebte Herz spricht eine klare Sprache. Es sagt, dass man das natürlich müsse. Man würde Zeit mit dem Partner verbringen. Es sei gar ein Zeichen mangelnder Zusammengehörigkeit, wenn gerade zeitintensive Freizeitbeschäftigungen nicht geteilt werden, und gerade Zeit, die wolle man doch mit dem Partner verbringen.

Mit der Zeit wird das Herz stiller. Aus dem Verliebtsein wird ein Lieben. Dann wird man sehen, dass man bei weitem nicht jede Freizeitbeschäftigung miteinander teilen muss, gerade wenn sie einem nicht zusagt. Ein Hobby zwangsweise auszuüben, nur weil der Partner es tut, ist weder für das eigene Wohl noch für das der Umgebung förderlich. Der Spieler, jenes Anhängsel, wird alsbald als genau das identifiziert. Das Gefühl der Isolation am Rande der Spielerschaft ist nicht fern, denn auch die Mitspieler und die Spielleitung werden früher oder später ihre zurückgewiesenen Versuche, diesen Partner einzubinden, aufgeben. Was dann im Spiel bleibt, ist lediglich der eigene Partner und das Gefühl, sich regelmäßig zum Wohle dieses Menschen zu einem Hobby zu schleppen, das man nicht teilt. Während der Partner glaubt, dass man durch dieses gemeinsame Hobby mehr Zeit miteinander verbringt, denkt das Anhängsel irgendwann, dass es Zeit opfert. In der gesamten Beziehung mag sich das Gefühl des Ungleichgewichts ergeben. Ein schwelender Brand unter der Oberfläche, der über kurz oder lang ausbrechen wird und nicht nur die Beziehung gefährdet, sondern auch das vermeintlich gemeinsame Hobby.

Man muss gar nicht zusammen spielen. Eine Beziehung kann wunderbar funktionieren, wenn beide Partner unterschiedliche Interessen haben. Sie geht gern auf Metalkonzerte? Wunderbar. Da muss der Techno-Partner ja nicht mitgehen. Ebenso muss sie nicht zum nächsten Nordic-LARP fahren, um als Anhängsel an ihrem Mann zu kleben, der ohnehin zwei Tage voller Matsch im Schildwall feststeckt. Partnerschaften können durch eigenständige Hobbys profitieren.

Selbst wenn beide Partner Rollenspieler sind, so müssen sie nicht gemeinsam spielen. Es gibt diverse Gründe, warum man dies nicht tun möchte. Keiner davon ist persönlicher Natur oder wertet den Partner ab. Rollenspiele gibt es in Hülle und Fülle. Neben den Spielwelten, die allesamt unterschiedliche Atmosphären generieren, ist auch die Art des Rollenspiels teils absolut verschieden. Während ein Spieler es gewohnt ist, mit Table-Top-Unterstützung in Form von Figuren, Hexfeldern und Fähigkeitskarten zu spielen, so ist der andere vielleicht eine narrativere Umgebung des reinen Erzählspiels gewöhnt. Was würde es also bringen, diese beiden Spielarten an einen Tisch zu bringen? Was bringt es, einen Sandbox-Rollenspieler in ein Dungeon-Crawler-Setting pressen zu wollen? Worin findet der Horror-Liebhaber seine Freude, wenn er plötzlich in einem High-Fantasy-Setting einen typischen Helden darstellen müsste? Letztendlich degradiert dies einen der beiden Spieler erneut zu einem Anhängsel. Diesmal sind beide zwar prinzipiell rollenspielinteressiert, aber dennoch liegen die Vorstellungen, welche Art von Rollenspiel man gerne spielen würde, weit auseinander.

Am ehrlichsten und nachhaltigsten wäre es hier, die Rollenspielrunden schlicht zu trennen. Das ist für eine stabile zwischenmenschliche Beziehung absolut kein Beinbruch. Kompromisse können sich immer noch ergeben. So kann ein Partner immer einmal als NPC in der Runde des anderen auftauchen oder einen One-Shot-Charakter darstellen, wenn es sich gerade anbietet. Die Partnerschaft zwischen zwei Menschen, unabhängig davon ob beide Rollenspieler sind, nötigt niemandem das Teilen des Hobbys als Ganzes oder die Partizipation an einer bestimmten Spielrunde ab. Dann spielt der Partner halt. Na und? Andere fahren nach Wacken!

