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Wasser zum Ausspülen der Pinsel ist Pflicht beim Bemalen von Miniaturen. Doch schnell ist das Wasser durch die ausgewaschene Farbe dreckig und hinterlässt Pigmente im Pinsel und zum Verdünnen von Farben eignet es sich auch nicht mehr. Der Brush Rinser von Green Stuff World verspricht dauerhaft klares Wasser.

Nicht nur sauberes Wasser kann ein Problem beim Malen sein. Malt man beispielsweise mit Metallfarben, sollten zwei Wasserbecher verwendet werden, da sonst Metallflocken aus dem Malwasser die normalen Acrylfarben verunreinigen können. Auch kann es passieren, dass man ungeschickterweise einen Wasserbecher umwirft und man munkelt, dass schon der*die eine oder andere versehentlich aus dem Malwasser getrunken hat. All dies soll mit dem Brush Rinser von Green Stuff World nun Geschichte sein. Wir haben den Malwasserbrunnen getestet und verraten euch, ob sich die Anschaffung lohnt.

Ausstattung und Montage

Der Brush Rinser wird in einer ansprechend bedruckten Schachtel geliefert. Darin befindet sich die Auffangschale, der dazugehörige Deckel mit dem Wasserreservoir und der Auslassöffnung, der Verschlussmechanismus des Abflusses in Einzelteilen, die Wasserspenderflasche mit Deckel und eine kurze bebilderte Anleitung zur Verwendung. Auf der Schachtel wiederum ist eine bebilderte Anleitung aufgedruckt, auf welcher der Zusammenbau beschrieben wird, der sich auch einfach gestaltet. Der Spülknopf wird mit der Feder in das vorgesehene Loch gesetzt und an der Unterseite des Deckels wird der, wie eine Wippe funktionierende, Schließmechanismus eingeklickt. Nun wird der Deckel auf den Auffangbehälter gesetzt und der Brush Rinser ist fast einsatzbereit. Nur noch den Wasserbehälter füllen und den Deckel aufsetzen. Dieser ist tatsächlich nur zum Aufstecken, auch wenn der erste Eindruck ein Schraubgewinde vermuten lässt.

Funktionsweise

Nach dem Füllen des Wasserbehälters muss dieser kopfüber in den Brush Rinser gesteckt werden. Da es am Wasserbehälter kein Ventil oder etwas Ähnliches gibt, muss dies schnell geschehen, oder man dreht den Brush Rinser auf den Kopf oder auf die Seite und dreht ihn nach dem Einsetzen des Wasserbehälters um, damit kein Wasser daneben läuft. Hier wäre ein Verschluss, welcher beim Einsetzen geöffnet wird, eine schönere Lösung gewesen.

Ist der Behälter eingesteckt, füllt sich das Reservoir sofort mit Wasser. Betätigt man nun den Spülmechanismus, fließt das Wasser in den Auffangbehälter ab und neues Wasser fließt nach. Um die Pinsel besser auswaschen zu können, befinden sich im Reservoir kleine Rillen, in welchen der Pinsel abgestreift werden kann. Green Stuff World gibt an, dass die 250 ml Kapazität des Wasserbehälters für 30 Spülgänge reicht. In den Auffangbehälter passen bis zu 500 ml. Da sich allerdings das Einsetzen des vollen Behälters nicht leicht gestaltet, ist das neu befüllen, ohne den Auffangbehälter zu leeren keine gute Option. Aber wenn man ohnehin zum Waschbecken läuft, kann man auch gleich den Auffangbehälter ausleeren.

Der Test

Wir haben den Brush Rinser gemäß Anleitung befüllt und ihn einem Praxistest unterzogen. Hier wird zunächst deutlich, dass der Brush Rinser auf einem ebenen Untergrund stehen sollte, da es sonst zu unkontrolliertem Nachlaufen des Wassers kommen kann. Auch Erschütterungen verträgt er nicht gut und reagiert darauf mit nachlaufendem Wasser. Der Transport des befüllten Brush Rinser an einen anderen Malplatz könnte also Schwierigkeiten machen.

Als wir den Pinsel zum ersten Mal ausspülen, funktioniert dies gut und die Rillen unterstützen den Reinigungsvorgang. Wenn man aber nicht sofort das Reservoir entleert, wandern Pigmente sichtbar den Kanal Richtung Wasserbehälter entlang, wo sie sich auch ablagern. Somit wird ein sofortiges Spülen zur Pflicht. Um das Zurückbleiben von Pigmenten zu vermeiden, sollte man außerdem noch etwas Wasser nachlaufen lassen, bevor man das Reservoir wieder verschließt.

Der etwas eingeschränkte Raum zum Auswaschen des Pinsels erfordert unter Umständen eine Umgewöhnung. Wer es gewohnt ist, den Pinsel im Becher hin und her zu bewegen wird merken, dass dies hier nur eingeschränkt möglich ist. Dafür erleichtern die Rillen das Entfernen von Farbe aus dem Pinsel.

Als Nächstes haben wir uns an Metallfarbe gewagt. Beim Auswaschen des Pinsels bleiben gut sichtbar die Metallflocken der Farbe im Reservoir zurück. Nach einem gründlichen Nachspülen mit Wasser bleiben leider noch einige Flocken zurück, welche im Wasser noch zu erkennen sind. Auch am Ablass setzen sich Pigmente ab. Für den normalen Hausgebrauch scheint dies gerade noch ausreichend zu sein. Wer sehr penibel ist oder auf einem höheren Standard malt, sollte aber weiterhin auf einen gesonderten Becher für Metallfarben zurückgreifen.

Nach der Nutzung muss der Auffangbehälter geleert werden.
Nach der Nutzung muss der Auffangbehälter geleert werden.

Nach dem Malen kann man den Wasserbehälter, sofern dieser nicht bereits leer ist, entweder in den Auffangbehälter entleeren oder ihn schnell mit einer Kippbewegung vom Brush Rinser entfernen. Um den Auffangbehälter zur Entleerung zu öffnen, muss man ein wenig beherzt ziehen und eventuell ein wenig am Deckel rütteln, da dieser recht fest verschließt. Mit einem feuchten Tuch lassen sich leichte Ablagerungen von Pigmenten im Reservoir gut entfernen.

Die harten Fakten:

  • Hersteller: Green Stuff World
  • Preis: 16,45 EUR (UVP)
  • Bezugsquelle: Fachhandel, KuTaMi

 

Fazit

Der Brush Rinser von Green Stuff World ist ein nettes Zusatzwerkzeug für den Maltisch. Auf der einen Seite leistet er Abhilfe bei einigen Problemen, wie beispielsweise verschmutztem Wasser, und auch ein versehentliches Umwerfen des Behälters ist unwahrscheinlicher. Aber er ist auch nicht ohne eigene Nachteile, wie etwa der benötigte ebene Untergrund, dass er mehr Platz als ein einfacher Malbecher benötigt und das Einsetzen des Wassertanks ist nicht optimal gelöst.

Auch kann er einen zweiten Malbecher für Metallfarbe nicht perfekt ersetzen. Unterm Strich kann er durchaus eine Hilfe sein. Ob sich die Investition von 18,45 EUR (UVP) lohnt, muss allerdings jeder selbst entscheiden.

  • Immer frisches Wasser.
  • Versehentliches Umwerfen unwahrscheinlich.
 

  • Befüllung nicht optimal gelöst.
  • Schwierigkeiten mit Metallfarben

 

 

Artikelbilder: © Green Stuff World
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Sabrina Plote
Fotografien: Dennis Rexin
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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