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Wer ist Carnage? Bevor ihr den Superschurken in Venom 2: Let there be Carnage im Kino sehen könnt, erzählen wir euch alles was ihr wissen solltet: Wie konnte er aus Venom entstehen? Wer sind seine Nachkommen? Wie wurde er einst zum Helden und fast zum Gott?

Carnage ist vermutlich der brutalste Schurke des ganzen Marvel-Universums. Ein Massenmörder, der Spaß an Chaos und Zerstörung hat. Manche sehen in ihm den Erzfeind von Spider-Man, andere Marvels verzweifelten Versuch einen eigenen Schurken vom Schlage des Jokers zu erschaffen. Klar ist aber, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis man diesen Schurken auf der großen Leinwand sehen konnte.

Nachdem ihr bereits alles über Venom erfahren konntet, könnt ihr hier die ganze Geschichte von dessen Nachkommen erfahren, der wie Venom selbst ein Klyntar ist und sich mit menschlichen Wirten verbinden kann. Da sich die Kinoversion ohnehin von der Comicversion unterscheidet, wird es hier keine Spoiler zum Film Venom 2: Let there be Carnage geben. Dennoch seid ihr hier genau richtig, wenn ihr zum Kinostart mitreden wollt. Bist du bereit für ein Gemetzel?

Der Serienmörder

Cletus Kasady wurde im Ravencroft geboren. In diesem alten Institut landen nur die härtesten Fälle. Seine Mutter litt an paranoider Schizophrenie und starb kurz nach seiner Geburt. Cletus kam zu seiner cholerischen Großmutter, die ihn wegen Kleinigkeiten ausschimpfte. Eines Tages hielt es der kleine Junge nicht mehr aus und schubste seine Nana in ihrem Rollstuhl die Treppe herunter, was in seinem ersten Mord resultierte.

Er kam zu Zieheltern. Seine Ziehmutter liebte ihren Hund Fifi abgöttisch. Cletus war eifersüchtig und fühlte sich abgelehnt, weswegen er zunächst versuchte, seine Mutter zu töten, daran jedoch scheiterte und schließlich den Hund tötete. Als seine Mutter das sah, versuchte sie, ihn umzubringen.

© Marvel
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In diesem Augenblick erschien sein Ziehvater und tötete im Affekt seine Frau. Cletus Ziehvater war ein cholerischer Mann, der auch Cletus regelmäßig misshandelte. In einer anderen Variante kam es zum Mord an der Ziehmutter, in der sie den Vater überraschte, während er Cletus schlug. So oder so kam der junge Cletus Kasady in ein Waisenhaus: das St. Estes.

In diesem Waisenhaus für Jungs hörte das Morden aber nicht auf: Nachdem er einem Mädchen, vermutlich einer Tochter einer Pflegerin, seine Liebe gestand und abgewiesen wurde, schubste er sie vor einen Bus. Als er beim Rektor vorstellig wurde, ermordete er diesen und es kam zu Cletus erstem Massenmord: Er zündete die ganze Schule an. So verbrannten seine Mitschüler und Lehrer. Einzig Manuela Calderon überlebte.

In den folgenden Jahren ermordete er Dutzende weitere Leute und landete als verurteilter Serienmörder im Hochsicherheitsgefängnis Ryker’s Island.

Der Klyntar

Eines Tages bekam Cletus einen neuen Zellgenossen: Eddie Brock. Die beiden verstanden sich nicht gut und Eddie verprügelte den schwächlichen Cletus regelmäßig. Irgendwann entschied sich Kasady, Eddie mit einer improvisierten Waffe umzubringen. Doch in diesem Augenblick tauchte der Venom-Symbiont auf und vereinte sich erneut mit Eddie. Durch die neu gewonnenen Kräfte konnte dieser aus dem Gefängnis ausbrechen. Dabei blieb aber ein Sprössling des Symbionten zurück, der in Kasadys Blutbahn gelangte. Durch diese brutale Symbiose entstand ein Nachkomme Venoms: Carnage. Auch dieser schaffte es aus dem Gefängnis, brachte dabei auch noch einen Gefängniswärter und einen Passanten um. Durch die vereinigten Kräfte von Venom und Spider-Man konnte Carnages Wahn gestoppt werden.

