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Schnell- oder Quickstarter bilden die Vorhut für neue Rollenspielsysteme. Sie gestatten Spieler*innen für wenig Geld erste Einblicke in Spielwelt und Regelgrundlage. Treasure Hunts in Davokar bildet eine Ausnahme: Das Symbaroum Starter Set erschien Jahre nach dem Release des Grundregelwerks. Ein Spieltest zeigt, ob das Produkt überzeugen kann.

Die ersten Symbaroum-Fans haben den fünften Band der Throne of Thorns-Kampagne, der den Titel Alberetor – The Haunted Waste trägt, bereits im Regal stehen. Die Vielzahl bisheriger Publikationen mag für Neulinge abschreckend wirken – ein Umstand, dem Free League mit dem kürzlich erschienenen Symbaroum Starter Set – Treasure Hunts in Davokar entgegenwirkt. Dieser Schnellstarter ermöglicht erste Schritte in der düsteren Spielwelt.

Dank spielfreudiger Teilzeithelden-Kolleg*innen konnte die Autorin dieses Artikels einen Spieltest durchführen. Hierfür nahm sie die Rolle der Spielleitung (SL) ein.

Spielwelt und Regeln

Alberetor, einst eine blühende Heimat, wurde von den Dunklen Fürsten verdorben. Wer den Krieg überlebte, kämpfte mit Hunger und Furcht. Die Suche nach einer neuen Heimat führte das Volk von Königin Korinthia aus Alberetor fort. Im Schatten Davokars, eines finsteren Waldes voller alter Gefahren und wilder Bestien, gründete es die Nation Ambria.

Auf der Suche nach Schätzen und Wissen bereisen Unzählige das frisch besiedelte Land und den Wald. Dies trifft auch auf viele Spieler*innencharaktere (SC) zu. Das hier getestete Starter Set bringt fünf vorgefertigte Charaktere mit, sodass vor dem Spielen keine Charaktererschaffung erfolgt. Regeln hierfür sind in diesem Set nicht enthalten.

Im Davokar lassen sich Schätze und längst vergessenes Wissen finden – aber auch unzählige Gefahren.
Im Davokar lassen sich Schätze und längst vergessenes Wissen finden – aber auch unzählige Gefahren.

In einer verschlankten Version des Grundregelwerks können Spieler*innen erste Schritte in die Welt von Symbaroum wagen. Die grundlegenden Mechaniken decken sich mit denen des Grundregelwerks, wenngleich dieses mehr Optionen anbietet. Für das Spielen wird in erster Linie ein W20 benötigt und zum Bestehen einer Probe gilt es, den entsprechenden Attributswert entweder zu unterwürfeln oder aber zu treffen. Andere Würfel, wie beispielsweise W4 und W6, werden für Schadens- und Korruptionswürfe verwendet. Korruption beschreibt in diesem System die Verderbtheit eines Lebewesens. Wer Magie anwendet oder Artefakte nutzt, muss aufpassen, nicht zu viel Korruption zu sammeln und zur Ausgeburt zu werden. Manche Proben werden seitens der SL modifiziert – ein Umstand, der das SL-seitige Würfeln ersetzt. Eine umfangreiche Erklärung ist im Artikel Ersteindruck: Symbaroum Starter Set – Treasure Hunts in Davokar zu finden.

Spielbericht

Für den Spieltest wurden die vorgefertigten Charaktere des Starter Sets verwendet. Von jedem Charakter standen sowohl eine männliche als auch eine weibliche Version zur Verfügung. Die Spielenden konnten sich aussuchen, ob sie die vorgefertigten oder aber eigene Namen verwenden wollten. Die fünf nachfolgenden SC erlebten im Zuge des Spieltests einen spannenden Ausflug in den Davokar:

  • Ela vom Haus Ardagal, die ambrische Ritterin
  • Halea, die ambrische Hexenjägerin
  • Ulifos, der Goblin-Schatzjäger
  • Inder, der ambrische Theurg
  • Friend, der Oger-Magier
Hador/Halea jagt hauptberuflich die Hexen des Waldes.
Hador/Halea jagt hauptberuflich die Hexen des Waldes.

Im Book 1 – Starter Rules werden Hintergrundinformationen für die vorgefertigten Charaktere angeboten. Dies erleichtert den Einstieg in die gespielte Rolle und dürfte sowohl für Symbaroum– als auch für Rollenspielneulinge eine große Hilfe darstellen. Besonders schön sind hierbei die Verknüpfungen der einzelnen Personen untereinander. Diese schaffen nicht nur rollenspielerisches Potenzial, sie räumen darüber hinaus die Möglichkeit ein, ein langes Kennenlernen der SC zu überspringen.

