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Die Cruiser-Schwadron der Ba’Kash ermöglicht einen weiteren Schritt in die Richtung, ein ehemaliges Hilfsvolk nun und in Zukunft auch eigenständig spielen zu können und ergänzt die Ba’Kash Patrol Fleet Box, die wir euch bereits vorgestellt haben.

Inhalt

Die Ba’Kash Cruiser Squadron ergibt wie alle Cruiser Squadrons je nach Zusammenbau circa 200 Punkte (Cruisers) bis knapp 300 Punkte (Heavy Cruisers).

Im Überblick enthält sie:

  • 3x Cruiser Rümpfe
  • 12x Cruiser-Arme, 12x Heavy Cruiser-Arme
  • 3x quadratische Flugbase aus Acryl

 

Miniaturenqualität

Da wir die Qualität der Ba’Kash-Miniaturen bereits im Artikel zu deren Patrol Fleet besprochen haben, werden wir an dieser Stelle nur kurz darauf eingehen. Wie alle neueren Firestorm Armada– Miniaturen bestehen die Modelle aus hartem Resin, weisen zahlreiche Details und kaum Gussfehler oder -grate auf. Tatsächlich sind beim Zusammenbau und der Bemalung der schweren Kreuzer keine Mängel aufgefallen. Wie bei anderen Schwadronen ergibt die Box entweder Cruiser, Heavy Cruiser oder einen Mix aus beiden T2-Schiffstypen. Dies macht die Cruiser Squadron-Boxen zu attraktiven Angeboten, nicht nur im Hinblick auf Restteile. Magnetisierte man zum Beispiel die Arme bei den Ba’Kash, hätte man mit nur einer Box die Auswahl aus drei verschiedenen Schwadronen für seine Flotte.

Optik und Größe

Die Tanvak Class Heavy Cruiser wirken ein bisschen klobiger als die üblichen Kreuzer, aber das ist wohl Geschmackssache. Fest steht, dass sie mit den Maßen 9cm x 5cm x 4cm, also einer umgerechneten Länge von 900m, wahre Riesen auf dem Spielfeld sind. Natürlich können sie nicht mit den Battlecruisern oder riesenhaften Battleships (~15 cm) mithalten, aber die bei den sechs Hauptrassen gebräuchlichen Cruiser und Heavy Cruiser stellen diese Ba’Kash-Schiffe deutlich in den Schatten. Gepaart mit ihrer schnittigen und aggressiven Gestalt dominieren sie die T2-Auswahl ihrer Flotten.

Der Hashvar Class Cruiser nutzt die gleichen abgerundeten Arme wie der Battlecarrier. Mir persönlich gefallen die abgerundeten Arme wesentlich besser, vielleicht, weil ich sie schon von den älteren Versionen kenne, vielleicht auch, weil sie dafür sorgen, dass das Schiff mehr wie ein Tintenfisch aussieht. Wie schon im Artikel zur Patrol Fleet erwähnt, vermisse ich eine Zusammenbau-Option, um die Kreuzer mit aufgeklappten Armen, also in Angriffsposition, darzustellen. Findige Bastler können hier eventuell mit etwas Modelliermasse nachhelfen.

Bemalung

Wie auf den Fotos zu erkennen ist, haben wir uns für ein Farbschema entschieden, das den Studio-Schiffen von Spartan Games sehr ähnlich sieht. Ursprünglich war geplant, vollständig auf das grüne Leuchten, das uns etwas übertrieben erschien, zu verzichten. Allerdings fiel im Laufe der Bemalung auf, dass für den Gesamteindruck der Schiffe eine weitere Farbe als Kontrast zu dem Metall des Rumpfes notwendig war.

Wir haben die Farben der Citadel/Games Workshop-Palette genutzt. Wegen der eher dunklen Farbgebung wurden die Schiffe mit Chaos Black grundiert. Auch die Bases werden von uns üblicherweise schwarz grundiert, damit sie auf einem Weltraumspielfeld möglichst wenig auffallen. Auf eine Bemalung der Base wurde verzichtet, da die Schiffe auf unterschiedlichen Spielfeldern eingesetzt werden sollen, ohne dass unangenehme Kontraste entstehen. Nach der Grundierung wurde eine Schicht Warplock Bronze aufgetragen und mit Agrax Earthshade getuscht. Um die vielen Akzente zu setzen, ohne zu viel Aufwand zu betreiben, wurde das ganze Modell mit Brass Scorpion trockengebürstet, bevor es abermals mit Agrax Earthshade getuscht wurde. Abschließend wurden erhabene Stellen, besonders an den Armen, mit Runelord Brass akzentuiert. Nur die Akzente wurden nicht getuscht, da es sich bei ihnen um die einzige Schicht handelt, bei der metallischer Schimmer nicht unerwünscht ist.