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So landete er in der Ravencroft-Anstalt. Dort versuchten die Ärzt*innen ihn von seinem Wahnsinn zu heilen, verursachten aber nur, dass er sich wieder in Carnage verwandeln konnte. Bei seiner Flucht traf Kasady eine andere Insassin, namens Frances Barrison. Sich selbst Shriek nennend, kann diese Mutantin mit ihren Schreien schadensbringende Schallwellen erzeugen. Zusammen entkamen sie der Irrenanstalt, begannen eine Beziehung und scharrten weitere Superschurk*innen wie den achtarmigen Spider-Man Doppelgänger um sich, um ein Massaker in New York anzurichten. Dieses Ereignis, das als Maximum Carnage bekannt wurde, führte auch dazu, dass zahlreiche Zivilisten übereinander herfielen. Nur eine Gruppe von Superheld*innen, die sich um Spider-Man und Venom gruppierte, konnte diese Attacke stoppen.

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Die Nachkommen

So, wie Venom einst durch asexuelle Zeugung Carnage erschuf, entstand auch ein Abkömmling von Carnage. Venom und Carnage stritten sich darum, was mit diesem Nachkommen passieren sollte und so verband sich der neue Klyntar mit dem Polizisten Patrick Mulligan. Venom wollte ihn trainieren und gab ihm den Namen Toxin. Damit er nicht wie Spider-Man werden konnte, einigten sich Venom und Carnage darauf, ihn zu vernichten. Durch die Hilfe von Black Cat konnte sich Toxin aber retten, war danach aber auf sich allein gestellt.

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Beim großen Ausbruch im Hochsicherheitsgefängnis Raft wurde Carnage von Sentry im Erdorbit auseinander gerissen. Mehrere Monate blieb Kasady dort in einem komatösen Status. Er verlor seine Beine, behielt aber sein Leben. Micheal Hall von Hall Industries entdeckte den Körper und nutzte den Symbionten, um Prothesen und Exo-Anzüge herzustellen. Eine Armprothese wurde von Dr. Tanis Nieves genutzt, der Psychologin von Shriek. Durch unglückliche Fügung konnte sich Carnage sowohl mit Cletus vereinigen, als auch wieder zu seiner Geliebten finden. Durch die Assimilation sämtlicher Soldaten, welche die Exo-Anzüge von Hall Industries nutzten, wurde Carnage zu einem riesigen Monster. Doch der Prothesen-Arm von Dr. Nieves entpuppte sich als neuer Nachkomme von Carnage und machte aus ihr den neuen Klyntar Scorn, der Shriek dazu brachte, ihre Schallfähigkeiten zu nutzen, um Carnage aufzuhalten. Kasady konnte mit Beinprothesen entkommen.

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Zu einem weiteren Nachkommen kam es, als Carnage von einer Sekte entführt wurde, die ihm den Darkhold opfern wollte, um den älteren Gott Chthon, Marvels Version von Cthulhu, wiederzuerwecken. Carnage erlangte zusätzliche Fähigkeiten und verschrieb sich einiger Experimente mit dem Darkhold. Eine Truppe von Helden war ihm dicht auf den Fersen. Unter ihnen war die FBI-Agentin Claire Dixon, die aber von Carnage geschnappt wurde und mit Hilfe des Darkhold in eine Klyntar namens Raze verwandelt wurde.

Wie aus Carnage ein Held wurde

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In Doverton, Colorado kam Carnage unter und schaffte es mit Abspaltungen seines Körpers, Kontrolle über die Bevölkerung der Kleinstadt zu gewinnen. Eine Eingreiftruppe der Avengers, bestehend aus Captain America, Thing, Wolverine und Hawkeye wurde ebenfalls von ihm übernommen. Einzig Spider-Man entkam und konnte mit Agent Venom und Scorn das Massaker von Doverton beenden.

Cletus wurde lobotomiert, als Wizard versuchte Kontrolle über ihn zu übernehmen. Er wollte die Frightful Four neu gründen und hatte auch Klaw als Verstärkung dabei. Es war ihm durch die Lobotomie nicht möglich, Kasady zu kontrollieren, also transferierte er den Symbionten in den Körper von Dr. Karl Malus. So entstand eine überlegene neue Version von Carnage, die von Wizard kontrolliert werden konnte. Otto Octavius im Körper von Spider-Man konnte dieses Unterfangen aber stoppen.

Als Red Onslaught als Ausgeburt des Hasses die Gesinnung von einer Truppe Helden und Schurken umdreht, wird auch Carnages Gefühlswelt umgestülpt. Er will nun ein Held sein, kennt aber nur Gewaltexzesse und hat keine Ahnung, wie er es anstellen soll. Er rettet die Reporterin Alice Gleason von einem neuen Sin-Eater. Alice soll ihm zeigen, wie er gut sein kann. Dabei gerät er aber mehrfach in Konflikt mit der Polizei. Als der Sin-Eater wieder auftaucht und Cletus Sünden konsumieren will, wächst er dadurch zu einem Giganten heran. Doch Kasady bringt den Sin-Eater durch die Tatsache zum Platzen, dass er unglaublichen Spaß an jeder seiner Schandtaten hatte. Als er später auf die umgedrehten Helden trifft, opfert er sich in einer Heldentat selbst, um eine Bombe aufzuhalten, welche die ganze Stadt zu zerstören droht.

