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Es war mal wieder soweit! Pegasus Spiele lud bereits zum vierten mal in ihre Zentrale nach Friedberg zum großen Pressetag ein, um die kommenden Neuheiten noch vor der SPIEL 2018 in entspannter Atmosphäre vorzustellen. Und die gab es diesmal zuhauf. Ganze zehn Spiele haben wir in den 14 Stunden für euch angespielt.  

Eins vorweg: Einige der hier im Artikel gezeigten Spiele waren noch im Paper-Prototypen-Status, das Material ist also noch nicht im finalen Look. Das gilt insbesondere für BLACKOUT: Hong Kong, Spirit Island und Reykholt.

Um elf Uhr ging es los, und der Geschäftsführer Karsten Esser ließ es sich nicht nehmen, uns alle herzlichst zu begrüßen und auch auf das 25-jährige Jubiläum der Firma einzugehen. Danach stellte uns Peter Berneiser das Tagesprogramm und einige der Spiele vor, die wir im Laufe des Tages testen durften. Zusätzlich gab es auch passend zum heutigen Thema „Showtime“ (ebenfalls Titel des gleichnamigen Spiels) ein Brettspiel-Quiz, welches sich mit kniffligen Fragen über den ganzen Tag zog.

Welchen Platz die Teilzeithelden erringen konnten, verraten wir am Ende. Ebenso waren, wie auch bei den letzten Malen, zahlreiche Autoren und Partner von Pegasus gekommen, um ihre Spiele selbst vorzustellen. Das waren diesmal Edition Spielwiese, eggertspiele, Frosted Games, Plan B und Portal Games.Insgesamt waren gut über 100 Pressevertreter, Mitarbeiter und Autoren vor Ort, die an mehr als 25 bereitgestellten Brettspieltischen das gesamte Neuheiten-Sortiment spielen oder erklären konnten.

Einleitung durch die Geschäftsführung
Einleitung durch die Geschäftsführung

Aber kommen wir zu der Vorstellung der Neuheiten:

Crown of Emara

Als erstes gab es für alle das neue Kennerspiel von Benjamin Schwer zu bewundern. Was sich anfangs noch nach Worker-Placement anhörte, entpuppte sich schnell zu einem nicht-zu-komplexen strategischen Ressourcen- & Planungs-Spiel. Wir spielen dabei auf zwei separaten Karten, der Stadt und dem Land, wo wir durch geschicktes Platzieren unserer Aktionskarten entweder Ressourcen sammeln (Land) oder ebendiese in Siegpunkte umbauen müssen (Stadt). Ganz in Euro-Game-Manier gewinnt derjenige, der am Ende die meisten Punkte auf der Fortschrittsleiste hat. Allerdings haben wir hier zwei unterschiedliche Siegpunkt-Marker: Personen und Unterkunft.

Der Clou hierbei: Am Ende entscheidet nur der Niedrigere über den Sieg. Jeder hat am Anfang denselben Satz von neun Aktionskarten zur Verfügung, von denen jeweils immer pro Runde drei zufällig gezogen werden – bis der Stapel leer ist und neu gemischt wird. Nach 6 Runden ist das Spiel vorbei. Diese Handkarten setzen wir auf drei unterschiedliche Bewegungs-Slots, womit wir unsere Figuren zu den einzelnen Kartenteilen setzen. Hier ist viel strategische Planung gefragt, da wir jedes Bewegungsfeld nur einmal benutzen dürfen. Zusätzlich haben die Karten Spezial-Fähigkeiten, die Ressourcen günstig umwandeln oder sofort gratis zur Verfügung stellen.

Auf dem Land-Teil können wir aber nicht nur unsere Figur ziehen, um Ressourcen abzubauen, wir können auch Arbeiter abstellen, die uns beim nächsten Besuch mehr Ressourcen erstellen oder diese in Waren umwandeln. Im Stadt-Teil gilt es nun diese Waren in Siegpunkte umzuwandeln. Und hier gibt es tatsächlich sehr viele Möglichkeiten, welche gut durchdacht sein und die teilweise auch nacheinander oder in Kombination gespielt werden müssen. Ergänzt wird das Ganze noch durch Effekt-Karten, die man kaufen und dann permanent nutzen kann oder ebenfalls mehr Siegpunkte bringen. Zusammengefasst ist Crown of Emara ist ein wunderschönes Euro-Kennerspiel mit sehr ansprechenden Illustrationen und nicht zu komplexem Regelwerk. Der Glücksfaktor ist recht gering, und die Mechanik enthält einige neue Elemente, die das Genre etwas auffrischen. Durch die Planung, die man für jede Runde im Kopf leisten muss, kommt selten Langeweile auf. Daumen hoch!

