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Sommerzeit ist Editionswechselzeit bei Games Workshop. Mit Warhammer 40.000 Indomitus erscheint die nunmehr neunte Edition des beliebten Science-Fiction-Tabletops. Neben veränderten Regeln bringt die neue Box auch frische Miniaturen zum Bestaunen. Wir haben den Bolter geschultert, den Gauss Flayer aufgeladen und sind für euch ins Jahr 40.000 gereist.

Neue Artworks unterstützen den aktuellen Stil
Neue Artworks unterstützen den aktuellen Stil

Man kann schon fast die Uhr danach stellen: Regelmäßig im Sommer bringt Games Workshop (GW) eine neue Edition heraus. Nachdem 2017 der große Wechsel von der siebten auf die achte Edition erfolgte, bringt GW nun mit Warhammer 40.000 Indomitus die Box, die den Umstieg auf die neunte Edition einleitet.

Während der Schritt von der siebten auf die achte Edition einen großen Einschnitt darstellte, geht es GW jetzt vor allem um Änderungen im Detail.

Eine neue Edition heißt aber nicht nur neue Regeln, sondern auch neue Modelle. Dieses Mal sind Necrons und Space Marines die Gegenspieler der potentiellen Grundbox, wobei man eine recht große Auswahl an Figuren erhält. In diesem Bericht sollen somit neben den neuen Regeln auch die neuen Modelle im Detail vorgestellt werden, sowohl was ihre Fähigkeiten als auch den Zusammenbau angeht.

In der fernen Zukunft gibt es nur noch Krieg – Der Hintergrund

Den über Jahrzehnte gewachsenen Hintergrund des Warhammer 40k Universums zu beleuchten, würde hier völlig den Rahmen sprengen, weshalb wir hier nur eine äußerst stark verkürzte Version wiedergeben. 40k setzt sich seit jeher mit den unterschiedlichen Fraktionen einer dystopischen Zukunftsversion auseinander, in der die Menschheit ein gewaltiges Imperium über große Teile der bekannten Galaxis ausgebreitet hat. Den Bestrebungen der Menschheit stehen unterschiedlichste Fraktionen wie dämonenverehrende Chaos Space Marines oder auch fremdartige Tyraniden gegenüber. Gezeichnet ist das Szenario seit jeher davon, dass keine Fraktion wirklich als „Die Guten“ bezeichnet werden kann. Auch das Imperium ist fatalistisch und fanatisch und befindet sich in einem konstanten Eroberungsfeldzug, um das eigene System am Leben zu halten.

Von der siebten in die achte Edition machte der Hintergrund hierbei einen großen Sprung. Cadia wurde als erste Verteidigungslinie gegen das Chaos zerstört, das Imperium selbst durch einen gewaltigen Warp-Riss in zwei Teile gespalten. Diese weltenverändernden Umschwünge findet man im Grundregelwerk der neuen Edition jedoch nicht.

Kurze Geschichten stimmen auf die Welt von Warhammer 40k ein
Kurze Geschichten stimmen auf die Welt von Warhammer 40k ein

Stattdessen gibt es hier neben der üblichen Vorstellung aller Fraktionen einige kurze Einblicke in einzelne Kriegsgebiete. Diese lesen sich durchaus spannend, gibt es doch Erklärungen was das augenblickliche Ziel der Necrons ist, und eine Stelle deutet auf eine neue fliegende Bestie der Tyraniden hin.

Wer jedoch tiefer in einzelne Fraktionen oder die aktuellen Entwicklungen des Hintergrundes einsteigen möchte, sollte einen Blick in den entsprechenden Codizes oder die letzten Bücher der Psionisches Erwachen-Reihe werfen.

Im Regelwerk finden sich auch Bilder des neuen Bunkers, leider ohne Regeln
Im Regelwerk finden sich auch Bilder des neuen Bunkers, leider ohne Regeln

Und wie spielt man das? – Die Grundregeln

An den Grundregeln von Warhammer 40.000 hat sich seit der achten Edition nichts Essentielles geändert. Es stehen sich zwei Armeen gegenüber, die man vor dem Spiel nach einer von zwei möglichen Varianten auswählt: Punkte oder Machtlevel. Letzteres ist etwas einfacher gestrickt, da man Ausrüstung von Einheiten meist nicht extra bezahlt.

Danach entscheidet man sich für eine Mission, die meist unterschiedliche Missionsziele bietet. Beispielsweise müssen Punkte erobert oder auch Gegenstände von A nach B gebracht werden.

