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Die U-Bahn hielt an ihrer gewohnten Station. Es war später Nachmittag, als Jessica in das künstliche Licht des Bahnsteiges trat. An ihrer rechten Schulter baumelte im Rhythmus ihrer Schritte ihre schwarze Umhängetasche, in der sie ihre Unterlagen trug. Die Uni war heute wieder anstrengend gewesen, wie an jedem der vergangenen Tage. Welcher Wochentag es war, diese Frage hätte sie auf Anhieb nicht beantworten können. Klackend hallten ihre Schritte durch den ansonsten leeren U-Bahnhof, während sie sich dem Ausgang näherte. Der Lichtkegel der Außenwelt schien ihr entgegen, doch ihr Blick blieb gesenkt auf den gefliesten Boden gerichtet.

Um ihre Augen waren dunkle Ringe zu erkennen. Sie war müde, unsäglich müde, und dennoch wagte sie es kaum, an Schlaf zu denken.
Immer mehr, immer öfter fragte sie sich, ob sie sich nicht eine Auszeit nehmen, mit jemandem reden sollte. Sich Hilfe suchen sollte. Nein. Sie würde das schaffen. Ganz sicher würde sie das schaffen. Es war der Stress, der an ihr nagte. Der Stress des Umzuges, der Stress, den sie spürte, nachdem sie sich von Marc nach drei Jahren Beziehung getrennt hatte und weswegen sie überhaupt erst hatte umziehen müssen. Und das Wetter. Jener unsägliche herbstliche Regen, der graue Himmel, der nun seit beinahe vier Tagen Jessica morgens daran zweifeln ließ, ob die Sonne gerade erst aufging, oder sie den Tag verschlafen hatte und sie sich bereits wieder senkte.

Heute hatte sie an einem ihrer Lieblingsseminare teilgenommen. Jenes mit dem Titel „Fanatiker, Schwärmer und Propheten – Heterodoxe Bewegungen im 17. und 18. Jahrhundert“. Dieses Seminar besuchte sie nun seit knapp drei Wochen. Zu ihrem eigenen Leidwesen beschäftigte sie sich ebenfalls seit diesen drei Wochen mehr mit sich selbst als mit der Uni, mit ihrem Geschichtsstudium. Ihre Wohnung war kaum eingerichtet, die Kisten stapelten sich immer noch in ihrem Flur und ihr Schreibtisch war das reinste Chaos. Es musste sich etwas ändern, irgendetwas. Vielleicht brauchte sie wirklich Hilfe, musste mit einem ihrer alten Freunde über das Chaos reden, das sie nun ihr Leben nannte. Das war ihr klar geworden, als sie heute während des Seminars, des ihr so wichtigen Seminars, in einen Sekundenschlaf gefallen war, aus dem sie mit einem kurzen Aufschrei erwachte. Ein Erlebnis, das ihr aus ihrem normalen Nachtschlaf mittlerweile nur allzu bekannt erschien.

Jessica ging den Ausgang der U-Bahnstation hinauf, ließ die geschmierten Graffiti an den Wänden, den Dreck am Treppenrand und den für eine U-Bahnstation so typischen muffigen Geruch nach Gummi, Öl und Unrat hinter sich. Der plätschernde Regen wurde zu ihrer Melodie, drang an ihr Ohr und begann sich ihrer anzunehmen. Ohne Schutz trat sie auf den Gehweg, auf dem dieselben Pfützen zu sehen waren, denen sie schon in den letzten Tagen ausgewichen war. Und wie in den letzten Tagen waren erneut nur sehr wenige Menschen auf der Straße unterwegs. Die vorbeifahrenden Autos wirkten wie fahrende Särge, in deren Innerstes sie aufgrund des beständigen Regens und der zuckenden Scheibenwischer nicht blicken konnte, selbst wenn sie es gewollt hätte. Ihre Schritte ließen kleine Fontänen aus Regentropfen vom Boden aufplatzen und sich um sie verteilen. Bereits nach wenigen Schritten spürte sie, wie ihre Haare nass an ihrem Kopf klebten, den sie gewohnt gesenkt hielt.

