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Der König von Norwegen und seine Frau wurden vergiftet, während aus dem Süden ein Angriff Dänemarks droht. Das Schicksal des Königreichs liegt einmal mehr in den Händen des Bauernjungen Espen, der das Wasser des Lebens finden muss, um das Königreich zu retten.

Bereits im ersten Teil Espen und die Legende vom Bergkönig musste Bauernjunge Espen das Königreich retten, denn die Prinzessin war verschwunden. Er trat schauerlichen und fantastischen Kreaturen aus der nordischen Mythologie gegenüber und nahm die Zuschauenden mit auf eine abenteuerliche Reise ins mittelalterliche Norwegen.

Auch im neuen Teil muss der titelgebende Held so mancher Gefahr begegnen, um das Ziel seiner Reise zu erreichen: das goldene Schloss Soria Moria.

Story

Espen ist ein einfacher Junge, vermutlich wohl etwas naiv, aber allzeit optimistisch und nicht selten für etwas Tollpatschigkeit gut. Mit seinen Brüdern Per und Pål wird er zum Geburtstag der Prinzessin Kristin auf das königliche Schloss eingeladen. Obwohl nur von bürgerlicher Geburt, haben sie doch die Prinzessin in der Vergangenheit gerettet und genießen deren besondere Freundschaft.

Prinzessin Kristin steht vor einer großen Herausforderung, als ihre Eltern auf ihrer Geburtstagsfeier vergiftet werden.

Auf dem Fest werden sie herumgeschubst, fallen aufgrund ihres gewöhnlichen Aussehens auf und werden sogar mit Dienern verwechselt, denn man drückt Per ein Tablett mit Getränken in die Hand, die für König und Königin bestimmt sind. Der König will auf seine Tochter Kristin anstoßen, doch der Wein, von dem seine Frau und er trinken, ist vergiftet. Sowohl König als auch Königin fallen in einen tiefen Schlaf, für den es kein Gegengift zu geben scheint. Per wird bezichtigt, den vergifteten Wein gebracht zu haben, und er landet mit seinem Bruder Pål im Kerker, wo sie auf ihre Hinrichtung warten.

Das Königreich steht vor einer großen Katastrophe, denn Prinzessin Kristin sieht sich nicht in der Lage, bereits jetzt die Thronfolge anzutreten, wo doch ein Angriff aus dem südlichen Dänemark droht. In der Hoffnung, seine Brüder retten zu können, bietet Espen seine Hilfe an. Er will das goldene Schloss Soria Moria finden, unter dem sich das Wasser des Lebens in einem Becken sammelt, und die einzige Möglichkeit scheint, das Königspaar zu retten.

Prinzessin Kristin schließt sich dem Bauernjungen an und gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch die wilde Landschaft Norwegens. Dabei müssen sie sowohl mancher Gefahr als auch den wahren Attentätern gegenübertreten. Espens Angewohnheit, ständig alle möglichen, scheinbar nutzlosen Dinge in seinen Beutel zu stecken, macht sich dabei bald bezahlt und kann in so mancher Situation hilfreich sein.

Die Gegenspieler scheinen eine Bande chaotischer Raufbolde zu sein – die jedoch einem großen Ziel nachjagen.

Darsteller*innen

Die beiden Hauptdarsteller*innen sind Vebjørn Enger als Espen und Eili Harboe als Prinzessin Kristin, die die Figuren bereits im ersten Teil verkörperten. Wenn die Prinzessin auch manchmal etwas wenig hoheitlich erscheint, so stellen beide ihre Rollen doch sehr gut dar und bilden ein sich gut ergänzendes Duo.

Auch der Rest des Casts ist gut besetzt und vermag es, den Zuschauenden zu überzeugen. So wird ein stimmiges Gesamtbild geschaffen.

Dabei fällt auf, dass es insgesamt etwas „einfacher“ und „rustikaler“ wirkt, als man es von Hollywood-Produktionen gewöhnt ist, was der Qualität jedoch nicht abträglich ist. Im Gegenteil: Die Bodenständigkeit überzeugt und das Zuschauen macht Spaß.

