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Wenn eine Cosplayerin sich mit tiefem Ausschnitt und kurzem Rock auf einem Grabstein räkelt, ist der Shitstorm nicht weit. Der Streit entzündet sich oft an den immer selben Themen und Mustern. Wir greifen die bekanntesten auf und ordnen ein, welche Argumente greifen, und welche nicht.

Immer wieder gibt es in der Cosplay-Szene Auseinandersetzungen um Grenzüberschreitungen. Bilder von Cosplays werden gepostet und sorgen für Streit: Zu provokant, zu rücksichtslos, zu freizügig. Gleichzeitig leben wir in einem Land, in dem sehr viel erlaubt ist, gerade in der Kunst. Welche Maßstäbe muss ein Cosplayer bei seinem Hobby einhalten? Darf man alles mit Kunstfreiheit rechtfertigen? Oder gibt es nicht doch Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen?

Unmoralische Kostüme

Es gibt einige Paradefälle, an denen sich die Gemüter immer wieder entzünden. Einerseits natürlich die Cosplays selbst. Doch was genau ist das Problem? Und wie eng muss man das sehen – oder darf man es gerade nicht?

Verbotene Symbole

Ein Klassiker, der gerade in Deutschland und mit der deutschen Geschichte viele Gemüter entzündet, sind Cosplays mit verbotenen oder geächteten Symbolen auf Kleidung oder Accessoires. Ganz vorne dabei natürlich Nazi-Uniformen, Hakenkreuze und SS-Rauten. Doch auch darüber hinaus gibt es Symbole und Zeichen, die weit von neutral entfernt sind, zum Beispiel Wappen, Gang-Zeichen oder religiöse Symbole.

Outfits, die SS-Uniformen nachgeahmt sind, Militäruniformen und ähnliches haben immer wieder zu Kontroversen geführt. Bereits mit Hellsing in der ersten Hälfte der Nullerjahre kam eine Nazi-Uniform-Debatte – Trinity Blood, Hetalia und viele andere Serien haben neue Anlässe auch in späteren Jahren geliefert.

Gerade die Zeichen aus der Nazizeit sind hierzulande schlicht von Gesetzes wegen ein No-Go, da sie verboten sind. Wer sich damit präsentiert, riskiert ein Strafverfahren, und stellt sich selbst in die Ecke einer rechtsradikalen Gesinnung. Die Präsentation und Glorifizierung des Militärs war und ist ein Eckpfeiler autoritärer Regime, und wird auch in Deutschland noch immer hauptsächlich von antidemokratischen Gruppen betrieben. Diese Bedeutung der Symbole kann man nicht ignorieren oder wegdiskutieren. Eine SS-Uniform bleibt eine SS-Uniform, und wer sie sieht wird nicht zuerst „oh, lustige Fantasy-Uniform“ denken, sondern „Nazi-Offizier“.

Auch wenn man mit einer anderen Absicht ein solches Cosplay anzieht, ist das, was beim Betrachter ankommt, eben immer auch und oft nur diese Assoziation. Man wird als „Werbefigur“ dieser Gesinnung wahrgenommen. Dass ein (links gedrehtes) Hakenkreuz auch ein japanisches Kanji sein kann und religiöse (buddhistische) Bedeutung im gesamten asiatischen Bereich hat, macht es für manche „inhaltlich“ unkritische Cosplays hierzulande nicht leichter vertretbar sie zu tragen.

Es fehlt in Europa bis heute weitgehend der Kontext und Horizont, um die religiöse (buddhistische) Bedeutung des „Sonnenrads“ im asiatischen Kulturraum zu kennen. Die einzige „Religion“, die hierzulande mit dem Hakenkreuz verknüpft wird, ist die Ideologie der Nazis. Daran werden Cosplays von buddhistischen Charakteren nichts ändern, daher kann man davon nur abraten.

Auch andere Symbole können zu Irritationen führen. Während christliche religiöse Symbole weitgehend, aber auch nicht allumfassend, als Dekorationselemente anerkannt sind, gilt das nicht für andere religiöse Symbole. Der Davidstern ist sehr politisch aufgeladen, und auch der muslimische Halbmond ist nicht einfach nur Dekorationselement. Symboliken aus dem religiösen oder politischen Bereich sind Erkennungszeichen für Überzeugungen, wer die Überzeugung nicht teilt, sollte sehr vorsichtig sein, die Symbole zu verwenden.

