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Realistische Waffen mit einer Nerf nachbauen geht nicht? Geht doch, das beweist unser Artikel zur Nerf Rampage. Aber auch futuristische Waffen, zum Beispiel für Star Wars-LARP, können aus dem beliebten Trommelblaster nachgebaut werden. Was alles machbar ist und man aus dem Dartblaster rausholen kann, zeigt euch Marc.

Bisher in der Reihe „Dartblaster-Modding im LARP“ erschienen:

 

Einer der beliebtesten Federblaster ist die Nerf Rampage. Sie ist der Nachfolger der N-Strike Raider CS-35 und die beiden Blaster sind optisch völlig identisch. Die Raider war zu ihrer Zeit der erste Blaster mit einer Trommel, der legendären 35er Trommel, und auch einer der wenigen Blaster mit Pump Action. Vor allem ermöglichte die Raider auch als einer der ersten Blaster den Slam-Fire-Modus, also das Abfeuern von Darts bei dauerhaft gedrücktem Abzug. Ebenso ist der ausziehbare Schaft der Raider einer der beliebtesten Schafte – und das bis heute.

In der Elite-Reihe wurde die Raider mit einem anderen Plunger, und damit besserer Leistung, neu als Rampage aufgelegt. Diesmal gibt es aber weder einen Schaft, noch die große Trommel. Der Blaster wird mit einer 25er Trommel geliefert. Mit den größeren Trommeln gab es immer wieder Probleme beim Darttransport bzw. dem Nachliefern der Darts in die Kammer. Wer aber nicht darauf verzichten möchte, bekommt diese ab und wann noch zu kaufen. Die Rampage verfügt, wie die Raider auch, über den sogenannten „Assault Pump Grip“ oder auch taktischen Griff. Anders als bei einer Pump-Action-Schrotflinte gibt es hier einen vertikalen Griff, um besseres Nachladen zu gewährleisten und evtl. Abrutschen zu vermeiden. Das und die Tatsache, dass der Blaster mit einer großen Magazinkapazität durch seine mitgelieferte Trommel kommt, macht ihn so beliebt. Vor allem, da der identisch funktionierende Blaster, die Nerf Alpha Trooper, je nach Modell leider sehr unpräzise und anfällig für Fehler ist. Bei der Alpha Trooper ist dafür die Magazinaufnahme unten, nicht seitlich. Eigentlich ist die Alpha Trooper also eine Retaliator/Recon mit integriertem Lauf und Rundumpumpgriff. Es gibt natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten die Nerf Rampage optisch für verschiedene Genres anzupassen. Die werden im Folgenden inkl. Leistungsmodding beleuchtet.

Leistung

Die europäische Version der Rampage hat eine 2 kg-Feder eingebaut. Damit erreicht man bei gerader Flugbahn solide Ergebnisse mit ca. 12-15 m. Doch es geht natürlich noch mehr. Wenn man eine stärkere Feder in das Plastikspielzeug einsetzt, sollte man die Luftbegrenzer (Air Restrictor) nicht entfernen. Der Blaster wird wirklich laut und man erhält nicht viel mehr Reichweite als ca. 2 m. Vor allem wirken aber auf Dauer zu starke Kräfte auf die Teile des Blasters und er könnte kaputt gehen.

Blasterparts bietet für die Rampage gleich zwei verschiedene Federn an: Das Hard Range Kit beinhaltet eine 8 kg-Feder, eine stärkere Feder für den Fänger (Catch), einen stärkeren Metallbügel für den Griff und eine Führungshülse, damit der Plunger richtig geführt wird. Es ist auch das Tactical Range Kit erhältlich, welches bis auf die Feder, 7 kg äquivalente Masse, identisch zum Hard Range Kit ist. Sowohl auf der Blasterparts Seite unter dem jeweiligen Produkt, als auch beim Produkt selbst ist natürlich eine ausführliche Anleitung zum Einbau vorhanden. Bei den Tuningsets ist die Anleitung zum Einbau zusätzlich sehr gut bebildert.

Lackierung

Logos abschleifen

Zuerst muss der Blaster vorbereitet werden. Dazu verwendet man z. B. Silikonentferner um ihn fettfrei zu machen. Abschleifen ist nicht nötig, da es denselben Effekt hat wie das fettfrei Machen mit dem Silikonentferner oder auch das Einlegen des Gehäuses in Spülmittel, oder es damit abzureiben. Also braucht man sich keine umständliche und sehr zeitintensive Arbeit mit Schleifen machen. Außer natürlich, wenn man die Logos und Warnhinweise entfernen möchte. Nun kann man Haftgrundierung auftragen, damit der spätere Lack besser hält oder auch Lacke verwenden, die eine solche schon beinhalten. Auto Basislack ist Lack inkl. Haftgrundierung. Je nach Farbschema ist es dennoch ratsam, vorher mit einer hellen Haftgrundierung zu arbeiten. Das hilft bei weißer Lackierung oder auch bei sandfarbener durchaus. Generell ist es immer leichter, wenn man eine helle Grundierung hat, da man von der Deckkraft nicht so leicht gegen eine dunkle Farbe mit einer hellen ankommt. Alternativ geht auch noch eine spezielle Grundierung für Kunststoffe.

