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Die Erde, 2000 Jahre nach dem Untergang unserer Zivilisation. Immer häufiger erhält man bei Filmen und Serien eine solche Einführung. Das Setting ist meist eindeutig: Endzeit durch Fallout oder Apokalypse, die Erde wird nur noch durch einen Bruchteil der ehemaligen Menschheit bevölkert. Die Überlebenden rotten sich zu Gruppen zusammen und folgen ihren eigenen Regeln. Die besten Beispiele dafür liefern Mad Max und The Walking Dead, anders ist es jedoch bei The Shannara Chronicles. Was bekannt klingt, schlägt eine völlig andere Richtung ein. Anstatt einer zerstörten Welt, erwarten uns grüne Wiesen, große Wälder und die typischen Wesen der Fantasy, Elfen, Zwerge, Trolle und Menschen. Durchsetzt ist die Landschaft mit Überbleibseln unserer Zivilisation, wie z. B. überwucherten Helikopterwracks.

The Shannara Chronicles basiert auf dem 1982 erschienen Roman Die Elfensteine von Shannara von Terry Brooks und entführt in eine Welt, die es in ihrem Detailreichtum mit dem Herrn der Ringe aufnehmen kann.

Story

Die Story spielt auf unserem heutigen nordamerikanischen Kontinent, den so genannten Vier Landen. Wie genau unsere hochtechnologische Welt unterging, wissen die Bewohner nicht und auch Technik ist ihnen fremd. Geschichtsbücher erzählen von den so genannten Großen Kriegen, mehr erfahren Zuschauer der Serie jedoch nicht. Wer die Romane kennt, weiß allerdings, dass sich die Menschheit in diesen Kriegen mehr oder weniger selbst zerstört hat. Die Großen Kriege bezeichnen die letzten Kämpfe der uns bekannten Zivilisation mit Massenvernichtungswaffen, die große Teile der Welt unbewohnbar machten und die Menschen physiologisch veränderten. So entstanden neben den Menschen, bzw. besser gesagt aus den Menschen, Trolle, Elfen, Zwerge und Gnome. Die Elfen behaupteten sich schließlich als erhabenstes Geschlecht und etablierten eine neue Zivilisation, in der die anderen Rassen eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Elfensteine von Shannara ist der zweite Roman der Shannara-Reihe. Die Vorgeschichte (Das Schwert von Shannara) erzählt von einem großen Krieg zwischen den Dämonen und den anderen Rassen der Vier Lande, der letztlich von den Elfen und mittels Magie gewonnen werden konnte. Die Dämonen wurden daraufhin im Ellcrys, einem mächtigen, uralten Baum, eingesperrt, der auf ewig ihr Gefängnis sein sollte. Zwei Generationen nach diesem Krieg, war die Magie beinahe vollständig aus der Welt verschwunden und die Geschichte um den Ellcrys wurde zu einem Mythos für die Elfenkinder. An dieser Stelle beginnt die Story der Serie.

Jedes Jahr werden acht junge Elfen als Hüter des Ellcrys erwählt. Das Aufnahmeritual ist hart, denn die Elfen müssen mit verbundenen Augen und auf dem Rücken zusammengebundenen Händen durch den Wald bis zum Ellcrys rennen. Unfälle und hin und wieder auch Tode sind dabei keine Seltenheit. In diesem Jahr nimmt auch Prinzessin Amberle an dem Wettkampf teil und schafft es als Achte durch das Ziel zu rennen, womit ihr die Ehre zuteilwird dem Ellcrys zu dienen. Doch ihr Stolz ist nur von kurzer Dauer, denn der Ellcrys ist krank und als einzige der Erwählten ruft er nach Amberle. Gepeinigt von den Visionen der Zukunft, die er ihr schickt, verlässt sie Arborlon, die Hauptstadt der Elfen.

Weit entfernt von der Elfenstadt verlässt auch der junge Halbelf Wil Ohmsford seine Heimat, da ihn nach dem Tod seiner Mutter nichts mehr hält. Nie wieder will er so hilflos sein, wie im Moment ihres Todes, und beschließt sich zum Heiler ausbilden zu lassen. Mit sich führt er drei blaue Steine, die seinem Vater gehörten und bei denen es sich angeblich um magische Elfensteine handelt.