Und auch in anderen Bereichen gibt es gesetzlich verbotene Zeichen, die zum Beispiel verbotenen politischen oder kriminellen Organisationen zugeordnet werden (Rockerbanden, Mafia etc.). Bevor man ein Symbol verwendet, sollte man sich immer darüber informieren, ob es eine weitere, tiefere Bedeutung hat – und ob man persönlich vertreten kann und möchte, wofür das Symbol steht.

Zweifelhafte Charaktere

Von der Ausgestaltung des Cosplays weg, ist ein anderes Streitthema auch das Cosplayen bestimmter Charaktere. Dass Bösewichter in Geschichten interessant und auch anziehend sind, ist unbestritten. Doch auch hier gibt es Figuren, die mehr Kontroverse entfachen.

Das häufigste Streitthema ist dabei die Darstellung von Figuren, die anderen sexuelle Gewalt antun. Von Pädobär über Killing Stalking bis hin zu Viewfinder sind es am häufigsten Vergewaltiger, die zu harscher Kritik führen.

„Wie kann man sowas cosplayen?!“ ist die häufigste Frage. Und nicht ganz ohne Basis: Cosplay ist ein visuelles und auf Ästhetik fokussiertes Hobby, doch die Basis des Konzepts ist, dass man zumindest auf einer Ebene in die Rolle der dargestellten Figur schlüpft. Und gerade hier setzt diese Kritik an: Wie kann man sich genug mit einem Vergewaltiger identifizieren, um in seine Rolle schlüpfen zu wollen?

Der weiter gedachte Schritt hinter dieser Frage ist, dass der Cosplayer durch seine Darstellung dieses Charakters seine Taten gutheißt, unter Umständen sogar glorifiziert. Cosplay ist für viele eine Ausdrucksform, um Wertschätzung für die Lieblingsfiguren zu zeigen – zeigt also hier der Cosplayer Wertschätzung für einen Vergewaltiger?

Im LARP oder in Bühnenstücken sind Antagonisten und Gegner, die auch vollständig geächtete Taten begehen, durch die Handlung vorgegeben und notwendig. Im Cosplay selbst ist diese Notwendigkeit gerade nicht gegeben, man muss nicht die komplette Besetzung einer Serie abbilden und hat sehr freie Auswahl, welche Serien und Charaktere man überhaupt auswählt.

Dass einem also unterstellt wird, sich über Gebühr mit dem dargestellten Charakter zu identifizieren, ist nicht ganz ohne Basis. Wem solche Kritik egal ist, der kann sich hier natürlich bereitwillig bedienen und darstellen, wen oder was er möchte. Ein Opfer entsprechender Taten wird sich aber oft vorsichtig oder ablehnend verhalten, was nachvollziehbar und letztlich zulässig ist. Wir drücken unsere Persönlichkeit auch im Cosplay aus. Wenn andere Menschen das ernst nehmen, ist dies ihr gutes Recht.

Man muss nicht mit jedem gleich gut auskommen, Antipathien sind genauso natürlich wie Sympathien. Auf beiden Seiten muss aber ebenfalls klar sein: Ich habe immer noch einen Menschen vor mir, dem jeder Respekt und jede Höflichkeit zusteht. Beleidigungen und Unterstellungen sind in keiner Richtung okay – weder ist der Cosplayer eines umstrittenen Charakters ein Unmensch, noch ist jemand, der solche Cosplays ablehnt, eine Mimose oder ein Spielverderber.

Sex Sells: Nacktheit und Erotik

Es gibt viele Darstellungen in Anime, Manga und Videospielen, die auf Erotik zugeschnitten sind, auch abseits der „echten“ Pornos. Man kann es „Fanservice“ nennen, oder schlicht von nackten Tatsachen sprechen, jedenfalls ist das Konzept sehr weit verbreitet. Von populären weiblichen Charakteren gibt es immer irgendwo irgendwann eine Bikini-Version, ganze Serien drehen sich nur darum, wann man das Mädchen wieder in einer Nebelwolke nackt sieht, und Pantyshots unter die arg kurzen Röckchen sind in einigen Spielen explizit als Achievements ausgelobt.