Die Umgebung gefiel ihr nicht, aber hier hatte sich die günstigste Wohnung mit der besten Verkehrsanbindung befunden. Sie lag in einer alten Zechensiedlung. Nicht einer von der Art, wie sie die ersten „Kumpel“ bewohnten, wo sich einzelne Häuser befunden hatten, mit einem Vorgarten und einem größeren Garten hinter den Häusern. Es war die zweite Generation Zechensiedlung, wie man sie in größeren Städten fand. Dicht an dicht reihten sich alte, baufällige Mehrfamilienhäuser. Einige mit Balkonen, doch alle von derselben grauen Färbung. An vielen fanden sich, wie in der U-Bahnstation, geschmierte Graffiti. Das trostlose Grau der Häuser wurde durch das schlechte Wetter jenes regnerischen, grauen Himmels noch verstärkt und wirkte umso deprimierender.

Jessica schritt an den Häusern entlang. Allzu weit weg lag ihre Wohnung nicht. Bereits nach wenigen Minuten wandte sie sich einem Hauseingang zu und begann in ihrer Tasche nach ihrem Haustürschlüssel zu fischen. Mittlerweile störte sie der Regen kaum noch, ward ob seiner unabänderlichen und nicht zu steigernden Auswirkungen zu einem Hintergrundrauschen in ihren Ohren verkommen. Ihr Haar klebte durchgeweicht an ihrem Kopf und ihre Jeans schmiegte sich nass und unangenehm an ihre Haut. Lediglich die dünne Kunststoffjacke verhinderte, dass es ihrem Oberkörper ähnlich erging und sie noch zu frieren begann. Schnell schloss sie die Haustür auf und schob sich in den Hausflur. Der Boden war steinern, wirkte kalt und zeigte ein gekacheltes, grau-weißes Muster. Ihre Hand glitt kurz durch ihre Haare, wischte sich einen Teil des Regenwassers ab während sie sich aufmachte, die Treppe zu ihrer Etage hochzusteigen. Sie bewohnte eine der beiden Wohnungen in der dritten Etage. Einen Fahrstuhl hatte das Haus nicht. Mit Grauen dachte sie daran, wie sie ihre Umzugskartons die enge Treppe nach oben gewuchtet hatte. Es war still. Der Flur wurde lediglich vom hereinfallenden Licht mehr schlecht als recht beleuchtet. So lag auch ihre Wohnungstür im Halbdunkeln. Unbeschriftet, ungeschmückt, kahl.

Schnell hatte sie die Tür aufgeschlossen und war eingetreten. Ganz öffnen ließ sich ihre Tür aufgrund einiger aufgetürmter Umzugskartons nicht. Der Flur wurde weiter durch die Ansammlung ihrer Schuhe begrenzt, die sich den Kartons gegenüber aufreihten. Die Holztür fiel, geräuschvoll durch den Hausflur hallend, hinter Jessica in das alte Schloss. Ihr eigener Wohnungsflur war noch immer ungeschmückt. Besuch hatte sie bislang keinen empfangen, wollte sie nicht empfangen, bis es ein wenig wohnlicher wirkte. Sie ging unter den herausstehenden Kabeln ihrer zukünftigen Flurlampe hindurch, vorbei an ihrem spartanischen Badezimmer, vorbei an ihrem Schlafzimmer, in dem sich bisher lediglich ein Kleiderschrank und ihr neues, günstiges Bett befanden, und hinein in ihren Wohnraum. Hier hatte sie eine Couchecke aufgebaut. Auf einem weiteren Umzugskarton befand sich ein kleiner Röhrenfernseher, den sie bisher noch nicht angeschlossen hatte. Eine Ecke säumte ihr Arbeitsschreibtisch, auf dem sich ihre Fachbücher befanden. Ihre Tasche landete unter dem Schreibtisch. Aus ihrer Jeans zog sie ihr Handy und legte es auf selbigen, ehe sie tief durchatmete. Schlaf wäre eine schöne Abwechslung, dachte sie, als sie sich die müden Augen kurz rieb.

