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Viele LARP-Veranstaltungen finden im Freien statt, häufig ohne Strom und manchmal sogar ohne fließendes Wasser.  Unter solchen Bedingungen am offenen Feuer zu kochen, wirkt gerade für Anfänger oft abschreckend. Kein Grund, gleich den Kochlöffel ins Korn zu werfen! Hier folgen ein paar Tipps, wie ihr euch dem Thema annähern könnt.

Kochen und Ambiente

Im Endzeit- oder Science-Fiction-LARP kann man in vielen Fällen einfach den Campingkocher anwerfen oder den Grill von daheim mitbringen, ohne das Setting allzu sehr zu stören. Fantasy-LARP stellt einen da schon vor größere Herausforderungen, immerhin soll die Ausrüstung allgemein einen mehr oder weniger historischen oder fantastischen, in jedem Fall aber technologisch rückständigen und „ambientigen“ Eindruck machen. Was konkret bedeutet: Keine modernen Materialien, keine offensichtlich modernen (oder modern aussehenden) Gerätschaften, und so weiter. Einfach die heimische Küchenausstattung einzupacken, fällt damit in aller Regel aus.

Camping-Enthusiasten und alte Pfadfinder haben vielleicht schon das ein oder andere zuhause, was sich zum Kochen im Freien eignet – auch hier ist aber die Frage, inwiefern die Ausstattung den Ambiente-Anforderungen genügt. Ein Schwenkgrill aus schwarz lackiertem Metallrohr und mit geschweißtem Edelstahlrost lässt sich am Lagerfeuer natürlich einsetzen und ist eindeutig besser als nichts – das Lager-Ambiente dürfte er aber dennoch stören.

: Im Lager frisch kochen kann sehr zum Ambiente beitragen
Im Lager frisch kochen kann sehr zum Ambiente beitragen

Frisch kochen vs. Konserve

Im Endzeit-LARP kann es sehr zum Ambiente beitragen, Fertiggerichte direkt aus der Dose zu löffeln. Auch im Fantasy-LARP kann man natürlich auf Konserven zurückgreifen und natürlich hat das einige Vorteile: Konserven sind einfach zu lagern und zu transportieren, lange haltbar und kommen ohne Kühlung aus. Außerdem braucht man, um ein Konservengericht zu erhitzen, in der Regel nur einen Topf, was Lager-Minimalisten sehr entgegenkommen dürfte.

Solange es vor allem darum geht, satt zu werden und gerade, wenn es schnell gehen muss und keiner im Lager viel Zeit zum Kochen hat, ist gegen Konserven oder andere Fertigmahlzeiten auch nicht viel einzuwenden. Natürlich ist eine Konservenmahlzeit aber weder optisch noch geschmacklich mit einer selbst gekochten Mahlzeit aus frischen Zutaten vergleichbar – außerdem entfällt natürlich der Aspekt des Kochens als Teil des Spielgeschehens (dazu weiter unten mehr).

Aber auch ambitionierte Lagerköche sollten die Option, auf Konserven zurückzugreifen, im Auge behalten. Manchmal kann es schlicht eine Menge Stress ersparen, einem frischen Gericht verschiedene Zutaten (z.B. Gemüse) aus dem Glas oder aus der Konserve hinzuzufügen und sich so viel Arbeits- und Zeitaufwand bei der Vorbereitung zu sparen und die Vorratshaltung zu vereinfachen. Auch Extras wie fertige Soßen oder (wenn der Stolz es erlaubt) Fertigmischungen können dabei helfen.

