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Die Rezension des Abenteuers findet ihr im Artikel „Rezension: Mindjammer – Hearts & Minds – Kulturschock in planetarem Maßstab (FATE)“.

Ich hatte mich auf die Hamstercon vorbereitet und konnte das Abenteuer auch tatsächlich leiten. Da die Con aber sehr klein war und ich meinen Abenteuerzettel erst recht spät ans schwarze Brett gehängt hatte, waren es am Ende nur zwei Spieler, die sich nach Olkennedy begaben. Aber wie so oft, geht auch hier Qualität vor Quantität und es wurden ein paar äußerst spaßige Stunden.

Die Charaktere und der Beginn des Abenteuers

Beide Spieler entschlossen sich, außergewöhnlich redegewandte, transhumane Charaktere zu erschaffen. Ihre diplomatischen Fähigkeiten übertrafen lustigerweise von vornherein alles, was der mächtige NPC-Diplomat der Communality zu bieten hatte. Zur Erinnerung, die Com­mu­na­lity ist die Bezeich­nung für die Gemein­schaft der Men­schen von der alten Erde und den bereits erschlossenen Gebieten der Galaxie. Als zusätzlichen Charakter stellte ich ein erwachtes Mindjammer-Schiff namens Motabi, welches sich mit Hilfe eines Avatars auch auf Planeten bewegen konnte. Die Gruppe bestand also aus einem Riesenkraken-Xenomorph namens Sen’al-sun, der bereits einige Dekaden durch die Galaxis gestreift war; ihm zur Seite stand sein Partner ST-2K, dessen Freunde ihn Sass-a-tron nennen durften, ein synthetisches Wesen, geschaffen aus den Erinnerungen von Philosophen und Diplomaten vergangener Jahrhunderte. Beide waren zu ungefähr 200 Prozent auf Frieden gepolt und hatten nicht einmal eine Waffe bei sich. Das Abenteuer war jedoch flexibel genug angelegt, um auch darauf zu reagieren, rechnete sogar fest damit.

Sen’al-sun, ST-2K und Motabi hatten also von der Aufhebung der Quarantäne auf der Kolonie Olkennedy gehört und waren sich sicher, dass jemand mit diplomatischem Geschick auf einem frisch entdeckten Planeten immer gebraucht werden könnte. Da sich die Drei frei, und nur mit einer losen Zugehörigkeit zur Communality-Fraktion, durch die Galaxis bewegten, waren sie mit Motabi nach Olkennedy geflogen, um sich ein Bild von dem neuesten Mitglied der Communality zu machen. Das übliche Vorgehen für einen Erstkontakt mit einer verschollenen Kolonie wurde wie aus dem Bilderbuch eingehalten. Vor hundert Jahren wurde der Planet entdeckt und unter Quarantäne gestellt, nach einigen Beobachtungen und Vorbereitungen dann der Kontakt hergestellt und der Schleier gelüftet. Das war vor 25 Jahren und brachte den Planeten in Aufruhr. Zwar gab es diplomatische Einrichtungen und eine Annäherung, allerdings stand die Bevölkerung des Planeten unter Spannung, denn die erste Begegnung lief alles andere als friedlich ab. Auch heute noch gibt es einen massiven Widerstand in der Bevölkerung gegen den Gedanken, sich der Communality anzuschließen.

Mit ein paar grundsätzlichen Informationen aus dem Mindscape, einem ultramodernen Netzwerk, in welchem die Gedanken und Erinnerungen eines großen Teils der Menschheit gespeichert sind, verließen die Charaktere nun also den riesigen Raumhafen, um sich in der Hauptstadt umzusehen und die Botschaft der Communality zu besuchen. Auf dem Weg durch die Stadt begegneten ihnen neugierige und teils hasserfüllte Blicke. Vor allem Motabi und ST-2K erfuhren einige Abneigung, denn synthetische Wesen waren hier sehr unbeliebt. Die Bevölkerung von Olkennedy bestand jedoch zum großen Teil aus Affen-Xenomorphen, die sich in den Jahrtausenden seit ihrer Landung sehr gut an den eigenartigen Planeten angepasst hatten. Olkennedy verfügte nämlich über eine einzigartige Atmosphäre. Der Großteil des Planeten ist von Eis und Schnee bedeckt und verfügt nur über eine sehr dünne und lebensfeindliche Umwelt. Der weitaus belebtere Teil des Planeten befindet sich in einem gigantischen Krater. Vor unzähligen Jahrtausenden hat ein großer Meteorit ein Loch geschlagen und die sich dort sammelnde Atmosphäre hat für einen reichen Zuwachs an Leben gesorgt. Die vor tausenden von Jahren gelandeten Siedler trugen dann ihren Teil zum Terraforming bei. Ein Planet wie Olkennedy, der von zwei roten Sternen beleuchtet wird, hat allerdings nur verhältnismäßig gedimmtes Licht. Außerdem sorgen die Wetterverhältnisse auf der Oberfläche für konstanten Wind, dem man im Freien nicht entgehen kann.