Wiedergeburt

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Getrennt von seinem Stammwirt, schafft es Norman Osborn den Carnage-Symbionten zu erobern und mit sich selbst zu verbinden. Er wird so zum Roten Kobold. Als dieser schafft er es, Spider-Man zu besiegen, trennt sich letztendlich jedoch selbst vom Symbionten, da er es nicht ertragen kann, dass es Carnage und nicht der Grüne Kobold ist, der dem Wandkrabbler den Todesstoß versetzt.

Cletus selbst überlebte seine Heldentat während des AXIS-Events. Während der Invasion der außeridischen Poisons, die Symbionten dem eigenen Schwarmbewusstsein hinzufügen können, wird Kasady im Ravencroft gefunden. Die Poisons machten ihn zu einem von ihnen. Doch er unterwirft sich nicht der Königin und landet nach dem Sieg der Helden frei schwebend im Weltall.

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Derweil hat in Doverton ein Kult des Symbionten-Gottes Knull die Macht an sich gerissen und schafft es, Kasady wiederzubeleben. Sie binden ihn an einen Teil des Grendel-Symbionten, der einst von Thor besiegt wurde. Dieser neu entstandene Carnage beginnt eine Jagd auf jedes Wesen, das einst einen Symbionten in sich trug. In jedem bleibt so ein Codex zurück und wenn alle vereinigt sind, kann Knull zurückkehren.

Durch jeden zusätzlichen Codex steigt seine Kraft. Als es zum finalen Showdown zwischen ihm und Venom kommt, tötet dieser Carnage, um seinen Sohn Dylan zu retten. Wohlwissend, dass er so Knull wiedererweckt und die Ereignisse von King in Black in Gang bringt.

Fähigkeiten und Schwächen

Carnage hat dieselben Stärken und Schwächen wie Venom: Er ist in der Lage unglaublich schnell zu heilen und kann seinen Körper in beliebige Form bringen. Dies nutzt er oft dazu, Waffen aus seinen Armen zu gestalten. Zeitweise hatte er die Möglichkeit Teile von sich abzuspalten, um so einzelne Wesen zu kontrollieren.

Zu seinen Schwächen gehören Schall und Feuer. Nach dem Kontakt mit dem Darkhold hat er die Anfälligkeit gegen Feuer verloren, doch Schall kann immer noch dazu führen, dass sich der Symbiont von seinem Wirt trennt und vor Schmerzen windet.

Leseempfehlungen

Venom vs Carnage

So wie Venom einst Carnage zeugte, ist dieser nun mit einem neuen Symbionten schwanger. Doch die beiden haben unterschiedliche Vorstellungen, was mit dem neuen Klyntar passieren soll: Leben oder Sterben? Gleichzeitig geraten Spider-Man und Black Cat in diesen abwechslungsreichen Konflikt der Außerirdischen. Der Band überzeugt mit seinem außergewöhnlichen Zeichenstil, seiner knallharten Action und seinen stillen Momenten.

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Carnage – Jäger des Bösen

Dies ist vermutlich die beste Reihe, die sich dem wahnsinnigen Schurken widmet. Es geht um die Verbindung zum Darkhold und Carnages Odyssee, dessen Geheimnisse zu ergründen. In einer Mischung aus Lovecraft, Alien und Predator, erlebt man diese Jagd abwechselnd aus der Perspektive von Kasady und seinen Verfolgern. Dabei wird ein guter Einblick in das Seelenleben des Schurken gegeben und gleichzeitig eine unheimliche Atmosphäre erzeugt, die sich in einem tollen Finale entfaltet.

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Absolute Carnage

Dieses große Event zeigt vermutlich die mächtigste Version, die es bisher von Carnage gab. Auf der Suche nach den Kodizes jedes bisher von einem Symbionten befallenen Wirtes, konsumiert Cletus diese Kräfte, erzeugt eine Horde an Doppelgängern seiner selbst und versucht so, den Gott Knull zu befreien. In wunderschön grausigen Bildern wird eine Symbiose aus Horror und Superhelden-Action erzeugt, die auf jeden Fall einen Blick wert ist.

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Artikelbilder: © Marvel © Panini Comics
Titelbild: © John Gallagher
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Giovanna Pirillo

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