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Japanische Comics: Was ist das, wo kommt das her und das ist doch nur etwas für Kinder, oder? Auf diese Fragen wird in diesem Artikel eingegangen. Wir versuchen einen kleinen Überblick über die unendliche Vielfalt zu verschaffen – inklusive einiger Leseempfehlungen.

Manga (漫画), so werden in Japan alle Comics bezeichnet; hierzulande sind damit aus Japan stammende Comics gemeint. Manga sind lange schon nicht mehr nur für Kinder geeignet. Für jede erdenkliche Zielgruppe gibt es ein Genre oder Sub-Genre. Zu finden sind die japanischen Comics nicht nur in Magazinen oder Heften, sondern auch in Sachbüchern, Bedienungsanleitungen, Werbung, öffentlichen Bekanntmachungen und sogar auf Beschilderungen. Hier erfährst du, wo und wie es begann und was es alles gibt.

Entstehungsgeschichte

Die Anfänge

Es ist schwierig, den genauen Zeitpunkt der Entstehung der Manga zu bestimmen. Viele gehen davon aus, dass diese Kunst in Japan im zwölften Jahrhundert begann. Dort wurden Schriftrollen von buddhistischen Mönchen illustriert. Ein bekanntes Beispiel sind die Tierbilder Chôju giga des Mönchs Toba. Der Illustrationsstil, der als ukiyo-e bekannt wurde, entwickelte sich im 16. und 17. Jahrhundert. Diese Holzschnitte waren in der Edo-Zeit (1603-1867) Kunstobjekte für den Massenkonsum. Es wird gesagt, dass der Künstler Katsushika Hokusai (1760–1849) den Begriff „Manga“ geprägt haben soll, worunter skurrile Bilder und Skizzen verstanden worden sind.[1]

Die Manga-Kunst begann vermutlich mit der Erstellung von Schriftrollen mit Illustrationen durch buddhistische Mönche
Die Manga-Kunst begann vermutlich mit der Erstellung von Schriftrollen mit Illustrationen durch buddhistische Mönche

Westlicher Einfluss und der Zweite Weltkrieg

Nachdem sich Japan während der Edo-Zeit für mehr als 200 Jahre von der Außenwelt größtenteils abschottete, erreichte im Jahr 1853 der amerikanische Kommandant Matthew Perry die japanische Küste und zwang die japanische Regierung ihre Häfen für den Handel mit dem Westen zu öffnen. Von diesem Zeitpunkt an befand sich die japanische Kultur im Umbruch. Die Gesellschaft geriet in einen politischen und kulturellen Kampf. Während eine Seite die japanische Tradition um jeden Preis aufrechterhalten wollte, hat die andere den Westen willkommen geheißen. Diese Zersplitterung der Kultur führte zu plötzlichen Veränderungen, vor allem als Japan darum kämpfte, den Anschluss an die westliche Technologie zu finden, um seine Machtposition in dieser neuen Welt zu behaupten. Der Zustrom westlicher Kunst beeinflusste die japanische Kunst unmittelbar. Die japanischen Künstler*innen bezogen jedoch sofort ihren eigenen Stil und ihre Technik ein, um eine hybride Kunstform zu schaffen.

In den 1920ern wurden in Japan erstmals Manga für Kinder in Form von serienmäßig erscheinenden Comicstrips in Zeitungen veröffentlicht.  Als jedoch Militarismus und Nationalismus vor dem Ausbruch des Krieges im ganzen Land zunahmen, wurden Manga und deren Künstler*innen (Mangaka) von einer zunehmend tyrannischen Regierung unterdrückt. Die Zeichnungen waren fortan patriotisch, inspirierend und vereinigend. Denn entweder arbeitete man für die Regierung und produzierte Propaganda für die Heimatfront, oder man wurde aus seinem Job gedrängt, ins Exil geschickt oder sogar verhaftet.

© Carlsen Manga!
© Carlsen Manga!

Eine weitere nachhaltige Auswirkung auf Kultur und Geschichte hatten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, was zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem erlebten Trauma und zu Antikriegsbotschaften in Manga führte. Als bekanntes Beispiel sei hier Barfuß durch Hiroshima von Nakazawa Keiji zu nennen. Die vierbändige Serie handelt von dem Teenager Gen und seiner Mutter, die in den Bombenangriff auf Hiroshima verwickelt sind, und um ihren Kampf ums Überleben in der Zeit danach.