Die grünen Lichter, auch für Waffen und Antriebe genutzt, wurden ebenfalls geschichtet. Als erste Schicht wurde Caliban Green aufgetragen, auch 2-3mm im Umkreis um die eigentlichen Details. Die Tusche, Biel-Tan Green, wurde noch großzügiger aufgetragen. Dadurch soll der Eindruck des schwachen grünen Scheins um das eigentliche Leuchten hervorgerufen werden. In weiteren Schritten wurden dann zunehmend heller werdenden Schichten aufgetragen: Warpstone Glow, Moot Green, Moot Green 3:1 White Scar, Moot Green 3:2 White Scar. Allerdings wurden die mit weiß aufgehellten Grüntöne nur auf den prominentesten Akzenten und den Antrieben aufgetragen, um diese besonders hervorzuheben. Bei den Antrieben wurden die Schichten zum Teil gebürstet, um die Kanten besonders zu betonen, bevor der Kontrast zwischen den verschiedenen Grüntönen mit Waywatcher Green Glaze abgeschwächt wurde.

Hintergrund der Ba’Kash

Die älteren Varnak („Großes Heim“) und die neuen Tanvak Class Heavy Cruiser waren einstmals die Flaggschiffe der Plündererflotten der Ba’Kash-Stämme. Auch heute noch handelt es sich bei ihnen um mächtige Kriegsschiffe, die es den zahlreichen Stammeskriegern an Bord erlauben, reichlich zu plündern. Sie bieten dem Stamm, also der jeweiligen Besatzung, nicht nur ausreichend Schutz, sondern sind auch bis an die Zähne mit Massetreibern, vermutlich sorylianischen Ursprungs, und zahlreichen Torpedorohren bewaffnet.

Die kleineren Hashvar (neu) und Sharnak (alt) Class Cruiser verblassen im Vergleich mit dem Heavy Cruiser oder gar dem Battlecarrier, obwohl sie einst den ganzen Stolz vieler Stämme darstellten. Heute handelt es sich um die Arbeitstiere der Ba’kash-Flotten, meist von einem Unterstamm oder einem kleineren, gefallenen Stamm besetzt. Die Stämme schmücken ihre Kreuzer und anhand dieser Ornamente und Verzierungen kann man erkennen, wie viel Ansehen der jeweilige Stamm auf den Raubzügen gesammelt hat.

Werte, Stärken und Schwächen

Eine Schwadron Hashvar Class Cruiser besteht aus zwei bis drei Schiffen, wie es bei Kreuzern mit hoher Feuerkraft oft der Fall ist. Mit ihren nach vorne ausgerichteten Massetreibern, den so genannten Scatter Weapons, bringt es die Schwadron sowohl auf kurze Reichweite bis 8 Zoll als auch auf mittlerer Reichweite von 16 Zoll auf insgesamt 12 Angriffswürfel. Das steigt sogar 13, wenn man den Bonus aus ihrer Pack Hunter-Sonderregel einbezieht.

Einzeln bringen sie es mit den seitlich ausgerichteten Strahlenwaffen auf jeweils 6 Würfel, wobei die Strahlenwaffen auf mittlere und größere Entfernung zunehmend schwächer werden. Zusätzlich sind die Kreuzer noch mit Torpedos bewaffnet, die ebenfalls auf kurze und mittlere Reichweite den größten Schaden anrichten. Mit einem Damage Rating (DR) von 4 sind sie so stabil oder besser zerbrechlich wie andere Cruiser auch, aber dank ihres Critical Rating (CR) von 7 werden sie nicht ganz so häufig kritisch getroffen.

Wie die meisten Ba’Kash-Schiffe verfügen sie weder über Schilde, Tarnvorrichtungen oder ablative Panzerung, sondern weisen lediglich einen zusätzlichen Trefferpunkt zur Verteidigung auf. Dieser erlaubt es einem Ba’Kash-Cruiser allerdings, selbst der geballten Feuerkraft eines Battleships in den allermeisten Fällen zu widerstehen. Dreifach kritische Treffer treten nach bisheriger Erfahrung eher selten auf, vor allem bei CR 7. Mit einer Geschwindigkeit von 9 Zoll und einer Mindestbewegung von 1 Zoll vor der Drehung glänzen diese Schiffe nicht mit erhöhter Mobilität, was hinsichtlich der frontlastigen Bewaffnung eventuell zu Problemen in späteren Spielzügen führen kann.

Aber mit der Option, die Waffen durch zusätzliche Schilde (MAR Weapon Shielding) zu schützen, müssten sie sich dank ihrer Strahlenwaffen in dieser Phase des Spiels besser behaupten können als vergleichbare Dindrenzi-Schiffe. Zusätzlich sind sie dazu in der Lage, in „Dog-Fights“ (siehe Kurvenkampf) mit anderen Kreuzern diesen über das Legen von Minen, die es immerhin auf bis zu 8 Angriffswürfel bringen, das Leben schwer zu machen.

