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Zur Vorbereitung des Sommerfeldzugs traf sich alles, was Rang und Namen hat oder zumindest am Plot von Mythodea interessiert ist, auf dem Konvent der Elemente in Holzbrück. Eine instabile Kraftader machte das Leben dort feurig, während IT-Pläne für den Sommer besprochen und allerlei Prüfungen und Wettstreite ausgetragen wurden.

Neues Jahr, neuer Konvent!

So spät im Jahr wie nie zuvor gab sich die Ambiente-Con aus dem Hause Live Adventure dieses Jahr um Fronleichnam die Ehre. Vom 19. bis 23. Juni versammelte sich der Großteil der aktiven Mythodea-Kampagnenspieler zum zweitgrößten Highlight des mythodeanischen Kalenders jedes Jahr zum Konvent der Elemente in Holzbrück, OT stattfindend in Immenhausen bei Kassel.

Die Pflicht: Infrastruktur und Ambiente

Blick über die Arena und den Marktplatz
Blick über die Arena und den Marktplatz

In der Pflicht schneidet Live Adventure nach den wohl fremdverschuldeten Problemen auf dem ConQuest 2018 wieder gewohnt gut ab: Die Menge und Sauberkeit der Hygieneeinrichtungen war gewohnt gut, wenngleich natürlich zu den Stoßzeiten am Morgen Wartezeiten und leichte Überschwemmungen in den Gruppenduschen kaum vermeidbar waren. Für die Zukunft wäre vielleicht eine Erweiterung der Spülmöglichkeiten noch eine Idee wert – gerade am Sonntag zur Abreise reichten die vier Spülplätze nicht aus und die Schlange war lang.

Sowohl die Spielerschaft als auch die SL bewies Routine beim Auf- und Abbau auf dem Gelände – dieses Mal wohl auch etwas disziplinierter bei der Benutzung der Ladezonen als im Vorjahr, sodass keine lästigen Staus entstanden. Das Gelände selbst, mit den Hütten um die Zentralwiese, den weiteren Lagerwiesen und dem Waldstück nebenan ist trotz kleiner Schönheitsfehler wie der Hochspannungsleitung attraktiv und ambientegerecht.

Der Aufbau des Zentralplatzes der Stadt war dieses Jahr stärker darauf ausgelegt, die OT-Fassaden der Hütten, in denen das HQ untergebracht war, abzuschirmen. In der Spielzone waren deswegen wirklich erstaunlich wenige OT-Elemente zu sehen, die planerische Entscheidung hier hat sich definitiv gelohnt.

Die Lager der verschiedenen Siegel und Freien Städte Mythodeas waren ebenfalls gut und ambientegerecht ausgestattet. Das Jenseits der Siegel zeigt deutlich, dass die Menge und Diversität der Spielerschaft einem hohen Ambientestandard nicht abträglich sein muss.

Plot, und zwar viel davon!

Am ersten Abend startete das Jenseits der Siegel gleich mit einem Knall. Kaum hatte der Rat der Mitray’kor den Beginn der Nyamenprüfungen um die Position der Nyame des Südens ausgerufen, musste noch eine andere Herausforderung abgehandelt werden. Ya’el, eine Edalphi, die als Tochter Orathons aufgewachsen war, vor einigen Jahren dann die Kindern der Freiheit gegründet hatte, hatte ihren Vater zum Duell auf Leben und Tod herausgefordert, weil er den Dienerbefehl verwendet hatte. Zuvor hatte sie sich noch von den Kindern der Freiheit und allen anderen Bindungen losgesagt, und sich dann Gerüchten zufolge freiwillig einen Dienerbefehl auferlegen lassen, der sie vor Anweisungen Orathons im Duell schützen sollte.

Schmiederitual bei Nacht
Schmiederitual bei Nacht

Nach reichlicher Wartezeit erschien Ya’el schließlich in der Senke, und das Duell wurde eröffnet. Statt einem direkten Schlagabtausch begann Ya’el Orathon um einen Moment der Zuneigung zu bitten. Nach einigen Wiederholungen der Bitte ließ Orathon sich hierauf ein – begleitet von Rufen aus dem Publikum, die Verrat witterten und Orathon davon abhalten wollten. Ya’el drückte ihm einen Kuss auf die Lippen – und wie kaum anders zu erwarten, war das Gift damit zum Ziel gebracht. Schwäche übermannte Orathon, der in der Folge von Ya’el niedergestreckt wurde. Im darauffolgenden Chaos wurde Ya’el wüst beschimpft und wohl auch angegriffen, schließlich entfernte sie sich zügig vom Kampfplatz. Nur wenige Augenblicke später erschien eine Voikya, ein Sendbote der Quihen’assil, und erhob Orathon erneut – nun als Mitray’kor der Gemeinschaft, also Erwählter eines Quin des Feuers.