Auf seinem Weg trifft er auf das menschliche Zigeunermädchen Eretria. Von ihrem Charme verführt und im Schlaf der Elfensteine beraubt, weckt ihn der letzte Druide der Vier Lande, Allanon. Allanon überzeugt Wil, dass er von großer Wichtigkeit ist und gemeinsam begeben sie sich auf den Weg nach Arborlon. Natürlich machen sie auf dem Weg noch einige Abstecher, auf die hier aus dramaturgischen Gründen jedoch nicht weiter eingegangen wird.

Auch Eretrias Weg führt sie nach einigen Umwegen schließlich nach Arborlon und die Geschehnisse nehmen ihren Lauf.

Die Story dreht sich komplett um die Krankheit des Ellcrys und den Versuch ihn zu heilen, denn mit jedem gefallenen Blatt erlangt ein Dämon die Freiheit und mit dem Fall des letzten Blattes gewinnt die Armee der Dämonen ihre alte Stärke zurück. Angeführt vom Dagda Mor, dem König der Dämonen, würde sie erneut über die Vier Lande herfallen und alles Leben auslöschen. Wie man bereits aus dem Trailer erfährt, fällt Amberle, Eretria und Wil die Aufgabe zu, den Ellcrys zu retten, wofür sie seinen Samen in das Blutfeuer tauchen und zurückbringen müssen. Wo sie das Blutfeuer allerdings finden, geschweige denn, was es überhaupt sein soll, weiß jedoch niemand. Erschwert durch eine Dreiecksliebesgeschichte der Protagonisten, beginnt die Reise zur Rettung der Welt.

Auch wenn die Story in ihrer Handlung keine Neuheit darstellt (Gegenstand muss von A nach B gebracht werden, um die Welt zu retten), ist sie sehr gut durchdacht und ich hatte keinerlei Schwierigkeiten ihr zu folgen. An manchen Stellen war die Handlung vorhersehbar, an anderen hingegen, lief sie völlig gegen jede Erwartung. Spannung war durchgehend vorhanden, ohne dass große Schlachten dafür nötig waren. Ich fieberte die ganze Zeit mit und besonders das Ende der Staffel zog mich in seinen Bann.

Darsteller

Besonders gut gefielen mir die Charaktere. Die Hauptrollen sind besetzt durch:

  • Poppy Drayton als Prinzessin Amberle Elessedil,
  • Austin Butler als Wil Ohmsford,
  • Ivana Baquero als Eretria,
  • Manu Bennett als Allanon (u.a. bekannt durch seine Rolle in Arrow als Slade Wilson),
  • Aaron Jakubenko als Prinz Ander Elessedil und Onkel von Amberle
  • John Rhys-Davies (Gimli in Der Herr der Ringe) als Elfenkönig Eventine Elessedil und Großvater von Amberle.

 

Durch viel Liebe zum Detail erwecken alle ihre jeweilige Figur zum Leben und erbringen durchweg sehr gute schauspielerische Leistungen. Besonders deutlich wird dies in einer Szene, in der Amberle das erste Mal mit einem Schwert kämpfen soll. In vielen anderen Filmen und Serien kann jede Hauptfigur kämpfen, als hätte sie nie etwas anderes getan. Amberle hingegen sieht man an, dass sie merkliche Probleme hat, so wie man es bei einer zierlichen Elfenprinzessin erwarten würde.

Auch untereinander harmonieren die Charaktere sehr gut, so dass Gefühle glaubhaft dargestellt werden. Die dauerhaften Entwicklungen der Figuren während der gesamten Story sorgen zudem dafür, dass der Zuschauer nie mit Sicherheit sagen kann, wie sich ein Charakter verhalten wird.

Den Unmut einiger Zuschauer der Serie über die Besetzung der Charaktere teile ich nicht. Besonders Poppy Drayton (Amberle) musste viel Kritik aufgrund ihres zierlichen Körperbaus einstecken. Meiner Meinung nach ist die zierliche Poppy jedoch die perfekte Besetzung für den Charakter einer Elfenprinzessin, die in ihrem Leben nie schwere körperliche Arbeit leisten musste. Ebenso empfinde ich die Jugend der Darsteller als durchaus berechtigt, da die Charaktere schließlich ebenfalls noch keine erwachsenen Personen sind. Sie müssen so jung sein, damit die Story glaubwürdig bleibt, denn aus welchem Grund sollten sie sonst die Erzählungen um die Dämonenkriege als Mythos abtun.

