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Warhammer 40K erfreut sich seit vielen Jahren steigender Beliebtheit. Deswegen verwundert es nicht, dass irgendwann auch ein Tischrollenspiel dazu erschien. Damals musste man sich vorab entscheiden, welchen Aspekt des W40K-Universums man bespielen wollte. Es gab eigene Regelbücher zu Space Marines, Freihändlern oder auch ganz gewöhnlichen Menschen. Diese bauten zwar im Kern auf den gleichen Regeln auf, unterschieden sich aber in vielen Details. Kein Wunder, denn schließlich hat ein Space Marine ganz andere Möglichkeiten als ein gewöhnlicher Imperialer Soldat. Aliens wie Orks oder Eldar blieben damals ganz außen vor.

Bald kommt aber mit W40K Wrath and Glory eine ganz neue Version auf den Markt, die bei Ulisses Spiele erscheinen wird. Dazu hat man Ross Watson eingestellt, der bereits am Vorgänger und zahlreichen anderen Rollenspielen mitarbeitete. Ross ist aber nicht nur ein erfahrener Spieledesigner, sondern auch ein äußerst angenehmer Gesprächspartner, dem man den Enthusiasmus deutlich anmerkt. Zu unserem Glück hatte er ein paar Minuten Zeit und beantwortete gerne einige Fragen zum Stand der Dinge!

Das neue Regelwerk soll eine möglichst große Vielfalt an spielbaren Charakteren abdecken. Deswegen befinden sich darin nicht nur die Regeln für normale Menschen, sondern auch für Space Marines, sowie Eldar und Orks. Was es alles final in den Band schafft, wollte Ross noch nicht verraten. Die Tau sind aber sehr wahrscheinlich nicht enthalten.

Mit dem Regelwerk ändert sich auch das Würfelsystem. Anstelle eines W100-Prozent-Systems basiert Wrath and Glory auf einem W6-Würfelpool-System. Ross hat sich dafür entschieden, weil er damit die enormen Unterschiede zwischen Charakteren besser darstellen kann. So würde es nicht passen, wenn ein erfahrener Space Marine und ein einfacher Soldat irgendwann beide bei 100% sein können und dann gleich gut sind, weil der Space Marine vom Hintergrund her eigentlich immer deutlich besser sein müsste. Über einen Würfelpool lassen sich solche Unterschiede deutlich besser darstellen, indem man festlegt, wo die für die Charaktere jeweiligen Grenzen liegen (Ross erwähnte dann noch, dass die Würfelpools bei High-Level-Charakteren schon ziemlich groß werden können und das absolute Maximum bei 26 oder 28 Würfeln liegt, was wiederum aber nur sehr selten erreicht werden wird. Dieses Detail hat es leider nicht in die Aufnahme geschafft).

Die durch die Breite des Regelwerks vorprogrammierten internen Konflikte sollte jede Gruppe mit gesundem Menschenverstand direkt im Vorfeld klären können. So sollte jedem Spieler klar sein, dass ein Space Marine anderen Charakteren im Kampf mehr als deutlich überlegen ist und ein Ork-Krieger sich wahrscheinlich nicht einfach so in eine imperiale Gruppe einfügen wird. Das Regelwerk soll aber eine große Vielfalt abdecken und auch ungewöhnliche Kombinationen ermöglichen, solange der Kontext stimmt.

Das Grundregelwerk wird in einer regulären Variante und als Einsteigerbox erscheinen. Die Box wird sich dabei an anderen Einsteigerboxen orientieren, die Ulisses Spiele in der jüngeren Vergangenheit herausgebracht hat, wie zum Beispiel die Box für Star Wars.

Möglichst zeitnah zum Grundregelwerk soll eine Abenteuer-Anthologie erscheinen und im weiteren Verlauf eine mehrteilige Kampagne, die den spannenden Titel Doom of the Eldar tragen wird. Beim Schreiben arbeitet man mit Warhammer-Veteranen aus der Black Library wie Aaron Dembski-Bowden zusammen.

Den rollenspielerischen Hintergrund liefern die aktuellen Veränderungen im W40K-Universum. Das Dark Imperium soll sich besonders gut für den Ansatz eines breit gefächerten Spielercharakter-Spektrums eignen, da diese neue und finstere Epoche der Galaxie Raum für ungewöhnliche Allianzen bietet, die vorher nicht möglich gewesen wären.

Mehr Infos und Details gibt es im Audio-Interview mit Ross!

Interview mit Ross Watson (engl) auf der SPIEL 2017

Fotografie: Roger Lewin
Audiobearbeitung: Henning Lechner

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