Für den Spieltest wurde die Abenteuerlandschaft „Where Darkness Dwells“ aus dem Book 2 – Setting & Adventures des Starter Sets ausgewählt: Die gespielten Charaktere erhalten in Thistle Hold, der Schatzjäger*innen-Metropole am Rande Davokars, den Auftrag, nach der verschollenen Expedition von Ilanda Ferlas zu suchen. Die Angehörige des niederen Adels war mit Verstärkung in den Wald aufgebrochen, um den Friedhof Kalea Ma-Har untersuchen und möglicherweise sogar plündern zu können. Seitdem hatte niemand mehr etwas von ihr gehört.

In einem Gasthaus am Toad’s Square, einem der berühmtesten Örtlichkeiten in Thistle Hold, verbringen die SC einen netten Abend bei Bier und Wein. Allzu lang bleibt diese Ruhe jedoch nicht ungestört, denn ein verzweifelter junger Mann tritt an den Tisch der bunt gemischten Gruppe. Er stellt sich als Mallianos Ferlas vor und erklärt, dass seine Schwester Ilanda vermisst wird. Sie hätte längst von ihrer Expedition nach Kalea Ma-Har zurück sein müssen. Die Gruppe lässt sich überreden, dem Friedhof einen Besuch abzustatten und bereitet sich noch am Abend so gut es geht auf ihre Reise vor.

Am nächsten Morgen brechen die SC auf. Sie benötigen zwei Tage, um Kalea Ma-Har zu erreichen. Von dem Friedhof ist kaum mehr als eine von der Natur zurückeroberte Ruine auszumachen. Im ersten Augenblick scheint alles friedlich, dann jedoch sieht sich die Gruppe plötzlich erst einem geisterhaften Schatten, der die Säulen eines Schreins umtanzt, und dann kampflustigen Untoten gegenübergestellt.

Abenteuerlandschaften sind für Symbaroum typisch. Es handelt sich hierbei nicht um klassische, ausgearbeitete Abenteuer mit festen Abläufen. Vielmehr wird den SC eine Ausgangssituation mit vielen Möglichkeiten präsentiert. Die ausprobierte Abenteuerlandschaft bietet Raum für soziale Interaktionen, Erkundung und Kampfsituationen. Alle Aspekte wurden bespielt.

Der Friedhof Kalea Ma-Har birgt so manche Geheimnisse.
Der Friedhof Kalea Ma-Har birgt so manche Geheimnisse.

Ein fester Ablauf der Geschehnisse ist nicht vorgegeben; stattdessen stehen der SL verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich des Abenteuerverlaufs offen. Diese Freiheit ist für eine erfahrene SL angenehm, kann eine neue SL allerdings die Arbeit erschweren. Zudem erfordert die Vielzahl an Optionen seitens der Spielenden Eigeninitiative und ein aktives Spiel.

Neben den umfangreichen Informationsangebot zur Spielwelt glänzt das Starter Set mit den liebevoll gestalteten vorgefertigten Charakteren. Die Abenteuerlandschaft erfüllt ihren Zweck, indem sie zum einen die wichtigsten Spielbereiche abdeckt und zum anderen die Spielenden mit der Welt von Symbaroum vertraut macht.

Spielbarkeit aus Spielleitungssicht

Symbaroum ist kein neues System für mich. Als Spielerin genieße ich das Setting und die Regeln bereits seit einigen Jahren und auch Gehversuche als SL hat es gegeben. Am Starter Set hat mich vor allem interessiert, ob es Personen, die noch keinen Kontakt mit Symbaroum hatten, anspricht.

Mit insgesamt zwölf Seiten ist die im Zuge des Spieltests ausprobierte Abenteuerlandschaft alles andere als umfangreich. Die Lektüre ist einerseits unterhaltsam und stattet – zusammen mit den im Starter Set angebotenen Informationen zur Spielwelt – die SL trotz des geringen Umfangs mit allem aus, was sie zum Leiten benötigt. Vor allem die stimmungsvollen Illustrationen sowie die Übersicht aller Nichtspieler*innencharaktere machen sowohl Lesen als auch (kaum benötigtes) Nachblättern zu einem Vergnügen. Die Geschichte ist in sich stimmig und bietet Raum zur Individualisierung.

