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Römer im Weltall. Wer glaubt, nach Nazis auf dem Mond würde nichts mehr kommen, der hat sich geirrt. Doch während Iron Sky lediglich mit einer überzogenen Story glänzt, erschafft Roma Nova ein Universum, dessen historische Korrektheit für einen Science-Fiction-Roman nahezu erschreckend ist.

Wer schon länger auf der Suche nach durchdachter Science-Fiction mit einem Bezug zur Antike ist, der wird beim neuesten Roman der Autorin Judith C. Vogt fündig. Roma Nova erdenkt eine Welt, in der das römische Imperium niemals unterging. Stattdessen beherrschen die Römer in der Zukunft nicht nur die Erde, sondern ihr gesamtes bekanntes Universum. Natürlich mit allen Besonderheiten der römischen Gesellschaft, von Festgelagen über Sklaven bis hin zu Gladiatorenkämpfen in der Arena; unterstützt durch die technischen Entwicklungen der Zukunft.

Handlung & Charaktere

Die Geschichte handelt von Ianos, einem Sklaven des römischen Legaten Lucius Marinus, Oberhaupt einer Adelsfamilie des römischen Senats, und dessen Tochter Constantia. Ianos und Constantia geraten durch den Fluch der Seherin Morisa ungewollt in die Revolution ihrer Zeit, bzw., um es genauer zu sagen: durch sie entsteht die Revolution. Intrigen, Schlachten und Geheimnisse bestimmen die Story und erzeugen eine in sich stimmige und spannende Geschichte.

Constantia und Ianos durchleben eine gemeinsame Heldenreise. Constantia entwickelt sich von der verwöhnten Legaten-Tochter zu einer starken jungen Frau, die für sich und ihre Wünsche einsteht und bereit ist alles zu opfern. Ianos Heldenreise ist beinahe noch unfreiwilliger als die von Constantia. Zuerst einfacher Sklave auf einem Party-Raumschiff, später Gladiator und gefeierter Arena-Held, aber dennoch ein Sklave. Schließlich schafft er es, seine Fesseln abzustreifen und tritt ebenfalls für seine Überzeugungen ein.

Schreibstil

Judith Vogts Schreibstil ist klar und strukturiert. Sie benutzt eine bildliche Sprache, hat aber einen hang zu langen Schachtelsätzen, wodurch zumindest meine Gedanken öfter mal abgeschweift sind. Dadurch, dass die Geschichte jedoch sehr komplex ist, führte dies vermehrt dazu, dass ich ganze Absätze mehrmals lesen musste.

Allgemeines zum Buch

Der Name Judith Vogt ist in der Phantastik-Szene alles andere als unbekannt. Ihren ersten Roman Im Schatten der Esse veröffentlichte die Mittdreißigerin bereits 2009. Einige Werke verfasst sie zusammen mit ihrem Mann Christian Vogt, wie beispielsweise die Steampunk-Reihe Die zerbrochene Puppe. Doch auch alleine ist sie sehr erfolgreich. Roman-Redakteurin Marie hat Judith zur ihrem Autorenleben interviewt und fragt auch nach der Entstehungsidee zu Roma Nova.

Das Cover von Roma Nova zeigt eine Römerin vor einer römischen Kulisse im Weltall. Vermutlich handelt es sich dabei um Constantina. Das Buch ist erstaunlich schwer, was wahrscheinlich am hochwertigen, weichen Papier liegt, das für den Druck verwendet wurde.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Autorin: Judith Vogt
  • Erscheinungsdatum: 27. Juli 2018
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Taschenbuch
  • Seitenanzahl: 624
  • ISBN: 978-3-404-20914-9
  • Preis: 11,00 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Fazit

Roma Nova ist eine Freude für Science-Fiction-Fans wie auch Antike-Begeisterte. Die Story ist durchdacht und die Charaktere durchleben eine glaubwürdige Entwicklung. Die Geschichte ist spannend, konnte mich persönlich aber nicht in der Art mitreißen, wie ich es im Vorfeld erwartet hatte.

Das mag zum Teil an den recht komplexen Schachtelsätzen liegen, da durch sie meine Gedanken oft abgeschweift sind und ich Absätze mehrfach lesen musste, um die Geschichte weiter zu verstehen. Dennoch ist Roma Nova eine absolute Empfehlung für jeden Science-Fiction-Fan, der mal ein etwas anderes Setting wünscht.

Mit Tendenz nach Oben

Artikelbilder: © Bastei Lübbe
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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