Szene 1 – Die Diplomaten sind erfolgreich

Motabi war nun schon eine Weile mit ST-2K und Sen’al-sun unterwegs. Sie trugen die Gedanken des Mindscape gemeinsam in den endlosen Raum und hatten bereits viele Dutzend Planeten, Raumstationen und sogar Kriegsgebiete angesteuert. Motabis Aufgabe als Mindjammer-Schiff ist es, überall in der Galaxis das Gedankennetzwerk des Mindscape zu aktualisieren und als Knotenpunkt für den Zugriff darauf zu fungieren. Olkennedy versprach ein spannender Anblick zu werden und die Reise dorthin verlief ebenso geschmeidig wie ereignislos. Der weithin sichtbare Raumhafen strahlte wie ein Stern der Technologie aus der Stadt hervor und bot den Ankömmlingen allen bekannten Luxus wie auch eine stabile Instanz des Mindscape. Beim Anflug wurden sie von der neu installierten Raumstation Alpha Node freundlich begrüßt und deren Persona übergab ihnen ein Datenpaket mit allgemeinen Informationen.

Kaum hatten die drei Reisenden den Raumhafen verlassen, änderte sich das Bild der Umgebung schlagartig. Es reihten sich recht primitive Häuser aneinander, deren Bauart mehr als fremdartig erschien. Überall waren Bürger der Communality unterwegs, die an den zusammengekniffenen Augen gut zu erkennen waren. Das Licht und der Wind waren gewöhnungsbedürftig, aber nachdem man sich eine Bleibe in dem schönen Hotel Speakeasy gesucht hatte, ging es quer über den Platz der Freundschaft zur Botschaft der Communality. Ehe sie sich versahen, gerieten sie mitten in einen Protest der „fünf Nationen“ gegen die Anwesenheit der Communality. Gerade Motabi und ST-2K wurden als synthetische Kreaturen angefeindet, während man sich bei Sen’al-sun eher unsicher war. Schnell war der Ursprung des Protestes ausgemacht und die Drei begaben sich schleunigst dort hin, allein schon, um näher an den Aufruhr-Bekämpfungstruppen zu sein, die vor der Botschaft bereits auf eine Eskalation warteten. Ein Mann sprach auf einem improvisierten Podium zu den Leuten und hetzte ordentlich gegen den vermeintlichen Feind.

Ruhig und gelassen versuchten die beiden gelehrten Diplomaten ein Gespräch mit dem Hetzer zu führen. Zu seinem Pech ließ er sich darauf ein und nach einer diplomatischen Meisterleistung gelang es nicht nur die Menge friedlich zu zerstreuen, sondern auch den Hetzer reumütig weinend fortzubringen. Das Ganze wurde von zahlreichen Kameradrohnen verfolgt und in die Nachrichten-Netzwerke des Planeten eingespeist. Kaum angekommen, schon ein Wunder vollbracht.

Szene 2 – Freunde in der Fremde

Die drei Charaktere wurden kontaktiert, noch bevor sie den Eingang der Botschaft erreichten und Nwasha Hom-Champa, die Chefin der örtlichen Sicherheitskräfte, bat sie, sich zu einem kurzen Interview einzufinden. Wenig später begaben sie sich in das Polizei-Hauptquartier, um dort mit ihr zu reden. Die Offizierin war höchst beeindruckt von ihrem Verhandlungsgeschick und bat bei der Aufklärung der Aufstände um Hilfe. Durch Motabis hervorragenden Mindscape-Zugang und einige kleine Tricks bei dessen Bedienung, wurde die Identität des Hetzers schnell geklärt und die Zusicherung weiterer Unterstützung sorgte für einen bleibenden Freund bei der Sicherheitsbehörde OLSEC.