Kochen als Spielangebot

Kochen ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern kann auch selbst Spielinhalt und Zeitvertreib sein. Der Koch als Charakterkonzept, entweder als Nebenbeschäftigung oder als hauptsächliche Tätigkeit, kann ein Lager bereichern. Entsprechend effektvoll und stimmig in Szene gesetztes Kochen, angefangen mit der Lagerung von Zutaten, kann erheblich zur Lageratmosphäre beitragen. Auch die IT-Suche nach Zutaten kann im Spiel thematisiert werden. Mit einem Weidenkorb und einer Handvoll Kupfermünzen oder ein paar Tauschwaren durch die Lager zu ziehen, um einige Zwiebeln oder Möhren oder einen Kohlkopf aufzutreiben, kann durchaus einen Nachmittag füllen und zu vielen Gesprächen und neuen Bekanntschaften führen. Wer sich wirklich gut auskennt, könnte zur richtigen Jahreszeit sogar in Wald und Flur auf Zutaten-suche (Pilze, Kräuter, wilde Beeren etc.) gehen und damit seine Mitspieler sicherlich beeindrucken.

Ausrüstung

Feuerschale, Dreibeine, Töpfe – eine einfache Lagerküche braucht nicht viel Ausstattung, um gut zu funktionieren. © Maximilian Wegener
Aufwändige Küchen-Konstruktionen können praktisch sein, sind aber nicht wirklich notwendig.

Viele erfahrene Lagergruppen haben aufwändige, große und schwer zu transportierende Lagerküchen mit diversen Feuerschalen, Aufhängungen, Arbeitsflächen und Regalen, etlichen Töpfen, Pfannen, Grills, Brätern und anderen Gerätschaften. Gerade auf Anfänger kann das einschüchternd wirken – brauche ich wirklich so viel Ausstattung, um für meine Gruppe kochen zu können?

Die gute Nachricht: Nein, die braucht es nicht, jedenfalls nicht unbedingt. Um einfache Gerichte auch für größere Gruppen zu kochen, ist nur wenig Zubehör wirklich nötig. Zusätzliche Ausstattung kann das Küchenleben bereichern und die Arbeit erleichtern, hat aber natürlich auch ihren Preis – finanziell und logistisch, denn der ganze Kram muss schließlich auch besorgt, gepflegt, gelagert und transportiert werden.

Wenden wir uns den „Essentials“ der Lagerküche zu. Man kann sicherlich darüber streiten, ob wirklich jeder Punkt auf dieser Liste unverzichtbar ist. Die folgende Auswahl soll aber mehr leisten, als bloß ein Koch-Survival-Kit zu sein. Vielmehr soll sie als Richtschnur für eine kleine, aber gut funktionierende Lagerküche dienen, mit der ihr auf längere Dauer mehrere Personen vielfältig im Lager verpflegen könnt.

Eine Feuerstelle

Auf den allermeisten Lagerveranstaltungen darf kein Feuer direkt auf dem Boden gemacht werden. Ausnahmen bestätigen die Regel, und wo das erlaubt ist, kann man natürlich vorhandene Feuerstellen, Grillplätze usw. zum Kochen verwenden. Auf vielen Veranstaltungen wird allerdings die Verwendung irgendeiner Konstruktion verlangt, die Feuer, Glut und auch Asche vom Boden fernhält.

Die naheliegendste Option ist sicherlich eine Feuerschale: Funktioniert, ist einfach zu transportieren und zu verwenden. Einfache Modelle gibt es außerdem schon für wenig Geld.

Eine hochwandige Feuerschale hält Glut, Flammen und Asche vom Boden fern. © Maximilian Wegener
Feuerschale, Dreibeine, Töpfe – eine einfache Lagerküche braucht nicht viel Ausstattung, um gut zu funktionieren

Eine Alternative können Kochstellen sein, wie sie von einigen Händlern im Reenactment-Bereich angeboten werden. Sie erfüllen im Wesentlichen denselben Zweck wie eine Feuerschale, haben aber in der Regel Elemente wie Grillrost oder Aufnahmen für Töpfe oder Pfannen schon eingebaut, was sehr praktisch sein kann.

Bastler könnten auch auf die Idee kommen, sich einen erhöhten Herd auf einem Tisch zu bauen. Dazu wird die Arbeitsfläche (oder nur ein Teil davon) mit feuerfesten Ziegeln ausgelegt, die Zwischenräume kann man mit Sand auffüllen. Auf diese Weise kann Feuer direkt auf dem Tisch gemacht werden, sodass man auf bequemer Arbeitshöhe kochen kann.