Spielbarkeit aus Spieler*innensicht

Die SL nimmt am Spieltisch eine Sonderrolle ein. Um einen guten Überblick zu erhalten, sind die Erfahrungsberichte der Spieler*innen nicht nur von großer Wichtigkeit – sie sind grundlegend. An dieser Stelle sollen sie vorgestellt werden.

Teilzeitheldin Ayleen – Ela vom Haus Ardagal, die ambrische Ritterin

Ich hatte schon einiges über Symbaroum gehört und war gespannt, das System mit dem Starter Set zu testen. Die zur Verfügung gestellten vorgefertigten Charaktere hörten sich für mich fast alle interessant an. Am meisten sprach mich jedoch die Ritterin an, die alles verloren hat und jetzt versucht Ehre, Besitz und Familie wieder aufzubauen. Die Einbindung der Charaktere in die Welt ist zum einen durch ihre Hintergrundgeschichte und Motivation, zum anderen durch schon vorhandene mehr oder weniger feste Verbindungen untereinander gut gelungen. Auf diese Weise fiel der Einstieg in die bisher unbekannte Welt leichter.

Die abgespeckten Regeln sind einfach und leicht zu verstehen, insbesondere sobald man sie einmal angewendet hat. Das kleine Abenteuer zum Einstieg war solide, wenn auch nichts allzu Besonderes. Aber es konnte gut die gefährliche und bedrohliche Stimmung, die von den unerforschten Weiten Davokars ausgeht, einfangen und vermitteln. Die Kampfsequenz hat mir als Ritterin mit großem Zweihandschwert viel Spaß gemacht. Ich kann jedoch verstehen, dass das Gefecht für die weniger kampforientierten Charaktere etwas zu viel Zeit in Anspruch genommen hat. Dies ist jedoch ein Problem, das sich Symbaroum mit vielen Rollenspielsystemen teilt.

Besonders fasziniert haben mich zwei Aspekte des Systems: Zum einen die Tatsache, dass die SC durch das Verwenden von Magie korrumpiert werden können und immer mehr in die Dunkelheit abrutschen, wenn sie nicht vorsichtig sind. Zum anderen die Spielwelt, die zum großen Teil aus einem riesigen, gefährlichen und unerforschten Wald besteht. Auf den ersten Blick erscheint es etwas einseitig, aber wer weiß, was noch alles in der Tiefe des Waldes wartet?

Teilzeitheldin Jessica – Halea, die ambrische Hexenjägerin

Die SC starteten ihr Abenteuer in Thistle Hold.
Die SC starteten ihr Abenteuer in Thistle Hold.

Meiner Meinung nach ist es dem Symbaroum Starter Set größtenteils gelungen, einen ersten Eindruck in die düstere Welt dieses Rollenspiels zu vermitteln. Die vorgefertigten Charaktere sind durch passenden Hintergrundgeschichten, mithilfe derer sich leicht ein Zugang zu diesen finden ließ, gut spielbar. Auch die Hintergrundgeschichte der Welt Symbaroums wird durch die Charaktere, die mit ihr verwoben sind und direkt durch sie beeinflusst werden, lebendig. Dadurch erhalten die Spielenden eine Grundstimmung, die sie durch das Starter-Abenteuer begleitet und es erleichtert, den eigenen Charakter in der Welt agieren zu lassen.

Die Charaktere werden auf ein etwas vorhersehbares Abenteuer geschickt, das nichtsdestotrotz interessant klingt und eine Herausforderung darstellt. Die darauffolgenden Geschehnisse laden dazu ein, verschiedene Aspekte der Regeln auszuprobieren und kennen zu lernen. Auch die Kampfmechaniken erklären sich gut, wobei dem Kampf in unserer Runde meiner Meinung nach etwas zu viel Platz eingeräumt wurde. Am Ende geschehen Dinge, die ich gerne noch weiter ausgespielt hätte. Dies ist etwas frustrierend, macht jedoch auch Lust, weitere Abende in der Welt von Symbaroum zu verbringen.

Teilzeitheld Lukas – Inder, der ambrische Theurg

Ich kannte vor dem Testabend weder das System noch den Hintergrund. Mit Symbaroum bin ich auf eine Welt gestoßen, die vor allem eines zu sein scheint: unerforscht. Anstelle einer bekannten, ausdefinierten, gewaltigen Weltkarte wartet ein dunkler Wald auf all jene, die mutig oder verzweifelt genug sind, Bekanntschaft mit seinen Wundern und Schrecken zu machen. Der Hauch von Vergangenheit liegt in der Luft und verschiedene Fantasiewesen tun ihr Bestes (oder Schlimmstes), um aus den verbliebenen Ruinen eine neue Nation zu formen. Die schlanken Regeln waren schnell begriffen und konnten im Spiel unaufgeregt angewendet werden. Es verschlug uns auf einen Friedhof, wo etwas geweckt worden war, was besser noch eine ganze Weile geschlafen hätte – klassische Fantasy-Kost also, nichts Schlechtes, aber auch nichts umwerfend Neues.