„Selbstverständlich sind wir auch Inplay zusammen!“

Wenn Paare sich dazu entschließen, gemeinsam zu spielen, so stellt sich schnell die Frage, in welcher Beziehung zueinander die bespielten Charaktere stehen. Gerade wenn ein Partner neu in diesem Hobby ist, so stellt der Rollenspielerfahrene gerne den ersten und einzigen Bezugspunkt dar. Dies ergibt sich auch, wenn beide Partner zwar schon erfahren sind, bisher jedoch nicht in derselben Umgebung spielten. Dass man sich an bekannte Personen hält, ist nur natürlich. Dass der Wunsch aufkommt, in einer neuen Umgebung Orientierung zu besitzen, einen Fixpunkt zu haben und so das erste Charakterkonzept mit dem des Partners zu verknüpfen, ist verständlich. Das ist ja an sich auch nichts Negatives. Diese Vorgehensweise bietet einen weichen und schönen Einstieg. Der Partner kann die neue Umgebung quasi an der Hand geführt erfahren. Er weiß, woran er sich orientieren kann, um die Umgebung kennenzulernen und die ersten Schritte zu machen. Wenn er sich wohl fühlt, so wird er von alleine laufen lernen. Nichts ist jedoch eine offenkundigere Vermischung von Spieler und Charakter, von realer Welt und Spielwelt, wenn die Beziehung haargenau in das Rollenspiel übertragen wird. Dies kann, wenn sich beide Spieler der Trennung zwischen den Welten bewusst sind, für sehr atmosphärisches Rollenspiel sorgen. Oft überwiegen die Probleme und der aufkommende Streit.

„Du spielst mit niemand anderem, oder liebst du mich nicht mehr?“

Probleme ergeben sich, wenn diese Bindung zwischen den Charakteren sich niemals löst und eigentlich mit dem Rollenspiel nichts mehr zu tun hat. Sie ist oftmals rein aus dem Offplay, von den Spielern statt von den Charakteren definiert. Mitunter ergibt sich gar Streit, wenn der Charakter des realen Partners mit einem anderen Charakter interagiert. Von intimen Momenten, die eigentlich nur zwischen den bespielten Charakteren vorkommen, ganz zu schweigen. Ganze Rosenkriege wurden bereits geführt, weil der Charakter des Ehepartners es wagte, mit einem anderen Charakter anzubandeln und die Trennung zwischen Charakter- und Spielerhandlung niedergerissen wurde. Hier wird Rollenspiel zu einer Belastung. Ihr stellt Charaktere dar, nicht euch selbst! Selbst wenn Charaktere im Rollenspiel miteinander verbandelt sind, selbst wenn ihr sowohl im realen Leben als auch im Spiel zusammen seid, so sollte diese Trennung immer klar sein. Was im Spiel passiert, das passiert im Spiel. Was real passiert, das passiert real.

Der Streit zwischen Charakteren sollte niemals in die reale Welt transportiert werden. Sollte es Probleme bei dieser Trennung, die für das Rollenspiel immanent ist, geben, so sollte im Vorfeld darüber gesprochen werden, welche ausgespielten Handlungen für den jeweiligen Partner in Ordnung sind. Wenn einer eurer verheirateten Charaktere auf einem Ball mit einer hübschen Adeligen etwas zu viel Zeit verbringt, so sollte das niemals dafür sorgen, dass realer Streit zwischen den Spielern entsteht. Noch viel weniger sollte das dafür sorgen, dass ihr sauer auf den Spieler jenes Charakters werdet, mit dem euer Partner im Rollenspiel aus eurer Sicht zu viel Zeit verbrachte. Zu manchen Szenarien gehört eine gewisse Form der Erotik, die der Charakter eures Partners auch mit jemand anderem erfahren kann. Haltet das im Rollenspiel! Und wenn ihr das nicht könnt, dann solltet ihr über andere Rollen nachdenken oder, auch wenn dies hart klingen mag, darüber nachdenken, ob ihr gemeinsam spielen könnt.

Dass man sich in einer Beziehung einmal in einen Streit begibt und nicht immer nur Herzen von der Decke regnen, es nach Rosen duftet und zwitschernde Vögel die Namen der Partner singen, wird jedem bewusst sein, der je eine Beziehung hatte, die über die Phase des Verliebtseins hinausging. Eben dieser Streit, diese Unstimmigkeit zwischen den Spielern, ist aus dem Rollenspiel herauszuhalten. Wenn es im Spiel keinen Grund gibt, warum eure Charaktere sauer aufeinander sind oder gar plötzlich gegeneinander agieren, dann sollten sie das auch nicht tun, nur weil ihr euch als Spieler gerade nicht gut versteht. Haltet auch das im Rollenspiel. Haltet das Rollenspiel vor allem konsistent!

