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Die Missionsbesprechung ist beendet, die Parameter sind gesetzt und die Umgebung ist bekannt, Bruder-Captain. Lohnt sich die neue Serie von Games Workshop, hat diese eine gefährliche Kampfkraft oder sind es nur weitere Figuren, welche unbeachtet im Schrank bleiben? Sind die eigenen, umgebauten Figuren interessanter?

Wer nicht genug von dem Universum des 41. Jahrtausends bekommen kann, wird auch ab und zu die Nebensysteme von Games Workshop ausprobieren. Für Andere ist das erst der Einstieg ins Hobby, bei dem nur wenige Figuren benötigt werden, um herauszufinden, ob das Setting, das Malen und das Universum zu einem selbst passen.

So sehen die acht Boxen gesammelt aus.

Space Marines sind nicht unbedingt die vorsichtigsten und leisesten Einsatzteams. Doch es gibt Rüstungen und Taktiken, die dies dennoch unterstützen. Wo unterscheidet sich die Warhammer Heroes Serie, die Strike Force Justian, im Vergleich zu den selbst zusammengestellten Einsatzverbänden oder den bereits bestehenden Serien? Jede Serie hat bisher individuelle Figuren hervorgebracht, bei der nicht nur der Sergeant besonders aussah. Somit hat ein einzelner Space Marine zum Beispiel eine besonders dynamische Haltung oder auch eine andere Modifikation des Körpers. Doch welche Aufgaben übernimmt dieser Space Marine? Wie lassen sich die Figuren zusammenbauen? Lohnt sich die Investition?

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Limitierte Ressourcen nutzen – Die Verfügbarkeit der Figuren

Die neue Serie von Warhammer Heroes bleibt dem Grundprinzip treu. Es können einzelne Boxen gekauft werden, und erst nach dem Auspacken kann in Erfahrung gebracht werden, welche der einzigartigen Figuren erstanden wurden. Natürlich können hier alle acht Boxen erworben werden, dies muss auch getan werden, damit sicher gegangen werden kann, dass man jeden der sieben speziellen Space Marines erhält. Sonst kann es passieren, dass bei dem Kauf von sieben Boxen ein Mitglied des Trupps fehlt. Es muss ein ganzes Display, also acht statt sieben Boxen, gekauft werden. Dementsprechend wird ein Space Marine der Strike Force Justian zwangsläufig zweimal vorhanden sein, wenn jede*r Spieler*in sicher gehen möchte, dass auch wirklich jede Auswahl erworben wird.

Die Hülle der Box zeigt bereits vier der sieben dynamischen Space Marines.

Eine weitere Eingrenzung ist, dass die Blister nicht im Webshop von Games Workshop erworben werden können. Dies ist nur in lokalen Geschäften möglich, welche zusätzlich auf einige wenige Länder begrenzt sind. Um genauer zu sein, sind dies Deutschland, die USA, Japan, China und Australien. Hier kann also schon von einer indirekten Verknappung der Figuren gesprochen werden, und daher kann nicht jede*r Sammler*in die Möglichkeit erhalten, die einzigartigen Figuren zu erwerben. Hier bleibt als einzige Möglichkeit, dass die Einzelhändler die Figuren auch online verkaufen werden.

 

Die Missionsbesprechung – Der Inhalt und Zusammenbau der Box

Der gesamte Inhalt einer Box.

Doch, was ist eigentlich in einer der Boxen enthalten? Es ist erst klar, was für eine Figur gezogen wird, wenn die Verpackung aufgemacht wird. Neben einer simplen Bauanleitung, in der auch der Name des speziellen Charakters abgebildet ist, und alle möglichen Figuren abgebildet sind, gibt es weiterhin einen Gussrahmen aus blauem Plastik. Alle acht Gussrahmen waren ohne Gussfehler. Hier ist der gewohnte hohe Detailgrad von Games Workshop vorhanden. So stechen bionische Körperteile, Granatenrauchschwaden, Kordeln und andere Ehrungen, als auch Details an den jeweiligen Figuren hervor. Weiterhin sind zwei Datakarten vorhanden, eine Karte in englischer Sprache und die zweite Karte in japanischer Sprache geschrieben. Auf den Karten sind die Werte, Waffen, Schlüsselwörter, die einzigartigen Aktionen und Fähigkeiten des jeweiligen Mitglieds der Kampfgruppe abgebildet.