„Ach, ich wollte doch Marcel anrufen.“ sprach sie zu sich selbst und griff nach ihrem Handy. Marcel war ein alter Freund, den sie seit der Schulzeit kannte. In der letzten Zeit sahen sie sich immer weniger, doch war der Kontakt nie gänzlich abgebrochen. Vielmehr schätzten sie jeden kurzen Kontakt, wenn er denn zustande kam. Gerade als Jessica ihr Handy aufnehmen wollte, klingelte es an der Tür. Ihre Türklingel hatte nicht das, was sie sich unter einem angenehmen Geräusch vorstellte. Ein monotones Brummen erklang für die Dauer, in der der Schalter unten betätigt wurde, aus dem Lautsprecher. Ein Brummen, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten, da es immer so plötzlich und mit solcher Intensität durch ihre ansonsten leise Wohnung schallte.

Skeptisch ihre Stirn runzelnd durchquerte sie erneut ihre kleine Wohnung und wurde sich abermals bewusst, wie dringend sie gesunden Schlaf brauchte. An der Tür angekommen betätigte sie die automatische Türöffnung, ehe sie zeitgleich ihre Wohnungstür öffnete. Durch den Flur hörte sie das Summen jenes Mechanismus, der ihrem unerwarteten Gast unten ermöglichte, die Tür mit einem mechanischen Klacken zu öffnen. Schritte hallten durch den Flur als jemand die Treppe heraufstieg. Jessica runzelte noch immer die Stirn als der Schatten einer Person vom Flurfenster auf den letzten Treppenabschnitt zu ihrer Etage geworfen wurde. Die Tür in der linken Hand haltend stand Jessica im Türrahmen und wartete auf den Besucher, der immer noch kein Wort gesprochen hatte. Zum ersten Mal an diesem Tag huschte ein Lächeln über ihr Gesicht als sie erkannte, wer die Person war, mit der sie nicht gerechnet hatte. „Marcel, ich wollte dich gerade anrufen. Was machst du denn hier?“ Marcel stapfte die letzten Stufen hinauf. Sein Gesicht zeichnete ein ebenso freundliches Lächeln wie das ihre. „Ich wollte dich endlich mal wieder besuchen kommen. Seit der Trennung von Marc und deinem Umzug haben wir ja nichts mehr voneinander gehört.“ Jessica öffnete die Tür weiter und eine freundschaftliche Umarmung später bat sie ihren alten Schulfreund in ihre Wohnung.

Jessica ging vorweg und führte Marcel in ihr sogenanntes Wohnzimmer.
„Warum wolltest du mich denn anrufen? Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“ fragte ihr Gast, während beide sich auf der Couch niederließen. „Ach,“ erwiderte sie „es ist vermutlich nur der ganze Stress. Mit Marc war so schnell Schluss. Und dann noch der Streit um die ganzen Sachen.“ Marcel nickte lediglich. „Letztendlich hab ich mir ja alles neu gekauft. Was ich eben neu kaufen konnte.“ Sie seufzte auf und lehnte sich im Versuch, sich zu entspannen, zurück. „Ich komm‘ nicht dazu endlich mal richtig einzuräumen, überhaupt mal auszupacken. Dazu die Uni. Und ich schlafe nicht besonders gut. Ich glaub, gerade wegen dem Stress, dem ungewohnten Bett, der neuen Umgebung. Ich hab seit Jahren nicht mehr alleine geschlafen, vielleicht auch deswegen.“ Wieder seufze sie und rieb sich kurz die Augen.