Der völlig überflüssige Offplay-Flirter – „Aber wir verstehen uns doch so gut!“

Hier kann ich leider wenige gute Worte über meine männlichen Mitbewohner auf diesem Planeten verlieren. Gerade Frauen haben manchmal ein hartes Los in der Rollenspielwelt. Die einzige Personengruppe, die es wohl schlimmer trifft, sind Cosplayerinnen. Ich spreche von völlig unnötigen Versuchen, Spielerinnen anzugraben. Jeder von uns kennt mindestens eine Person der Kategorie „völlig überflüssiger Offplay-Flirter“. Dies sind Spieler, die die Grenze zwischen Charakter und Spieler brechen. Sie versuchen, im Spiel weibliche Charaktere für sich zu gewinnen, mit diesen Spielerinnen mehr zu tun zu haben, das Charakterspiel zu verknüpfen, nur um dann nach dem Spiel zu glauben, dass dies auch realen Bestand hat. Natürlich gibt es auch Frauen, die in diese Kategorie fallen. „Völlig überflüssige Offplay-Flirterinnen“ sind jedoch eher in der Minderheit.

Gerade wenn eine Spielerin ein etwas offenherzigeres Konzept spielt, lockt dies diese Spezies Rollenspieler an wie Motten das Licht. Sie scheinen zu denken, dass ein Charakter, der im Spiel zu haben ist, von einer Spielerin dargestellt wird, die dies natürlich auch sein muss. Gerade wenn die Spielerin einen lasziveren Charakter darstellt, so potenziert sich der Eindruck auf diese Art Rollenspieler scheinbar noch. Natürlich ist es nie ausgeschlossen, dass Spieler, deren Charaktere intensiver miteinander interagieren, auch persönlich zueinander finden. Eigentlich sollte jedoch immer gelten, dass das Rollenspiel ein Spiel ist und nicht mit dem korreliert, was real zwischen den Spielern passiert oder passieren könnte.

Wenn es dann den erwartbaren Korb gab, dann sind sie verwundert, da man sich doch im Spiel selbst so gut verstanden habe. Dies ist für ungebundene Spielerinnen lästig, vergrault sie vielleicht gar aus der Runde. Wenn es sich um eine Spielerin mit vorhandener Partnerschaft handelt, dann ist es mindestens dreist, wenn nicht gar absolut unverschämt. Rollenspielumgebungen sind keine Partnerbörsen!

Fazit: Kommunikation ist alles!

Als Paar gemeinsam zu spielen, kann immense Vorteile haben. Der Partner kann einem ein wunderbares Hobby, das des Rollenspiels, näherbringen. Durch ihn können wir ganz neue Aspekte erfahren, neue Erfahrungen machen und lernen vielleicht auch neue Systeme und Spielwelten kennen. Gegen niemanden kann man so intrigant und bösartig spielen wie gegen eine so vertraute Person. Auch Zweisamkeit im Spiel kann mit niemandem so frei geteilt werden wie mit dem eigenen Partner.

Klare Regeln und Absprachen sollten jedoch nie vergessen werden. Das Minenfeld des „Paarspiels“ ist gefährlich und lang. Ohne klare Absprachen und ohne eine klare Trennung zwischen dem, was im Spiel passiert und dem, was zwischen Spielern passiert ist das Risiko eines eskalierenden Streit-Flächenbrandes immens.

Und wenn das gemeinsame Rollenspiel gar nicht klappen will, oder gar nicht gewünscht ist, so ist dies kein Beinbruch. Eigene Hobbys zu haben, bedeutet für eine stabile und nachhaltige Beziehung kein Hindernis. Ganz im Gegenteil kann es der Beziehung guttun, wenn jeder der beiden Partner auch etwas hat, das er ohne den anderen gerne tut.

Artikelbild: DmitryPoch | depositphotos

 

16 Kommentare

  1. Partner die einfach mitgeschleppt werden bleiben zum Glück schnell wieder zu Hause. Ich finde den Artikel sehr interessant. Habe mich nämlich noch nie in Rolle einer Gruppe versetzt, die vielleicht skeptisch gegenüber Paaren ist auf Grund von schlechten Erfahrungen, obwohl wir die ja selbst schon gemacht haben. Komischerweise beziehe ich das dann gar nicht auf eine vorgefertigte Meinung uns gegenüber. Jedenfalls spielen wir gemeinsam seit wir uns kennen, also seit 11 Jahren. Haben aber noch nie ein Liebespaar gespielt.