Die Rampage im Star Wars Universum

Hierfür benötigt man einige Teile aus dem Baumarkt:

  • 8 cm dünnes Seil oder Schnur
  • eine U-förmige Aluschiene
  • Holzleim
  • Zwei-Komponenten-Kleber
  • ein PVC Rohr, das auf die Rampage hinten passt und einen passenden Deckel
  • schwarzen Lack
  • Schleifpapier in verschiedenen Stärken (120 oder 240, 400, 800)
  • Spachtelmasse für KfZ

Ferner braucht man noch eine Säge, am besten eine Metallsäge, und einen Dremel mit Trennscheiben oder Sägeblatt und eine Heißklebepistole.

Als erstes sägt man den vertikalen Frontgriff ab, so dass man nur den oberen Teil übrig hat und nun hat man einen Pumpgriff aus dem vertikalen Griff gemacht. Dieser soll aussehen wie beim Stormtrooper E11 Blaster, wo es die nach vorne geklappte Schulterstütze ist, die dem Blaster diese Optik verleiht. Zuletzt spachtelt man die offene Stelle am Griff zu.

Von der Modulus nimmt man das Fernrohr, alternativ passt natürlich auch ein anderes oder auch das taktische Licht von der Nerf Recon. Das Modulus Fernrohr kommt allerdings dem des Originals von der Größe und Optik einfach am nächsten. Natürlich kann man auch ein Airsoft oder anderes echtes Zielfernrohr benutzen, sofern es auf die Nerfschiene passt.

Alle Leistungsmoddings sollten vorher gemacht worden sein, da man den Blaster nach dem Anbringen des Endstücks nicht mehr öffnen können wird, außer man „schraubt“ gewaltsam das PVC-Rohr ab, das als nächstes angebracht wird. Darum ist Heißkleber dafür besser geeignet, da er sich im Zweifel leicht entfernen lässt. Das PVC-Rohr wird auf die richtige Länge zugeschnitten, etwa 15 cm Gesamtlänge sollte es dann haben.

Die Aluschiene sägt man in vier gleichlange Teile, die alle 15,5 cm Länge haben müssen. Das ist die ideale Länge. Nun klebt man mittels des Zwei-Komponenten-Klebers die vier Schienen entlang des Blasterlaufs fest, je zwei pro Seite.

Die Schnur bzw. das Seil wird in zwei Teile geschnitten und am Laufende jeweils mit etwas Heißkleber festgemacht. Anschließend werden die Seile mit dem Leim bestrichen, um mehr Stabilität zu erhalten.

Vor dem Lackieren das Abschleifen der Logos etc. nicht vergessen, sofern sie nicht absichtlich belassen werden.

Nun den Blaster einfach in Mattschwarz lackieren und fertig ist der Stormtrooper-Blaster. Am besten benutzt man die 6er-Magazine.

Ähnlich lässt sich auch der Rebel Fleet Trooper Blaster anfertigen.

Realistische Optik

Die Rampage lässt in eine SPAS-12 Schrotflinte verwandeln. Teile aus dem 3D-Drucker dazu findet man auf Etsy.com oder auch bei Blasted.de.

Jedoch reicht es für einen realistischen Look des Blasters schon aus, einen der beiden Frontgriffe von Blasterparts einzubauen. Es gibt ihn in kurz oder lang. Nach dem Ein- bzw. Umbau lackiert man den Blaster am besten noch. Die meisten Schusswaffen sind einfach nur schwarz, also ist der simple Look im schwarzen Mattlack der realistischste.

Fazit

An der Rampage lassen sich viele verschiedene optische Anpassungen vornehmen, so dass sie ins Steampunk-, Star Wars- oder auch Endzeit-Setting jeglicher Art passt. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei höher, ergibt aber schöne Resultate. Grade mit Teilen aus dem 3D-Drucker, die man zahlreich im Netz findet, ist die Herausforderung überschaubar.

Artikelbild: ©Teilzeithelden oder wie ausgewiesen
Mit freundlicher Unterstützung von Blasterparts.com

 

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Marc Baecker
Marc Baecker arbeitet als Lehrrettungsassistent, sowie als Dozent und Ausbilder für Notfallmedizin. Er spielt seit über 20 Jahren Rollenspiele verschiedener Systeme, wobei er die World of Darkness und das Marvel Universe RPG präferiert. Seit 10 Jahren sammelt und modifiziert er Dartblaster und bringt sie auch gerne mal zum Einsatz. Abseits der klassischen RPGs ist er noch regelmäßig auf LARPs zu finden, begeistert sich für Reenactment und ist als MarCos Costumes in der Cosplay-Szene aktiv. Marc verließ das Team im Herbst 2021, um sich anderen Ufern zuzuwenden.

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