Crown of Emara © Pegasus Spiele

Spirit Island

In diesem von vielen heiß erwarteten kooperativen Brettspiel spielen wir bis zu vier verschiedene Element-Geister, die die fiesen Eroberer von ihrer Insel vertreiben wollen. Die Eroberer breiten sich von Zug zu Zug immer mehr aus, schicken Aufklärer, bauen Städte und versuchen, unser Land auszubeuten. Und wenn – je nach Schwierigkeitsgrad – zu viel Land ausgebeutet wurde, verlieren wir. Gelingt es uns dagegen, genug Furcht zu erzeugen und die Eroberer zurückzudrängen, gewinnen wir. Das Spiel gibt mir schon nach kurzer Zeit das typische „Pandemie-Feeling“: Überall wuchern die Feinde, die Lage erscheint aussichtslos, und dennoch gibt es Hoffnung und man erzielt kleinere Erfolge. So muss das sein!

Jeder Spieler hat eigene Fähigkeiten für jede Phase und baut im Laufe des Spiels sein Handkarten-Deck weiter individuell aus. Wie in anderen Koop-Spielen üblich, besteht jede Runde aus verschiedenen Phasen, die nacheinander ablaufen: Zunächst wählen wir eine Vorbereitung und können entweder unsere Geister weiter auf der Karte ausbreiten, was uns mehr Handlungsspielraum ermöglicht; Energie sammeln; unser Deck erweitern oder ausgespielte Karten zurücknehmen. Danach werden die Aktionskarten von uns gemeinsam geplant. Hierbei können wir uns auch gegenseitig buffen, was schöne Interaktionen erzeugt. Anschließend werden alle Sofort-Effekte ausgelöst. Und die sind wichtig, denn hier gilt es, die Eroberer gezielt für ihren Zug zu schwächen. Als Nächstes sind sie nämlich an der Reihe, die bösen Invasoren! Diese verwüsten zunächst unser Land und bekämpfen unsere Einwohner, die allerdings zurückschlagen dürfen.

Dann bauen ihre Soldaten neue Siedlungen, oder bestehende Siedlungen werden vergrößert. Wo das passiert, hängt immer von dem Kartenfeld ab, welches gerade vom Eroberungs-Deck gezogen wurde. So müssen wir nicht an allen Fronten kämpfen, sondern nur da, wo es brennt. Da wir immer im Voraus sehen, wo das passieren wird, lässt sich das gut planen. Auch wenn wir leider nicht zu Ende spielen konnten, da wir nur ca. eine Stunde Zeit hatten (man braucht schon eher zwei), wurde das Potenzial deutlich. Zwar hat mir die Grafik des Spielbretts nicht wirklich gefallen, da die Farben zu blass waren, vielleicht ändert sich das aber noch für die deutsche Version, da wir einen deutsch/englischen Paper-Prototype-Mix hatten. Die anderen (bereits deutschen) Spielelemente waren jedenfalls deutlich hübscher. Wer schwere Koop-Spiele mag, wird hier vermutlich voll auf seine Kosten kommen.

Es wird von Pegasus aber völlig zu Recht als „Expertenspiel“ bezeichnet.

Spirit Island © Pegasus Spiele
Spirit Island © Pegasus Spiele

Reykholt

Für die einen ist es nur ein Ort in Island, für die anderen eine absolut sehnsüchtig erwartete Neuheit auf der SPIEL 2018. Typisch für den Autor Uwe Rosenberg gliedert sich jede Runde in Zeiten. Wer am Ende auf der „Tourismusleiste“ am weitesten vorne steht, hat gewonnen. Dies erreicht man dadurch, dass man Gemüse in Gewächshäusern großzieht und an Touristen verkauft. Diese verlangen immer mehr Gemüse, und so muss man seine Kapazitäten erweitern und ausbauen. Jeder Spieler hat dafür pro Runde drei Holzmarker zur Verfügung, die er völlig frei auf eines der Felder für seine gewünschte Aktion legen kann.