  2. Leider habe ich mit Pärchen im Rollenspiel oft die Erfahrung gemacht, dass man entweder beide oder keinen bekommt. Das ist schon nachvollziehbar, wurde mitunter aber auch mal ausgenutzt. Damit der (unpässliche) Partner nichts versäumt, konnte dann auch der andere nicht, weil beide wussten, eine Runde mit vier Spielern findet nicht statt, wenn zwei fehlen.

  3. Ich spiele seit dreizehn Jahren mit meiner Frau zusammen PnP und gelegentlich auch Larp.
    Meistens können sich unsere IT-Charaktere nicht ausstehen oder kennen sich nicht. Aber manche Charaktere sind halt auch IT ein Paar.
    Welche Charaktere wir spielen entscheidet sich idr immer nach unserer OT-Stimmung.
    Und mit diesem system sind wir bisher sehr gut gefahren.

  4. Nicht jedes Paar ist gleich oder sonst was.

    Ich hab meinen Partner übers Rollenspiel kennen gelernt und es klappt prima.
    Das Ingame und spiel hat mit dem realem Leben null zu tun.

    Finde es auch blödsinnig, sowas zu Thematisieren.

    • Dinge zu thematisieren, also rein anzusprechen, kann doch eigentlich kein Blödsinn sein. Es kann einen nur subjektiv nicht interessieren :)

      Und das Inplay und Offplay klappen kann wird im Kommentar nicht ausgeschlossen.

  5. Ich bin tatsächlich skeptisch gegenüber Paaren im Rollenspiel. Ob dass nun dazu führt, dass das reale Pärchen auch unbedingt im Spiel ein Paar sein muss oder Eifersuchtszenen entstehen, wenn das mal nicht Fall ist, zu Paaren von denen beide ausfallen wenn nur einer krank ist oder zu Paaren, die ihren privaten Zwist mit in die Runde transportieren, habe ich alles schon selbst erlebt. Ich habe lieber Singles bzw. nur einen Teil eines Pärchens im Spiel, muss ich zugeben.

  6. Danke für den Einschub der Offplay-Flirter als Abseitsüberlegung! ;) Leider immer noch immer wieder ein Thema… nervig ohne Ende.

  7. Wir haben drei Paare in unserer Rollenspielrunde (verschiedene Systeme, je nachdem wer grad die Welt ist) und spielen seit über 20 Jahren… Funktioniert wunderbar, was aber auch daran liegt, dass wir alle verträgliche Menschen sind, die Realität und Rollenspiel trennen können.

    Edit: Ich persönlich möchte es auch nicht missen, mein wichtigstes Hobby mit meinem Partner zu teilen.

  8. Sehr guter Artikel, vielen Dank! Das Phänomen des Offplay-Flirters habe ich bislang noch nicht beobachtet, glücklicherweise. Ist aber natürlich ein heftiges No-Go und sicher auch ein triftiger Grund zum Rausschmiss.

    • Warum Offplay-Flirt ein No-Go ist:
      – man trifft sich zum Rollenspiel, nicht zum Flirt
      – die Zielperson kann kaum ausweichen, müsste dafür die Runde verlassen
      -es ist für Dritte saupeinlich, auch diese können nicht ausweichen

  9. Probleme laufen immer darauf hinaus, dass intime und outtime nicht oder nicht gut getrennt werden (wurde hier eh schon von einigen erwähnt). Aber nicht nur bei Pärchen, sondern bei allen Problemen. Ich hätte jedenfalls noch keines gesehen, das man nicht darauf zurückführen hätte können.