Das Starter Set bildet eine gute Grundlage dafür, die Welt und das System kennenzulernen und sich selbst ein Bild zu machen. Das Bild, das ich gewonnen habe, ist ein grundpositives. Wer Dark Fantasy schätzt und sich nicht direkt mit hunderten Seiten eines Regelwerks auseinandersetzen möchte, findet hier eine verlässliche und simple Basis für ein erstes Hereinschnuppern.

Teilzeitheld Max – Ulifos, der Goblin-Schatzjäger

Gleich vorneweg: Ich bin Anfänger in Sachen Pen-and-Paper mit bisher relativ wenig Erfahrung im Hobby. Trotzdem habe ich mich auch als Neuling vom Starter Set gut abgeholt gefühlt. Die präsentierten Regeln waren für mich leicht verständlich und gut umsetzbar. Zwar sind wir im Kampf einmal an deren Grenzen gestoßen, aber schließlich handelt es sich hierbei ja um einen Schnellstarter mit verknappten Regeln. Unsere Testrunde führte uns relativ schnell zu einem der vorgefertigten Schauplätze.

Goblins genießen in der Welt von Sybaroum nicht gerade ein hohes Ansehen.
Goblins genießen in der Welt von Sybaroum nicht gerade ein hohes Ansehen.

Das Abenteuer schien mir anfangs, wenn auch spaßig, ein wenig simpel und gradlinig aufgebaut. Informationen über Ort XY einholen, dahin gehen, die Bösen verhauen und heimwärts. Nach einem Blick ins Abenteuerkompendium stellt sich allerdings heraus: Das lag komplett an uns. Die vorgefertigte Abenteuerlandschaft bietet Ansätze für alle möglichen Vorgehensweisen. Was mir wie ein ziemlich simples Abenteuer erschienen war, war tatsächlich nur eine von vielen Möglichkeiten; das Ergebnis von ein paar unserer Entscheidungen gemischt mit dem ein oder anderen unglücklichen Würfel – ausgesprochen schlecht schleichende Theurgen eingeschlossen.

Nichtsdestotrotz hat mir das Starter Set einen guten Einstieg in die Welt und das System von Symbaroum ermöglicht. Die gebotenen Hintergrundinformationen reichen aus, um einen ersten Eindruck des Settings zu bekommen und machen – zumindest mir – Lust, tiefer in die Gefilde Davokars vorzustoßen. Unter den vorgefertigten Charakteren befinden sich neben Menschen auch noch ein Oger und ein Goblin, die als Figuren am Rande der Gesellschaft noch einmal tieferen Einblick in die Welt von Symbaroum erlauben.

Zu den Charakteren gibt es neben den Werten noch ein paar Informationen zu ihrer Geschichte und ein persönliches Ziel, was es mir erleichtert hat in den Charakter „hineinzufinden“. Alles in allem: Mich hat das Set abgeholt, mir einen schönen Spielabend ermöglicht und gerade genug Wissen über die Welt mitgegeben, um Lust auf mehr zu machen.

Teilzeitheld Michael – Friend, der Oger-Magier

Ich durfte bei unserer Testrunde den freundlichen Oger-Magier Friend spielen. Die Charakterbeschreibung aus dem Starter Set war für mich eingänglich und der Charakter gut nachvollziehbar. Die kleine Hintergrundgeschichte, Friends persönliche Ziele und Verknüpfungen waren kurz, aber so gut formuliert, dass ich gleich mit dem Charakter warm wurde.

Die Regeln zu Symbaroum konnte ich gut nachvollziehen, wobei diese klar abgespeckt waren. Für eine Testrunde sind diese gut beschrieben und helfen mir, die Idee des Systems zu verstehen.