Tipps zum Feuermachen findet ihr zum Beispiel hier.

Töpfe und Pfannen

Wenigstens einen Topf braucht ihr in jedem Fall. Minimalisten können mit diesem einen Topf allerdings schon eine ganze Menge zustande bringen. Empfehlenswert sind aber wenigstens ein, besser noch zwei Töpfe und eine Pfanne – mit dieser Ausstattung lassen sich auch relativ aufwändige Gerichte mit mehreren Komponenten zaubern.

Die Auswahl an Töpfen und Pfannen ist groß – angemessen ambientetaugliche Modelle findet man auch schon für kleines Geld. Für Anfänger empfehlen sich einfache emaillierte oder geschmiedete Töpfe und Pfannen aus Guss- oder Schmeideeisen. Ein Topfdeckel ist nicht unbedingt nötig, kann aber sehr helfen – nicht nur, weil so keine aufgewirbelte Asche oder Ruß ins Essen gelangen kann, sondern auch, weil man ggf. Glut direkt auf den Deckel häufen und so die Hitzezufuhr verbessern kann.

Einen Dutch Oven kann man direkt ins Feuer stellen. © Ars et Vita Antiqua e.V.
Eine hochwandige Feuerschale hält Glut, Flammen und Asche vom Boden fern

Bei Pfannen und auch Töpfen gilt zu bedenken, dass diese nicht immer völlig geschmacksneutral sind und außerdem natürlich rosten können – gerade, wenn mit säurehaltigen Lebensmitteln gekocht wird. Solches Kochgeschirr sollte außerdem regelmäßig mit Öl eingebrannt werden.

Töpfe und Pfannen sind natürlich nicht die einzigen Möglichkeiten, auf Feuer zu kochen – für den Anfang seid ihr damit aber erst einmal gut aufgestellt. 

Pfannenknecht und/oder Aufhängung

Töpfe und Pfannen sind notwendig, aber ohne das richtige Zubehör am Lagerfeuer kaum zu gebrauchen (große Ausnahme sind hier Varianten mit eingebauten Füßen, z.B. GrapenDutch Oven, Feuerpfanne).

Um herkömmliche Töpfe oder Pfannen auf das Feuer zu bringen, braucht ihr entweder einen sogenannten „Pfannenknecht“ (ein Dreibein, welches im Feuer steht und auf das ihr Topf oder Pfanne abstellen könnt) oder eine Aufhängung über dem Feuer, von dem der Topf an einer Kette oder einer Kesselsäge herabhängt . Diese Aufhängung kann ein einzelnes Dreibein sein, oder auch zwei Dreibeine, die mit einer Querstange aus Metall oder Holz verbunden werden. Statt der Dreibeine könnt ihr, je nach Vorlieben, auch zwei Y-förmige Astgabeln in den Boden schlagen, auf denen die Querstange ruht.

Ein Beispiel für einen erhöhten Herd und einen einfachen Bräter auf einem Pfannenknecht. © Ars et Vita Antiqua e.V.
Einen Dutch Oven kann man direkt ins Feuer stellen. © Ars et Vita Antiqua e.V.

Der Pfannenknecht hat den Vorteil, dass er einfach zu transportieren und zu verwenden ist und in der Regel nicht viel kostet. Außerdem lassen sich Töpfe und Pfannen gleichermaßen damit verwenden. Sein Nachteil ist, dass Topf oder Pfanne immer denselben Abstand zum Feuer haben – die Hitzezufuhr lässt sich also gar nicht oder nur schlecht regulieren und je nach Höhe des Pfannenknechts muss das Feuer eine bestimmte Mindestgröße haben, damit überhaupt genug Hitze ankommt.

Eine Aufhängung auf der anderen Seite ermöglicht es, durch Verstellen der Höhe die Hitzezufuhr recht fein zu regulieren – gerade, wenn man eine Kesselsäge benutzt. Dafür ist der Transportaufwand höher und so eine Dreibein-Konstruktion kann, je nach Material und Modell, recht teuer werden. Außerdem kann man natürlich nur Töpfe (und je nachdem auch Grillroste, s.u.) aufhängen.