Dass diese Vorlagen dann auch im Cosplay umgesetzt werden, ist klar. Dass dabei die Objektifizierung der weiblichen Charaktere aus der Vorlage übernommen wird, ist meist das automatische Resultat. Junge Frauen räkeln sich in lasziven Posen, um möglichst nah an die Vorlage zu kommen.

Hier wird einerseits oft die Jugend der Cosplayerinnen angeprangert, die diese Vorlagen umsetzen, andererseits eine besondere Aufmerksamkeitsgeilheit unterstellt. Dass sexuell aufreizende Medien besonders viel Aufmerksamkeit generieren, ist eine Binsenweisheit. Ob sie aber stimmt, ist nicht einwandfrei beweisbar – denn die ablehnende Kontroverse verschafft vielen dieser Bilder gerade die Reichweite, die sie sonst vielleicht gar nicht hätten.

Dass das Argument mit dem Alter der Cosplayerinnen oft nicht zieht, sieht man, sobald man deren Profile genauer betrachtet, viele sind jenseits der 20. Alt genug, um selber zu wissen, wie sie sich darstellen wollen. Auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit ist in sich nicht verwerflich. Alle Cosplayer, die ihre Bilder online präsentieren, tun das nicht, um sie ungesehen zu archivieren. Es geht sehr viel darum, Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese Aufmerksamkeit durch sexuell aufgeladene Inhalte zu generieren, ist nicht weniger legitim, als auf andere Weise. Tatsächlich pornografisch sind die Fotos der Cosplayerinnen fast nie.

Die tatsächliche Gefahr besteht eher darin, dass die Bilder auf Umwegen in die Hände von Leuten gelangen, denen jeglicher Blick für das Cosplay fehlt, und die hier nur eine junge Frau mit wenig Kleidung sehen wollen. Das ist allerdings mehr die Schuld derjenigen, die Bilder irgendwo zusammenklauen und sie dann in obskure Porno-Datenbanken laden. Solange man sich dieser Gefahr bewusst ist, ist es die eigene Verantwortung, wie man sich präsentiert. Dass Frauen, nur weil sie sich sexy präsentieren, angegriffen oder abgewertet werden, ist nicht okay. Sie tun damit niemandem weh – und wer es nicht sehen will, hat regelmäßig die Möglichkeit, wegzusehen.

Sollten sich doch mal minderjährige Mädchen in lasziven Posen vor der Kamera räkeln, sollte man erst recht nicht die Mädchen dafür anmachen, sondern ihnen die Risiken, die mit diesen Bildern einhergehen, erklären. Und vielleicht auch mal ein ernstes Wort mit den Fotografen sprechen. Ob sie mal daran gedacht haben, zu fragen, wie alt die Mädchen sind, denen sie sehr tief in den Ausschnitt geschaut und fotografiert haben.

Prybjat bei Tscherrnobyl. Foto: Depositphotos (c) yar0
Prybjat bei Tscherrnobyl. Foto: Depositphotos (c) yar0

Unmoralische Shootings

Neben den Cosplays sind auch oft die Kulissen ein Streitthema. Kürzlich ein großer Aufreger waren Bilder aus Pripyat, dem Ort in der Sperrzone rund um den 1986 explodierten Atommeiler Tschernobyl. Doch auch andere Orte führen zu Irritationen, wenn sie als Cosplay-Kulisse verwendet werden.

Friedhöfe

Der Klassiker: Friedhöfe. Seien es Vampir-Serien, Gothic-Outfits oder Zombies, die letzte Ruhestätte lädt schon inhaltlich dazu ein, als Fotokulisse genutzt zu werden.

Gleichzeitig sind sie Ruhestätten, Orte des Gedenkens der Angehörigen und auch laut vielen Friedhofssatzungen kein „Spielplatz“. Die Gräber selbst sind auch rechtlich geschützt, wer dort etwas anstellt oder beschädigt kann auch wegen Störung der Totenruhe (§ 168 StGB) belangt werden.