Schnell können Fehler bei den Datakarten übersehen werden, je nach Sprache ändern sich die Werte.

Beim Abgleich aller Datakarten fällt jedoch ein Druckfehler auf, bei den Karten von Bruder Acules, dem Space Marine mit dem schweren Bolter. Im Englischen ist die Schussattackenanzahl um eins geringer als in der japanischen Karte.

Der Zusammenbau gestaltet sich einfach und schnell. Einzelne Bits könnten theoretisch einfach aus dem Gussrahmen herausgedrückt werden, aber dennoch bietet sich hier die klassische Zange, beziehungsweise das Bastelmesser, an. Hier wird nicht zwangsläufig Kleber benötigt, die Teile der Figur können einfach zusammengesteckt werden. Es empfiehlt sich aber auch hier, jede der Figuren zusammenzukleben.

Es stehen nur zwei Kopfvariationen zur Verfügung, hier Bruder Vignius.

Trotz der individuellen Posen, welche sehr dynamisch wirken, indem die Space Marines auf den Feind zustürmen, oder auf eben jenen Feind schießen, gibt es nur zwei mögliche kleine Variationen für jede Figur. Entweder die Miniatur wird ohne Helm oder mit Helm zusammengebaut. Am Ende werden also alle Teile benutzt, und es bleibt nur eine Kopfvariante übrig.

Die Base-Gestaltung aller Mitglieder dieses Teams ist aufeinander abgestimmt und passt in fast jedes Setting. Beim Bemalen der Figuren könnte es jedoch zu Schwierigkeiten kommen, hier muss gründlich grundiert werden, da sonst das blaue Plastik den Farbverlauf beeinflussen kann.

Bereit für den Einsatz? – Die Gruppenkonstellation für Kill-Team

In den früher veröffentlichten Warhammer Heroes-Serien waren die loyalen Space Marine Kill-Teams sehr ähnlich ausgestattet, beziehungsweise mit einem gleichen Rüstungstyp versehen, und daher auf ein Gebiet spezialisiert. Hier stand beim Intercession Strike Team eine Spezialisierung auf den Nahkampf und kurzes Distanzfeuer im Vordergrund, während beim Phobos Strike Team ein Fokus auf Infiltration und Tarnung gelegt wurde.

Wo liegt also der Fokus bei Strike Force Justian? Hier liegt eine eigenständige und doch aufeinander abgestimmte Aufgabenverteilung vor. Während schweres Unterstützungsfeuer gegeben wird, können die anderen fünf Mitglieder der Space Marines, unter der Führung von Captain Justian, weiter in kurze Feuerdistanz oder in den brutalen Nahkampf vorrücken.

Die Nahkämpfer, unter Leitung des Captains, stürzen sich auf den Feind.

Das schwere Unterstützungsfeuer wird durch einen schweren Intercessor und einen Primaris Eliminator gesichert, während die Nahkampfaufgaben und kurzen Distanzwaffen von Intercessoren übernommen werden. Captain Justian bietet mit seiner Gravis-Rüstung, seiner Energiefaust und Plasmapistole sowohl guten Widerstand als auch ein großes Schadenspotential.

Aufgrund dieser Ausgewogenheit und dem Umstand, dass dieses Team von einem Captain angeführt wird, fällt die Größe dieser Einsatztruppe geringer aus als bei den vorherigen Teams, welche zu zehnt waren.

