Ruhige Flecken gibt es auf der SPIEL 2018 nicht viele, aber dennoch konnten wir mit Stefan Droste und Daniel Neugebauer in der Kälte einige interessante Informationen zu Neuheiten und anstehenden Dingen austauschen. Wir sprachen über Dämonen, Horizonte, Klingen und Trichter.
Inhaltsverzeichnis
Der Schatten des Dämonenfürsten
Vor allem anderen sei hier die deutsche Version von Shadow of the Demon Lord – Schatten des Dämonenfürsten genannt. So findet sich am Stand nicht nur das wirklich hübsche Grundregelwerk, sondern auch zwei Abenteuerbände, bestehend aus jeweils vier kleinen Abenteuern.
Diese sind für Anfänger und Lehrlinge geeignet und beinhalten typische Dark Fantasy, mit Dämonen, Gedärm und Gemetzel. Untypischerweise beinhaltete die Vorbesteller-Aktion nicht allein das Versprechen für weitere Bände, sondern die direkte Mitproduktion derer. Die Produktion an sich ging sehr schnell vonstatten, denn die Finanzierung lief im September, und seit etwas über einem Monat sind die Bände schon verfügbar.
Der große Umfang des Systems – knapp 200 (!) PDFs – lässt den Verlag hoffen, noch für viele Jahre Material zu produzieren. Neben Übersetzungsarbeiten stehen aber auch eigene Produkte in der Pipe, wie uns Daniel wissen ließ.
Im Dezember kommen weitere Abenteuer für die Meisterpfade und vier kleinere Heftchen für jede Lehrlingsklasse. Ein neuer Kickstarter für die englische Version von Occult Philosophy startet nächsten Monat. Hier wird sich in Sachen Magie sehr viel tun.
Auf die Frage, ob der Trend zu Grim Dark aktuell bleibt, schätzt Stefan Droste ein, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht ist und der Markt sich ausdifferenzieren wird.
Von Beyond the Wall bis Quill – von den weiteren Neuheiten
Beyond the Wall wurde zur Freude des Verlages bereits zweimal nachgedruckt. Neu ist für das System das Bärenbuch erschienen, ein kleines Supplement, in dem man den intelligenten Dorfbären (sehr OP laut dem Verlag) des Dorfes spielen kann. Echte Kampagnen werden nicht erscheinen, da das der grundlegenden Natur des Spiels (Zufallstabellen) zuwiderlaufen würde. Schön wäre es, Hinter dem Horizont zu veröffentlichen. Hier geht es um die Erkundung des Meeres und der Inselwelten.
Für Geh nicht in den Winterwald erscheinen historische Abenteuer in verschiedenen Epochen der Menschheit.
In der Kleinen Reihe ist nun Quill erschienen. Hierbei handelt es sich um ein Solorollenspiel, in dem man Briefe schreibt. Man schreibt zu einer Problemstellung einen Brief an einen NSC und kann je nach den Werten des Charakters auf verschiedene Wortgruppen zugreifen. Die enthaltenen Settings sind mittelalterlich oder in Lovecraft’schen Welten.
DCC, S&W:C und PbtA
Erschlagen von Abkürzungen? Dann einfach weiterlesen, denn …
Zur Übersetzung und Veröffentlichung steht Swords & Wizardry Complete von Frog God Games an. Es handelt sich hier um grundlegende Old-School-Renaissance-Regeln, damit der Verlag auch weitere OSR-Abenteuer herausbringen kann.
Durchaus bereits am Markt bekannt ist Dungeon Crawl Classics von Goodman Games. Hier folgt Mitte nächsten Jahres die Übersetzung.
Für all jene Spielleiter, die sich beim Aufbau eines Abenteuers schwertun, wird ein Guide zum Bau von Abenteuern von Andreas Mehlhorn erscheinen.
Powered by the Apocalypse (PbtA) oder auch Apocalypse World wird als Regelwerk im Verlag einen deutlich erhöhten Fokus bekommen. Es erscheinen zwei Übersetzungen: Alas for the awful sea und Blades in the Dark.
Ersteres ist ein Erzählspiel auf den britischen Inseln des 19. Jahrhunderts, in dem es um arme Leute geht, die zur See fahren. Die Geschichten sind erfüllt von Verzweiflung und Seemansgarn.
Blades in the Dark ist crunchigeres PbtA mit komplexeren Regeln. Man spielt eine Gruppe von Schurken in einer magischen Industriestadt.
Mehr Details und warum gerade PbtA Stefan Droste so gefällt, erfahrt ihr im Audio zum Streamen und Download.
Stefan Droste und Daniel Neugebauer über System Matters auf der SPIEL 2018
Artikelbild: System Matters, Bearbeitet von Verena Bach
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