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In Durchgeblättert werfen wir regelmäßig einen kritischen Blick auf Neuerscheinungen, Geheimtipps oder Klassiker aus der vielfältigen Welt der Graphic Novels. Diese Ausgabe führt uns in einen Konflikt zwischen gigantischen Monstern und Maschinen, hält ein neues Abenteuer von Valerian und Veronique bereit, und offenbart uns die Mysterien von Galkiddek und Ugarit.

Mehrere gigantische Ereignisse definieren die rezensierten Bände dieser Ausgabe von Durchgeblättert. Während im Graphic Novel Pacific Rim: Tales from the Drift wortwörtliche Giganten aufeinander losgehen, müssen Valerian und Veronique in Singuzlooz Inc. ein gigantisches Schlamassel in Ordnung bringen. Galkiddek 2 bringt uns dagegen wieder die gigantische Verzweiflung des Sir Galohan in Erinnerung, die uns schon den ersten Band dieser Fantasy-Saga über begleitet hat. Und zuletzt gilt es in Heiligtum Genesis ein Mysterium zu lösen, das potentiell gigantische Zerstörung auslösen könnte …

Wir hoffen, ihr habt beim Lesen dieser Kritiken ebenso viel Spaß, wie uns das Lesen der rezensierten Werke bereitet hat. Über Fragen oder Diskussionen in den Kommentaren freuen wir uns ebenso wie über generelles Feedback zu unserem Format Durchgeblättert!

Pacific Rim: Tales from the Drift

2013 entführte uns Guillermo del Toro mit Pacific Rim in ein düsteres Zukunftsszenario. Aufgrund eines ständigen Krieges gegen gigantische Ungeheuer aus der Tiefsee, die sogenannten Kaijūs, haben die Nationen der Erde mit den Jaegern mechanische Kampfmaschinen zur Verteidigung der Zivilbevölkerung geschaffen. Gesteuert von zwei Piloten sind diese monströsen Roboter die erste und letzte Verteidigungslinie gegen die gewaltigen Bestien. Der Science-Fiction-Film führte uns Zuschauer mitten in diesen Krieg, welcher am 22. März 2018 mit Pacific Rim: Uprising in den deutschen Kinos fortgesetzt wird.

Pünktlich dazu ist bei Cross Cult mit Pacific Rim: Tales from the Drift nun ein Band erschienen, der die Historie dieses epischen Konfliktes genauer beleuchtet und damit in die Fußstapfen des Vorgängers Pacific Rim: Tales from Year Zero tritt. Der Leser begleitet das Piloten- und Ehepaar Duc und Kaori Jessop, die gemeinsam den japanischen Jaeger Tacit Ronin in den Kampf gegen die monströsen Schrecken führen.

Der vorliegende Band fasst damit die ursprünglich vierteilige Miniserie in einer einzigen Ausgabe zusammen. Die Handlung ist dabei sehr unkompliziert. Man begleitet Tacit Ronin bzw. die Jessops zunächst bei einem folgenreichen Kampf gegen den Kaijū Itak. Anschließend erfährt man mehr über die persönlichen Hintergründe des Paares und wie es mit der neuen Situation nach dem Gefecht umzugehen versucht. Und sich schließlich auch die Frage stellen muss: Was bin ich bereit, im Zuge der Pflichterfüllung aufzugeben?

Pacific Rim: Tales from the Drift setzt damit auf eine Mischung aus Monster-Roboter-Action und Charakterisierung der Jessops. Im Hinblick auf die Entwicklung im letzten Viertel des Bandes ist dieser letztgenannte Punkt auch notwendig, um emotionale Reaktionen beim Leser hervorzurufen. Die Charakteristika von Duc und Kaori werden zwar oberflächlich behandelt, doch ausreichend genug für eine grundlegende Bindung zu den Protagonisten.

Leider werden viele Informationen nur kurz behandelt.

Problematischer ist dagegen die Tatsache, dass dieser Band nicht wirklich als einsteigerfreundlich bezeichnet werden kann. Zu viele Informationen über die Welt von Pacific Rim fehlen oder sind mangelhaft behandelt, wie die Historie über die Kaijū-Attacken oder die Klassifizierung dieser. Größter Kritikpunkt ist der Mangel an Informationen über die neuronale Verbindung der Jaeger-Piloten mit ihrer Maschine. Diese bildet ein zentrales Element der Filme und Graphic Novel und hätte deswegen deutlicher hervorgehoben werden sollen. Hier kann natürlich argumentiert werden, dass sich dieser Band eher an Fans der Film-Vorlagen richten soll, die dadurch entsprechende Vorkenntnis mitbringen. Meiner Einschätzung nach sollten aber gerade solche Graphic Novels auch die Möglichkeit zum Einstieg in ein Universum bieten.

