Rezension: Forever Evil, Ausgabe 7 – Das schockierende Finale (DC Comics)

Um das Crime Syndicate herum bricht alles zusammen. Das Team rund um Batman und Lex Luthor hat einen ihrer Erzfeinde befreit und einige ihrer Verbündeten getötet. Allerdings sah sich Luthor auch gezwungen Nightwing zu töten, damit die in dessen Brust verborgene Bombe nicht explodiert. Was passiert als nächstes?

Handlung

Luthor beweist einmal mehr, dass er einer der genialsten Menschen der Welt ist. Aber auch einer der skrupellosesten. Und Bizarro zeigt erneut, dass er sich zu seinem „Vater“ hingezogen fühlt. Was dieser nur mit Ablehnung erwidert. Cyborg kehrt in einem neuen, verbesserten Körper zurück und unterstützt die Widerständler Batman und Catwoman in ihrem Versuch, die Justice League of America aus ihrem lebenden Gefängnis zu befreien. Denn die Helden befinden sich innerhalb der Energiematrix des mächtigen Wesens Firestorm gefangen. Sie droht jedoch zu explodieren und alle mit sich ins Verderben zu reißen.

Während die Helden noch rätseln, tobt außerhalb des Wracks des Wachturms ein Kampf der Giganten. Alexander Luthor, die noch bösere Ausgabe von Lex aus dem Erde 3-Paralleluniversum, macht sich daran die Kräfte der Crime Sydicate-Mitglieder an sich zu reißen, indem er sie einen nach dem anderen tötet. Unterstützt von einem Verräter, der eine wirkliche Überraschung für alle Kämpfenden bereit hält.

Schließlich stehen sich die beiden Luthors in einer epischen Schlacht gegenüber. Sie sind sich so gleich, wie sie nur sein können. Doch auch in wesentlichen Dingen unterschiedlich, erkennt einer von ihnen letztlich, was wahre Stärke bedeutet. Die verbliebenen Mitglieder des Crime Syndicate kämpfen ebenfalls um ihre Existenz, jedoch endet diese für manch einen unwürdiger und gerechter als dieser je ahnte.

Es steht wohl außer Frage, dass der Versuch gelingt. Jedoch sind alle Helden stark geschwächt. Superman liegt gar mit einer Kryptonit-Vergiftung im Sterben. Wer kann ihn retten?

Charaktere

Alexander Luthor, der mittels der gespiegelten Macht des Namens „Mazahs“ bereits sehr mächtig ist, kann sich zusätzlich die Fähigkeiten anderer Helden und Schurken aneignen. Zusammen mit seinem Verbündeten plant er die Herrschaft über die Welt zu übernehmen und ein neues, dunkles Zeitalter einzuläuten. Noch dunkler als das, was das Crime Syndicate bereits angerichtet hat. Denn unter seiner Herrschaft wird sich niemand mehr erheben.

Lex hingegen ist der brillante und egomanische Wissenschaftler von eh und je. Doch verändert sich auch seine Wahrnehmung der Welt und seine Einstellung zu so manchen Dingen im Laufe dieses letzten Kapitels der epischen Geschichte. Er erkennt nicht nur die Wahrheit hinter der Welt, in der er lebt, er deckt auch noch ein sehr gefährliches Geheimnis auf.

Zeichenstil

Wie von ihm nicht anders zu erwarten, ist David Finchs Zeichenstil überaus gelungen und dynamisch. Seine Bilder strotzen vor Kraft und Emotion. Die Auseinandersetzungen Luthors mit Batman, seinem bösen Ebenbild und Bizarro sind hervorragend in Szene gesetzt. Und gerade letztere bleibt lange im Gedächtnis. Bildet sie doch einen Wendepunkt im Dasein des Lex Luthor.

Preis-/Leistungsverhältnis

Diesmal sind beide Hälften des Heftes mit der Hauptstory befasst, was den Preis von 4,99 EUR mehr als rechtfertigt. Auch ist es einmal mehr ein schönes, dickes Heft in bester Panini–Qualität.

Erscheinungsbild

Das Cover ziert ein wildes Schlachtengetümmel diverser Haupt- und Nebencharaktere. Ultraman gegen Bizarro, Luthor gegen Superwoman, Owlman gegen Deathstroke und so weiter.

Die harten Fakten:

• Verlag: Panini
• Autor(en): Geoff Johns
• Zeichner(in): David Finch
• Erscheinungsjahr: 2014
• Sprache: Deutsch
• Format: Comicformat
• Seitenanzahl: 52
• Preis: 4,99 EUR
• Bezugsquelle: Amazon

Bonus/Downloadcontent

Kein Bonus-Content.

Fazit

Eine Saga geht zu Ende.

Die bösen Unterdrücker sind besiegt. Alles auf der Erde des DC –Universums kehrt wieder zum Status Quo zurück. Es hat sich nicht viel geändert. Zumindest erscheint es oberflächlich so. So mancher der Charaktere hat Narben davon getragen, seelisch sowie körperlich.

Nightwings Identität wurde verraten. Wie geht es für ihn weiter? Zwei  Helden bleiben verschwunden. Was wurde aus ihnen? Neue Helden wurden geboren, oder haben ihren Mut bewiesen. Was werden sie tun?
Manche Schurken haben gezeigt, dass sie doch nicht so skrupellos sind, wie es zunächst erscheinen mag. Wie geht es mit ihnen weiter? Luthor hat eines der größten Geheimnisse der Welt aufgedeckt. Was wird er damit anstellen? Auch er hat sich verändert. Wird dies vorhalten?

Was mich etwas an der ganzen Sache stört, ist allerdings der extreme Fokus auf die Schicksale und Taten der Helden und Schurken während der Tragödie. Aber was ist mit deren Auswirkungen auf den Rest der Welt?

Während der Herrschaft des Bösen wurden ganze Städte in Schutt und Asche gelegt. Ganze Landstriche verwüstet und mit Sicherheit Tausende Unschuldiger getötet. Dieser Umstand lässt sich zwar durch das Artwork im Hintergrund erahnen, doch wird er nie wirklich thematisiert. Was ist mit den Einwohnern der Städte, die vernichtet wurden? Es ist ja nett, dass Lexcorp am Ende beim Wiederaufbau in Metropolis hilft, aber wo sind all die Toten und die Obdachlosen? Wer hilft diesen Menschen? Was tun die Helden, um jenen zu helfen, die alles verloren haben?

Toll, Supermann wird am Ende wieder einmal geheilt! Aber was tut er dann?

Es wäre wunderbar einmal zu sehen, dass die strahlenden Helden sich auch einmal mit den Menschen zusammen die Hände schmutzig machen. Eine Storyline, die sich mit eben diesen Auswirkungen von Superwesen-Kämpfen befasste, führte bei einem gewissen anderen Verlag zum „Bürgerkrieg“. Im NEW 52-Universum von DC ist Kollateralschaden scheinbar Alltag und wird von der Bevölkerung hingenommen.

Schade.

Artikelbilder: Panini Comics