Jede Einheit in der Armee hat dabei Eigenschaften wie ihre Bewegungsweite, ihre ballistische Fähigkeit oder auch ihre Stärke. Zusätzlich finden sich dort auch die unterschiedlichen Waffen mit ihrer Reichweite, ihrem Durchschlag und ihrem Schaden.

Bei den Werten der Einheiten finden sich auch deren Sonderregeln.

Das eigentliche Spiel wird in sogenannten Schlachtrunden ausgetragen, wobei sich diese jeweils aus zwei Spielzügen, einem pro Spieler, zusammensetzen. Diese Spielzüge bestehen aus unterschiedlichen Phasen: Befehlsphase, Bewegungsphase, Psiphase, Fernkampfphase, Angriffsphase, Nahkampfphase und Moralphase.

In der Befehlsphase, die in dieser Edition neu dazugekommen ist, werden ein Teil der Fähigkeiten und sogenannte Gefechtsoptionen, die man für Befehlspunkte aktivieren kann, abgehandelt.

Die Bewegungsphase setzt sich mit allen Arten von Bewegungen auseinander, sei es Infanterie, die vorrückt, Transporter, die Passagiere aufnehmen oder auch Einheiten, die sich aufs Schlachtfeld teleportieren.

In der Psiphase werden alle Arten von Zaubereieffekten abgehandelt, sowohl deren Herbeirufung als auch der Versuch diese zu bannen.

Wenig überraschend setzt sich die Fernkampfphase mit allen Varianten von Beschuss auseinander, seien es einzelne Pistolen oder riesige Geschütze.

In der Angriffsphase sagt man Ziele für Nahkämpfe an. Einheiten gehen dafür zum Sturmangriff über; potenziell geben die Verteidiger noch Abwehrfeuer.

Die Nahkampfphase schließlich lässt die Einheiten ihre Attacken gegeneinander auf nächstem Raum führen, wobei es sein kann, dass eine Einheit gar nicht mehr zur Gegenwehr kommt, wenn sie vorher schon vernichtet wurde.

All diese Umstände haben Auswirkungen auf die Moral der Einheiten auf dem Feld, und so wird in der Moralphase schlussendlich überprüft, ob einzelne Modelle fliehen.

Die Grundregeln sind recht eingängig und in der neunten Edition nochmals genauer aufgearbeitet. Kurze Übersichtskästen lassen einen, auch während eines Spiels, auf einen Blick alle Regeln erkennen.

GW hat die Grundregeln umsonst ins Netz gestellt, so dass jeder darauf zugreifen kann. Sie können einen guten Eindruck verschaffen, wenn man sich überlegt, ob Warhammer 40k grundsätzlich etwas für einen ist. Wenn man jedoch ernsthaft spielen möchte, wird man um das Grundregelwerk und die ausführlicheren Regeln nicht herumkommen.

Berichte aus den Kriegsgebieten stimmen auf die Szenarien ein

Der Teufel steckt im Detail – Die geänderten Regeln

Wer viel in der achten Edition gespielt hat wird zunächst überrascht sein, da scheinbar viel gleichgeblieben ist. Jedoch gibt es eine Vielzahl kleinerer Änderungen, die den Spielfluss bedeutend beeinflussen werden.

Beispielsweise muss in Einheiten mit mehr als fünf Modellen jede Figur in der Nähe von zwei Weiteren stehen. Dies soll beispielsweise verhindern, dass man von einer großen Nahkampfeinheit eine einzelne Kette von Miniaturen wegführt, um dort dann unterstützende Charaktermodelle in Sicherheit zu positionieren.

Insgesamt zeichnet sich durch unterschiedliche Regeln ab, dass die neunte Edition sich mehr auf den Nahkampf ausrichten wird.

So gibt man nicht mehr automatisch Abwehrfeuer, sondern dies ist nur über eine Gefechtsoption oder spezielle Regeln bei einzelnen Einheiten möglich. Das stärkt zerbrechliche Nahkampfarmeen, die sich bisher durch Unmengen von Abwehrfeuer arbeiten mussten, bis sie überhaupt in den Nahkampf kamen.

Allerdings muss man nun alle Einheiten erreichen, gegen die man einen Angriff angesagt hat, sonst scheitert die Angriffsbewegung. Angriffe müssen also deutlich besser überlegt sein.