Das Zusammenspiel der Zeichnungen und Kolorierungen von Marcos Marz, El Garing und Macelo Maiolo gelingt leider nicht vollständig, sodass es stellenweise zu einem Bruch im Lesefluss kommt. Über die Gesamtzahl von 112 Seiten nimmt man mehrfach einen Wechsel von Stil und Detailgrad der visuellen Gestaltung wahr. Am deutlichsten manifestiert sich dieser bei der Ausarbeitung von Mimik und Gesichtszügen. In einigen Szenen sind diese detailliert und vermitteln Emotionen, während in anderen die Gesichter der Charaktere beinahe schon wächsern wirken.

Ähnlich verhält es sich bei der Ausarbeitung der Actionszenen. Gerade am Ende erhält man ein Sammelsurium an Panels unterschiedlichster Qualität. Einige vermitteln die Anspannung der dargestellten Szene sehr gut, während andere überladen und unübersichtlich wirken. Gerade im Hinblick auf den emotionalen Höhepunkt in diesem Abschnitt der Geschichte ist dies sehr schade und verhindert das vollständige Eintauchen in die Geschichte.

Somit lässt Pacific Rim: Tales from the Drift den Leser mit einem zwiespältigen Gefühl zurück. Die geradlinige Geschichte entführt gekonnt in die Welt von Kaijūs und Jaegern, wird aber ihre volle Wirkung nur für Kenner der Filme entfesseln können. Und auch im Hinblick auf die Zeichnungen gibt es Schattenseiten, die sich in wechselnder Qualität von Mimik und Actionszenen äußern. Als Einstieg in die Welt von Pacific Rim ist dieser Band damit nur bedingt geeignet, während Liebhaber und Fans jedoch auf ihre Kosten kommen sollten.

Die harten Fakten

    • Verlag: Cross Cult
    • Autor(en): Guillermo del Toro, Travis Beacham, Joshua Fialkov
    • Zeichner(in): Marcos Marz, El Garing, Marcelo Maiolo
    • Seitenanzahl: 112
    • Preis: 15,00 EUR

 

Valerian und Veronique Spezial 2 – Shinguzlooz Inc.

Nach Die Rüstung des Jakolass wird uns mit Shinguzlooz Inc. direkt ein zweites Spezial aus der Welt von Valerian und Veronique geliefert. Und während die erstgenannte Geschichte aufgrund ihres sehr individuellen Stils auf sehr gemischte Reaktionen traf, folgt dieser zweite Spezialband eher dem ursprünglichen Ton der Werke von Christin und Mézières.

Federführend für diesen Band sind Wilfried Lupano (hauptsächlich bekannt durch seine Comic-Reihe Die alten Knacker) und Mathieu Lauffray, der uns neulich mit Long John Silver vollends überzeugen konnte. Dabei bewegt sich Shinguzlooz Inc. deutlich näher an der Originalserie als das letzte Spezial, ohne dabei wie eine Kopie der alten Klassiker zu wirken.

Erreicht wird dieser Eindruck durch eine geschickte Kombination von Humor, Abenteuer, verrückten Situationen und einer Prise Gesellschaftskritik. Denn in dieser Geschichte regiert der Finanzkapitalismus par excellence. So sind Valerian und Veronique auf der Suche nach einem Androiden, welcher für den Großteil aller Steuerbetrügereien der Galaxis verantwortlich ist. Doch dieses Problem tritt schnell in den Hintergrund, als ein neues Desaster in Form der drei Shinguz auftritt.

Diese sind nämlich über ein paar Tricks in den Besitz der Erde gelangt – nur um diese direkt beim Kartenspielen an Sha-OO, den Weltabsauger, zu verlieren. Dieser verdankt seinen Reichtum dem Verkauf der Wasservorräte ganzer Planeten und ist nun natürlich begeistert über den Zugang zu den irdischen Ozeanen. Da unser blauer Planet ohne seine Meere diesen Namen jedoch nicht mehr verdient, muss das titelgebende Agenten-Duo nun das Chaos der Shinguz wieder in Ordnung bringen …

Das Ende hält eine unerwartete Wendung bereit.