Diese sind natürlich unterschiedlich gut und so unterschiedlich, dass sich irgendwann ein Wettkampf um die besten Felder ergibt. Alle legen also nacheinander ihre Marker, erhalten dafür Gemüse und Gewächshäuser oder dürfen sähen, ernten oder Spezialaktionen durchführen. Dazu gehören auch fünf mächtige Karten, die man als Set zu Beginn des Spiels auswählt und die durch bestimmte Felder auch zwischen Spielern geteilt werden können. Reykolt spielt sich schnell, und auch die Regeln sind simpel genug, um sie zügig zu erklären. Die Spielmechanik erzeugt wenig Downtime, und dadurch, dass alle Mitspieler dieselben Ziele haben, ergibt sich ein herrlich spannendes Wettrennen. Auch hier hatten wir nur einen Paper-Prototyp, wohl aber schon im finalen Look. Die Karten waren angenehm groß und die Grafiken wirklich schön anzusehen. Die Spieldauer ist mit 30–60 Minuten ebenfalls recht angenehm. Für viele Anwesende ein „Spiel des Jahres“-Kandidat.

TALISMAN – Legendäre Abenteuer

Kommen wir zu einer weiteren Überraschung auf dem Pressetag. Dem neuen Talisman mit Family-branding. Wer jetzt denkt, dass Pegasus hier den uralten Experten-Klassiker genommen und durch simplere Regeln, kooperatives Spiel und bunte Illustrationen in ein Familienspiel umgewandelt hat … hat absolut Recht. Doch um es vorwegzunehmen: Es macht wirklich Spaß! Ob allerdings der Name Talisman dem Spiel guttun wird, muss sich noch zeigen, denn zuerst denkt der Brettspielkenner natürlich an den komplexen und oft unfairen Nerd-Klassiker. Mit dem hat dieses Spiel aber außer dem Namen und Setting fast nichts zu tun. Die neue Familien-Variante spielt sich dagegen locker von der Hand und ist auch recht schnell spielbereit. Jeder Spieler wählt zunächst einmal einen der unterschiedlichen Heldentypen aus. Grob wird hier zwischen Magier, Kämpfer und Allrounder unterschieden.

Zudem hat jeder Held einen eigenen kleinen Stoffsack mit zu Beginn neun verschiedenen Plättchen, aus dem dann bei Kämpfen gezogen wird. Manchmal darf man auch aus den Säckchen der anderen Abenteurer ziehen. Muss man also während des Abenteuers einen Magier bekämpfen, lohnt es sich, bei einem magiebegabten Mitspieler zu ziehen, da dieser mehr Magie-Plättchen in seinem Beutel hat. Es gibt fünf Abenteuer zu je zwei Kapiteln, die natürlich immer komplexer und schwerer werden. Den Spielplan baut man aus hexagonalen Feldern für jedes Abenteuer individuell zusammen und bestückt diese mit speziellen Markern für jedes Kapitel. Das Ganze riecht nach vielen Erweiterungen. Die Mechanik ist auch recht simpel: Wir würfeln mit einem besonderem W6 und dürfen 1–4 Felder gehen oder uns auch mal teleportieren.

Meist ist der Auftrag „Finde bestimmte Marker“, die wir dann auf dem Spielplan suchen müssen. Dabei drehen wir Marker auf Feldern um, wenn wir darauf landen, und müssen dann meistens Monster bekämpfen. Das machen wir, indem wir immer drei Plättchen aus unserem Beutel ziehen und mit dem Monsterwert vergleichen. Haben wir das Monster besiegt, dürfen wir aus dem bereitliegenden Schatzbeutel ein Artefakt ziehen und es zur Verbesserung in unser eigenes Säckchen legen. Eigentlich war es das schon. Zum Vergleich: Es fühlt sich zwar nicht so umfangreich an wie ein Legenden von Andor und spielt sich auch simpler, macht aber trotzdem irgendwie Laune. Talisman-Fans und Experten könnten hier aber eventuell enttäuscht werden.

TALISMAN – Legendäre Abenteuer © Pegasus Spiele
TALISMAN – Legendäre Abenteuer © Pegasus Spiele

Micropolis

Hier lag uns ein nettes Familienspiel mit kurzer Rundendauer vor. Man baut dabei seinen Ameisenbau aus, indem man in zehn Zügen Anbauteile aus einer Auslage hinzufügt. Die Soldaten dienen dabei zum einen als Währung, um in der Auslage Teile zu kaufen, zum anderen als Punktemarker auf den Teilen selbst. Die Auslage funktioniert klassisch: Das vordere Teil ist kostenlos, Teile weiter hinten müssen ansteigend teurer erkauft werden.