Die Reichweite bei Kämpfen über mehrere Etagen ist viel klarer geworden, gelten doch Modelle in einem vertikalen Abstand von fünf Zoll als benachbart.

Gleichzeitig ist der Einfluss der Moralphase etwas vermindert worden. Floh bisher bei einem gescheiterten Test eine Anzahl von Modellen in Höhe der Differenz zwischen Wurfergebnis und Moralwert, flieht nun nur noch ein Modell. Man würfelt für jede verbliebene Figur der Einheit einen Würfel und bei einer 1 flieht dieses Modell.

Eine weitere große Änderung betrifft die Geländeregeln. Nach der Simplifizierung in der achten Edition erhalten Geländestücke in der neunten Edition eine Vielzahl von Sonderregeln, wobei oft auch mehrere Regeln für das gleiche Geländestück gelten.

Als Beispiel sei hier ein Krater genannt. Dieser bietet leichte Deckung, d. h. man erhält im Fernkampf einen Bonus von +1 auf die Schutzwürfe. Gleichzeitig ist er jedoch schwieriges Gelände, d. h. bei Bewegungen durch diesen müssen zwei Zoll von allen Bewegungen abgezogen werden.

Auch an diversen anderen Punkten gibt es Änderungen, wie bei den Regeln für Flugzeuge, Explosivwaffen oder auch das Erlangen und den Verbrauch von Befehlspunkten.

So erhält man beispielsweise je nach Armeegröße eine vorgegebene feste Zahl an Befehlspunkten und bezahlt einen Teil der Formationen mit diesen, statt wie in der achten Edition Befehlspunkte aus Formationen zu erhalten. Weiterhin erhält man am Beginn jedes Zuges einen weiteren Befehlspunkt.

Die Auswirkungen der Regeln sind noch nicht abzusehen, doch eine scheinbare Problematik kann zu einem großen Vorteil der neunten Edition werden: Die Regeln sind deutlich länger in ihren Formulierungen, dadurch aber auch weniger anfällig für zweifelhafte Auslegungen. Ein großes Problem der vergangenen Edition war, dass Regeln immer wieder klargestellt werden mussten, um nicht gewollte Einsatzmöglichkeiten zu verhindern.

Natürlich kann das auch in Zukunft nicht vollends ausgeschlossen werden; dies ist aber klar ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit den Regeln für Kreuzzüge wird das erzählerische Spiel deutlich aufgewertet. Es gibt hierbei die Möglichkeit Gefechte aufeinander aufbauen zu lassen, wobei die Armeen von Gefecht zu Gefecht größer werden. Eine Konzeption, die sich vor allem für eine neu erstellte Armee anbietet. So kann man die Fraktion Stück für Stück anmalen und diese entsprechend erweitern, wenn man sieht was einem fehlt. Auch Spielerinnen und Spieler, die abseits des kompetitiven Turnierspielens interessante Szenarien suchen, werden hier fündig.

Und was ist nun drin? – Die Indomitus-Box

Die neue Box ist prall gefüllt und enthält, neben dem Regelbuch, deutlich mehr Miniaturen als beispielsweise die Dark Imperium-Box, die Grundbox der achten Edition.

Wie schon zuvor gesagt, treffen hier Space Marines und Necrons aufeinander, wobei beide Fraktionen neu gestaltete Modelle erhalten.

Beide Armeen sind dabei ungefähr gleich groß und mit dem Begleitband „Am Rande der Stille“ erhält man einen kleinen Kampagnenausblick, in welchen Szenarien die beiden Fraktionen aufeinandertreffen können. Außerdem finden sich hier die Regeln der Modelle und ihre Machtpunkte. Genauere Punktkosten finden sich in der gesamten Box jedoch nicht.

Das Regelbuch überzeugt mit einer guten Mischung aus Hintergrund und Regeln. Als sehr positiv kann man bei den neuen Artworks erwähnen, dass deutlich mehr weibliche Charaktere gezeigt werden, auch beispielsweise als Priesterin oder Mitglied des Astra Militarums. Ein guter Trend, der hoffentlich in weiteren Veröffentlichungen fortgesetzt wird.

Die erneute Verwendung deutscher Namen sowohl für Einheitenbezeichnungen als auch Waffenoptionen, während man in der achten Edition konstant beim Englischen blieb, ist etwas verwunderlich.