Doch hier hören die Fähigkeiten des Kill-Teams nicht auf. Zusätzlich gibt es unterstützende Fähigkeiten, die dem Hintergrund der klassisch codextreuen Orden angepasst wurden. Doch nur weil diese dem jeweiligen Hintergrund entsprechen, heißt das nicht unbedingt, dass sie keinen ausschlaggebenden Effekt haben. So haben die verschiedenen Doktrinen zum Beispiel einen Wiederholungswurf, was bei der geringen Würfelanzahl pro Kampfverband manchmal das Zünglein an der Waage darstellen kann.

Zusätzlich fühlen sich die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere richtig an. So kann Bruder Acules mit seinem schweren Bolter zwei Schussaktionen vornehmen. Oder Bruder Flavian, der Primaris Eliminator, kann mit seinem Bolt-Scharfschützengewehr die feindlichen Ziele genau anvisieren, und ihnen für einen Aktionspunkt ihre Deckung nehmen. Captain Justian kann, neben seiner tödlichen Bewaffnung, dafür sorgen, dass pro Zug ein weiterer Befehlspunkt generiert werden kann.

Hier sind die Fernkämpfer des kleinen Einsatzverbandes abgebildet.

Ob sich diese taktische Flexibilität der Space Marines entsprechend auf dem Spielfeld gut niederschlagen wird, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Doch dieses Kill-Team wird sich, aufgrund des Scharfschützen und des schweren Intercessors, eher auf Spielfeldern wohl fühlen, die nicht zu viel Gelände haben oder entsprechend an Orten, an denen man gute Aussichtspunkte hat, um eine entsprechende Schusspositionen einnehmen zu können.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die geringere Anzahl der Figuren als sonst, nicht zum Verhängnis der*des Spieler*in werden könnte. Hiermit ist die geringere Anzahl an Attacken gemeint, die ausgeteilt werden könnten. Doch die Space Marines haben einen gewohnt hohen Rüstungswurf, durchschlagende Bewaffnung und eine hohe Anzahl an Lebenspunkten.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: Bis zu 52,00 EUR UVP
  • Bezugsquelle: Fachhandel, KuTaMi

 

Fazit

Die veröffentlichten Modelle haben schöne, dynamische Posen, wodurch es scheint, als ob sich die Miniaturen aggressiv auf den Feind zu bewegen. Der Zusammenbau der Figuren geht schnell und vor allem ohne Probleme von der Hand. Doch hier gibt es für die individuellen Figuren nur zwei verschiedene Kopfvarianten. Des Weiteren müssen von dem gesamten Blister alle acht Boxen gekauft werden, damit der*die Spieler*in sicher sein kann, wirklich jede Figur des Kill-Teams zu erhalten, und hat dann eine Miniatur doppelt. Für Sammler*innen lohnt sich der Kauf, trotz des Mehraufwands und der Kosten, aber ob sich das auch für den Einstieg in dieses Spielsystem lohnt, ist natürlich selbst zu entscheiden. Weiterhin ist der Zugang hier auf einige wenige Länder reglementiert. Als letzten Negativpunkt ist ein kleiner Regelunterschied vorhanden, wodurch hier gegebenenfalls auf ein FAQ gewartet werden muss.

Spielerisch gesehen ist dieser kleine Einsatzverband flexibel, und somit auf viele unterschiedliche Situationen vorbereitet. Hierdurch kann Strike Force Justian jedem feindlichen Kill-Team gut die Stirn bieten und einen ernstzunehmenden Gegner darstellen, welchen man nicht unterschätzen sollte.

  • Schöne, neue Modelle
  • Flexibilität des Kill-Teams
 

  • Vergleichsweise hoher Preis
  • Doppelte Figur nötig
  • Unterschied in den Regeln
 

 

Artikelbilder: © Games Workshop
Layout und Satz: Andreas Hübner
Lektorat: Sabrina Plote
Fotografien: Robert Wolfes
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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