Marcel musterte sie in einer Mischung aus Tadel und Mitgefühl. „Wirklich gut siehst du nicht aus. Vielleicht solltest du dir wirklich mal eine Pause nehmen, ein paar Tage von der Uni frei nehmen und entspannen. Ein wenig ausschlafen.“ Jessica schüttelte verneinend den Kopf „So einfach ist das auch nicht mehr, seit wir Anwesenheitskontrollen haben. Ich mach das ja auch eigentlich gerne und würde nur was verpassen.“ Nun schaute Marcel wirklich tadelnd ehe er erwiderte „Das sind doch nur Ausreden. Wenn du ausgelaugt bist, dann solltest du dir die Zeit nehmen, wieder zu Kräften zu kommen. So lernst du doch auch nichts.“ Sie schaute auf den Boden, zögerte kurz, überlegte, haderte mit sich, was sie erzählen sollte. „Naja, schlafen ist auch so ein Problem. Ich schlafe nicht einfach nur schlecht, ich träume.“ Diesmal lächelte Marcel ein wenig aufmunternd „Aber Jessica, Träume kommen und gehen. Weißt du, wie viel Mist ich träume, wenn ich gestresst bin? Das willst du gar nicht wissen.“ Nun lächelte auch sie kurz, das zweite Mal an diesem Tag. „Naja, es ist immer dasselbe. Immer ungefähr derselbe Traum. Und ich werde jedes Mal am Ende wach, fast panisch. Ich weiß gar nicht, ob ich das erzählen sollte. Das ist eigentlich so dumm.“

Erneut versuchte sie sich an einem Lächeln, das dieses Mal aufgesetzt, nervös und erzwungen wirkte. Marcel nickte zuhörend. „Wenn du nichts sagen willst, dann musst du nicht. Aber vielleicht hilft es ja.“. „Du hast Recht. Deswegen wollte ich dich ja auch eigentlich anrufen. Ich träume dauernd davon. Manchmal sind Kleinigkeiten anders, aber insgesamt bleibt der Traum gleich. Ich bin hier, in dieser Wohnung. Es sieht ein wenig aufgeräumter aus, dennoch hab ich das Gefühl, dass ich in einer fremden Wohnung bin. So als würde mir die Einrichtung nicht gehören, als wäre es nicht meine eigene. Hier, im Wohnzimmer, steht genau da wo meine Couch steht eine alte Stoffcouch, wie meine Großeltern sie früher hatten, und da, wo jetzt mein Schreibtisch steht, steht ein kleiner Esstisch für vier Personen. Mmh, aber das ist nicht das wirklich Komische. Ich komme mir ebenfalls vor, als wäre ich nicht wirklich da. Es sind Leute in der Wohnung, teilweise auch bekannte Gesichter. Du bist da, Marc ist da. Meine Eltern sind da. Der Esstisch ist besetzt, es wird geredet, aber ich verstehe nichts. Es ist, als würden hunderte Leute durcheinander reden, wie ein Bienenschwarm. Niemand scheint mich zu sehen, niemand beachtet mich. Ich gehe durch die Wohnung, schaue in die Küche, wo zwei Fremde irgendeinen Quark essen, im Badezimmer duscht jemand. Dann komme ich an meine Schlafzimmertür, will sie aufmachen, aber sie ist abgeschlossen. Ich rüttle daran, doch nichts passiert. Ich klopfe, hämmere, aber niemand öffnet. Ich lausche und kann auch von innen dieses Stimmengewirr hören, doch diesmal glaube ich, dass ich eine Stimme erkenne.