Inszenierung

The Shannara Chronicles kann man in Bezug auf die Inszenierung in einem Wort zusammenfassen: bildgewaltig. Die Serie bietet unglaublich satte Farben, wunderschöne Landschaften und großartige Effekte. Gedreht wurde in Neuseeland, dem Drehort vieler großer Inszenierungen wie z. B. auch dem Herrn der Ringe. Die Effekte sind qualitativ hochwertig und auch die Maske sowie die Kostüme sind eine Leistung für sich. So wurde zum Beispiel der Dämonenkönig Dagda Mor lediglich mit Makeup hergerichtet. Optisch sind die Kostüme gut gelungen, und mit Sicherheit demnächst bei vielen Cosplays zu sehen, über die Praktikabilität während einer langen, gefährlichen Reise lässt sich an mancher Stelle jedoch vielleicht diskutieren.

Die Titelmelodie (Ruelle – Until We Go Down) ist eine Mischung aus düsterem Trance und der Band Evanescence. Also eher untypisch für eine Fantasyserie, aber wie ich finde sehr passend. Zusammen mit dem Bildmaterial des Intros, erzählt es die blutige Geschichte vom Untergang unserer Zivilisation und der Entstehung einer neuen Welt.

Generell ist die Musik von The Shannara Chronicles sehr Genre untypisch. Anstatt der geballten Power eines Orchesters und instrumentalen Klängen, wie in Game of Thrones oder Der Herr der Ringe, wird die Serie von Chartshits wie Coldplay – Midnight und Woodkid – Run Boy Run begleitet. Die Musik schafft, meiner Meinung nach, immer wieder einen Bezug zu unserer heutigen Welt und unterstützt damit die Story, die die Vier Lande als Überbleibsel unserer Zivilisation darstellt.

Erzählstil

Wie man es aus den meisten Serien und Filmen kennt, verfolgt der Zuschauer die Story von außen und wechselt zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und her. Einen Erzähler gibt und braucht es nicht, denn man erfährt alles durch Unterhaltungen der Charaktere oder indem man sie bei ihren Handlungen beobachtet.

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Preis-/Leistungsverhältnis

Mit knapp 28 EUR bewegt sich The Shannara Chronicles für eine Serie im Blu-Ray-Format im unteren Preissegment, und auch die DVD ist mit 24,99 EUR nicht teuer. Man erhält für sein Geld genauso viel wie für eine Staffel Game of Thrones, zehn Episoden. Allerdings mit leuchtenderen Farben und weniger Intrigen.

Erscheinungsbild/Umfang

Die Shannara Chronicles können jetzt bereits als BluRay oder DVD bestellt werdenDas Cover zeigt auf DVD und Blu-Ray dasselbe Bild. Wil, Eretria und Amberle stehen auf einem Felsriff, um sie herum der tobende Ozean und im Hintergrund ein eingestürzter Turm. Prinzipiell nichtssagend, aber dennoch nett anzusehen.

Das Bonusmaterial auf der Blu-Ray ist allerdings sehr enttäuschend. Angeboten wird ein Making-of von vierzehn Minuten, ein Blick hinter die Kulissen, der lediglich vier Minuten dauert und fast identisch mit dem Making-of ist. Außerdem noch die Trailer und Teaser der Serie, jeweils auf Deutsch und im Originalton, und schließlich Programmtipps, die die Trailer von Die Bestimmung – Allegiant, The Last Witch Hunter, Da Vincis Demons und Hemlock Grove enthalten.

