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Heiko Gill, Chefredakteur von Cthulhu bei Pegasus Spiele, lud uns in die Business Lounge des Verlags auf der SPIEL 2018 ein. Dort sprachen wir mit ihm über die neuen Bücher Apokalypsen und Abenteuer aus der Gruft I, sowie über das Kartenset Chartae Cthulhiana und Pläne für die Zukunft des Cthulhu-Rollenspiels.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dieses Jahr der noch sehr frische Band Apokalypsen, zu dem es bereits mehrere positive Rückmeldungen gab. Inhalt des Bandes sind fünf Abenteuer, die laut Heiko fünf verschiedene Stadien des Weltuntergangs darstellen. In einem One-Shot kann man noch das drohende Unheil verhindern, am anderen Ende der Skala spielt ein Abenteuer bereits nach einer Katastrophe. Bei dem Band handelt es sich um eine komplette Eigenproduktion, nicht um Übersetzungen aus dem Englischen.

Einen direkten inhaltlichen Bezug zueinander haben die Abenteuer, abgesehen vom gleichen Grundthema, nicht. Ein erfahrener Spielleiter, der dies erreichen möchte, könnte aber mit viel Vorarbeit und einigen Änderungen tatsächlich zumindest einige Abenteuer zu einer kleinen Kampagne verbinden. Angedacht ist dies allerdings nicht. Ein allgemeiner Quellenteil, der ebenfalls in Apokalypsen enthalten ist, liefert zudem Hintergrundinfos zur Ausgestaltung von Weltuntergängen in der Welt von Cthulhu.

Neuaufgelegte Schrecken: Abenteuer aus der Gruft I

Abenteuer aus der Gruft I ist ein Softcover-Band, der drei Abenteuer beinhaltet, die ansonsten bereits vergriffen sind. Die schreckliche Welt des Paul Wegner, Eisige Tiefen und Blues für Marnie sind nun wieder erhältlich und wurden an die siebte Regeledition angepasst. Die ersten beiden Abenteuer sind für Cthulhu Now, spielen also in der Gegenwart, das dritte findet im klassischen Cthulhu-Setting der 1920er statt.

Die römische Eins deutet an, dass noch weitere Bände folgen werden. Heiko verrät uns auch, was in Band II enthalten sein wird. Dabei handelt es sich um zwei Abenteuer, die vor etwa 15 Jahren in der damaligen Setting-Box für Deutschland – Blutige Kriege, Goldene Jahre – enthalten waren, in der Neuauflage als Hardcover vor einigen Jahren aber fehlten. Finstere Glut und Sucht nach Leben erfahren somit eine Neuauflage.

Brettspiele und Kartendecks für Cthulhu

Auch ein neues Cthulhu-Brettspiel gibt es auf der SPIEL 2018 zu bestaunen. In Mythos Tales lösen die Spieler – simpel gesagt – gemeinsam Fälle, die den Cthulhu-Mythos als Hintergrund haben. Zur Not ist das Spiel auch allein spielbar. Größeren Bezug zum Rollenspiel hat Chartae Cthulhiana, eine Zusammenstellung von vier Kartendecks, die sehr vielseitig eingesetzt werden können. Personen, Phobien, Ereignisse und Gegenstände werden durch diese Karten symbolisiert und können der Übersicht am Spieltisch dienen, aber auch die Handlung ein bisschen auflockern. Und zwar kann man sie zufällig ziehen, wenn der Spielleiter zum Beispiel vorher nicht festlegen möchte, was für einen Gegenstand die Investigatoren finden, welches Ereignis als nächstes eintritt und vieles mehr.

Während andere Verlage inzwischen regelmäßig Crowdfunding-Aktionen starten, ist dies im Falle von Cthulhu bei Pegasus Spiele bisher eine Seltenheit. Heiko kann über solche wirtschaftlichen Themen keine finalen Entscheidungen treffen, hat aber natürlich eine Meinung zu dem Thema. Außerdem hat er auch schon Ideen, in welchem Zusammenhang man ein Crowdfunding für Cthulhu starten könnte, die aber natürlich noch nicht spruchreif sind.

Weitere Details, auch zum Thema Crowdfunding, erfahrt ihr in unserem Audio-Interview.

Interview mit Heiko Gill von Pegasus Spiele zu Cthulhu

Fotografie: Marc Thorbrügge, bearbeitet von Verena Bach

 

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