Bevor die Einheiten im Einzelnen vorgestellt werden, soll hier ein kurzer Überblick über die pure Masse an Material gegeben werden:

  • Grundregelwerk mit 372 Seiten
  • Begleitband „Am Rande der Stille“
  • Bauanleitung für die Miniaturen
  • 1 Primaris-Captain
  • 1 Primaris-Lieutenant
  • 1 Primaris-Ordenspriester
  • 1 Judicar
  • 3 Klingenwacht-Veteranen
  • 1 Klingenwacht-Standartenträger
  • 10 Intercessor-Sturmmarines
  • 3 Excursor
  • 3 Eradicator
  • 1 Hochlord
  • 1 Königswächter
  • 1 Plasmant
  • 1 Skorpekh-Lord
  • 3 Skorpkh-Destruktoren
  • 1 Plasmazyte
  • 2 Kryptoknechte
  • 1 Kanoptech-Reanimator
  • 20 Necronkrieger
  • 6 Skarabäenschwärme

Die Einzelnen sollen nun getrennt nach Fraktionen vorgestellt werden.

In den Artworks tauchen inzwischen mehr Frauen auf.
In den Artworks tauchen inzwischen mehr Frauen auf.

Im Namen des Imperators! – Die Space Marines

Auf Seiten der Space Marines ist der Fokus deutlich auf den Nahkampf gerichtet. Schwerter und Klingen dominieren hier klar, auch in Kombination mit bisher nicht bei Primaris Marines gefundenen Sturmschilden.

Der Primaris-Captain

Den Anfang macht dabei der Primaris-Captain, der gleich einen ganzen Heiligen auf seinem Schild mitschleppt, was ihm einen zusätzlichen Rettungswurf gegen tödliche Verwundungen spendiert.

Ein Primaris-Lieutenant darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Dieser trägt Schwert und Schild. Zusätzlich hat er mit der Neovolkit-Pistole die Neuauflage einer Waffe aus der Zeit der Horus Heresy dabei.

Der neue Primaris-Ordenspriester bietet eine veränderte Optik für ein schon bekanntes Modell.

Mit dem Judicar betritt ein komplett neues Modell das Schlachtfeld, eine Art Scharfrichter, der Einheiten zwingen kann, zuletzt zu kämpfen.

Der Klingenwacht-Veterantentrupp ist eine kleine kompakte Einheit, die aber eine Vielzahl von Nahkampfattacken mit ihren meisterhaften Energieschwertern durchführen kann.

Der Klingenwacht-Standartenträger wiederum unterstützt die Veteranen bei ihren Trefferwürfen und kann Einheiten nach dem Ausschalten dennoch eine weitere Attacke erlauben.

Intercessor-Sturmtrupp

Der Intercessor-Sturmtrupp ist die Nahkampfvariante der schon bekannten Intercessor. Diese haben Astartes-Kettenschwerter, die jetzt einen Durchschlag von -1 haben.

Mit dem Excursortrupp gibt es nun auch Primaris-Biker. Diese sind vor allem im Angriff gefährlich, da sie durch ihre hohe Geschwindigkeit mehr Attacken erhalten.

Schlussendlich rundet der Eradicatortrupp die Space Marines ab. Diese Marines in Gravis-Rüstung besitzen Meltagewehre, die schlicht besser sind als die bisherigen Multi-Melta der Devastoren. Hier besteht durchaus die Chance, dass die bestehende Einheit komplett verdrängt wird.

Die Modelle sind exzellent gelungen, der Zusammenbau geht leicht von der Hand, auch wenn man beim Bauen manchmal etwas auf die Reihenfolge der Teile achten muss.

Ausgezeichnet ist die Kreuzfahrer-Optik der Space Marines der Kommandoebene gelungen. Einige dieser Modelle haben als Schlüsselwort den neuen Begriff Klingenwacht, den sich hier die Veteranen und der Bannerträger teilen. Man darf gespannt sein, ob nachfolgend noch mehr Modelle mit dieser Bezeichnung folgen. 

Für den stillen König! Die Necrons

Die Necrons haben eine gute Mischung aus klassischen Modellen im neuen Gewand und völlig neuen Optionen erhalten.

Der Hochlord bekommt mit dem Tachyonenpfeil eine Ausrüstungsoption aus der siebten Edition zurück. Seine Fähigkeiten haben sich leicht verändert, gibt er nun allen Necrons in seiner Nähe mehr Bewegungsweite und kann, wie bisher auch, eine einzelne Einheit verstärken.

Mit dem Königswächter gibt es eine weitere Chrakterauswahl, die einer Einheit ermöglicht, sich zurückzuziehen und dann noch zu schießen und wieder anzugreifen.