Der Rat der Mitray’kor war auch in diesem Jahr wieder wichtiger Dreh- und Angelpunkt vieler Debatten und Ereignisse, wobei aber die Unzufriedenheit mit den einzelnen Aktionen und Aussagen der „Geliebten Kinder“ der Elemente immer deutlicher zutage trat. Mit der Entscheidung, nun die „Aufmerksamkeit“ der Elemente vom Spielgeschehen abzuwenden, gerät auch die Legitimation dieses Rates von Elementvertretern ins Wanken. Wie es insofern mit dem Spiel rund um die Mitray‘kor weiter geht, wird sich zeigen.

Herscherrat mit Shiobhan und Collin
Herscherrat mit Shiobhan und Collin

Die wichtigste Plotinformation, die auf dem Jenseits der Siegel ins Spiel kam, war der Zielort des diesjährigen Feldzugs, also der IT-Ort, an dem das ConQuest im Juli/August stattfinden soll. Mittels eines auf dem Chroniken von Mythodea erlangten Artefakt wurde versucht, die „letzte Stadt der alten Herrscher“ zu finden und zu erreichen. Dabei traten natürlich Komplikationen auf, die neu erhobene Knochenkönigin Igraina versuchte, auf die Wesen Zugriff zu bekommen, die Methraton Thul suchten, was dann mehrfach dazu führte, dass aus Sicherheitsgründen die weitere konkrete Ortung abgebrochen wurde.

Eine grobe Idee, wo sich die Stadt befindet, konnte herausgefiltert werden. Darauf aufbauend sollen nun im Schnellverfahren alle Truppen gen Westen in See stechen, wobei aber mehr als nur einmal die Frage gestellt wurde, wie in den gerade einmal 6 Wochen bis zum Feldzug alle Truppen und Schiffe überhaupt in die Nähe von Methraton Thul gelangen sollen. Was uns dort erwartet ist ebenfalls nur sehr vage umrissen – alle noch existierenden Alten Herrscher und Völker haben keine Kenntnis der Stadt, einige Quellen suggerieren, dass der Zutritt den Völkern generell verwehrt war. Von einigen uralten Tempeln der Elemente ist allerdings die Rede, aber es ist ebenso möglich, dass die Verfemten die Stadt noch vor den Siedlern erreichen, und was sie dann mit den alten Stätten anstellen, ist ungewiss.

Pompfball, das ist unser Leben…?

Stimmungstechnisches Highlight war wie im Vorjahr wohl das Pompfball-Turnier. Diesmal mit erheblich mehr Vorausplanung bei Team-Uniformen und Fanblöcken wurde erneut zu den mythodeanischen Pompfball-Meisterschaften aufgerufen.

Während es auf dem Spielfeld gewohnt ruppig zuging, war die Interaktion der Fans noch viel erheiternder als die Spiele selbst. Schon im Vorfeld war eine Ausgabe des „Sterndeuters“, das frühere Holzbrücker Käseblatt „Bild der Stadt“, welches nun dem Westarchon Collin gehört, hauptsächlich mit Vorstellungen der Teams gefüllt, damit auch jeder wusste, wer hier für welches Siegel, Viertel oder eine Freie Stadt im Wettstreit um den Pompfballpokal stritt.

Fan-Schals einiger Teams waren in Hülle und Fülle am Spielfeldrand zu sehen, und zur Unterstützung der Teams hatten einige kreative Köpfe einen bunten Blumenstrauß von Fan-Sprüchen und -gesängen ausgearbeitet.

Besonders viel Kreativität bewies hierbei die Fankurve des Nord-Teams „Viribus United“. Freundlich waren diese Kreationen nicht – aber es ging hier schließlich auch um Pompfball, eine überaus ernste Angelegenheit! Von „Einigkeit, Stärke, ins Gesicht!“ über „Ihr seid nur ein Pestilenzverein!“ bis hin zu „Kniet nieder, Ihr Bauern, der Norden ist zu Gast!“ war die volle verbale Eskalationsvielfalt vertreten und führte zu provokanten Szenen und der einen oder anderen (IT-)Schlägerei mit anderen Fans.