Nach dem Krieg tauchten Manga sofort wieder auf, diesmal in Form von kleinen, roten Büchern (akahon). Diese Manga waren billig und von geringer Qualität. Nun war es innovativen jüngeren Künstler*innen möglich, in die Branche einzudringen und sie neu zu beleben. Daraus folgte die Ergründung neuer Zielgruppen und Genres. Das, was man heute als Manga oder als moderner Manga (kindai manga) bezeichnet, erschien erstmals im April 1947 mit der Veröffentlichung von Shin takarajima (Die neue Schatzinsel) von Tezuka Osamu (1928-89).[2] Darin findet der Hauptcharakter, ein Junge namens Pete, eine Karte, die sein toter Vater hinterlassen hat. Sie führt zu einer Schatzinsel. Zusammen mit dem Freund seines Vaters, der Kapitän eines Schiffes ist, sticht er in See. Bald wird ihr Schiff von Piraten angegriffen. Außerdem gerät das Schiff in einen Sturm, und sie werden ins Meer hinausgetrieben. Nachdem sie eine Weile umhergetrieben sind, erreichen sie eine einsame Insel, die auf der Karte seines Vaters als Schatzinsel verzeichnet ist.

Die verschiedenen Unterteilungen

Kodomo-Manga

Kodomo bedeutet „Kind“ auf Japanisch, und genau das ist die Zielgruppe dieser Gattung. Es ist die Vorstufe für die Unterteilung in Shônen- bzw. Shôjo-Manga. Ein bekanntes Werk dieser Gattung ist Doraemon von Fujimoto Hiroshi.

Shônen-Manga

Der Begriff shônen macht deutlich, dass diese Manga für Jungen von circa 12 – 18 Jahren gedacht sind; dennoch werden sie von einer breiten Masse an Leser*innen gelesen. Shônen-Manga können mit vielen verschiedenen Genres vermischt werden, wie zum Beispiel Action, Horror, Thriller, Sport, Science-Fiction et cetera. Die Motive Freundschaft, Durchhaltevermögen und Sieg ziehen sich wie ein roter Faden durch beinahe alle Geschichten, in denen stets ein junger Mann auf dem Weg in eine strahlende und glorreiche Zukunft zahlreiche Prüfungen und Rückschläge
durchläuft.[3] Paradebeispiele sind die Manga One Piece von Oda Eiichirô und Dragon Ball von Toriyama Akira. Mit dem Heranwachsen der Leser*innen enthalten die Geschichten zunehmend erwachsenere Themen, wie zum Beispiel in Death Note von Obata Takeshi, was sich auch in die Genres Mystery, Thriller und Geistergeschichte einordnen lässt. Häufig verwendete Inhalte sind folkloristische, paranormale Einflüsse und Inkarnationen der Phantomwelt der yôkai oder Geister-Monster-Legenden, sowie Darstellungen des Eindringens paranormaler Wesen in die Alltagswelt der Menschen. In Death Note finden sich sogenannte Shinigami (wörtlich: Todesgottheit; übernatürliches Wesen), die für die Aufzeichnung, Katalogisierung und Begleitung von verstorbenen Seelen zuständig sind. In Death Note sind Shinigami zwar humanoid, aber monströs.

Besonders beliebt sind die Genres Action und Adventure, die gern mit Martial Arts verbunden werden; wie im Falle von Naruto von Kishimoto Masashi und Ranma ½ von Takahashi Rumiko, was dieses Jahr als Neuauflage erscheinen wird. Auch Sportmanga zählen zu beliebten Werken mit hohen Auflagezahlen. 

Seinen-Manga  

© Carlsen Manga!