Die Prämisse des Bandes ist simpel, kombiniert aber geschickt alle Elemente, die Valerian und Veronique ausmachen. Die Dynamik der beiden Protagnisten ist amüsant zu verfolgen, den Shinguz kann man trotz ihrer Tendenz zum Chaos nicht böse sein und auch die „Schurken“ des Bandes weisen interessante Eigenheiten auf. Besonders in Erinnerung ist mir ein Austausch zwischen dem Weltabsauger und Veronique geblieben, der am Ende einen Sturm der Entrüstung unserer Heldin ausgelöst hast. Außerdem erhält man zum Abschluss der Geschichte noch eine nette und unerwartete Wendung – mehr soll aber nicht verraten werden.

Der Zeichenstil des zweiten Bandes wirkt wie eine modernere Interpretation der Originale und erinnert an einige typische Superhelden-Bände aus den Häusern DC und Marvel. Im Laufe der Lektüre gewöhnt man sich meiner Einschätzung nach jedoch sehr schnell daran und weiß ihn nach einer Weile sogar zu schätzen: Denn das Können von Lauffray im Bezug auf die Gesichter seiner Akteure macht sich auch hier bemerkbar. Gerade im Zusammenhang mit den skurrilen Situationen dieses Bandes erhält man dadurch einige äußerst amüsante Panels.

Abschließend lässt sich nur festhalten, dass dieser Spezialband die Vorfreude auf hoffentlich weiter folgende weckt. Der Geist von Valerian und Veronique wird beibehalten, ohne wie eine simple Kopie zu wirken. Gepaart mit qualitativ hochwertigen Zeichnungen ergibt sich ein unterhaltsames und spaßiges Abenteuer.

Die harten Fakten

  • Verlag: Carlsen Comics
  • Autor(en): Wilfried Lupano
  • Zeichner(in): Mathieu Lauffray
  • Seitenanzahl: 56
  • Preis: 12,00 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Galkiddek Bd. 2: Der Magier

Letztes Jahr präsentierte uns der erste Band von Galkiddek (Die Gefangene) eine düstere Welt voller Verzweiflung, mysteriöser Charaktere und markanter Bilder. Der Magier setzt die Geschichte um Sir Galohan von Galkiddek, den Magier Alcantor und die Gefangene Lillewyn nun fort.

Zur Auffrischung der Erinnerung: Nach dem Tod seiner geliebten Gattin macht sich Sir Galohan auf die Suche nach einem Weg, um sie wieder zurück in das Reich der Lebenden zu geleiten. Getrieben vom Mystiker und Alchemisten Alcantor gerät dabei die Stadt Ram in die Schusslinie des Unterfangens. Dies führt zur Gefangennahme der Fürstentochter Lillewyn, welche seitdem auf Rache an ihrem Peiniger Galohan sinnt …

Der zweite Band der Trilogie knüpft nahtlos an diese Handlung an und fokussiert sich dabei hauptsächlich auf die Dynamik zwischen Galohan und Lillewyn und deren „gemeinsame Zeit“ im Reich von Galkiddek. Im Hinblick auf den Titel ist dies etwas überraschend, da mit Alcantor der Magier der Handlung tatsächlich in den Hintergrund tritt und kaum wichtige Szenen hat. Dies ist etwas schade, da dieser Charakter immer noch das größte Mysterium darstellt und aufgrund dessen die Neugierde des Lesers weckt. Zwar hat er in einigen Szenen einen kurzen Auftritt, spielt aber bis auf das Ende keine wirklich große Rolle.

Man hat nicht den Eindruck, dass viel passiert.

Und so hat man am Ende der Lektüre von 48 Seiten tatsächlich den Eindruck, dass eigentlich nicht viel passiert ist und die Geschichte auf der Stelle verharrt. Gerade nach den imposanten Bildern und Szenen im Vorgänger macht dieser zweite Band einen eher gemächlichen Eindruck und wendet viel Zeit mit der Charakterisierung der zwei zuvor genannten Personen auf. Dies durchaus mit Erfolg – besonders Lillewyns Gedanken und Plänen werden deutlich nachvollziehbarer, beleuchten jedoch nur eine Seite der gesamten Handlung. Der eigentliche Motivator aller Aktionen (der Versuch der Wiederbelebung von Galohans Frau) gerät überraschend in den Hintergrund.

