Monster, Monster und noch mehr Monster – die Welt von Dungeons & Dragons ist voll davon. Zeit, diese übersichtlich in einem Buch zusammenzufassen. Als Ergänzungsband wartet Monster des Multiversums mit einer Reihe von Kreaturen auf, die ohne großen Aufwand in das eigene Spiel integriert werden können.
Kein Jahr nach der englischen Erstausgabe ist am 13. September die deutsche Fassung des Werks erschienen: Monster des Multiversums von Wizards of the Coast vereint eine Fülle an Monstern und spielbaren Völkern in einem Buch.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Monster des Multiversums ist ein Ergänzungsband zum Spielerhandbuch, zum Spielleiterhandbuch und dem Monsterhandbuch und besteht aus zwei Kapiteln. Im ersten werden, ergänzend zum Spielerhandbuch, 30 als „fantastisch“ bezeichnete, spielbare Völker mit Angaben zur Erstellung vorgestellt. Keines dieser Völker taucht im Spielerhandbuch auf, stattdessen stammen sie aus verschiedenen anderen Bänden. Enthalten sind etwa die elfischen Eladrin, die, von den Jahreszeiten inspiriert, ihr Aussehen ihrem Gemütszustand anpassen können; die von je einem Menschen und einem Dschinn abstammenden Genasi, welche mit einem der vier Elemente in Verbindung stehen, und die vogelähnlichen, flugfähigen Aarakocra.
Im Bestiarium, dem zweiten Kapitel, welches auch den Hauptteil des Buches ausmacht, werden über 250 Monster mit einem teils recht kurzen, teils ausführlichen Text und entsprechenden Spielwerten vorgestellt. Hier findet man alle Informationen, um die Kreatur in das eigene Spiel einbauen zu können. Gemäß der Bezeichnung „Monster“ sind viele von böser Gesinnung, doch lassen sich auch Wesen wie die celestischen Ki-rin finden. Zwei der Monster wurden für das Buch neu erschaffen, die meisten stammen aus Volos Almanach der Monster und Mordenkainens Foliant der Feinde, wurden jedoch überarbeitet.
Falls im Beschreibungstext eines Monsters eine andere Kreatur Erwähnung findet, so wird meist mit aufgeführt, in welchem Buch diese zu finden ist, was ein Nachschlagen sehr vereinfacht. Einige Monster sind mit teils humorvollen Kommentaren des Magiers Mordenkainen oder der Erzmagierin Tasha versehen, die weitere nützliche Einblicke in das Wesen oder Verhalten der Kreaturen geben.
Neben den verschiedensten Monstern werden auch einige generische NSC wie Bogenschütz*in oder Haudegen, aber auch bekannte und mächtige NSC wie die Erzteufelin Zariel und der Dämonenfürst Yeenoghu vorgestellt. Bei einigen Wesen, insbesondere den mächtigen NSC, ist zusätzlich ein Hort beschrieben, also ein Ort, an dem diese spezifische Aktionen ausführen können. So ist es etwa Yeenoghu in seinem Hort möglich, die dort anwesenden Gnolle und Hyänen in Wut zu versetzen, was ihnen Vorteile im Kampf bringt, oder einen Eisenstachel aus dem Boden schießen zu lassen, der beträchtlichen Schaden bei allen anrichtet, die nicht rechtzeitig ausweichen.
Zuletzt werden die Monster im Anhang jeweils nach Kreaturentyp, Herausforderungsgrad und nach Umgebung, in der sie normalerweise vorkommen, aufgelistet, was ebenfalls sehr hilfreich ist.
Delfin-Erfreuer
Diese Delfine sind Feenwesen, die sich im Feenreich und der materiellen Ebene aufhalten. Sie sind robuster, intelligenter und charismatischer als normale Delfine. Zudem sind sie telepathisch begabt, können sich kurze Strecken weit teleportieren, Verbündeten temporäre Trefferpunkte verleihen und jenen helfen, die sich unter Wasser bösen Mächten stellen.
Drow-Matronenmutter der Rebellion
Diese Matronenmütter haben sich gegen Lolth gestellt und bekämpfen sie. Anstatt „neutral böse“ können sie jede Gesinnung haben. Zwar verlieren sie die beiden besonderen Bonusaktionen der Matronenmütter sowie eine Legendäre Aktion, dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. Viele von ihnen haben wichtige Positionen in den Armeen inne, die gegen Lolth Krieg führen.