Friedhöfe sind aber im Gegensatz zu manch anderer Fotolocation überwiegend öffentliche Gelände, die zwar gewissen Beschränkungen unterliegen, aber prinzipiell betreten und genutzt werden dürfen. Spaziergänger, Hundebesitzer und Jogger sind normalerweise erlaubt, manche Friedhöfe sind auch Sehenswürdigkeiten (historische und solche mit prominenten Gräbern), dort sind Touristenfotos üblich und werden nicht beanstandet. Warum also nicht auch für Cosplayfotos einen Friedhof nutzen, solange man sich im Rahmen der Friedhofssatzung und der Gesetze bewegt?

Wo das persönliche Pietätsgefühl anfängt und aufhört, ist sehr individuell. Aus Datenschutzgründen sollte man davon absehen, Grabsteine mit Grabinschriften zu fotografieren, und generell wird abgeraten, inmitten der normalen Gräberfelder Fotos zu machen. Die Parkanlagen, die viele ältere Friedhöfe auch besitzen, sind weniger kritisch. Es gibt zudem eigentlich überall Alternativen dazu, auf einen Friedhof zu gehen. Eine schöne Umgebung gibt es in Parks und teilweise sogar auf dem Grünstreifen neben einer Straße.

Kirchen

Neben Friedhöfen sind auch Kirchen Anziehungspunkte für Cosplayer und Fotografen. Noch immer haben fast alle Stadtviertel in Deutschland welche, wenngleich die Besucherzahlen in den Gottesdiensten weitgehend sinken. Gerade alte Kirchen, mit geschnitzten Türen, filigranen Steinmetzarbeiten, bunten Fenstern und herausragender historischer Architektur laden dazu ein, Cosplays mit besonderem Flair zu umrahmen.

Doch auch wenn die Zahlen der Gläubigen und erst recht die Zahlen der Gottesdienstbesucher sinken, sind Kirchen dennoch weiterhin Orte, die Gott geweiht sind und primär dafür da sind, Versammlungs- und Gedenkort der gläubigen Christen zu sein. Außerdem sind sie Privatgebäude, wer wann wie hinein darf, regeln die örtlichen Kirchengemeinden selbst. Auch wenn viel Touristenbesuch in den Kirchen ein und aus geht, gibt es auch immer noch einige Leute, denen der Status des Kirchengebäudes wichtig ist, und die sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen, wenn dort etwas anderes als christliche Gottesdienste stattfinden. Dass die Kirchengemeinden selbst die Kirchen auch für Konzerte und andere Versammlungen vermieten, ändert daran nichts.

Bei den örtlichen Gemeinden kann man aber fragen, ob es mit dem angepeilten Cosplay okay ist, dort Fotos zu machen, wenn es einem eine Kirche angetan hat. Man kann Termine und Örtlichkeiten abklären, um keine Gottesdienste zu stören, und sicher zu gehen, dass man nicht die Gefühle derer verletzte, die das „erste“ Anrecht auf die Kirchen haben.

Wer sich einfach so in eine Kirche stellt, riskiert primär Ärger, wie auf anderen Privatgeländen auch. Und egal wie reizvoll es sein mag, einen Dämon in einer Kirche zu shooten: Man muss es nicht tun. Und bevor man dann zu einem ernsten Gespräch mit der Glaubenskongregation (den strengsten Fanatikern des Vatikans) eingeladen wird, ist es vielleicht auch einfach besser, es zu lassen.

Das gleiche gilt genauso, oft noch mehr, für geweihte Glaubensgebäude anderer Religionen, insbesondere Moscheen und Synagogen. Wer mit den Verantwortlichen vor Ort redet, kann sich respektvoll verständigen und so abwägen ob und in welchem Umfang Fotos vertretbar sind.

Gedenkstätten

Mehr in der Öffentlichkeit sind öffentliche Gedenkstätten und Mahnmale. Immer wieder zu Streit führte zum Beispiel das jüdische Mahnmal am Rheinufer in unmittelbarer Nähe der Beethovenhalle in Bonn (AnimagiC bis 2016), aber auch das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist ein bekannter Streitpunkt. Ebenfalls in diesen Bereich fällt wohl auch Pripyat, der eingangs erwähnte Ort des Tschernobyl-Unglücks.