Die harten Fakten:

  • Regie: Jonathan Liebesman, Jesse Warn, Brad Turner
  • Darsteller: Austin Butler, Manu Bennett, Poppy Drayton, Ivana Baquero, Aaron Jakubenko, John Rhys-Davies
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Sprache: Deutsch, Englisch
  • Format: Blu-ray
  • Preis: 27,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Fazit

Alles in allem ist The Shannara Chronicles eine rundum gelungene Serie, die sich meiner Meinung nach mit Der Herr der Ringe und Game of Thrones messen kann, wenn auch auf andere Art und Weise. Die Charaktere sind alle glaubwürdig dargestellt, sie besitzen Tiefe und man kann live eine Entwicklung miterleben. Besonders beeindruckend ist die Bildgewaltigkeit der Serie, die durch satte Farben, glaubwürdig hergerichtete Spielorte und wunderschöne Landschaften überzeugt.

Überwucherte Helikopterwracks, begrabene Gebäude und eine ungewöhnliche Soundtrackwahl verleihen der Serie ein außergewöhnliches Flair. Ein Minuspunkt ist jedoch die, wie ich finde, zu stark betonte, sexuelle Dreiecksgeschichte zwischen den Hauptcharakteren. Die Story bleibt bis zur letzten Szene spannend, auch wenn sie hin und wieder etwas vorhersehbar ist. Das Ende bereitet bereits auf eine Weiterführung der Geschichte vor und macht Lust auf mehr.

Daumen4weiblichNeu

 

Gewinnspiel

TSC_Buch3DVom Filmstudio wurden uns freundlicherweise eine Blu-Ray sowie eine DVD der gesamten ersten Staffel und zwei Romane des ersten Teils der Serie zur Verfügung gestellt, um sie an euch zu verlosen. Wenn ihr die Serie oder den Roman also bald euer Eigen nennen möchtet, müsst ihr lediglich eine Frage beantworten:

In der Landschaft welchen Landes wurde The Shannara Chronicles gedreht?

Schickt eure Antworten bis zum 21.05.2016 mit dem Betreff The Shannara Chronicles an kontakt@teilzeithelden.de . Es gelten unsere üblichen Teilnahmebedingungen. Die Gewinner werden per E-Mail informiert.

Artikelbilder: Concorde Film
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

23 Kommentare

  1. Interessant. Ich hatte einen gnadenlosen Verriss erwartet. Ein paar der als positiv gewerteten Punkte (zierliche Elfenprinzessin, Bildgewalt und Geschichte) teile ich, aber ingesamt finde ich (als Fantasy und Elfenfanboi) die Serie und vor allem die Darsteller so schlecht, das ich mir sicher keine zweite Staffel ansehen werde. (ist schon mal aufgefallen, das alle jungen Darsteller ununterbrochen den Mund offen stehen haben ? ) Brrr.

  2. Ich bin auch eher ein Gegner dieser Serie, gebe aber ehrlich gesagt zu, dass ich die dazugehörigen Bücher im Vorfeld nicht gelesen habe. Die Begrifflichkeiten Elfen, Zwerge, Trolle und Gnome haben bei mir vollkommen andere bzw. falsche Erwartungen geweckt, so dass ich mit Trauer feststellen musste, dass es alles eine Art Mutanten waren.

    Elfen mit Bärte … Wo kommen wir da hin?

  3. Als ich das vor dreißig Jahren in Romanform gelesen habe, schien mir diese „etwas andere“ Fantasywelt dann doch extrem bekannt. Mittelerde gnadenlos und ohne jeglichen Tiefgang abgekupfert. Wahrscheinlich kam der Bezug auf „unsere“ Welt erst in späteren Büchern, nachdem ich Shannara aufgegeben hatte. Kann mich nämlich nicht erinnern, was von „nach dem Ende unserer Zivilisation“ gelesen zu haben.

    • Der Bezug kam tatsächlich erst sehr spät in der Reihe und wurde dann auch nur angedeutet und nahm nicht solch einen Stellenwert wie in der Serie ein – das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte…mal abgesehen von schlechter schauspielerischer Leistung und dem Mtv Jugend-Model-Glatbügel-Look, der von so mach unsäglichen Vampir-Werwolf-Mashup Serie übernommen wurde.