Ich lausche ganz angestrengt und glaube, dass ich mich selbst höre, meine eigene Stimme im Zimmer. Ich höre mich selbst, immer intensiver, lauter, und dann bemerke ich, dass ich weine, winsele, um irgendetwas verzweifelt bitte. Ich bitte jemanden mit irgendetwas aufzuhören. Im Traum denke ich, ich könnte etwas durch das Schlüsselloch sehen, also gehe ich auf die Knie und schaue durch die kleine Öffnung. Im Zimmer sehe ich dann tatsächlich das Ende meines Bettes. Irgendjemand steht mit Stiefeln auf dem Bett über jemandem von dem ich nur die nackten Beine sehen kann. Dann gibt es mit einem mal ein knackendes Geräusch und ich sehe, wie neben den Stiefeln, auf dem Bett, ein Arm landet. Ich sehe es und schreie auf, drücke mich vom Schlüsselloch weg und knalle gegen die Flurwand. Das Stimmengewirr hat aufgehört als ich dann aufspringe und wieder zurück ins Wohnzimmer renne. Ich hetze durch die Tür und bleibe erschrocken stehen. Es ist totenstill und alle Leute darin schauen mich an. Doch da, wo ihre Augen sein sollten ist irgendwie…nichts. Es sind schwarze Löcher, weit aufgerissen, die Gesichter leicht verzerrt. Ein halbes Dutzend dieser Gesichter starren mich an, ohne sich zu bewegen. Ich sehe es kurz, drehe mich dann in Panik um, will in die Küche und sehe im Türrahmen die beiden Fremden mit denselben Fratzen dort stehen. Völlig panisch will ich zur Wohnungstür rennen, werfe beiläufig einen Blick ins Badezimmer und sehe, dass die ganze Duschkabine von innen mit Blut bespritzt ist. Ich stocke, mir wird schwindelig und dann knallt die Schlafzimmertür auf. In der Tür steht ein…Mann…oder so etwas. Er hat ebenfalls diese Fratze, diese aufgerissenen, schwarzen Löcher, da, wo die Augen sein sollten. Seine Hände sind blutverschmiert und er starrt mich vom Türrahmen aus an. Da verliere ich das Bewusstsein und werde schreiend wach.“

Von der Geschichte erneut aufgewühlt schaute Jessica zu Marcel, der ihrer Erzählung wortlos, regungslos, zugehört hatte. Er schien nachzudenken. Für einige Augenblicke herrschte völlige Stille während Jessica zu ihm herüberschaute, auf ein Wort wartend. Mit einem Schlag wurde die Stille plötzlich von einem Dröhnen durchbrochen, das Jessica für einen Bohrer hielt und instinktiv zusammenzuckte, nur um einen Lidschlag später leicht beruhigt auszuatmen. Entschuldigend lächelnd erhob sie sich „Scheiße, hab ich mich erschrocken. Nur mein Handy. Ich geh eben dran.“ Sie stand auf und ging zu ihrem Schreibtisch herüber. Ihr Handy war auf lautlos geschaltet, was ihren Vibrationsalarm aber nicht daran hinderte, ihr Handy sich laut vibrierend über den Holztisch drehen zu lassen. Einige wenige schnelle Schritte später hob Jessica das Handy vom Tisch und schaute auf das Display Nummer unbekannt. Sie drückte die Abnehmen-Taste und blickte nach vorne aus dem Fenster in den Regen. Sofort meldete sich eine Stimme „Hey Jess. Hier ist Marcel. Ich dachte, ich melde mich mal wieder. Wir haben ja seit ein paar Wochen nichts mehr voneinander gehört. Wie läuft denn dein Umzug?“ Jessica runzelte zunächst skeptisch die Stirn, dann wurde ihr Blick zittriger, ängstlicher. „Mar… Marcel…aber… du bist doch…“

Sie drehte sich um, dorthin wo die Person sitzen sollte, die sie gerade am Telefon hatte, doch soweit kam ihr Blick nicht. Schreiend fuhr Jessica zusammen. Das Handy fiel ihr aus der Hand und schlug knallend auf den Zimmerboden. Die besorgte Stimme ihres Gesprächspartners, der nach ihr rief, hörte sie nicht mehr, während sich ihr Blick in den schwarzen, aufgerissenen Augenhöhlen vor ihr verlor. Ein weiterer Schrei folgte, ehe das einzige, was durch die frisch bezogene Wohnung hallte, Marcels Stimme war, die leise aus dem Hörer von Jessicas Handy klang.

Artikelbild: © lassedesignen – Fotolia.com

 

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