Seinen-Manga sind reifer, sowohl was den visuellen Inhalt als auch die Themen betrifft, die für erwachsene Männer von Interesse sind. Dabei kann es sich um Geschichten über das Eheleben, das Arbeitsleben (sogenannte Salaryman-Manga), Sexkomödien und moralisch fragwürdige Kriegs- und Kriminalgeschichten handeln. Solche Werke richten sich an junge Männer, von denen, die das Teenageralter hinter sich haben, über die, die aufs College gehen, bis hin zu denen, die frisch in den Beruf eingestiegen sind. Zu den gängigen Genres gehören Action, Mystery, Spannung und historische Dramen. Diese Geschichten drehen sich oft um Ikonen der Männlichkeit wie Samurai, Yakuza-Attentäter, Spione und Scharfschützen. Sexuelle und gewaltvolle Inhalte sind oft Leitmotive. Ein bekanntes Beispiel für Seinen-Manga ist Akira von Ôtomo Katsuhiro (veröffentlicht zwischen 1982 und 1990). Darin geht es um ein Tokio des einundzwanzigsten Jahrhunderts, in dem sich das Leben und die Handlungen unterschiedlicher Charaktere aus konkurrierenden gesellschaftlichen Gruppen – Militär, religiöse Sekten, Biker-Gangs und Revolutionäre – miteinander verstricken. Dies gipfelt in der psychischen Verwandlung eines heranwachsenden Mannes in eine mutierende Biomasse der Wut. Der Manga kann dem Genre Science-Fiction zugeordnet werden.

Science-Fiction

Science-Fiction spiegelt die Ängste, Hoffnungen und Träume einer Gesellschaft wider. Dabei geht es häufig um Technologie und ihre zunehmende Präsenz in der Welt, aber gleichzeitig verherrlichen diese Geschichten den Erfindungsreichtum und die menschliche Anpassungsfähigkeit. Interessant ist das Sub-Genre des Mecha, welches sich aus dem Genre Science-Fiction bildet. Meistens handelt es sich bei Mecha-Manga um Geschichten über Krieg und Konflikte.

© Random House N.Y.

Die Held*innen sind in der Regel jugendliche Kämpfer*innen, die als letzte Hoffnung im Kampf gegen feindliche, oft außerirdische Kräfte eingesetzt werden und in dem Zusammenhang oft riesige menschenförmige Roboter steuern. Ein in Japan sehr bekanntes Beispiel ist die Gundam-Serie von Tomino Yoshiyuki. Die Serie umfasst um die 50 Manga und circa 30 Anime. Das Grundgerüst ist stets das gleiche – Pilot*innen und riesige Kampfroboter, die im Weltraum um die Erde kämpfen. Wichtig bei Mecha-Manga ist auch die Beziehung und das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter; wie in Ghost in the Shell von Shirô Masamune. Ghost in the Shell zeigt eine Welt, in der Cyborg-Technologie und künstliche Intelligenz so weit fortgeschritten sind, dass es nur wenige Personen gibt, die noch einen rein menschlichen Körper haben.

Alle anderen bewohnen künstliche Körper oder haben Roboterimplantate. Die Heldin, Major Kusanagi Motoko, ist ein Mensch, aber ihre Seele wohnt in einem künstlichen Cyborg-Körper, der schneller, stärker und haltbarer ist, als es ein menschlicher Körper je sein könnte. Ihre Unsterblichkeit hat jedoch ihren Preis, denn ihr Körper ist Eigentum der Regierung und wird ihr nur zur Verfügung gestellt, solange sie als deren Agentin arbeitet.[4]

Silver-Manga

Geht das Alter der Leser*innen über das Erwachsenenalter hinaus, verändern sich auch ihre Interessen. Silver-Manga thematisieren daher altersbezogene Themen wie den Umgang mit dem Tod, späte Liebe und das Leben in der Rente; wie beispielsweise der Manga Umi ga Hashiru Endroll von Tarachine John. Die Geschichte handelt von der 65-jährigen Umiko, deren Mann kürzlich verstorben ist. Nachdem sie zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder ins Kino geht, erwartet sie dort ein schockierendes, lebensveränderndes Ereignis. Nach der Begegnung mit Kai, einem Filmstudenten an einer nahe gelegenen Kunstuniversität, wird Umiko zum ersten Mal bewusst, dass sie Filme drehen will.

Shôjo-Manga

© Carlsen Manga!

Das Gegenstück zum Shônen-Manga bildet der Shôjo-Manga, in dem es sich oft um romantische Liebesgeschichten dreht, deren Zielgruppe Mädchen von circa 12 – 18 Jahren sind. Besonders wichtig sind dabei die Feinheiten menschlicher Beziehungen und psychologische Perspektiven. Die Charaktere in Shôjo-Manga suchen meist nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Merkmale, an denen Shôjo-Manga erkannt werden können, sind unter anderem: Crossdressing, ästhetisch schöne Held*innen, geschlechterübergreifende Romantik, riesige Augen und die überschwängliche Verwendung von Blumen, Seifenblasen und anderen Objekten zur Unterteilung der Panels.[5] Ein typischer Shôjo-Manga wäre beispielsweise Fruits Basket von Takaya Natsuki.