  4. Ich kenne die Bücher nicht, fand die Story aber so packend, dass ich sie sicher lesen werde. Und auch eine zweite Staffel werde ich mir ansehen. Klar, die Schauspieler sind nicht der Hammer, aber ich versuche eher mich in die Geschichte fallen zu lassen und mit zu fiebern, als mich an Gesichtsausdrücken und flachen Dialogen zu stören :-)

  5. Ein verführerisches „Zigeunermädchen“ und dann noch die Warnung vor „Die Welt da draußen ist gefährlich, Flinn. Es gibt Gnome und Trolle und Zigeuner.“ in der Vorschau zu Serie. Sie bemerken den Antiziganismus wohl noch nicht mal, wenn er Sie in den Hintern beißt.

    • Dann vergleich doch mal die heutige Zeit mit der Frühgeschichte Europas. Da ist wenig Gemeinsamkeit zu erkennen. Außer grundlegender Geographie vielleicht. Aber da die Welt von Shannara in einer postapokalyptischen Zukunft spielt, lässt sich auch das erklären. Da finde ich es eher komisch, wie viele Relikte aus der heutigen Zeit noch in den ersten Folgen (danach habe ich diese Serie aufgegeben) zu sehen waren und einfach leicht überwuchert irgendwo herumstanden.

    • Was man bei diesem ganzen Prozess nicht vergessen darf ist, dass es immer noch eine Fantasyserie ist, die keinen Anspruch auf evolutionäre Korrektheit erhebt. Immerhin entstand auch die Magie innerhalb dieser 2000 Jahre und verschwand wieder.
      Dennoch ist es wie Holger sagt: generell ist eine Entwicklung der Welt in dieser Zeitspanne nicht nur möglich, sondern sicher. Als bestes Beispiel kann man sich dafür unsere eignen Straßen ansehen. Innerhalb eines Jahres sprießt Unkraut bereits zwischen einzelnen Steinplatten hervor. Die Natur holt sich sehr schnell zurück, was einst ihr gehörte (wie es so schön heißt).
      Falls dich das Thema prinzipiell interessiert, gib einfach mal bei Youtube „Zukunft ohne Menschen“ ein. Da findest du eine mehrstaffelige Doku zu genau diesem Thema.

  6. Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass im Elfenpalast offensichtlich permanent Tag der offenen Tür ist? Da kann jeder einfach so reinmarschieren. Entweder der Palast ist so unübersichtlich, dass man ihn nicht ordentlich bewachen kann oder die Palastwache ist dermaßen unfähig….

  7. Bevor ich Gimli als Elfenkönig akzeptieren konnte, hat mir dieses „ES IST ENDZEIT, VERDAMMT“ Hintergrund CGI Styling alles verdorben. Ich find das sooooo furchtbar, das ich Frustpickel bekomme.

    Die Serie hätte so unglaublich gewonnen, wenn nicht ÜBERALL Trümmer der alten Zivilisation rumliegen würden als ob die Leute auf einer frisch explodierten Müllhalde rumjoggen würden.

    2000 Jahre. 20 Jahrhunderte Natur. Nein, da bleibt weder auch nur IRGENDWAS vom Seattle Needle übrig, noch von moosbewachsenen Huey Hubschraubern im Wald – die sehen nach grad mal 40 Jahren in Kambodscha schon kaputter aus als jetzt im Film.

    Jeder Geschichtsvollpfosten kann in 5 min Google sehen, wie tief man für römische Ruinen graben muss und was von etwas übrig bleibt, das 2000 Jahren Wind und Wetter ausgesetzt war. Und DAS war im Gegensatz zu Stahl und Schnellbinde-Beton aus Stein, der nur in geologischen Zeiträumen verwittert.

    Sogar der alte Planet der Affen hat das besser hingekriegt (obwohl keine Kupfer/Stahl/Blei Konstruktion wie die Freiheitsstatue 2000 Jahre im Salzwasser überlebt, da haben die Gesetze der Chemie was dagegen).