Der Plasmant ist eine neue Variante des bekannten Crypteks. Dieser fungiert nicht als Unterstützter, sondern als offensive Variante, die Blitze auf Ziele in der Umgebung schleudert.

Zwei Kryptoknechte

Unterstützt wird der Plasmant von zwei Kryptoknechten, die für ihn Schüsse abfangen können und deutlich stärker werden, so lange ihr Anführer lebt.

Mit dem Skorpekh Lord betritt eine Nahkampvariante des Destruktorkultes das Schlachtfeld. Er ist mit acht Zoll überraschend schnell und muss sich im Nahkampf eigentlich vor keinem Ziel fürchten.

Die Skorpekh-Destruktoren sind die dazu gehörende Nahkampfvariante, die noch durch einen Plasmazyten unterstützt werden, der die Nahkampffähigkeiten nochmals verstärkt, jedoch die Gefahr birgt, dass eines der Modelle ausgeschaltet wird.

Der Kanoptech-Reanimator ist ein großer Läufer, der an die Tripods aus Krieg der Welten erinnert. Dieser verstärkt die Reanimationswürfe einer einzelnen Einheit.

Die neuen Necronkrieger

Ganze zwanzig Necronkrieger sind ebenfalls in der Box. Neu ist hier eine zusätzliche Waffenoption mit dem Gauss-Schnitter, der zehn Zoll Reichweite für mehr Stärke und Durchschlag opfert. Ob sich die Reichweiteneinbuße wirklich lohnt und wie hier die Synergieeffekte sein werden, muss sich erst zeigen, wahrscheinlich mit einem neuen Codex Necrons.

Zuletzt gibt es noch Kanoptech-Skarabäenschwärme, die bei Trefferwürfen von 6 automatisch verwunden.

Auch hier sind die Miniaturen ausgezeichnet gelungen, jedoch sind die Necronkrieger etwas umständlich zusammenzubauen. Die Arme sollen fixiert werden, bevor man den angewinkelten Brustkorb anklebt. Was auf dem Papier in Ordnung klingt, kann etwas frustrierend werden. Man sollte zumindest mehr Zeit für diese Modelle einplanen.

Abseits dieses Mankos sind die Figuren jedoch einfach zusammenzubauen und zeigen eine angenehme androgyne Optik. Trotz völlig unterschiedlicher Konzepte kann man einen gemeinsamen Stil der Modelle erkennen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Sprache: Deutsch/Englisch
  • Spieleranzahl: 2
  • Alter: 12+
  • Preis: Noch unbekannt
  • Bezugsquelle: Noch nicht erscheinen.

 

Und für wen ist dies nun? – Ein Fazit

Die Frage am Ende dieser Rezension ist die nach der Zielgruppe der Box. Normalerweise würde man eine solche als Einstieg für neue Spielerinnen und Spieler im Tabletop-Hobby sehen. Dafür sind jedoch sehr viele Modelle enthalten und klassisches Spielmaterial wie Würfel oder Zollstab fehlen. Mit dem Hobby vertraute Personen werden dies wiederum nicht vermissen. Gleichzeitig hat GW angekündigt, dass die Box nur im begrenzten Umfang vorhanden sein wird, was vermuten lässt, dass potenziell noch eine weitere, leicht abgespeckte Version, folgen wird.

Somit dürften Menschen die Zielgruppe sein, die Interesse an einer der beiden Fraktionen und im besten Fall für die zweite Hälfte schon einen Abnehmer haben. Der Preis des Produktes ist noch nicht bekannt, es ist aber damit zu rechnen, dass er etwas über dem der letzten Grundbox liegt.

Wer die Armeen nicht braucht ist mit dem, wie von GW schon bekannt gegeben auch einzeln erhältlichen, Grundbuch besser aufgehoben.

Wenn man die Armeen möchte, kann man hier nichts falsch machen.

Die Modelle sind unglaublich detailliert, die Posen sind dynamisch, der Aufbau des Grundregelwerks ist strukturiert und ohne Fehler.

Für diese beiden Fraktionen kann man eine klare Kaufempfehlung aussprechen, so der Preis im Rahmen bleibt. Ansonsten empfiehlt es sich das Buch ohne Box zu erwerben.

Mit Tendenz nach Oben

Artikelbilder: © Games Workshop
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Susanne Stark
Fotografien:  Markus Kastell
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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