Ein beliebtes Genre innerhalb der Shôjo-Manga sind die Magical-Girl-Manga, die mit dem Fantasy-Genre verwoben sind. Die Handlung ist meist sehr ähnlich: ein normales Mädchen (meist eine Schülerin), schlägt sich mit den alltäglichen Problemen von Schule, Familie und Jungs herum. Sie entdeckt, dass sie kein gewöhnlicher Teenager ist: durch eine magische Verwandlung wird sie zu einer Heldin mit Superkräften, die nun kämpfen muss, um sich selbst, ihre Freunde und ihre Welt zu retten. Das bekannteste Beispiel ist Sailor Moon von Takeuchi Naoko.

Josei-Manga

Josei-Manga sind die erwachsene Version von Shôjo-Manga, für junge Frauen in ihren Zwanzigern und darüber hinaus. Diese Manga konzentrieren sich ebenfalls auf Beziehungen, sind aber oft weniger fantasievoll und sachlicher. Häufig anzutreffende Merkmale von Josei-Manga sind der erwachsene Umgang mit romantischen und sexuellen Beziehungen (meist auch explizit) und wachsendes Selbstvertrauen, Unabhängigkeit als Charaktereigenschaften der Protagonistinnen.[6]

© VIZ Media
© VIZ Media

Zu den gängigen Genres für diese Altersgruppe gehören Liebesromane, Fantasy, Science-Fiction und historische Dramen sowie Themen, die für erwachsene Frauen von Interesse sind, wie die Arbeit in der Firma und im Büro (sogenannte Office Manga), Single- und Eheleben und Familiensagas. Diese Slice-of-Life-Titel sind nicht weniger explizit als die Werke der Seinen-Manga. An dieser Stelle sei der Manga Nana von Yazawa Ai empfohlen, in dem Nana Osaki und Nana Komatsu – zwei Frauen im Alter von 20 Jahren – nach Tokio ziehen. Das Hauptelement der Geschichte bilden das Streben von Osaki nach Ruhm und der Wunsch Komatsus nach einer Romanze, während sie versuchen, ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten.

Shônen-ai und Yaoi

© Carlsen Manga!

Aus Shôjo und Josei-Manga entwickelten sich zudem Untergenres wie zum Beispiel Shônen‘ai und Yaoi. Bei Shônen‘ai Manga handelt es sich um Liebesgeschichten zwischen schönen jungen Männern (bishônen). Obwohl die Figuren dieser Geschichten biologisch männlich sind, handelt es sich im Wesentlichen um eher geschlechtsneutrale Idealtypen, die bevorzugte männliche Eigenschaften mit bevorzugten weiblichen Eigenschaften kombinieren. So kann sich vor allem die weibliche Zielgruppe mit den Protagonisten identifizieren.

Die starke Anziehungskraft, die Shônen’ai-Manga auf Leserinnen ausüben, hängt mit dem Mangel an Darstellungen der sexuellen Handlungsfähigkeit heterosexueller Frauen in der japanischen Populärkultur sowie mit den gesellschaftlichen Vorbehalten gegenüber der Erfahrung japanischer Frauen mit Sexualität zusammen.[7] Eine in Deutschland bekannte Shônen’ai-Serie ist Junjo Romantica von Nakamura Shungiku. Eine Weiterentwicklung von Shônen’ai ist das Genre Yaoi; ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der japanischen Wörter yamanashi, ochinashi, iminashi (kein Höhepunkt, keine Pointe und keine Bedeutung) zusammensetzt. Yaoi-Manga zeichnen sich durch ihr Hauptthema aus, nämlich Homoerotik und homosexuelle Romanzen zwischen den männlichen Protagonisten. Ein Beispiel hierfür ist die In These Words-Reihe von TogaQ und Kichiku Neko.

© Altraverse

Ein Hauptstrukturierungsmittel in Yaoi-Erzählungen ist die oft angespannte Beziehung zwischen zwei männlichen Hauptfiguren, die als seme (abgeleitet von semeru, „angreifen“) und uke (abgeleitet von ukeru, „erhalten“) bezeichnet werden. Dabei ist der seme häufig älter, stärker und größer, und der uke wird meist kleiner, schwächer und jünger dargestellt.