Das West-Team „Western Allstars“ hatte mit dem auf der Abkürzung „W.A.S.“ basierenden Ruf „WAS! WAS! WAS!“ in dieser Hinsicht mithin die schlechteste Wahl getroffen – und schied dann auch gleich in der ersten Runde aus.

Die Schiedsrichter wurden weniger verprügelt als erwartet, aber natürlich wurden ihre Entscheidungen lautstark beschimpft. Wie das eben so ist, wenn es um Ballsport geht: 20.000 auf den Rängen spielen in Gedanken mit – und wissen natürlich besser als alle aktiv Beteiligten, was richtig und falsch war.

Dass unter der lautstarken Unterstützung der Nord-Ultras und den wachsamen Augen von Nord-Nyame Kashalee Zress das Team „Viribus United“ letztlich auch noch Pompfball-Meister von Mythodea wurde, war dann natürlich ein Highlight für die engagierten Fans.

Bleibt nur noch zu erwarten, welche der Schmährufe es vom Spielfeldrand in die Schlachten auf dem Sommerfeldzug schaffen – „Einigkeit, Stärke, ins Gesicht!“ ist jedenfalls ein sehr heißer Kandidat.

Mehr Wettstreit und Prüfungen

Das Jenseits der Siegel war dieses Jahr generell von Wettstreiten und Prüfungen dominiert. Neben der Nyamenprüfung des südlichen Siegels war wie im Vorjahr wieder ein Wettstreit der Elemente ausgerufen. Nach dem emotionalen und politischen Desaster, in dem diese Angelegenheit im Vorjahr endete (siehe unser Bericht vom Jenseits der Siegel 2018), wurde der Wettstreit dieses Mal unter deutlich anderen Vorzeichen veranstaltet.

Statt von der SL vorgegebenen Aufgaben wurden die jeweiligen Elementarvölker dazu aufgefordert, eine ihrem Element entsprechende Prüfung zu entwerfen und zu schiedsrichten. An den jeweiligen Prüfungen konnten immer nur Streiter der anderen Elemente teilnehmen.

So riefen die Naldar zu einem Gesangswettbewerb auf, während die Narech‘Tuloch eine Stärke-Prüfung abhielten, bei der ein schwerer Stein so lange wie möglich am ausgestreckten Arm gehalten werden sollte. Bei allen Prüfungen wurden zwei Preise vergeben, einer für den regeltechnischen Gewinner und einer für einen Teilnehmer, der besonders im Sinne des prüfenden Elements gehandelt hatte. Die Gewinner aus allen Teilprüfungen waren nach dem Wettstreit dann dazu aufgerufen, gemeinsam ein Regelwerk für zukünftige Wettstreite aufzustellen – dabei wurde dann insbesondere der Einsatz von Artefakten wie den Klingen Cerennas, die im Vorjahr fast todbringend eingesetzt worden waren, verboten.

Neben dem Elementwettstreit fanden noch einige andere kleinere Wettbewerbe statt, zur Dichtkunst und zum Gesang, und die Regentin des Ostreiches, Ain von Calor, stellte sich Elementprüfungen, um eine noch größere Rolle in ihrem Siegel ausfüllen zu können.

Ganz und gar harmlose Wettstreite fanden am letzten Tag im Lager des Westens statt, wo ein Tag der Spiele vorgesehen war – die Gruppen waren im Vorfeld aufgerufen worden, kindergerechte Jahrmarktsspiele vorzubereiten, was mit Lassowerfen, Gewölle-Zielwerfen und anderen Spielangeboten auch gut angenommen wurde. Besonders empfehlenswert: Jakons erfrischende Geldwäsche, bei der man ein in einem Wassereimer versenktes Glas mit einer hineingeworfenen Münze treffen sollte. So eine Münze gleitet in unmögliche Richtungen ab, sobald sie unter Wasser ist!

Die Kraftader, Tirolit und Pyramidium

Publikum beim Faustkampf
Publikum beim Faustkampf

Der am längsten durchgehend bespielte Plot in Holzbrück drehte sich um die Kraftader, die bereits seit Jahren ein anhaltendes Problem darstellt. Seit vor einigen Jahren die durch die Stadt laufende Kraftader entdeckt wurde, gab es immer und immer wieder Leute, die die Essenz der Kraftader in illegalen Minen abbauten, da das sogenannte „Tirolit“ oder „Pyramidium“ einige faszinierende Eigenschaften ausweist – und auch als Rauschmittel Absatz findet. Gerade der verstärkte Abbau in Holzbrück hat die dortige Kraftader aber mittlerweile derart stark beschädigt, dass es nun zu immensen Fluktuationen kam, die sich insbesondere in kaum kontrollierbaren Ignis-Energieentladungen zeigte. An einem Nachmittag hat sich so sogar ein Elementar Ignis‘ von der Sphäre Ignis nach Holzbrück verirrt – und war vollkommen irritiert, dass die Welt nicht brannte, was der Elementar umgehend dadurch zu beheben versuchte, alles in Griffreichweite in Brand zu setzen.

