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Das Spiel des Jahres wird seit 1978 und dieses Jahr zum 42. Mal vergeben; seit 10 Jahren nun auch das Kennerspiel des Jahres. Nur etwa ein Dutzend Verlagsvertreter*innen und wenige Medienpartner*innen waren live zugegen. Alle anderen Nominierten, Juror*innen und Pressevertreter*innen waren per Live-Stream zugeschaltet, was natürlich der aktuellen Pandemie geschuldet ist.

Unter den drei Nominierten Spielen hat sich als erstes digital vergebenes Spiel Pictures von Daniela und Christian Stöhr aus dem PD-Verlag für den roten Pöppel Spiel des Jahres durchgesetzt.

Mit fünf verschiedenen Baumaterialsets (Bauklötze, Schnürsenkel etc.) sollen die Spieler hier reihum Fotomotive aus einer Auslage darstellen, sodass die Mitspieler*innen das dargestellte wiedererkennen. Beim kreativen Spiel wird für die nächste Runde das Material weitergereicht, sodass alle einmal an die Schnürsenkel können.

Der Preis Kennerspiel des Jahres, der schwarze Pöppel, geht an Die Crew von Thomas Sing und Kosmos. In diesem kooperativen Stichkartenspiel versuchen die Spieler*innen, in immer komplexer werdenden Missionen die Stiche in der richtigen Reihenfolge zu ergattern. Dabei darf man allerdings nur bruchstückhaft Informationen über die eigene Kartenhand geben, um in diesem Weltraumabenteuer voran zu kommen.

Die beiden anderen Nominierten für das Spiel des Jahres waren:

My City von Spieleschwergewicht Rainer Knizia (Euphrat & Tigris, L.A.M.A.), erschienen beim Kosmos Verlag. Bei dem ersten sehr familienfreundlichen Legacy-Game des Autors, der den Preis bereits 2008 für Keltis erhielt und sich regelmäßig auf der Nominierten- oder zumindest Empfehlungsliste befindet, baut man eine Stadt aus Polyominos in acht Kapiteln aus je drei Spielen.

Nova Luna vom Spieleveteranen Uwe Rosenberg (Bohnanza, Agricola) und Corné van Moorsel erschienen in der Edition Spielwiese und bei Pegasus. Hierbei handelt es sich um ein abstraktes Plättchenlegespiel, bei dem man entlang einer Monduhr Plättchen wählt und seine Auslage für Synergien ausbaut. Das Grundprinzip ist dem recht unbekannten Kleinod Habitats von van Moorsel entlehnt, in dem man einen Zoo baut, und Siegpunkte erzielt, wenn es den Tieren in umliegenden Habitatsplättchen gut geht.

Für das Kennerspiel des Jahres befinden sich folgende Spiele auf dem Silbertreppchen:

Der Kartograph von Jordy Adan von Pegasus Spiele. Bei der Weiterentwicklung des Roll-&-Write-Genres, bei dem man Karten mit Geländetypen aus Polyomino-Formen findet, die dann alle Spieler*innen auf ihren Landschaftsblock einzeichnen müssen, um nach unterschiedlichen Regeln Siegpunkte zu erzielen ist im Roll Player-Universum angesiedelt.

The King’s Dilemma von Lorenzo Silva, Hjalmar und Carlo Burelli von HG und Heidelbär Games. Ähnlich wie bei der App Reigns, bietet man als Berater*in des Königs in jeder Runde pokerartig eine schwerwiegende Entscheidung, die den Fortbestand des gemeinsamen Königreichs nachhaltig beeinflussen wird. Soll man den abtrünnigen Grafen angreifen oder walten lassen oder soll man ihn gar meucheln? Die Entscheidung verschiebt die Gunst bei Kirche, Militär und Volk, wodurch die Spieler*innen Siegpunkte erringen, aber man spielt auch neue Entscheidungen frei, die auf den alten basieren und so eine lange Geschichte in über fünfzehn bis zwanzig Spielrunden erzählen.

Artikelbilder: © wie gekennzeichnet
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Aimée Ziegler-Kraska

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