Man kann immer nur links und rechts seines Startteiles anlegen, was es schwer macht, einen guten Bau zu erstellen. Punkte gibt es dann am Ende für diverse klassische Unterziele: längster Weg, meiste Ameisen, unterschiedliche Früchte, meiste Soldaten, etc. Für Brettspiel-Anfänger und Familien sicherlich interessant, für Kenner aber doch recht unscheinbar, da man alle Mechaniken so schon öfter gesehen hat.

Men at Work

Endlich wieder ein Geschicklichkeits- und Bauspiel. Das Spielmaterial ist komplett aus Holz, was es haptisch schon mal sehr schön macht. Ziel ist es, ein möglichst hohes Konstrukt zu erstellen, wobei man gegeneinander spielt und in seinem Zug versucht, immer noch höher als die anderen zu bauen. Hat man dies viermal geschafft, ist man Sieger. In jeder Runde zieht man dabei aus einem Kartenstapel seine Aufgabe und muss diese mit nur einer Hand erfüllen.

Zum Beispiel „Einen schwarzen Träger mit einem Bauarbeiter auf einen anderen Träger setzen“ oder „Setze einen Bauarbeiter, der einen Balken und Backstein hält, auf einen weißen Träger“. Stürzt dabei das Konstrukt ein, verliert man eines von drei Sicherheitszertifikaten, die als Lebenspunkte dienen. Verliert man alle, ist man also raus. An allen Tischen mit dem Spiel herrschte viel Spaß und Freude. Kann man bestimmt auch prima in ein Trinkspiel umwandeln …

Micropolis © Pegasus Spiele
Micropolis © Pegasus Spiele

Meeple Circus

Ebenfalls ein Stapel- bzw. Bauspiel ist Meeple Circus von Matagot. Begleitet wird das Spiel von einer Companion-App für Smartphones oder Tablets. Aufgabe ist es, in drei Runden verschiedene Tiere und „Meeples“ (Artisten) in seiner Manege nach einer vorgegebenen Aufgabe zu stapeln. Zuerst muss man sich Meeples, Gegenstände und Tiere sichern, die dann anschließend innerhalb von zwei Minuten zu einem Kunststück zusammengebaut werden müssen.

Hat man die Vorgaben des Publikums erfüllt, bekommt man Punkte. Die ersten beiden Runden laufen dabei parallel ab, während die letzte Runde jeweils allein unter schadenfreudigen Blicken der Konkurrenz stattfindet. Wirklich ein sehr unterhaltsames Familienspiel. Alle, die es spielten, haben uns jedenfalls von sehr viel Spaß berichtet.

Meeple Circus © Pegasus Spiele
Meeple Circus © Pegasus Spiele

Adventure Island

Adventure Island © Pegasus Spiele
Adventure Island © Pegasus Spiele

Auch hier hatten wir die Ehre, mit dem Autor selbst zu spielen, der uns auch das Spiel erklärte. Nicht nur das Cover und Setting erinnerten uns dabei stark an Robinson Crusoe, auch das Spiel und die Mechaniken selbst überschnitten sich mit dem deutlich zu erkennenden Vorbild. Denn auch in diesem kooperativen Spiel sind wir auf einer Insel gestrandet und müssen zusammen ums Überleben kämpfen.

Wir haben dabei verschiedene Charaktere mit unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten wie Stärke oder Wissen. Die Spielkarten sind nummeriert, und man zieht, wie auch in z. B. Legacy-Spielen, verschiedene Nummern aus der Box, wenn sie im Spiel auftauchen. Es gibt zwei Phasen: Tag und Nacht. Während wir nachts vom Unheil-Stapel böse Karten ziehen müssen, dürfen wir tagsüber an unseren Zielen arbeiten. Dazu haben wir jeweils zwei Aktionen, die wir auf den ausliegenden Karten durchführen können. Für diese müssen wir oft nochmals würfeln und bekommen dann bei Erfolg Rohstoffe oder dürfen weitere Karten aufdecken, die die Geschichte weitererzählen und uns neue Aktionen bieten. Hierbei ist eine gute Absprache wichtig, da natürlich der starke Hagris besser Holz hacken kann als die kluge Suzie, die aber dafür besser im Feuermachen ist. Schlägt ein Wurf fehl, bekommen wir Erschöpfungsmarker, die uns schwächer machen oder schlussendlich sogar verlieren lassen können, wenn wir auf einem Charakter zu viele haben.

Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß beim Durchspielen des ersten Abenteuers, und am Ende wurde es wirklich sehr knapp. Der Schwierigkeitsgrad ist also erfreulicherweise nicht zu einfach. Grafisch ist es zudem gut umgesetzt und bietet auch thematisch sowie vom Story-Telling einiges. Von uns gibt es hier einen klaren Daumen nach oben!