Mit vereinten Kräften konnte aber die Kraftader stabilisiert werden, wenn sie nun hoffentlich in Frieden gelassen wird, ist eine vollständige Heilung im Bereich des Möglichen. Da einige der treibenden Süchtigen überführt werden konnten, ist hoffentlich auch die Nachfrage nach Tirolit und Pyramidium nun so stark reduziert, dass keine weiteren Schürfexperimente in der Region mehr gestartet werden.

Politische Verwerfungen

Hofhaltung im östlichen Siegel
Hofhaltung im östlichen Siegel

Die über die Tage laufenden Nyamenprüfungen des südlichen Siegels ließen von den ursprünglichen fünf am letzten Tag noch zwei Kandidatinnen im Wettstreit stehen. Die letzte Prüfung stellte Kjeldor, der Archon des Südens. Die beiden Rivalinnen wurden mit einem Fluch belegt, der sie zu Bäumen werden ließ, wenn sie nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Aufgabe erledigten – eine Aufgabe, die in der konkreten Situation wohl nicht schaffbar war. Vielleicht lag es auch daran, dass die Rivalinnen hätten kooperieren müssen, aber die Vertrauensbasis dafür nicht vorhanden war.

Das Ergebnis war allerdings, dass letztlich beide verbliebene Kandidatinnen die Prüfung nicht bestanden hatten und an sich ausgeschieden wären – und sich zudem in Bäume verwandelten. Der Fluch wurde in der Folge zwar von ihnen genommen, doch das Problem, dass faktisch keine der beiden verbliebenen Kandidatinnen die Nyamenprüfung bestanden hatte, war damit nicht gelöst. Kjeldor, der die Prüfung gestellt hatte, äußerte sich dann selbst – und brachte eine gänzlich neue Interpretation vor: Er habe letztlich keinen Erfolg erwartet, sondern sehen wollen, wie die Kandidatinnen mit dem Scheitern umgingen.

Diese Erklärung werteten nicht wenige als nachgeschobenen Versuch, die Prüfung doch verwertbar zu machen, um eine der Kandidatinnen als Nyame des südlichen Siegels küren zu können. Sowohl die Mitray‘kor als auch einige Siedler waren unzufrieden – und Tarkan von den Edalphi zog zusammen mit dem ehemaligen Tivar Khar‘assil Lodrik die Konsequenz, Kjeldor vor den Elementen anzuzweifeln, sodass er sich erneut prüfen lassen muss, ob er noch ein würdiger Archon ist.

Nordnyame Kashalee hält Hof
Nordnyame Kashalee hält Hof

Damit war der Streit um die Herrscher des Südens natürlich vollständig eskaliert und die Perspektive zunächst, dass man nun ggf. weder Archon noch Nyame hat.

Die Anzweiflung eines Archons muss allerdings von den Elementen angenommen werden – was den Ball zurück zu den Mitray‘kor spielte. Diese ließen Kjeldor erneut zu Wort kommen, fanden aber nicht alle seiner Erläuterungen umfassend überzeugend. Ihr Umgang mit Kjeldor in dieser Situation missfiel aber deutlich einigen der anderen Nyamen und Archonten, die das auch äußerten. Die Mitray‘kor fällten unabhängig davon ihr Urteil, und sowohl der Mitray‘kor der Wahrheit als auch der Mitray‘kor der Gemeinschaft nahmen stellvertretend für Terra und Ignis die Anzweifelung an. Mitternacht als Sprachrohr Magicas lehnte die Anzweiflung ab. Zuletzt äußerten sich Miriel von Kerrewesch als Mitray‘kor der Weisheit und Leomir als Mitray‘kor der Kühnheit. Miriel sprach von ihrer Freundschaft zu Kjeldor und dass sie seinem Wort vertraue – und Leomir sprach davon, dass er seiner Frau nicht widersprechen würde.

Gerade letzteres führte bei den Anwesenden zu weitreichender Entrüstung. Dass sich ein Mitray‘kor derart unsachlich aus einer so heiklen Debatte verabschiedet, wo er doch eines der letzten Bindeglieder der Siedler zu den Elementen ist, kam überhaupt nicht gut an.