Ein Grillrost

Ein ambiente-tauglicher Grillrost ist sicherlich kein unbedingtes Must-Have, aber in jedem Fall ein sehr nützliches Zubehör. Vor allem an den oft stressigen Aufbau-Tagen, an denen alle Lagerbewohner eh schon alle Hände voll zu tun haben, kann Grillen eine gute und praktische Alternative zum Kochen sein. Frisches Grillgut, Brot und Salate mitzubringen ist kein großes Problem, wenn sie nur maximal ein paar Stunden im Auto gelagert werden müssen.

Aber auch sonst kann Gegrilltes die Lagerküche sehr bereichern. Und nicht zuletzt lassen sich viele Grillroste auch als Pfannenknecht (s.o.) zweckentfremden.

Ein Arbeitstisch

Kein wirkliches Must-Have, aber in jedem Fall sehr sinnvoll. Ein stabil stehender Tisch kann ein Segen sein, wenn man zum Beispiel größere Mengen Fleisch oder Gemüse schneiden muss. Außerdem kann so ein Tisch auch als Spültisch gute Dienste leisten und man kann Essgeschirr, Becher, Krüge und alles, was an Tischgedeck sonst gerade nicht genutzt wird, dort ablegen und so die Tafel entlasten.

© AEVA e.V.
Ein Beispiel für einen erhöhten Herd und einen einfachen Bräter auf einem Pfannenknecht. © Ars et Vita Antiqua e.V.

Wasserkanister

Auf vielen Lagercons steht Trinkwasser nicht unmittelbar an jedem Lagerplatz zur Verfügung. Ein oder mehrere ausreichend große Wasserkanister im Lager erlauben euch, euer Trink-, Koch- und Spülwasser direkt im Lager vorrätig zu halten und ersparen euch eine Menge Gerenne zur Wasserstelle. Solche Kanister kann man zum Beispiel einfach mit Tüchern oder Jutesäcken abtarnen oder sie, wenn es etwas Aufwändigeres sein darf, beispielsweise in einem Holzfass unterbringen.

Ein Schneidbrett (oder mehrere)

Klingt banal, ist aber wichtig, wenn man Obst, Gemüse oder Fleisch frisch zubereiten oder auch nur Brot aufschneiden möchte. Ambiente-freundliche Schneid- und Vorlege-Bretter bekommt man in vielen Dekoläden, sollte allerdings drauf achten, dass sie lebensmittelecht sind. Zur Not tut es aber auch einfach ein Stück unbehandeltes Naturholz, solange nicht gerade rohes Fleisch geschnitten werden soll.

Eine Vorratskiste

Gewürze, Ölflaschen, andere Zutaten – beim Kochen kommen schnell viele Utensilien zusammen, und die stehen dann auch schnell überall im Lager herum und sind außerdem (weil sie häufig in OT-Verpackungen stecken) nicht toll für das Ambiente. Eine einfache Vorratskiste im Lager kann helfen, Ordnung zu halten und die verschiedenen Küchensachen zu organisieren.

Kochbesteck

Es empfiehlt sich sehr, wenigstens einen Kochlöffel, einen Pfannenwender und eine Schöpfkelle zu besorgen. Eine Grillzange kann ebenfalls nicht schaden. Auch ein bis zwei scharfe Messer mitzunehmen ist eine gute Idee.

Einigermaßen ambientetaugliches Kochbesteck aus Holz lässt sich im ganz normalen Einzelhandel finden. Ein wenig aufwändigere und „ambientigere“ Varianten bekommt man auf vielen Kunsthandwerker- und Mittelaltermärkten und bei einschlägigen LARP- und Reenactment-Shops.

