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LARP ist längst kein Nischenhobby mehr und hat eine beachtliche Größe erreicht. Nahezu jedes Wochenende könnte man, allein in Deutschland, auf ein LARP in den verschiedensten Settings gehen. Dabei wächst nicht nur die Anzahl der Veranstaltungen, sondern auch die Größe und natürlich das Feld möglicher Teilnehmer*innen.

Wie wir aus diversen Umfragen wissen, bildet LARP einen Querschnitt der Bevölkerung ab und so ist es nicht verwunderlich, dass Probleme aus anderen Lebensbereichen auch im LARP angekommen sind.

In jüngster Zeit bekennen sich immer öfter Larper, meistens Frauen, dazu, auch im LARP schon mal Opfer von K.O.-Tropfen geworden zu sein. Unter K.O.-Tropfen versteht man verschiedene Substanzen, die heimlich in ein Getränk gemischt werden, die Betroffene und den Betroffenen erheblich in seiner Wahrnehmung beeinflussen, teils bis zu Willenlosigkeit mit anschließenden Filmrissen.

Basierend auf diesen Berichten hat ein Gruppe Larper*innen eine Kampagne für mehr Aufmerksamkeit ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Hier geht niemand K.O.“, sollen Larper*innen motiviert werden, ein bisschen besser aufeinander acht zu geben.

Pünktlich zu den Großcons finden sich auf der frischen Homepage www.hiergehtniemandko.de wissenswerte Infos zum Thema und Kontaktmöglichkeiten für interessierte Orgas, Spieler*innen und Menschen, die über das Thema (auch anonym) reden wollen.

Neben der Homepage wird noch in diesem Jahr ein Medienpaket zur Verfügung gestellt, das weitere Infos und auch Druckvorlagen für Plakate und Flyer enthält.

Ziel der Kampagne ist es dabei, nicht unnötige Ängste zu schüren, sondern zu einem ehrlichen Umgang mit dem Hobby und gegenseitiger Achtsamkeit anzuregen.

Zum Beginn der Aktion konnten schon zahlreiche und namenhafte Unterstützer aus der LARP-Szene gewonnen werden. So hat der Deutsche Liverollenspiel-Verband e.V. die Schirmherrschaft übernommen. Die LARPzeit, Larpgeflüster und Teilzeithelden wurden als Medienpartner gewonnen und mit dem Epic Empires e.V., MittelPunkt, Cthulhu Now & Live und das Bogatyr-Orga sind auch erste Orgas aus verschiedenen Bereichen an Bord. Die Bilder der Kampagne verantwortet Karsten Flögel von The Kelric View.

 

Artikelbild: ©The Kelric View

5 Kommentare

  1. Wow – habe ich mir unter dem Titel was anderes vorgestellt. Bei „Achtsamkeit“ denke ich eher an Vermeidung von Burnout und so.

    Nichtsdestotrotz eine wichtige Initiative … auch wenn ich schrecklich finde, dass sie notwendig ist.


  2. In „jüngster Zeit“ bekennen sich immer öfter Larper, meistens Frauen, dazu, auch im LARP schon mal Opfer von K.O.-Tropfen geworden zu sein.
    Kommisch nur das man NIRGENST was lesen kann das bei LARP je KO Tropfen in benutzung waren oder sind !
    Warnen vor KO -Tropfen ist eine gute Idee!
    Leute auf die Idee zubringen es auf einen gross LARP zu nutzen weniger !
    Und zu „Jüngster zeit “ find ich könnt ihr ja mal angeben bei welchen Larp s und dann warten wir ab ob euch Veranstalter wegen nicht bewiessener aussagen klagen denn lesen kann man weder in Presse Googel oder bei den Ministerien das in letzten jahren bei Larps KO tropfen im einsatz waren !
    Daher doch eher Fake News

    • Hallo Dirk,

      lange nichts mehr von Dir gelesen! Larpst Du eigentlich noch? Danke auch für Deine Fragen, auf die ich gerne eingehen.

      Selbstverständlich sind uns Veranstaltungen bekannt, da uns ja auch Betroffene bekannt sind. Wir haben uns aber vollkommen bewusst gegen eine Nennung von Namen entschieden, da die Kampagne keine Angst schüren, sondern ermutigen soll. Dass Du bei Deiner Netz-Recherche nichts gefunden hast, liegt in der Natur der Sache. Die meisten Betroffenen haben die Tat nie angezeigt, die Gründe dafür sind unterschiedlich. Meist weil man schlicht auch den Täter oder die Täterin nicht eindeutig identifizieren konnte.
      Ministerien erheben überdies wohl kaum Statistiken über Kriminalitätsdelikte auf LARPs, also wirst Du hier sowieso nicht fündig.

      Übrigens haben sich in diversen Onlinediskussionen zu dieser Kampagne Betroffene zu Wort gemeldet, von „Fake News“ kann also keine Rede sein, ganz im Gegenteil: Bahnstabilisierung führt er dazu, das Betroffene sich nicht trauen, Stellung zu beziehen.

      viele Grüße
      Michael

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