Änderungen
Monster des Multiversums bringt mehrere Änderungen mit sich, dabei vor allem Erleichterungen für die Spielleitung. So wurde darauf geachtet, dass der Herausforderungsgrad eines Monsters seinen Werten und Fähigkeiten entspricht. Auch sind die Bonusaktionen der Monster jetzt extra und mit eigener Überschrift aufgeführt und nicht mehr in den Aktionen-Block integriert. Auf diese Weise lassen sie sich beim Lesen schnell erfassen und wiederfinden und gehen nicht im restlichen Text unter.
Bei magiefähigen Monstern wurde ebenfalls auf Vereinfachung und eine bessere Übersichtlichkeit geachtet. Anstatt langer Aufzählungen, über welche Zaubersprüche und wie viele Zauberplätze ein Wesen auf welchem Level verfügt, gibt es jetzt nur noch eine Auflistung der Zauber und wie oft jeder am Tag eingesetzt werden kann.
Für die Erschaffung eines Mitglieds der im Buch enthaltenen Völker wurden ebenfalls ein paar Änderungen vorgenommen. So gibt es meist kleinere Änderungen einer oder mehrerer Volksfähigkeiten. Auch haben die Völker keine festen Attributswerterhöhungen mehr, sondern können frei gewählt werden. Man kann sich entscheiden, entweder einen Wert um 2 und einen weiteren um 1 oder drei Werte um jeweils 1 zu erhöhen. Des Weiteren spricht jeder Charakter die Gemeinsprache sowie eine weitere Sprache. Angaben zu Lebensspanne, Größe und Gewicht sind ebenfalls sehr allgemein gehalten und sind nicht noch einmal extra bei den einzelnen Völkern aufgeführt.
Im Gegensatz zu Volos Almanach der Monster und Mordenkainens Foliant der Feinde verzichtet Monster des Multiversums darauf, die Hintergründe und Geschichte ausgewählter Völker zu beschreiben beziehungsweise festzulegen – dies wurde auf meist wenige Zeilen zusammengeschrumpft. Auf diese Weise sind Spieler*innen freier in der Ausgestaltung ihrer Charaktere und haben die Möglichkeit, das Volk ihrer Wahl so in die eigene Spielwelt zu integrieren, wie es für die Gruppe und Kampagne am besten passt und das ohne, dass man sich großartig verbiegen muss. Das wiederum erleichtert das Spielen aller Völker in jedem beliebigen Setting.
Erscheinungsbild
Das vollfarbige Buch ist übersichtlich gestaltet, Text und Wertekästen sind klar voneinander getrennt. Jedes Monster besitzt eine hochwertige Abbildung, was bei den meist eher kurzen Beschreibungen sehr hilfreich ist. Ein Inhaltsverzeichnis sowie die Sortierung der Monster nach Alphabet erleichtern die Orientierung ungemein.
Leider weisen die Überschriften auf manchen Seiten einen Fehldruck auf, sodass die Schrift leicht verschwommen wirkt. Frisch ausgepackt ist der Geruch des Buches zudem sehr unangenehm, was sich mit der Zeit jedoch bessert.
Die Übersetzung ist solide und weist nur an wenigen Stellen Fehler oder ungelenke Formulierungen auf.
Die harten Fakten:
- Verlag: Wizards of the Coast
- Autor*in(nen): Chefdesigner: Jeremy Crawford, Redaktion: Judy Bauer et. al.
- Erscheinungsjahr: 2022
- Sprache: Deutsch
- Format: Hardcover
- Seitenanzahl: 288
- ISBN: 978-0-7869-6811-4
- Preis: 39,99 EUR
- Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo, Sphärenmeister
Fazit
In Monster des Multiversums werden – naturgemäß – die Monster der Spielwelt in einem Buch zusammengefasst. Dabei wird deutlich, dass es sich insbesondere an neue Spieler*innen richtet. Wer bereits die meisten Bücher der fünften Edition besitzt, wird hier bis auf die vorgestellten Änderungen nichts großartig Neues finden – diese sind allerdings sehr nützlich und erleichtern vor allem für die SL das Spiel. Dass 30 spielbare Völker und über 250 Monster in einem Buch zusammengefasst wurden, kann allerdings für manche schon genug Mehrwert bieten, da es das Hin- und Herblättern zwischen verschiedenen Büchern minimiert.
- Viele verschiedene Monster
- 30 spielbare Völker in einem Buch
- Die Änderungen erleichtern das Spiel
- Kaum neue Inhalte
Artikelbilder: © Wizards of the Coast
Layout und Satz: Milanko Doroski
Lektorat: Alexa Kasparek
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.
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