Szene 3 – Ein Botschafter des Krieges

Dai-Nisen-Go, der Botschafter der Communality, kontaktierte die Reisenden über das Mindscape-Netzwerk und lud sie ein zu ihm zu kommen. Nur wenig später begegneten sie sich in der Botschaft, einem Gebäude, das die neueste Technologie ganz offensichtlich und prahlender präsentierte als es eine altertümliche Messe der Handelsgilden je gekonnt hätte. Jedes Wesen, das diesen Grad der Technologie nicht gewohnt war, würde sich hier geradezu überwältigt fühlen. Sen’al-sun und Sass-a-tron jedoch hatten schon vieles gesehen, für sie war es eher Normalität. Dai-Nisen-Go, ein geschlechtsneutraler Mensch von zartem Erscheinungsbild, war ein erfahrener Diplomat und sein freundliches Gesicht eine schier undurchdringliche Maske der zurückhaltenden Höflichkeit. Er beglückwünschte die Drei zu ihrer hervorragenden friedlichen Lösung des Konfliktes, lehnte aber jede angebotene Hilfestellung bei den Problemen mit den Einheimischen ab. Etwas an den Neulingen schmeckte ihm gar nicht, aber das war nur aufgrund der außerordentlich präzisen empathischen Fähigkeiten seiner Gesprächspartner offenkundig. Ihr kurzes Gespräch endete mehr oder weniger neutral, aber mit einigen wichtigen Informationen auf Seiten der Gruppe. Er war ihnen auf dem Feld der diplomatischen Gespräche nicht gewachsen, also sorgte er dafür, dass sie schnell wieder verschwanden. Sein Ego war deutlich erkennbar geworden und viel wichtiger: Sie fanden heraus, dass er der Integrator-Fraktion angehörte. Eine Fraktion innerhalb der Communality, die dafür bekannt war, eine wiederentdeckte Kolonie bzw. Kultur um jeden Preis in die Gemeinschaft zu integrieren. Wenn nötig auch mit Gewalt.

Szene 4 – Ich bin im Fernsehen!

Nach diesem aufregenden ersten Tag begab man sich in das Hotel Speakeasy zurück. Dort traf man sich mit Einheimischen, um den Tag ausklingen zu lassen. In den Nachrichten wurde auf verschiedene Art und Weise über den Aufstand berichtet; dabei fiel auf, dass eine deutliche Tendenz dahin ging, die friedliche Lösung zu verschweigen und viele aggressive Bilder vor der Ankunft von Sen`, Sass und Motabi zu verwenden. Eine deutliche konfliktsteigernde Meinungsmache war erkennbar und wer genau hinsah, konnte Dai-Nisen-Gos Hand über allem schweben sehen.

Die nächsten Tage verbrachten die Reisenden damit, die Nachrichtensender zu kontaktieren und zu versuchen, die Sache richtig zu stellen. Sie begannen ihre Arbeit, um den Konflikt zu verhindern, denn während ihrer Recherche wurde deutlich, dass die Fünf Nationen kurz davor standen, einen Krieg gegen die Communality zu beginnen. Einen Krieg, den sie verlieren mussten, da sie aufgrund ihres geringen technologischen Standards keine Antwort auf die Gewalt der Communality haben würden.

Sie fanden heraus, dass die fünf Nationen sich gewaltsam zur Wehr gesetzt hatten, als die Communality zuerst dort ankam. Der Anführer Mymar Zaron, der für die Unabhängigkeit des Planeten die Communality mit ihren eigenen, gestohlenen Waffen zurückschlug, wurde als Held gefeiert. Ironischerweise beendete die Communality damit die Konflikte der vier Nationen und eine Weltregierung etablierte sich in kürzester Zeit. Nur ein Mindscape-Sender war bereit die Truppe anzuhören und ein Termin war bereits vereinbart. Man näherte sich der Aufklärung der Sache langsam, aber sicher, an.