So entsteht am Ende der Eindruck, dass dieser Band abermals auf ein großes Finale hinarbeiten soll. Spannungsbögen werden aufgebaut und Charaktere bringen sich für ihre Aktionen in Position. Deshalb wirkt Der Magier im Hinblick auf seine Handlung schwächer als der erste Band, schafft es aber, das Interesse am Fortlauf der Geschichte zu erhalten.

Leider zeigt sich auch bei den Zeichnungen von Paolo Grella ein leichter Abfall in der Qualität. In einigen Szenen wirken die Zeichnungen hastiger als gewöhnlich und könnten damit auf einen gewissen Zeitdruck hinweisen. Auch fehlen leider die imposanten Landschaften, Burgen und Schlachten, die in Die Gefangene noch einen prägnanten Eindruck hinterlassen haben. Glücklicherweise wird die markante Ausarbeitung der Charaktere noch beibehalten, sodass Gesichtsregungen und Körpersprache die zugrundliegenden Emotionen stimmig widerspiegeln.

Am Ende von Galkiddek Bd. 2: Der Magier habe ich hauptsächlich Ungeduld empfunden. Der beherrschende Eindruck war, dass ein großes Finale aufgebaut wird, zu dessen Realisierung der vorliegende Band leider nicht so viel beigetragen hat. Die Vertiefung des Verständnisses von Galohan und Lillewyn ist zwar ein erfreulicher Zugewinn an Charakterisierung, deren finaler Zweck leider noch nicht klar wird. Schlussendlich ist zu hoffen, dass Band 3 (Der Übergang) diese Punkte im Abschluss der Trilogie angehen wird.

Die harten Fakten

  • Verlag: Splitter
  • Autor(en): Frank Giroud
  • Zeichner(in): Paolo Grella
  • Seitenanzahl: 48
  • Preis: 14,80 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Heiligtum Genesis Bd. 1

Zuletzt betrachten wir mit dem ersten Band von Heiligtum Genesis wieder ein gemeinsames Werk von Christophe Bec und Stefano Raffaele. Diese beiden Künstler zeichneten beispielsweise auch für den zuletzt besprochenen Einstiegsband von Olympus Mons verantwortlich. Das vorliegende Abenteuer spielt jedoch nicht auf den Weiten unseres roten Nachbarplaneten, sondern folgt einer archäologischen Entdeckung im Norden Syriens.

Dort stoßt im Jahre 1934 per Zufall ein Viehhirte auf die Überreste der Stadt Ugarit, was anschließend das Interesse des französischen Forschers Delorme weckt. Fun Fact hierzu: Tatsächlich wurde diese Stadt im Jahre 1928 auf diese Weise wiederentdeckt und in den folgenden Jahrzehnten systematisch untersucht und ausgegraben.

Es ist jedoch zu vermuten, dass hier die Parallelen zwischen Realität und Fiktion enden. Denn in Heiligtum Genesis sieht sich Delorme schnell mit seltsamen Vorfällen konfrontiert, die seine Arbeiter in Anspannung versetzen. Außerdem ist auch das Interesse der Nazis geweckt, als ihnen von der Entdeckung berichtet wird. Diese sind im Besitz der Aufzeichnungen eines Bischofs aus der Zeit der Kreuzzüge. Und in jenen Schriften wird berichtet, dass ein uralter Schrecken in den Tiefen der verschollenen Stadt haust, dessen Macht die Okkultisten des Dritten Reiches für sich beanspruchen möchten. Ein Wettlauf um die Entdeckung der Geheimnisse von Ugarit beginnt …

Heiligtum Genesis liefert alle Bestandteile einer klassischen Abenteuergeschichte. Man nehme eine verschollene Ruine, Nazi-Schurken und ein altes Manuskript – et voilá, fertig ist eine Handlung im Stile von Indiana Jones. Neben diesem bewussten Einsatz bewährter Stilelemente setzt dieser erste Band dabei hauptsächlich auf Spannungsaufbau. Das Mysterium und die Gefahr werden angedeutet, die Konflikte in Position gebracht. Damit ist jedoch nicht nur der Wettlauf um den Zugang zur Ruine gemeint. Ebenso entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung zwischen Delorme, seiner Ehefrau Marlene und einem weiteren Forscher. Die dadurch entstehenden Komplikationen verschärfen die bereits angespannte Lage zusätzlich und wären meiner Einschätzung nach nicht nötig gewesen. Der Einsatz eines solchen Konfliktherdes birgt oftmals die Gefahr, erzwungen zu wirken, und auch Heiligtum Genesis ist dabei leider keine Ausnahme. Zu schnell wirft sich Marlene in die Arme eines Fremden, obwohl sich diese erst wenige Tage kennen.