Ein Behälter für euren Müll

Vor allem in der LARP-Hochsaison im Sommer können Küchenabfälle schnell unangenehm riechen. Plant in jedem Fall genug Müllsäcke ein und tragt Sorge, dass eure Abfälle und auch Essensreste nicht auf dem Boden landen – nicht nur, dass es sich gegenüber Orga und Geländebetreiber nicht gehört, es kann auch verschiedene Tiere anziehen, die ihr vermutlich lieber nicht im Lager haben wollt.

Ein offen herumliegender oder hängender Müllsack ist allerdings kein besonders schöner oder Ambiente-fördernder Anblick. Abhilfe schaffen können etwa Jutesäcke, mit denen man den Müllsack abtarnen kann. Aber auch eine Holzkiste oder ein altes Fass können einen Müllsack aufnehmen – im Optimalfall habt ihr sogar einen Deckel, um Gerüche drin und die Sonne (und Tiere) draußen zu halten. 

Linsencurry
Rezeptvorschlag: Arabisches Linsencurry mit Minzjoghurt

Beleuchtung

Kein Aspekt, der unmittelbar nur die Küche betrifft – aber einer, der in dieser Hinsicht gerne unterschätzt wird. Gerade, wenn spielbedingt das Abendessen etwas später wird, kann fehlende oder schlechte Beleuchtung das Kochen sehr beschwerlich machen. Eine gute windgeschützte Lichtquelle oder zwei für die Kochstelle sind deshalb sehr empfehlenswert, egal, ob das nun Fackeln, Öllampen oder Laternen sind.  Achtet nur darauf, dass kein Wachs, Öl oder andere Brennstoffe ins Essen tropfen oder auslaufen können. Und im Notfall ist eine Taschenlampe zwar nicht sehr ambientig, aber immer noch besser als ein ausgefallenes Abendessen.

Feuerlöscher und Erste Hilfe

Absolut OT, aber unentbehrlich: Wenn ihr mit offenem Feuer, brennbaren Substanzen wie Öl, scharfen Klingen und Ähnlichem hantiert, solltet ihr immer zumindest einen kleinen Handfeuerlöscher, eine Löschdecke oder Ähnliches und ein Erste-Hilfe-Set mit den wichtigsten Dingen für die allgemeine Wundversorgung und ein paar Extras gegen Brandwunden bereithalten. Vor allem in heißen Sommern, wenn ohnehin erhöhte allgemeine Brand- und auch Waldbrand-Gefahr besteht, ist Brandschutz extrem wichtig. Wenn ihr sonst nichts zur Hand habt, tut es als Provisorium auch ein Eimer Sand. Vorsichtig sein solltet ihr mit Wasser zum Löschen, denn heißes oder brennendes Öl kann beim Löschen mit Wasser regelrecht explodieren.

Lagerhaltung ohne Kühlschrank

Vor allem bei sommerlichen Temperaturen ist es eine ganz eigene Herausforderung, verderbliche Lebensmittel frisch zu halten. Natürlich gibt es Möglichkeiten, Lebensmittel auch ohne Strom zu kühlen –  beispielsweise mit einer gasbetriebenen Kühlbox. Da die aber nicht gerade billig sind, hier ein paar Tipps, wie es auch ohne geht.

Passiv kühlen

Isolierte Kühltaschen oder Kühlboxen gibt es schon für wenig Geld und können sehr helfen, eure verderblichsten Lebensmittel ein wenig länger frisch zu halten, wenn sie mit gut vorgekühlten Kühlakkus (am besten tiefgefroren) bestückt und an einem möglichst schattigen Ort gelagert werden. Falls ihr auf der Veranstaltung ohnehin z.B. Milch oder Orangensaft verbrauchen wollt, könnt ihr diese ebenfalls einfrieren und als improvisierte Kühl-Akkus benutzen, die beim langsamen Auftauen die anderen Lebensmittel kühlen. Achtet allerdings darauf, dass sich unten in der Kühlbox oder -Tasche Tauwasser sammeln kann.