Inszenierung

Auf große CGI-Effekte wird in diesem Film größtenteils verzichtet und eher auf klassische Mittel zurückgegriffen, was vermutlich am Budget lag, jedoch keinesfalls die Inszenierung verschlechtert. Die Kostüme sind recht einfach, passen aber gut zum Setting, und auch die Masken und Darstellung der vorkommenden mythologischen Wesenheiten sind sehr gut umgesetzt.

Der Soundtrack untermalt die Szenen und verleiht dem Film eine gute Atmosphäre. Ebenso schön in Szene gesetzt sind die Landschaften Norwegens, durch die unsere Held*innen reisen, um das goldene Schloss zu finden.

Die gesamte Inszenierung von Espen und die Legende vom goldenen Schloss ist in sich stimmig und schön, und untermauert die spannende, jedoch manchmal vorhersehbare Handlung. Über diese Vorhersehbarkeit kann man jedoch ob der guten Umsetzung hinwegsehen.

Zu Beginn wird die Legende vom goldenen Schloss mit gezeichneten Bildern erzählt und von einer Erzählstimme begleitet, die manche vielleicht als die Stimme von Zazu aus dem König der Löwen wiedererkennen werden. Diese Umsetzung ist schön gemacht und vermittelt den Grundstein der Legende, um die es im Film geht.

Die deutsche Synchronisierung ist stimmig und passt gut zu den Darstellenden.

Erzählstil

Ein allwissender Beobachter führt den Zuschauenden durch die Handlung von Espen und das goldene Schloss und zeigt dabei sowohl das Geschehen um die beiden Hauptcharaktere als auch die Geschehnisse im Schloss. Durch ihn erfährt man auch, wie sich der diabolische Plan der Gegenspieler von Espen und Kristin zu entfalten droht.

Die harten Fakten:

  • Regie: Mikkel Braenne Sandemose
  • Darsteller*in(nen): Vebjørn Enger, Eili Harboe, Mads Sjogard Pettersen
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Video on Demand, Blu-Ray
  • Preis: 13,99 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo

 

Fazit

Espen und die Legende vom goldenen Schloss ist ein kurzweiliger Film, der Spaß macht. Wer Lust auf ein wenig einfache Fantasy-Kost hat, ist mit diesem Film definitiv gut beraten und hat 102 unterhaltsame Film-Minuten vor sich.

Um die Handlung zu verstehen, ist es nicht zwingend nötig, den ersten Teil gesehen zu haben, da dieser auch allein gut funktioniert.

Etwas amüsant mutet zunächst Espens Angewohnheit an, allerlei Dinge in seiner Tasche zu sammeln. Während des Films stellt sich jedoch schnell heraus, dass diese sehr hilfreich ist, da so manches, das er einsammelt, sich immer wieder als nützlich erweist.

Kann Espen seine Brüder am Ende vor der Hinrichtung retten?

Espen selbst wirkt zunächst wie ein sehr einfältiger Bauerntölpel und wird auch als Taugenichts bezeichnet, doch seine optimistische Sicht auf die Welt hilft ihm, sich aus mancher Gefahrensituation herauszuwinden. So vermag er es, auch der Prinzessin Mut zu spenden, sodass ihr Vorhaben gelingen kann.

Die FSK-Einstufung von 12 ist durchaus passend, da ein paar Stellen für jüngere Zuschauer*innen möglicherweise etwas gruselig sein könnten. Insgesamt ist der Film aber auch gut für jüngeres Publikum geeignet, denn die Geschichte erinnert durchaus an ein Märchen. Das ist wenig verwunderlich: Die Grundlage bildet das Märchen von Soria Moria aus der Feder der Autoren Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe. In Norwegen zählt die Geschichte zu den bekanntesten Märchen und findet mit Espen und die Legende vom goldenen Schloss eine schöne Verfilmung, wenn auch viel künstlerischer Freiraum genutzt wurde.

 

  • Schöne Inszenierung und guter Soundtrack
  • Einfache, jedoch gut dargestellte Story
  • Überzeugende Darsteller*innen
 

  • Etwas vorhersehbare Handlung

 

Artikelbilder: © Eurovideo Medien
Layout und Satz: Verena Bach
Lektorat: Alexa Kasparek
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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