Keine Seltenheit: kämpferische Auseinandersetzungen
Keine Seltenheit: kämpferische Auseinandersetzungen

Das Starter-Abenteuer war sehr nett, hat mir aber allerdings kaum Einblicke in die Welt gegeben. Zumindest nicht genug, um ein größeres Interesse daran zu entwickeln. Auch scheint mir das Abenteuer eher die Kampfregeln erklären zu wollen, ansonsten scheint es nicht die Absicht gewesen zu sein, dass man hier ernsthaft eine spannende Welt erkunden soll. Dabei hatte ich wirklich Lust gehabt, diese Welt kennenzulernen. Die Charaktere sind toll geschrieben und sinnvoll verknüpft, was im Schnellstarter angeteasert wird, klingt vielversprechend und auch der Beginn des Abenteuers verheißt ein paar spannende Stunden. Doch das Abenteuer bietet kaum Gelegenheit, die Besonderheiten der Charaktere und vielleicht auch Konflikte außerhalb des Kampfes anzuspielen.

Unter dem Strich bleibt ein sehr enttäuschendes Spielerlebnis. Andere Quickstarter machen das deutlich besser und geben einen breiteren Einblick in System und Welt und beschränken sich nicht nur auf den Kampf. Für mich reicht der Starter nicht, um genug Interesse an der Welt und dem System zu haben, um es weiter zu verfolgen. Wenn es sich mal anbietet, teste ich es vielleicht mal, aktiv einen zweiten Versuch werde ich nicht starten.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Free League
  • Autoren: Mattias Johnsson Haake, Mattias Lilja
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Sprache: Englisch
  • Format: Druck, PDF
  • Seitenanzahl: 128 Seiten zuzüglich Charakterbögen und Kartenmaterial
  • ISBN: 9789189143104
  • Preis: Druck ab 38,95 EUR, PDF ab 9,99 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon (Druck), DriveThruRPG (PDF), Sphärenmeister (Druck und PDF), idealo (Druck)

 

Fazit

Treasure Hunts in Davokar von Free League, das sowohl als Box als auch als PDF-Variante erhältlich ist, ermöglicht einen ersten Blick in die Welt von Symbaroum. Das Starter Set erklärt in zwei Softcover-Büchern die wichtigsten Regeln und das Setting. Die darüber hinaus enthaltenen vorgefertigten Charaktere nebst Hintergründen gestatten ein rasches Losspielen.

Was darf es denn sein? Das Angebot potenzieller feindlicher Begegnungen ist groß.
Was darf es denn sein? Das Angebot potenzieller feindlicher Begegnungen ist groß.

Die schlanken Regeln sind für Symbaroum-Neulinge gut verständlich. Ohne lange Erklärungen konnten sie zur Anwendung gebracht werden. Ein weiterer Pluspunkt sind die liebevoll und detailliert ausgearbeiteten SC. Die darüber hinaus angebotenen Informationen zur Spielwelt, die mit passenden Illustrationen aufgewertet sind, vermitteln einen soliden Eindruck des Settings.

Die bespielte Abenteuerlandschaft hat zum Ziel, die Spielenden mit den grundlegenden Regeln vertraut zu machen. Da vor allem eine große kämpferische Auseinandersetzung Teil des Testspielens war, nahmen die Kampfregeln viel Raum ein – andere Regeln und Spielinhalte rückten in den Hintergrund. Eine durchdachtere Gewichtung der Spielinhalte durch die SL hätte hier Abhilfe schaffen können: Das Starter Set bietet immerhin optionale Zusatzbegegnungen an – doch auch diese enden oft im Kampf. Entweder bleibt der Konfliktschwerpunkt bestehen oder der bereits im Ersteindruck diskutierte Nachteil des – im Vergleich zu anderen Schnellstartern – erhöhten Mehraufwandes der SL bei Spielvorbereitung gewinnt an Größe.

Treasure Hunts in Davokar ist ein solider Schnellstarter. Er versorgt SL und Spielende mit allem, was sie benötigen – und mehr. Der Genuss einer ersten Symbaroum-Erfahrung wird jedoch durch oben benannte Schwächen getrübt, weswegen eine Abwertung der im Ersteindruck vergebenen Bestnote von 5 vorgenommen wird. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dem Starter Set um ein inhaltlich und gestalterisch hochwertiges Produkt, das all jenen, die sich schon immer mal in die Dunkelheit Davokars wagen wollten, die Tür öffnet.

 

  • Hervorragendes Verhältnis von Preis und Inhalt, vor allem bei der PDF-Version

  • Viele Informationen zur Spielwelt

  • Liebevoll ausgearbeitete Charaktere
 

  • Keine ausgearbeiteten, sofort spielbaren Abenteuer
  • Kampf- bzw. konfliktlastige, andere Inhalte kommen zu kurz

 

Artikelbilder: © Free League
Layout und Satz: Verena Bach
Lektorat: Nina Horbelt
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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