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errions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Für alle, die eine neue Horde gefräßiger Untoter ausgraben wollen, oder die frisches Fleisch für die bestehende Horde suchen gib es mit Jerrions Delegation eine neue Streitmachtbox. Insgesamt 27 Miniaturen für die Flesh-eater Courts für Age of Sigmar von Games Workshop – lohnt sich die Box für den immer-hungrigen General aus den Reichen der Sterblichen?

Im Zuge der neuen epischen Storyline Boten des Morgen. die mit dem ersten Band Vorzeichen ihren Anfang genommen hat, hat Games Workshop auch vier neue Sets mit sogenannten „berühmten Regimentern“ veröffentlicht, dazu haben wir uns bereits Braggits Flaschndiebe angesehen. An dieser Stelle werfen wir einen genaueren Blick auf das Set für die Flesh-Eater Courts an, Jerrions Delegation. Insgesamt sind hier 27 Miniaturen in einer Box enthalten, eine davon ganz neu für diese Box.

Den Sargdeckel öffnen

Öffnet man die Box, gibt es – wie man es von Games Workshop kennt – neben jeder Menge Plastik als erstes das Heft mit der Zusammenbauanleitung und den reinen Werteprofilen der enthaltenen Miniaturen.

Hat man die Gussrahmen aus der Box befreit, stellt man fest, dass die Modelle sich auf drei verschiedene Gussrahmen verteilen:

  • ein kleiner Gussrahmen mit dem Markschrift-Herold (gibt es aktuell nur in dieser Box)
  • ein Gussrahmen, in dem die Gruftschrecken beziehungsweise Gruftschinder enthalten sind und der zweimal vorhanden ist (in drei Elemente aufgeteilt)
  • und als letztes der zweimal vorhandenen Gussrahmen für die Gruftghule.
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Wenden wir unseren Blick also den einzelnen Modellen zu.

Grauenvolle Schreie – der Markschrift-Herold

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Der Markschrift-Herold ist eine neue Figur, die es derzeit nur in dieser Box gibt. Der Zusammenbau des Modells ist nicht intuitiv, und die Anleitung ist nicht immer so eindeutig wie man es gerne hätte. Es ist empfehlenswert, bei jedem Schritt– ohne zu kleben – einmal zu schauen, wie die Teile zusammenpassen, bevor dann geklebt wird.

Wie bei einigen Modellen die Games Workshop in den letzten Jahren veröffentlicht hat, wird auch hier die Dreidimensionalität gebildet, in dem die Komponenten „Schicht für Schicht“ aufeinander geklebt werden.

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Vom Hintergrund befinden sich die Herolde irgendwo zwischen den Vampiren und den Ghulen. Sie sind keine echten Vampire, aber durch deren verfluchtes Blut gezeugt und vom selben Wahnsinn befallen wie die Herrscher der Flesheater Courts. Auf dem Spieltisch sind die Herolde Heldenauswahlen mit zwei interessanten Regeln.

Zum einen sind sie für feindliche Modelle unsichtbar, solange sie sich innerhalb von sechs Zoll von einer befreundeten Einheit aus mindestens fünf Modellen befinden. Die zweite Sonderregel bezieht sich auf ihre Rolle als Herolde und Botschafter: Am Ende der Angriffsphase kann ein Herold einer feindlichen Einheit innerhalb von drei Zoll ein Geschenk anbieten. Wird es abgelehnt, erhält jede befreundete Einheit den Zuerst-zuschlagen-Effekt bis zum Ende der nächsten Nahkampfphase. Wird das Geschenk angenommen, ist die Einheit bis zum Ende der Schlacht infiziert und kann nicht handeln, wenn eine Probe auf 2W6 den Mut-Wert der Einheit überschreitet.

Schlimme Dinge – Gruftschrecken und Gruftschinder

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Das sind die beiden größten Gußrahmen des Sets – schließlich kann man mit einem dieser Gußrahmen entweder drei Gruftschrecken oder drei Gruftschinder bauen (theoretisch sind alternativ drei Crypt Haunter Courtiers möglich, aber da diese nicht Teil des benannten Regimentes sind, fehlt diese Option in der Anleitung). Bei den Modellen ist die richtigen Teile auszuwählen recht einfach und daher sind sie schnell zusammengebaut. Ein kleiner Hinweis für den Zusammenbau der Gruftschrecken: die Anleitung bezeichnet versehentlich das Teil C19 als C15.

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Beide Einheiten bestehen in diesem Set aus je drei Modellen, und sind den erfahrenen Flesheater-Courts Spielenden hinreichend bekannt. Die Gruftschinder sind eine fliegende Einheit, die sich sowohl im Nah- als auch im Fernkampf wohlfühlt. Besonders der Fernkampfangriff ist interessant, da er den normalen Angriffswurf umgeht und einfach direkt Schaden erteilt, wenn es nicht gelingt den Mut-Wert mit 2W6 zu unterwürfeln.