Szene 5 – Der Terroranschlag

Ein weiterer entspannter Abend in der Poolbar des Speakeasy sollte jäh in Gewalt umschlagen. Es ertönten Schüsse und in kürzester Zeit waren die Ausgänge mit bewaffneten Maskierten versperrt. Motabis Avatar besaß zwar eine Waffe, war aber unmöglich in der Lage alle Anwesenden zu beschützen. Die Drei tauschten sich in aller Seelenruhe über ihre Mindscape-Verbindung aus und entschlossen sich dafür, sich gefangennehmen zu lassen. Sie gaben noch ihrer Freundin bei OLSEC Bescheid und ließen die Profis ihre Arbeit machen. Die Drei unterhielten sich mit ihren Entführern, sorgten dafür, dass auf beiden Seiten der Waffen alle ruhig blieben. Sie wurden in kleine Container gesetzt und über Land und Wasser aus der Stadt geschafft. Kurz nachdem sie in dem Container waren, brach der Mindscape-Kontakt ab und Motabis Avatar leblos zusammen. Sie waren also im Besitz illegaler Technologie, um das Mindscape-Netzwerk außer Kraft zu setzen. Was auch immer sie vorhatten, sie waren gut ausgerüstet und hatten Unterstützung von ganz oben.

Szene 6 – Ein Käfig voller Helden

Endlos erscheinende Stunden vergingen in dem kahlen Raum, in den sie mit rund vierzig Personen gemeinsam eingesperrt waren. Sie begannen sich zu fragen, ob die Nachricht an OLSEC auch rechtzeitig rausgegangen war und die Sicherheitstruppe entsprechend reagieren konnte. Sie konnten nicht ahnen, wie weit die Lage außerhalb des Raumes bereits eskaliert war. Motabi war immer noch leblos und die Mitgefangenen teilweise kurz vor dem Nervenzusammenbruch. ST-2K und Sen’al-sun taten ihr Bestes, um alle zu beruhigen und bei Laune zu halten, bis sie dann schließlich doch etwas anderes unternahmen. Eine vergessene Stromleitung in der Wand konnte mit den improvisierten Werkzeugen von ST-2K freigelegt werden und über einige Tricks gelang es eine Verbindung in das Mindscape-Netzwerk zu bekommen. Der Raum wurde mit der Präsenz der unendlichen Matrix der Communality virtuell geflutet und Motabi begann endlich wieder sich zu bewegen.

Die Nachrichten von außerhalb waren fürchterlich. Die Anführerin der fünf Nationen, Epona Zaron, hatte sich als weit weniger liberal herausgestellt als man dachte. Sie und ihre Separatistengruppe stellten die Forderung an die erst vor kurzem gegründete Weltregierung, sofort alle Verhandlungen mit der Communality abzubrechen und die Außenseiter zum Teufel zu jagen. Motabi nutzte seine Sensoren, um OLSEC die genauen Koordinaten des Gefängnisses mitzuteilen und einige Elitesoldaten machten sich an die effiziente Befreiung der Geiseln. Einige gefährliche Minuten später gingen die Türen auf und die erschöpften Geiseln wurden heraus in den Schnee geführt. Die drei Diplomaten jedoch witterten den falschen Braten. Eine Geiselnahme in der Hauptstadt der neuen Weltregierung mag symbolträchtig sein, aber von vornherein kein großes Hindernis in Hinsicht auf das kulturelle Eindringen der Communality. Es musste mehr dahinterstecken und so gingen sie auf Spurensuche innerhalb der Residenz, in der sie gefangengehalten wurden.

Es stellte sich heraus, dass die Villa Epona Zaron und vor ihr Mymar Zaron, ihrem Vater, gehörte. Die Operationsbasis der Separatisten beinhaltete mehr als nur Waffen und bekannte Technologie. Epona und ihr verstorbener Vater Mymar besaßen die ganze Zeit über ein Mindscape-Implantat und waren sogar in der Lage ,es zu verbergen. Die übriggebliebenen Aufzeichnungen und Daten ließen den Schluss zu, dass Mymar über ein solches Implantat verfügte und die Gelegenheit hatte, seine Gedanken und Erinnerungen in ein Mindscape-Netzwerk zu laden, bevor er starb.

Szene 7 – Die Bombe ist unterwegs

Immer noch in den geheimen Räumen, fanden sich Pläne für eine mächtige Bombe. Ein überladenes Zero-Point-Modul, die nahezu grenzenlose Energiequelle der Communality, welches in der Lage sein würde ganze Städte zu verwüsten. Mit dem Unterscheid, dass Mymar und seine Tochter diese nicht gegen eine Stadt, sondern das mächtigste kulturelle Werkzeug der Communality einsetzen wollten: den Alpha Node. Motabi konnte bestätigen, dass Breath-of-Dawn, die künstliche Intelligenz der Station, die Kontrolle über Alpha Node verloren hatte. Schläfer Agenten hatten diesen Staatsstreich über Jahre hinweg vorbereitet und die manuellen Kontrollen an sich gerissen. Die Zerstörung des Alpha Node würde einen Krieg heraufbeschwören und selbst die Communality hätte dann nur auf lange Sicht die Überhand. Ein offizieller Eingriff in diese Situation war also brandgefährlich und Motabi nutzte seine speziellen Atmosphären-Triebwerke, um die anderen beiden und seinen Avatar abzuholen. Es war zu spät, um noch auf die Station zu gelangen, denn Motabi war nicht ausreichend bewaffnet, um in einem Konflikt mit den Verteidigungsanlagen der Station zu bestehen. Es blieb nur noch die Möglichkeit Epona über das Mindscape-Netzwerk aufzuhalten.

