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Das Bundesamt für magische Wesen (BafmW) hat sich jüngst einen Disput mit der Autorin Elea Brandt geleistet. Auslöser war ein Tweet von Brandt, in der sie Äußerungen der Wizarding World-Schöpferin J. K. Rowling über trans*Menschen kritisiert. Rowling hatte sich in der Vergangenheit immer wieder abschätzig über trans*Menschen geäußert und spricht ihnen unter anderem ihr Geschlecht und ihre Identifikation ab. Das BafmW konnte dieser Kritik nicht ganz folgen und lehnte sie daher zunächst ab.

Darüber entbrannte ein heftiger Streit, der in Aussagen seitens des BafmW gipfelte, die wir als frauen-, trans-, und queerfeindlich verstehen. Unter anderem wurde Brandt und jene, die ihre Meinung stützen, als „queerfeministische Shitstormtrooper“ bezeichnet. In einem weiteren Beitrag auf Twitter und Facebook sprach der Verlag zudem von der Idee eines Mordromans, in der eine queerfeministische Aktivistin das Opfer ist, die zudem „für den Weltfrieden menstruieren geht“. Ein Satz, der so auch vor einiger Zeit auch gegenüber einer Twitter-Userin gefallen ist. Das sind nicht die ersten Äußerungen, die als frauenfeindlich verstanden werden könnten. So gab es auch Grafiken mit Soldaten auf fliegenden Besen mit einem Verweis auf Ursula von der Leyens Tätigkeit als Verteidigungsministerin oder ein Parkplatzschild mit der Aufschrift Parkplätz*innen und Haltevorrichtungen für Besen, die unter dem Twitter-Hashtag #bafmwgate kritisiert wurden.

Menschen machen Fehler. Das ist normal und wichtig. Denn aus Fehlern kann man lernen und aus Fehlern kann wertvoller Diskurs entstehen. Auch wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Dazu stehen wir und versuchen, jeden Tag daran zu arbeiten. Manche Diskussionen werden da auch mal hitzig und emotional und auch das ist nicht nur verständlich, sondern vollkommen in Ordnung. Dabei kann es auch mal persönlich werden, das ist nicht immer schön, aber es passiert. Wir sind Menschen. Die Kommentare des BafmW in dieser und anderen Diskussionen jedoch, gehen, so wie wir sie lesen und verstehen, weit über eine hitzige Debatte hinaus und beinhalten, nach unserem Verständnis, eine ganze Reihe frauen- und transfeindlicher Äußerungen.

Phantastik ist kontrovers und es muss nicht nur erlaubt sein, nein es ist sogar absolut angebracht, sich kritisch mit Autor*innen auseinander zu setzen, die mit rassistischen, trans-, queer-, oder frauenfeindlichen Äußerungen aufgefallen sind. Dabei sollte man sich keinen Anfeindungen aussetzen müssen.  

Wir distanzieren uns daher ausdrücklich vom Bundesamt für magische Wesen und schließen bis zu einer, für uns glaubhaften, Klarstellung und Entschuldigung eine künftige Zusammenarbeit aus.

Zu den Twitter-Beiträgen:

Facebook:

Screenshots: © Facebook, © Twitter

11 Kommentare

  1. Mir fehlt da tatsächlich der Auslöser des ganzen Streits im Detail. Gerade am Anfang sieht man nämlich sehr gut, dass zu dem eskalierten Disput zwei bzw. drei gehören. Das Ende ist eindeutig.

    • Hallo Martin,
      den habe ich nun ergänzt, es sind gleich die ersten beiden Twitter-Links. Das hier nach oben eskaliert wurde, ist sicher unstrittig, aber das BafmW ist dann einfach, einmal mehr explizit frauenfeindlich geworden.

  2. Das klingt für mich danach, als wären Leute hinter dem BafmW in eine Falle gegangen, in die ich schon Freunde von mir habe gehen sehen. Da rauszukommen ist verdammt schwer :-(

    Ich hoffe, dass es mir nie passiert, bin aber inzwischen an dem Punkt, dass ich denke, dass war alle dafür anfällig sind, wenn wir im falschen Moment erwischt werden.

    • Moment – das Bafmw soll in eine Falle gegangen sein? Wenn man sich den Fall genauer ansieht, bekommt man eher den umgekehrten Eindruck. Da wurde gezielt von Personen, die sich bereits früher mit ihm angelegt hatten, Informationen angefordert, die er sich mit einmel Googeln selbst hätte beschaffen können, dann das Ergebnis umgekehrt, Elea, die ihn mit den Infos versorgt hat, als Lügnerin hingestellt – und um nochmal extra viel Öl ins Feuer zu gießen und alles aufzustacheln, hat er sich gefühlt jeden Tweet der letzten Jahre, in dem einer Aussage von ihm widersprochen oder das BafmW kritisiert wurde, rausgesucht und in beleidigendem Tonfall beantwortet.

      So hat er dann auch „plötzlich“ einen fünfzehn Monate alten Tweet von mir gefunden, beleidigend geantwortet und mich, nachdem ich sarkastisch darauf eingegangen bin, dass mein Tweet aus dem letzten März stammte, postwendend geblockt. Ich habe mich extra zurückgehalten, weil ich den Eindruck hatte, er provoziert seine Kritikerinnen ganz gezielt, um sie in eine Falle zu locken, was auch immer er damit bezweckt hätte. Aber ganz sicher ist ihm keine Falle gestellt worden.

      Denn ganz ehrlich – man muss einem Menschen, der sich um Kopf und Kragen redet, sobald er nur den Mund auftut, keine Falle mehr stellen. Es reicht schon der vage Verdacht, ein Gegenüber könnte weiblich sein, und er überschüttet einen mit frauenfeindlichen Kommentaren (mein Tweet aus den letzten März war eine Reation darauf, dass er einer befreundeten Autorin und Bloggerin geschrieben hat, sie solle sinngemäß den Mund halten und (wörtlich) „für den Weltfrieden menstruieren“).

      Was er von sich gibt, unprovoziert und nicht erst seit dieser Woche, ist unterste Schublade. Da braucht es keine Fallen. Das hat er sich komplett selbst zuzuschreiben.

  3. Lieber Arne, das Amt besteht nur aus einer Person, die sich wiederholt frauenfeindlich verhalten hat und Gewaltphantasien gegen eine Autorin auch über private Social-Media Kanäle äussert. Das ist keine Falle, sondern Kalkül eines Narzissten, der meiner Ansicht nach dringend professioneller Hilfe bedarf.

  4. Ich hab die komplette Eskalation via Twitter mitverfolgt. Man kann in jedem Punkt in so einer Auseinandersetzung überlegen, wie man weitermacht. Aber persönlich zu werden und Mordfantasien zu äußern geht halt einfach mal zu weit. Ich hoffe das BafmW sieht das auch ein. Eine Bestsellerautorin, die trans Menschen ihr Recht auf ihre Geschlechtsidentität abspricht ist eben auch nur ein Mensch und keine heilige Kuh…

    • EDIT bevor das mißverständlich rüberkommt: Damit wollte ich sagen, dass auch eine bekannte Autorin kritisiert werden darf und muss, wenn sie sowas als Meinung von sich gibt. Deshalb ein dickes Danke an Elea Brandt!

    • Da wird niemals eine Einsicht kommen. Bei Kritik wird man als Fakeprofil dargestellt und über die Psyche eines Menschen hergezogen.
      Traurig, wenn man plötzlich das wahre Gesicht gezeigt bekommt.

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