BLACKOUT: Hong Kong

Kommen wir zum Highlight des Tages. Wie der Name schon verrät, sind wir in Hongkong und erleben einen Stromausfall. In dem kooperativen und kartenbasierten Spiel haben wir die Aufgabe, die öffentliche Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Der ganze Spielplan und die Karten sind dabei in Schwarztönen gehalten, was uns thematisch und optisch sehr gefallen hat. Das Spielmaterial war allerdings noch nicht final und bestand größtenteils aus Papier. Hier können wir also erwarten, dass sich bis zum Release noch einiges verbessert. Gespielt wird auch hier in Phasen; ganze acht sind es bei Blackout. Zunächst sichern wir uns Waren, indem wir Handkarten einsetzen (erinnerte mich leicht an Crown of Emara) und anschließend würfeln. Danach können wir unsere Arbeiter in die verschiedenen Bezirke einsetzen und triggern dabei Sonderfunktionen, wie zum Beispiel einen Arzt in einem Krankenhaus zu aktivieren. In der dritten Phase bekommen wir Ziele und können Aufgaben erfüllen. Dafür geben wir Ressourcen oder Geld aus.

Als Belohnung bekommen wir neue Arbeiter und dürfen Würfelchen in Bezirke setzen. Liegen bereits Würfel in einem verdeckten Bezirk, kann ich den Bereich mit einer Mission erkunden, was so risikoreich ist, dass am Ende immer jemand ins Krankenhaus befördert wird. Anschließend werden verderbliche Ressourcen aufgeräumt, und wir können neue Ziele in die Auslage legen. Wenn wir einen Bezirk komplett mit Würfelchen umschlossen haben, gilt dieser als gesichert und wir bekommen starke Boni, die uns weiterhelfen. Als Letztes ziehen wir unsere Handkarten auf und es geht von vorne los. Ist der Nachziehstapel der Ziele aufgebraucht, ist das Spiel zu Ende.

Blackout sieht deutlich komplexer aus, als es ist. Zwar dauert die Erklärung eine halbe Stunde und das Spiel selbst zwei Stunden, jedoch spielt es sich sehr schnell. Das Tableau, welches jeder Spieler vor sich liegen hat, erklärt die einzelnen Phasen sehr gut.. Wer Spiele wie Great Western Trail mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Für alle Brettspiel-Fanatiker eigentlich ein Pflichtkauf!

Blackout: Hong Kong © Pegasus Spiele
Blackout: Hong Kong © Pegasus Spiele

Unser Fazit

Wieder einmal war der Pegasus Pressetag ein gelungenes Event, um sich mal ganz in Ruhe fernab vom Messerummel in Essen die Neuheiten anzusehen und sich mit Pressekollegen und Autoren auszutauschen. Dieses Jahr waren viele Neuheiten dabei, die wir nur wärmstens empfehlen können. Leider kamen wir nicht dazu, alles zu spielen, konnten uns aber den einen oder anderen Eindruck beim Zusehen verschaffen. Zu sehen gab es nämlich noch den Nachfolger von AZUL, welcher wohl spielerisch auf demselben Niveau liegt. Viele waren zudem auch von Detective sehr angetan. Schade, dass wir mit den extra aus Polen angereisten Autoren nicht zusammen spielen konnten, aber es gab nur ein Exemplar und der Tisch war stets voll.

Außerdem gab es noch The Boldest, das zweite Spiel (nach ihrem letztjährigen Erfolg Noria) von Sophia Wagner. Ein Bluffspiel, in dem man ein Team hinter einem Sichtschutz zusammenstellt, um dann die Karte zu erkunden, Monster zu besiegen und Schätze zu erobern. Bleibt noch die Auflösung, wer das Brettspielquiz gewonnen hat: Und das war natürlich unser Team! Vielen Dank an Pegasus Spiele für das tolle Event und insbesondere an Peter Berneiser für die gute Betreuung.

Fotografien: Stephan Jacob

Über den Autor

Stephan Jacob ist Videospielentwickler und unterrichtet selbiges auch an Universitäten quer durch Deutschland. Er larpt seit 1999 fast ausschließlich auf Fantasy-Cons und nimmt sein Hobby leider überhaupt nicht ernst. Zu seinen größten Errungenschaften, zählt sein Mitwirken bei den Tyren Nightfire-Filmen und seine Bekanntheit als HelloKittySchield-Meme.

 

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