  8. Meiner Ansicht nach vollkommen uninspirierter Fantasy-Furz, dessen käsige Handlung lediglich von den Gesichtsausdrücken der Darsteller unterboten wird. Das wirkt Alles so ein bisschen, als ob der Live-Rollenspielverein Castrob-Rauxel Ausflug hat. Mal unabhängig von der Handlung der Bücher – was zur Hölle ist das für ein total blödsinniger Plot?!? Ein Baum, der in Wirklichkeit aber ein Gefängnis für Dämonen ist und jedes Blatt steht für einen Dämon… nee, is‘ klar. Ich frage mich echt, wen man mit dieser in Serie gegossenen Sinnfreit ansprechen möchte. Die Zielgruppe der Unter-Null-Jährigen? Des Oberbösewichts Hauptbeschäftigung, wenn er nicht gerade die Welt aus irgendeinem nicht vorhandenen Grund erobern will, besteht ganz offensichtlich darin, sich möglichst viel Blech ins Gesicht zu hängen… vielleicht lässt sich im Baum-Gefängnis mit Piercing-Studios aber auch einfach viel Geld verdienen. Man weiß es halt nicht. Jedenfalls sieht der Dagda Mor (Applaus für diesen doofen Namen) aus, als ob ein Piercing-Experiment übelst in die Buchse gegangen ist.

    Der Druide Allanon, wacht nach jahrelangem Schlaf auf und hat praktischerweise nen schmucken Undercut auf der Rübe, womit nach Ansicht der Macher dieser brachialen Verschwendung von Sendezeit auch die Zielgruppe der Hippster mit an Bord wäre.

    Nicht zu vergessen, sind die ganzen Hauptdarsteller im heiratsfähigen Alter, die nicht immer so genau wissen, ob sie nun die Welt retten, oder doch ihre Sexualität erforschen sollen (Twilight lässt grüßen). An dieser Stelle muss ich kurz privat werden: Mama, ich habe die Deko-Steine gefunden, die du seit der letzten Geburtstagsfeier vermisst – Will Ohmsfort hat sie. Will heißen, billig gemacht ist der Elfen-Klamauk auch noch.

    Shannara Chronicles hat übrigens mit Fantasy genauso wenig zu tun, wie Vincent Raven mit Magie. Beweis gefällig? Einfach mal bei Episode 1 bei 05:33 Minuten auf Pause drücken – wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, wie im Hintergrund J.R.R. Tolkien im Grab rotiert.

  9. Beim Lesen der Rezension habe ich mich gefragt, ob wir die gleiche Serie gesehen haben. Eigentlich war ich echt neugierig auf die Serie, denn so eine Geschichte wie um Shannara rennt bei mir eigentlich offene Türen ein. Als ich mich dann aber drangesetzt habe, kam ganz schnell die Ernüchterung: Der Plot, oder besser: seine Versatzstücke (mit der dunklen Bedrohung und den üblichen Auserwählten), sind x-mal durchgekaut und vorhersehbar, von den Logik-Löchern mal ganz abgesehen. Die Darsteller mit ihren sichtbar angeklebten Spitzohren sehen aus wie Standard-Casting-Models aus einer beliebigen Highschool-Serie (und benehmen sich auch so). Bei den Kostümen hat man wohl nur auf „Hauptsache schon eng“ geachtet, da seh‘ ich auf jeder Con bessere Gewandungen. Der absolute Tiefpunkt ist aber die darstellerische Leistung, gerade der Protagonisten: Hölzern wäre noch geschmeichelt und Austin Butler möchte man immer nur zurufen, er möge doch endlich mal den Mund zu machen (aber er ist ja soooo süß– schon klar). Von Liebe zum Detail und harmonierenden Charakteren kann ich nichts erkennen. Einzig an den Bildern gibt es nichts zu meckern, auch wenn die Farben fast schon ein bisschen zu satt daherkommen.

    Tja, was bleibt jetzt?
    Es ist schon klar, dass so eine Serie nicht mit Riesenbudget aufwarten kann und man hier und da Abstriche machen muss. Das kann man aber durch Witz und Ideen auffangen. Beides sucht man hier vergebens, große Chance vertan. Das Ganze wirkt wie der Versuch, auf den Herr-der-Ringe-/Tribute-von-Panem-Zug aufzuspringen und das dem Vampir-Twilight-Mädchen-Publikum schmackhaft zu machen – offenbar bin ich die falsche Zielgruppe.
    Aber hier von „rundum gelungen“ und „glaubwürdig dargestellten Charakteren mit Tiefe“ zu sprechen, halte ich für, nun ja, ziemlich gewagt…

    Deshalb Daumen nach unten. Schade…

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