Romantische Geschichten über die Liebe zwischen Männern (nanshoku) haben in Japan eine lange Tradition – zumindest seit der Edo-Zeit (1603 – 1868). Solche Geschichten beinhalteten in der Regel die Anziehungskraft zwischen einem Priester oder Samurai-Liebhaber (nenja) und seinem Gefolgsmann (chigo) oder Pagen (wakashu).[8]

Sport-Manga

Die starke Popularität von Sport-Manga begann nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg. Das gesellschaftliche Verlangen, sich im Sport ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen, war stark ausgeprägt. In solchen Geschichten über Wettkämpfe begegnen japanische Teams anderen Nationen auf Augenhöhe. Die Sportler*innen stehen stellvertretend für ein ganzes Land, und sportliche Erfolge können das Ansehen eines Landes steigern.

© Egmont Manga

Sport-Manga gibt es sowohl als Shônen- als auch als Shôjo-Manga, denn es handelt sich um Inhalte, mit denen sich die Leser*innen identifizieren können, wie Freundschaft, Durchhaltevermögen, Überwindung von Hindernissen und Grenzen, sportliche Leistungen, Romantik, Teamwork, Sportlichkeit, persönliche Bestleistungen, Treue, Ausdauer, sowie Selbstaufopferung.

Ein charakteristisches Merkmal von Sport-Manga ist der auffällige Einsatz von visuellen Layouts und Panels, die zur Darstellung der actiongeladenen Aspekte von Wettkämpfen verwendet werden: Rasende Geschwindigkeitslinien, filmische Bildgestaltung, die auf mehrere Blickwinkel einer einzigen Aktion abzielt, sowie die Einbeziehung verschiedener Aufnahmen von Zuschauer*innen.[9] Beispiele für Sport-Manga im Shônen- und Shôjo-Bereich sind Slam Dunk von Inoue Takehiko und Frech verliebt von Mitsubachi Miyuki, bei denen es um Basketball geht.

Disclaimer

Die Genres und Themen verwischen und sind oft verknüpft vorzufinden, daher ist eine präzise Einteilung unmöglich. Jeder Versuch, einen Überblick über die Vielfalt der Manga-Genres zu geben, selbst wenn man sich nur auf die im Handel erhältlichen Übersetzungen beschränkt, birgt die Gefahr, selektiv zu sein. Mein Versuch bildet da keine Ausnahme. Die in diesem Artikel verwendeten Genre-Überschriften sind keineswegs eine umfassende Auflistung der überwältigenden Vielfalt, die das Thema mit sich bringt.

Dieser Artikel wollte insbesondere auf die Eigenarten der Genres und spezielle Unterteilungen – auch außerhalb des deutschen Marktes – eingehen.    

Fußnoten

[1] Brenner, Robin E. (2007): Understanding Manga and Anime. Libraries Unlimited.
[2] Schodt, Frederik L. (1983): Manga! Manga! The World of Japanese Comics. Kodansha
International.
[3] Schodt, Frederik L. (2011): Dreamland Japan: Writings on Modern Japan. Stone Bridge Press.
[4] Brenner, Robin E. (2007): Understanding Manga and Anime. Libraries Unlimited.
[5] Brenner, Robin E. (2007): Understanding Manga and Anime. Libraries Unlimited.
[6] Brenner, Robin E. (2007): Understanding Manga and Anime. Libraries Unlimited.
[7] Johnson-Woods, Toni (2010): Manga – An Anthology of Global and Cultural Perspectives. Continuum.
[8] Kinsella, Sharon (2000): Adult Manga – Culture and Power in Contemporary Japanese Society. University of Hawai’i Press.
[9] Brunner, Miriam (2010): Manga im Profil. Wilhelm Fink.

Artikelbild: © Egmont Manga © Carlsen Manga!
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Rick Davids

1 Kommentar

  1. wichtig auch das Shonen Ai Mangas NICHT das tatsächliche Leben von homosexuellen in Japan darstellen. Japan ist kein „Happy land für schwule Männer“ wie es immer dargestellt wird :)

    wer eine etwas „realistische“ Version lesen will ist mit „My Brothers Husband“ / „Der Mann meines Bruders“ bzw. „Unsere Farben“ von Gengoroh Tagame besser aufgehoben …. oder der (in Deutschland nicht erhältlichen Gay Manga Reihe „What did you eat yesterday“ welches das typische Zusammenleben eines homosexuellen Paares beschreibt (und Kochrezepte gibt))

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