  10. Ich bin über diesen Artikel während dem Sichten meiner FB-Erinnerungen gestoßen, weil ich ihn damals geteilt habe.
    Hab ihn mir dann nochmal durchgelesen und habe zu ihm jetzt – anders als damals – eine recht… gespaltene Meinung.
    Zunächst: Alle Phänomene, die ihr hier beschreibt, stimmen. Hab ich schon oft genug selber erlebt. Sowohl im Pen and Paper, als auch im Forenrollenspiel. Mal wars cool, mal ultra ätzend, weil entweder er oder sie den „Stress“ schieben, den ihr beschrieben habt.
    Allerdings – und das ist mein riesiger Kritikpunkt – geht ihr bei diesem Thema nicht auf den Druck von außen ein.
    Ein Beispiel: Meine Frau und ich haben uns über Rollenspiel kennen und lieben gelernt, allerdings seit damals niemals wieder ein Pärchen gespielt. Der Grund: Die Menschen um uns herum, aka unsere Freunde, bzw – da wir auch ein Forenrollenspiel leiten – die Community. Es kommen immer wieder die selben Sprüche, Unterstellungen, sodass einem die Lust vergeht, so etwas machen zu wollen, bzw man nicht sich mit diesem Thema auseinander setzen will.
    Installieren wir ein Paar im RPG/PnP: *salopp formuliert* Omg, die Admins spielen ihre unerfüllten reallife Sachen aus, wie peinlich!
    Wollen wir ein Paar spielen im Pen and Paper: Aber erst mal müsst ihr euch kennen lernen! (und dann findet dieses PnP extrem selten statt, ja suuuper!)
    Und dann – was der Klopfer ist: Spielen wir KEIN Paar in Pen and Paper, sind eine etwas chaotische Truppe, die auch ein solches Miteinander hat und mein char versucht (aus purer Freundlichkeit wohl gemerkt) den schmollenden Char meiner Frau aufzuheitern: *jetzt sehr übertrieben und mit mangelnder Orthographie* OMG JAN DU SCHLEIMER IST JA EKELHAFT DU HAST NULL EIGENSTÄNDIGKEIT!
    Gleichzeitig aber, wenn wir es im Pen and Paper NICHT drauf anlegen, ein Pärchen zu sein (Fall 2) stubbst einen der Barde immer an „Herr Ritter, diese Magierin wäre doch was für euch!“ (Jo, ich würd ja gern, aber ich hab keine Lust auf die scheiß Sprüche!!!).
    (Und wenn man seine Leute drauf anspricht. „Ja nööö ist ja nicht so! War nicht so gemeint! [insert weitere Ausreden und bla bla here]

    Dieser Aspekt fehlt mir im Artikel so ein bisschen und das finde ich… schade, weil eben auch viel nicht vom Pärchen selber, von den Leuten drum herum kommt, die dieses Thema zu einem Minenfeld machen und auch einem die Lust nehmen, als Pärchen ein Pärchen zu spielen 😕
    Aber wer weiß, vllt kommt mal eine Neuauflage dieses Artikels und dann findet auch die andere Seite Eingang 🙂

    • Hi Jan, vielleicht fehlte uns, aus persönlicher Erfahrung geboren oder eben der Ermangelung derselben, dieser Aspekt damals. Ich habe meine Frau auch beim Rollenspiel – allerdings LARP – kennengelernt (Nerdmädels forever!) und wenn wir in einer Runde zusammen spielen, spielen wir seltenst Pärchen. Teamgefährten kann schon sein, auch eng zusammen arbeitend, aber eben ohne Liebe. Auch sagen uns unsere Freunde dann nicht dauernd, dass wir zusammenkommen sollten. Das würde mir in der Tat sehr auf die Nerven gehen. Aber danke für diese Sichtweise. Wenn wir das Thema nochmal neu aufrollen, kann es gut sein, dass auch dieser Sachverhalt dort drin eine Rolle spielen wird ;)

      • Vielen Dank Roger für die Antwort :)
        Ja, das hatte ich mir auch überlegt und ich hätte es vielleicht anders formulieren sollen, dafür bitte ich um Verzeihung.
        Ich dachte so bei mir (frei nach „Ich saz uf einem steine…“), dass es eben ganz… schön wäre, die andere Seite auch zu beleuchten, wollte damit aber natürlich keinesfalls die Arbeit des Artikels schmälern, denn die ist definitiv top (deswegen les ich euch ja so gerne).
        Ich kann deine Einschätzung des Themas und wie du und deine Liebste damit umgehen (btw: Nerdmädels forever! :D) nur gut heißen, einfach weil ihr euren Weg gefunden habt, damit umzugehen. Ich für meinen Teil fände es nun mal schön, wenn es entsprechend die eigene Entscheidung des Paares wäre, ob sie das machen oder lassen. Wenn mans lässt… klar, passt. Aber umgekehrt sollte es auch passen, wenn mans mal ausprobieren möchte. Und da liegt für mich eben der Hund begraben.

        Ansonsten: Ich hab zu danken, dass ich meine Sichtweise darlegen durfte :)

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