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Die Gruftschrecken dagegen sind reine Nahkämpfer, die in der Lage sind Wunden zu regenerieren und die bei einer unmodifizierten Sechs beim Verwundungswurf einen Punkt Schaden mehr machen als im Profil angegeben. Für die volle Effizienz fehlt dieser Streitmacht ein Modell, aber dazu später mehr.

Gefräßiger Schwarm – Gruftghule

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Kommen wir zum letzten Gussrahmen des Sets, welcher ebenfalls doppelt vorhanden ist. Insgesamt lassen sich zwanzig Guhle mit diesen Gußrahmen bauen, von denen einer zum Champion zusammengebaut werden kann. Die Modelle sind schnell und einfach zusammenzubauen, mit einer großen Auswahl an Köpfen und Armen, um die Einheit ein wenig zu personalisieren. Allerdings eine Vorwarnung von jemandem, der in der Alten Welt eine Nachtgoblinarmee hatte: Die Ghule fangen irgendwann an zu ermüden durch den repetitiven Zusammenbau.

Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison
Jerrions Delegation © Games Workshop, Fotografie: Murray Alan Budeus-Murchison

Auch die Ghule sind eine bekannte Auswahl, eine Einheit, die Armeen der Flesheater-Courts schnell zu großen Massen an kostengünstigen Truppen verhelfen kann. Sie sind klein, sie sind billig, und wenn sie in großen Einheiten auftreten, gefährlich. Viel mehr gibt es zu den Ghulen nicht zu sagen, außer das ihnen das selbe Synergiemodell fehlt, wie den Gruftschrecken.

Taktische Einschätzung

Die Bataillonsschriftrolle für Jerrions Delegation stammt aus Boten des Morgens: Buch I – Vorzeichen, und umfasst nur die Einheiten die in dieser Box enthalten sind. Wird das Bataillon entsprechend der Schriftrolle aufgestellt, können die enthaltenen Einheiten rennen und trotzdem in der selben Runde angreifen, wodurch diese Horde natürlich sehr schnell in den Nahkampf kommen kann – da will sie auch bis auf die Gruftschinder hin.

Außerdem erhalten alle Modelle einen Rettungswurf von 6+. Was dem Bataillon allerdings fehlt – und da sind wir bei dem fehlenden Synergiemodell – ist ein Held oder eine Einheit mit dem Schlüsselwort Abhorrant, aber das kann man auch mit einem entsprechend aufgestellten zusätzlichen Helden kompensieren.

Jerrions Delegation funktioniert sowohl als Ergänzung oder Erweiterung einer bestehenden Armee der Flesheater-Courts als auch als Grundlage für eine völlig neue Armee, wobei sie natürlich ohne Vorzeichen nicht funktioniert.

Ausstattung

Jerrions Delegation wird in einer Box geliefert die von ihren Ausmaßen den bekannten Start Collecting-Boxen. Die Schachtel ist durch die Anzahl an aufgeteilten Grußrahmen, den dazugehörigen Bases und der Bauanleitung bis an den Rand gefüllt.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Preis: 105 EUR
  • Alter: 12+
  • Bezugsquelle: Fachhandel, KuTaMi

 

Fazit

Jerrions Delegation bietet wie bereits erwähnt, eine sehr gute Erweiterung für eine bereits bestehende Flesheaters Court-Armee – für seine 105 EUR erhält man einen überraschend schnellen Schwarm an Untote, die auch noch hart zuschlagen können.

Für jemanden, der auf der Grundlage dieser Box eine ganz neue Armee aufstellen möchte, stellt sich die Frage, ob jemand damit die allererste Age of Sigmar-Armee aufstellen will oder eine zweite oder dritte. Im ersten Fall ist davon vielleicht eher abzuraten. Zum Einen braucht man zusätzlich zum Battletome noch ein weiteres Buch, und wie bereits erwähnt, fehlt ein Schlüsselwort um die Einheiten in dieser Box zu optimieren.

Wenn man allerdings schon Erfahrung mit der Art und Weise hat wie man in AoS Armeen aufbaut, kann Jerrions Delegation als guter Ausgangspunkt dienen

 

  • Eine bisher exklusive Miniatur, die es nur in dieser Box gibt

  • Man spart gegenüber den Kauf der enthaltenen Einheiten 20 Euro

  • Sowohl als Grundlage für eine neue Armee, als auch als Ergänzung zu einer bestehenden geeignet

 

  • Das Bauen der Guhle ist auf Dauer etwas… repetitiv

  • Games Workshops Preise sind nach wie vor angemessen, aber nicht günstig

 

 

 

Titelbild: © Games Workshop
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Nina Horbelt
Fotografien: Murray A. Budeus-Murchison
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Über den Autor

Infernal Teddy behauptet sein Name sei Murray Budeus-Murchison und weiß viel mehr über viele Rollenspiele, als gesund sein kann. Er bloggt darüber auf Neueabenteuer.com, wenn er nicht gerade dafür sorgt, dass seine Katzen nicht die Weltherrschaft an sich reißen.

 

 

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