Szene 8 – Die Bombe platzt

Sie schafften es mit Breath-of-Dawns Hilfe, eine Verbindung zum Zentralhirn des Alpha Node aufzubauen. Eine verzweifelte und ganz und gar vor dem Zusammenbruch stehende Epona lief dort im Kreis herum. Vorsichtig tasteten sich die beiden gedanklich an sie heran und begannen sie zu beruhigen. Aber es war egal, wie sehr sie überzeugt werden könnte weiterzuleben, denn sie hatte längst selbst keine Wahl mehr. Auf den Sensorbildern war ein helles Glühen in ihrem Bauch zu sehen. Die Bombe war in ihren Körper implantiert worden! So also konnte sie alle Sicherheitsmaßnahmen umgehen. Es sollte aber noch schlimmer kommen. Nun, da die Position der Bombe bekannt war, konnte Motabi ein zweites Signal im Mindscape isolieren. Die Bombe hatte ein Bewusstsein. Weinend brach Epona zusammen und rief nach ihrem Vater und er antwortete ihr aus der Bombe heraus! Mymar konnte offensichtlich vor seinem Tod ein Thanogramm erstellen, ein Abbild seiner Gedanken und Erinnerungen. Die völlig wahnsinnige Persona in der Bombe war kein geringerer als Mymar Zaron selbst. Es ging nun um Sekunden und während S2-TK versuchte, den Zünder der Bombe über das Mindscape zu stören, redete Sen’al-sun der Bombe ins Gewissen. Jedoch ist ein Thanogramm nur ein Abbild einer Seele, nur eine Kopie des ursprünglichen Bewusstseins ohne eine empathische Verbindung zur lebenden Welt. So war es den Dreien leider unmöglich Mymar zu überzeugen, seinen Plan abzubrechen. Ein heller Lichtblitz beendete die Existenz des Alpha Node und tötete Breath-of-Dawn ebenso wie Epona und die Agenten der fünf Nationen.

Szene 9 – Auf einmal war Krieg

Der Krieg brach aus und die verheerenden Flammen waren auch aus dem Weltraum zu sehen. Die Überreste des Alpha Node verdampften in der Atmosphäre und Motabis Mindscape-Instanz überbrückte die hereinbrechende Datenflut nur kurzzeitig. Der Frieden war verloren und auch wenn Dai-Nisen-Go sehr wahrscheinlich der Gewalt zum Opfer fiel, konnte er dennoch den Willen der Integratoren durchsetzen. Nun gab es keine Argumente mehr, eine gewaltsame Übernahme von Olkennedy zu verhindern. Es wurden Kriegsschiffe angefordert und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis diese einzigartige Welt entweder Teil der Communality oder Teil der ausgebrannten Friedhöfe der Galaxie werden würde. Geschlagen zogen sich die drei Diplomaten zurück, in der Hoffnung an anderer Stelle den Frieden sähen zu können.

Fazit

Von Anfang an haben sich verschiedene Dinge im Hintergrund abgespielt. Es wurden Fäden gezogen und die Protagonisten im Dunklen gelassen. Konfrontiert mit einem ehrgeizigen Diplomaten, welcher einer Hardliner-Fraktion in die Hände spielte, war es für die friedliebende Gruppe nicht leicht, in dem vergifteten politischen Milieu zu bestehen. Zwar gerieten sie am Ende nicht selbst in die Fänge des Krieges, konnten aber den Jahrzehnte gärenden Hass in den Schlüsselfiguren nicht besiegen. Mit einem lehrreichen „Bad End“ zogen sich die Charaktere am Ende von einem brennenden Olkennedy zurück. Voller Hoffnung, beim nächsten Mal mehr in die Waagschale werfen zu können.

Artikelbilder: Mindjammer Press / Modiphius

 

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