Der Fokus liegt auf Interaktionen der Charaktere.

Dabei sind gerade solche Emotionen ein Antriebsfaktor dieses Bandes, da der Fokus auf den Interaktionen zwischen den Charakteren liegt. Deswegen ist es auch betrüblich, dass es den Zeichnern nicht gelungen ist, allen eine klare visuelle Abgrenzung zu verpassen. Beispielsweise fällt es auf den ersten Seiten schwer, den Protagonisten Delorme auf die Schnelle von einem weiteren Herren namens Garnier auseinander zu halten – beide weisen ähnliche Frisur, Gesichtsform und Bärte auf und unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzugsfarbe. Dies ist zwar nur ein Detail, jedoch zieht es sich mehrfach durch den Band und taucht ebenfalls bei der Einführung der Nazi-Antagonisten auf. Und es führte beispielweise dazu, dass ich zu Beginn nochmals nachlesen musste, da die ähnliche Charaktergestaltung zu Verwirrungen geführt hat.

Ansonsten kann man sich über die visuelle Gestaltung jedoch nicht beklagen. Besonders der altertümliche Charakter von Ugarit wird gut eingefangen und vermittelt eine mystische Atmosphäre. Ähnlich wie bei Olympus Mons zeigt Raffaele seine Stärke wieder bei Landschaften und Gebäuden, wobei auch die Visualisierung des Mystikums der Ruine ins Auge sticht.

Insgesamt liefert Heiligtum Genesis eine Geschichte mit Spielraum nach oben und steht sich mit einigen Entscheidungen selbst im Weg. Das erzwungen wirkende Hinzufügen einer Dreiecksbeziehung tut dem Fortschritt der Geschichte nicht gut und wirkt stellenweise unglaubwürdig. Auch die Ausgestaltung der Charaktere führt zu Beginn zu leichten Verwirrungen, die eine Schattenseite der ansonsten sauberen Gestaltung darstellt. Im Gegenzug versteht es der Band aber, die mysteriöse Atmosphäre der Ausgrabungsstätte einzufangen und verschiedene Konflikte zu etablieren.

Die harten Fakten

  • Verlag: Splitter
  • Autor(en): Christophe Bec, Philippe Thirault
  • Zeichner(in): Stefano Raffaele
  • Seitenanzahl: 56
  • Preis: 14,80 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Abschlussfazit des Monats

Gemeinsam mit der vorangegangenen Ausgabe von Durchgeblättert haben wir in diesem Monat acht Werke betrachtet – von wahren Klassikern bis hin zu originellen neuen Geschichten. Besonders interessant zu rezensieren waren die Neuauflagen des legendären Duos Valerian und Veronique. Es bleibt abzuwarten, ob diese frischen Interpretationen zu weiteren Nachfolgern der Raum-Zeit-Agenten führen.

Doch auch darüber hinaus ist für fast jeden Geschmack etwas geboten, seien es Werke klassischer Fantasy (Galkiddek & Heiligtum Genesis), epische Science-Fiction (Olympus Mons & Pacific Rim) oder Mystery (Der Unsichtbare und The Amazing Screw-On Head).

Auch im nächsten Monat erwartet uns wieder ein solch abwechslungsreiches Sortiment. Unter anderem sehen wir uns den Abschlussband der Galkiddek-Trilogie an, erleben die blutige Welt von Extremity sowie eine Adaption von George R.R. Martins Game of Thrones. Bis dahin bleibt nur, weiterhin „Frohes Lesen!“ zu wünschen!

Artikelbilder: Splitter, Cross Cult, Carlsen Comics, Bearbeitet von Verena Bach
Diese Produkte wurden kostenlos zur Verfügung gestellt.

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