Im Zelt der Töchter der Tugend
Im Zelt der Töchter der Tugend

Letztlich spielten die anderen Stimmen aber keine ausschlaggebende Rolle mehr: mit der Unterstützung von zwei Elementen war die Anzweiflung angenommen und eine Archontenprüfung ist abzuhalten – diese wurde aber mindestens bis nach dem Sommerfeldzug verschoben.

Die Nyamenprüfung wurde letztlich gewertet und Shanna am Abend zur neuen Nyame des südlichen Siegels gekürt. Doch die um diese Nyamenprüfungen entbrannten Kontroversen, die letztlich alle Beteiligten eher beschädigt denn gestützt haben, wird noch einige Nachwehen hervorbringen, auch jenseits der kommenden Archontenprüfung.

Da sich durch die langen Debatten auch die Nyamenkrönung arg nach hinten verschoben hatte, fiel die eigentlich für den letzten Abend geplante große Feier im Westen aus, da sich die meisten Feierwilligen schon an anderen Ecken zusammengefunden hatten. Im Süden wurde die neue Nyame allerdings noch gut empfangen, wie sie sich nun auf ihrer Position schlägt, wird die Zukunft zeigen.

Wetter, Stimmung, Ausblick

In den Plot gezwungen wurde dieses Jahr niemand, doch wer auch nur irgendein Interesse daran hatte, konnte Plot bespielen, soweit das Auge reichte. Der Wald war, wenngleich noch immer von den Sturmschäden und der Dürre des Vorjahres gebeutelt, wieder bespielbar und wurde auch rege genutzt.

Alchemist Fireblade am Werk
Alchemist Fireblade am Werk

Am späteren Donnerstag-Nachmittag kam das Spiel für knappe zwei Stunden recht weitreichend zum Erliegen, da sich eine Wolkenfront mit Starkregen über das Gelände ergoss. Ob der immensen Hitze an den Anreise- und Aufbautagen war diese nachhaltige Abkühlung sehr angenehm. Die für Immenhausen bei Regen sehr üblichen Matschfelder wurden mit Strohmatten abgedeckt und waren ob des danach wieder durchgehend warmen und trockenen Wetters auch nicht von langer Dauer.

Eine regeltechnische Neuerung wurde auch hier fortgesetzt: Rituale sind nurmehr an den vorgesehenen Ritualplätzen möglich. In Holzbrück wurde dies auch mit den Fluktuationen der Kraftader IT gerechtfertigt, dieses Konzept soll aber generell im Spiel auf Mythodea weiter eingesetzt werden. Was genau die SL langfristig damit bezweckt, dass die „Verbindung“ zu den Elementen stark eingeschränkt ist, wird sich auch noch zeigen müssen – ob der starken Einbindung der langjährigen Spieler in die IT-Religion Mythodeas wird hier ein etabliertes und akzeptiertes SL-Instrument ersatzlos fallen gelassen.

Das JdS war insgesamt wieder eine gute Mischung aus schaffbarem bis entspanntem Plot und ließ allen genug Möglichkeiten, Gespräche zu führen, offene Plotstränge der Vergangenheit abzuschließen oder zumindest in Ruhe weiter zu spielen und all die neuen Verbindungen zu knüpfen oder zu pflegen, die in der Hektik des Sommerfeldzugs zu kurz kommen. Im Gegensatz zum Vorjahr war kein schwerer Frust bezüglich SL-Entscheidungen zu spüren, die IT-Auswirkungen der politischen Verwerfungen um die Nyamenprüfung halten sich letztlich auch im „üblichen“ Rahmen des Spiels.

Das JdS hat damit eine gute Bühne für die Vorbereitung auf das ConQuest 2019 bereitet und die meisten Spieler sind schon gespannt darauf, was sie im Sommer mit dem neuen Kampagnenstart erwartet.

Ob der starken personellen Veränderung bei Live Adventure, wo unter anderem der langjährige Plot-Head Fabian Geuss aufgehört hat, sind sicher auch weitere Neuausrichtungen zu erwarten. Die Mythodea-Kampagnenspieler, die auf dem Jenseits der Siegel überwiegend anwesend waren, werden auch überwiegend im Sommer dabei sein, und es ausprobieren.

Artikelbilder: Live Adventure, Bearbeitet von Verena Bach
Das Veranstaltungsticket wurde privat finanziert.

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