Die Heavy Cruiser der Tanvak- oder Hashvar-Class gleichen ihren kleineren Brüdern weitgehend, sind aber mit einer Bewegung von 8 Zoll etwas langsamer. Dafür sind sie stabiler gebaut und deutlich schwerer bewaffnet.

Sowohl Torpedos als auch Massetreiber verfügen über 3 zusätzliche Angriffswürfel, sodass es eine Schwadron auf 16 Torpedowürfel oder 18 Scatterwürfel auf 8 Zoll beziehungsweise 16 Scatterwürfel auf 16 Zoll bringt. Damit sind sie eine ernst zu nehmende Gefahr für alle mittleren bis großen Schiffe. Während sie letzteren meistens kritische Treffer beibringen, kann man sich gut vorstellen, dass sie auf kurze Reichweite eine Kreuzerschwadron aus bis zu 3 Schiffen völlig auslöschen könnten.

So würde jeder Heavy Cruiser in etwa 50% der Fälle 7 oder mehr Treffer mit seinen Scatterwaffen erzielen und ungefähr 6 weitere mit den Torpedos. Bedenkt man, dass die Schiffe beim Einschlag der Torpedos dann in der Regel schon über nur noch einen von drei Verteidigungswürfeln verfügen, erkennt man die tödliche Gefahr, die Heavy Cruiser für mittelgroße Schiffe darstellen.

Etwas seltsam ist allerdings, dass gerade der Heavy Cruiser der Ba’Kash keine erhöhte Trefferpunktanzahl aufweist und mit 5 HP den meisten Schiffen seiner Klasse um einen HP im Nachteil ist. Bei einer Rasse, die sonst gegen über dem Durchschnitt erhöhte Trefferpunkte aufweist, verwundert dies auf den ersten Blick.

Preis / Leistung

Die Box ist mit einem Preis von 26,60 EUR etwa 3 EUR günstiger als vergleichbare Boxen. Bedenkt man die überdurchschnittlich hohe Anzahl an Restteilen, ist der Kauf gleich noch mal lohnenswerter.

Für einen Ba’Kash-Spieler ist der Kauf dieser Box beinahe Pflicht. Mit der Option auf Heavy Cruiser hat man im Patrol Fleet-Niveau neben dem Battlecarrier eine weitere sehr attraktive T1- Auswahl. Diese verliert in größeren Spielen natürlich nicht an Attraktivität, zumal die Schiffe dann nur noch als T2, also mittlere Auswahl, zählen. Davon abgesehen sollte man die in der Patrol Fleet-Box enthaltenen Zerstörer so schnell wie möglich gegen eine aus 3 Schiffen bestehende Schwadron Kreuzer austauschen, um die T2-Pflichtauswahl zu stellen. So erringt der Gegner, dank der erhöhten Stabilität und Schiffsanzahl, weniger schnell Siegpunkte, während man nicht an Feuerkraft einbüßt. Allerdings muss man dafür natürlich einige zusätzliche Punkte zur Verfügung haben.

Fazit

Bei der Ba’Kash Cruiser Squadron handelt es sich um eine hervorragende Ergänzung zur Patrol Fleet-Box, die besonders mit magnetisierten Armen zahlreiche Optionen für den Flottenaufbau bietet. Die Modelle der Box lassen sich auf verschiedene Arten sinnvoll einsetzen. Eine Option wäre der Einsatz als Heavy Cruiser-Schwadron, um Patrol Fleets anzuführen oder Schwadronen mittlerer Schiffe zu jagen. Eine andere Möglichkeit sind Cruiser-Schwadronen als Hauptbestandteil für Flotten jeglicher Größe einzusetzen. Sie fügen sich nahtlos in den Spielstil der Ba’Kash ein und statten andere Spezies der Zenian League mit aggressiven Nahkampfschiffen aus, die auch in „Dog Fights“ nicht an Schlagkraft einbüßen.

Sowohl bei dem Cruiser- als auch bei dem Heavy Cruiser-Modell handelt es sich um gut gearbeitete, beindruckend und aggressiv aussehende Schiffe. Sie eignen sich besonders gut für die Bemalung mit Metallfarben, die über das Bürsten und Tuschen ansehnliche Ergebnisse produzieren. Aber natürlich sind auch andere Farbschema denkbar.

Mit einem Preis von 9 EUR pro Model handelt es sich verglichen mit anderen Spartan Games-Produkten um eher günstige Schiffe, vor allem im Anbetracht der hohen Anzahl an Restteilen. Verglichen mit anderen Raumschiffminiaturen erscheinen sie auf den ersten Blick etwas teuer, bedenkt man aber die Größe, kann man sich eigentlich nicht beklagen.

Daumen5weiblich

Abge­bil­dete Minia­tu­ren & Arti­kel­bild: Spar­tan Games

 

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