Erbsen
Rezeptvorschlag: Böhmische Erbsen

Unempfindliche Lebensmittel kaufen

Manche Lebensmittel wie Geflügelfleisch oder Hack sind verderblich, daran kann man nicht viel ändern, außer durch Zubereiten, denn Durchgegartes hält sich etwas länger.  Oft genug gibt es aber auch Alternativen, die deutlich länger ohne oder nur mit geringer Kühlung haltbar sind. Gepökeltes oder geräuchertes Fleisch beispielsweise hält sich wesentlich besser und länger als frisches. Haltbare Würste oder getrockneter Schinken können eine gute Alternative in Fleischgerichten sein, bei sehr empfindlichem Obst kann man ggf. auch auf getrocknete Früchte zurückgreifen. Und während bestimmte Käsesorten wie Gouda bei Hitze schnell tranig und nahezu ungenießbar werden, stecken andere, vor allem Hartkäse, die Temperaturen deutlich besser weg. Manche Tiefkühlware lässt sich auch aufgetaut noch einen oder zwei Tage lagern – alternativ kann man aber hier und da auch auf Gläser oder Konserven zurückgreifen. Allgemein hilft eine gute Vorplanung und ein wenig zu experimentieren, wie gut sich die Lebensmittel, die man verkochen will, ohne Kühlung halten. Das lässt sich auch gut zuhause testen.

Mahlzeiten „von verderblich nach haltbar“ durchplanen

Nicht alles, was ihr kocht, muss lange haltbar sein – gerade an den ersten ein oder zwei Lagertagen kann man durchaus auch empfindlichere Lebensmittel verarbeiten. Je länger die Con dauert, umso stärker kann man dann in den folgenden Tagen auf haltbarere Zutaten zurückgreifen. Entsprechend lässt sich der Koch- und Einkaufsplan gestalten. Hackfleisch, frisches Geflügel, empfindliche Käsesorten und anderes Hochverderbliches sollten unmittelbar am Anreisetag verbraucht oder zumindest zubereitet werden. Als nächstes wären dann anderes frisches Fleisch, Milchprodukte und schnell verderbliches Obst und Gemüse dran, und so weiter, immer von verderblich nach unempfindlich. 

Waskir
Rezeptvorschlag: „Waskirpfanne“ mit Trockenobst, Salzfleisch und Scotch Whiskey

Fazit

Kein Leitfaden ist je perfekt und Vieles konnten wir hier nur sehr grob anreißen. Wir hoffen aber, dass diese Tipps euch helfen, eure erste Lagerküche zu planen und einige der häufigsten Anfängerfehler zu umschiffen. Ansonsten gilt: ausprobieren, testen, was für euch klappt und was nicht, langsam optimieren, sinnvoll vergrößern und nach an das Thema heran tasten.

Und falls ihr Inspiration sucht, was ihr kochen könnt:Einige  anfängerfreundliche Rezepte zum Kochen am Lagerfeuer findet ihr in diesem Artikel. Dazu ein Aufruf an die alten Küchenhasen: Wenn ihr eure Lieblingsrezepte gerne einbringen wollt, schickt sie (am besten mit möglichst ambientigem Foto) an Maximilian.Wegener@teilzeithelden.de.

Fotografien: © Maximilian Wegener

2 Kommentare

  1. Schöner Artikel!

    Jetzt hätte ich gerne all diese Rezepte, die da so lecker aussehen ;)

    Übrigens, eine Nischenanmerkung: Nicht alles, was ins Ambiente einen Fantasy-LARPs passt, muss unbedingt aus dem Mittelaltershop bestellt sein. Meine Alchemisten-Truppe hatte letztes Jahr diese Keffeekanne beim ConQuest dabei: https://www.chemexcoffeemaker.com/eight-cup-classic-series-coffeemaker.html – sonst wohl eher als Designstück in Hipsterwohnungen gesehen, passte aber super zu unseren Charakteren und der Kaffee war top!

  2. Hallo,
    ein wunderbar ausführlicher Artikel! Den Aspekt mit der Beleuchtung hatte ich gar nicht bedacht… Gibt es da Tipps, wie man eine Lampe gut befestigen kann über dem Kochbereich?
    Viele Grüße!

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