Mahnmale sind meist künstlerisch gestaltet, befinden sich aber in der Öffentlichkeit. Sie sollen gerade auch Passanten dazu anhalten, sich mit historischen Gegebenheiten zu befassen, um das Erinnern an wichtige Ereignisse nicht auf Museen zu beschränken, sondern eben im öffentlichen Raum und damit für alle zugänglich zu ermöglichen.

Der „richtige“ Umgang mit Mahnmalen ist aber sehr umstritten. Die weltweit verbreiteten Stolpersteine (im Gehweg verlegte Steine mit Messingplatten, die Namen der Opfer der Nazis tragen) sind in manchen Städten nie verlegt worden, weil Opferverbände nicht wollten, dass die Erinnerung an die Leute „mit Füßen getreten“ wird. Man sieht schon: Selbst die Verbände, die Mahnmale aufstellen, die Angehörigen und Historiker sind sich oft uneins.

Ähnlich wie bei Friedhöfen ist anzuraten, auf Shootings an Mahnmalen zu verzichten, wenn nur eine schöne Kulisse gewünscht ist. Wer aber gerade mit dem Mahnmal und dem historischen Ereignis interagieren möchte, wer dieses politische oder historische Element auch im Cosplay aufgreifen möchte, nimmt die Mahnmale genau für das wahr, wofür sie regelmäßig geschaffen sind: Integration des Erinnerns in den Alltag und den öffentlichen Raum. Cosplay und Reflexion über historische Ereignisse schließen sich nicht gegenseitig aus.

Was ist nun richtig?

Der Streit entsteht oft daraus, dass anderen Leuten mangelnde Reflexion über die genannten und ähnliche Themen vorgeworfen wird. Manchmal mag das stimmen, aber oft wird dabei auch der Fehler gemacht, eine andere Prioritätensetzung mit der fehlenden Reflexion gleichzusetzen. Jemand kann alle Argumente genau bedacht haben, und dennoch zu einem anderen Ergebnis kommen, als man selbst – weil andere Dinge stärker gewichtet wurden.

Viele dieser Fragen werden auch eher von Gefühlen als von Fakten bestimmt. Oft geht es um ein unbestimmtes Anstandsgefühl, das von den Cosplays oder Fotos verletzt wird. Und gerade wenn Gefühle verletzt werden, handelt man emotional, nicht rational. Um aber einen angemessenen Tonfall in der Debatte zu behalten, sollte man sich wieder auf die Fakten besinnen. Und die sind: Wir leben in einem freien Land, in dem Kunst und Kultur viel Freiheit genießen. Diese Freiheit ermöglicht uns, uns auszudrücken und zu sein, wer wir sein wollen. Echte Freiheit ist es aber nur, solange auch die Freiheit der Andersdenkenden geschützt ist. Das ist echte Toleranz. Sie wäre gerade in einer so bunten Szene wie der Cosplay-Szene immer wünschenswert!

Titelbild: Karsten Zingsheim

 

7 Kommentare

  1. Sehr schöner Artikel mit einigen guten Denkansätzen – ich bin mir sicher, dass sich so mancher Cosplayer/soe manche Cosplayerin über das Thema bisher eher weniger Gedanken gemacht hat und finde es sehr gut, dass im Artikel auf eine anklagende/verurteilende Sprache verzichtet wird, sondern der Fokus auf Erklärung liegt. :) Gern mehr davon!

    • Die Bilder passen hervorragend zum Text, sie sind Resultate (oder stehen stellvertretend an Stelle von) eines Last of Us Cosplayshootings in Tchernobyl, (wenn ich mich nicht irre) und haben zu ziemlich intensiven Diskussionen geführt ob diese Location angemessen ist. Der ursprünglich dazugehörige Text zeigt aber, dass die Macher sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass es nur eine andere Art ist, sich mit der Realität der Katastrophe auseinanderzusetzen. Eine Meinung, die ich teile. Sie könnten also als ein gelungenes Beispiel gesehen werden, wie man mit einem kontroversen Ort respektvoll umgeht.

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