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Ein Sammelband, der auf 120 Seiten fünf Geschichten aus alternativen Marvel-Universen vereint, in denen der legendäre Bürgerkrieg der Helden jeweils einen etwas anderen Verlauf nahm. Und ebenso die Secret Invasion der Skrull, die dem Krieg voranging. Teils rührend, teils erschreckend und teils einfach nur abstrus, zeigt ein Fremder Tony Stark, im Nachgang des Krieges: „Was wäre wenn …“

Handlung

Wie eingangs schon gesagt, handelt es sich um einen Sammelband, der diverse Geschichten, die in den USA als einzelne Hefte erschienen, unter einem Cover vereint. Ich gebe jeweils einen kurzen Abriss der einzelnen Storys. Ich gehe davon aus, das der geneigte Leser die ursprünglichen Geschehnisse des Civil War und der Secret Invasion kennt.

Einleitung:

Tony Stark steht im Regen am Grabmal Captain Americas und trauert um seinen verlorenen Freund. Da wird er von einem düsteren Fremden abgesprochen, welcher ihn mit seinen inneren Zweifeln konfrontiert und ihm alternative Versionen der Geschehnisse vor Augen führt.

  1. Was wäre wenn… Captain America alle Helden gegen die Regierung geführt hätte?

Tony Stark überlebt seine Experimente mit der Droge „Extremis“ nicht und so bleibt nach dem Amoklauf des Hulk und der Tragödie von Stamford nur Steve Rogers aka. Captain America, um dem Senat gegenüberzutreten und zu versuchen, das Gesetzt abzuwenden. Es misslingt und Henry Gyrich wird neuer Direktor von S.H.I.E.L.D. Sein Assistent wird Jim „Roady“ Rhodes, ehemals Warmachine. Als sich die Helden kurz vor Ablauf des 72 Stunden Ultimatums zu ihrer verordneten Registrierung zusammenfinden, um ihren weiteren Weg zu diskutieren, greifen plötzlich Sentinels an und töten unter anderem Spiderman und Sue Storm, die Unsichtbare.Von da an nimmt der Krieg seinen Lauf und noch viele werden fallen, bis der skrupellose Gyrich sein Ziel erreicht hat.

  1. Was wäre wenn … Iron Man den Krieg verloren hätte?

Tony Stark und Steve Rogers stehen sich einmal mehr am Scheideweg ihrer Freundschaft gegenüber, Cap. erneut mit einer verborgenen Waffe in der Hand, als Tony ihm die Seine zum Friedensangebot hinhält um den Konflikt zu beenden. Diesmal aber, entscheidet sich Iron Man dazu Captain America die Wahrheit zu sagen und ihn von Herzen um Hilfe zu bitten.Und Steve willigt ein.Jedoch missversteht ein über-vorsichtiger S.H.I.E.L.D. Agent die Geste und lässt den Thor-Klon auf die versammelten Helden los. Es kommt zum Kampf auf Leben und Tod und die Dinge nehmen ihren veränderten Lauf.

  1. Was wäre wenn… Die Invasion der Skrull erfolgreich gewesen wäre?

Norman Osborn tötet Veranke, die Königin der Skrull. Oder doch nicht?In dieser Realität, hat der durch Veranke ausgelöste Krieg der Helden nie stattgefunden, denn die Pläne der Außerirdischen waren von Erfolg gekrönt. Unbemerkt konnten sie die Menschheit infiltrieren und die Helden untergraben. Nun, einige Jahre später, existiert tatsächlich ein friedliches Miteinander zwischen offen lebenden Skrull und Menschen. Ein neues, utopisches Zeitalter scheint angebrochen. Doch noch immer regt sich Widerstand. Captain America, Iron Man, Black Panther, Spiderman und einige andere wehren sich, mittels Guerillia-Krieg, gegen die „friedliche Besatzung“ der Außerirdischen.Bis Marvel-Boy scheinbar von sich aus ein Selbstmordattentat begeht, bei dem Hunderte ums Leben kommen. Natürlich pocht Osborn, als Gatte der Skrull Königin, auf eine schnelle Aktion gegen den „Terroisten-Staat“ Wakanda. Dort planen die verbliebenen Helden tatsächlich etwas. Sie wollen eine von Tony Stark und Peter Parker veränderte Abart des ursprünglich nur für Mutanten tödlichen „Legacy Virus“ freisetzen, um den Skrull das Leben auf der Erde unmöglich zu machen. Die Helden sind sich jedoch uneins über dessen Notwendigkeit und hinsichtlich dessen Sicherheit für Menschen und wollen kein Risiko eingehen.Als das Virus während eines Angriffs durch Skrull-Truppen schließlich doch freigesetzt wird, kommt es zur Tragödie.Das Virus wirkt anders, als erwartet.

  1. Was wäre wenn… die Invasion der Skrull geheim geblieben wäre?

Norman Osborn sitzt in seinem Büro und schaut Nachrichten. Was ist da los? Super-helden und -s churken vertragen sich mit einem Mal? Der Red Skull gibt Captain America die Hand in Freundschaft? J.J. Jameson steht Spiderman lächelnd gegenüber? Mit einem Mal herrscht Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.Der schon immer reichlich paranoide Erzfeind Spidermans versteht die Welt nicht mehr und sieht seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt, als sich Tony Stark in einem Gespräch ebenfalls sehr seltsam verhält. Zusammen mit seinem Team aus Schwerverbrechern und Psychopathen, den Thunderbolts, macht er sich auf, diesem Frieden auf die Schliche zu kommen, der seiner Ansicht nach so gar nicht zur menschlichen Natur passen will. Was er findet, wird nicht nur für ihn eine Überraschung.

  1. Wenn die „Runaways“ die „Young Avengers“ werden würden?

Diese Story passt nicht wirklich in das Konzept des Buches, sie ist, so will mir scheinen, ein Filler. Um das Buch ein wenig aufzublasen. Aber, das heißt nicht, dass sie schlecht wäre.Iron Lad stellt diesmal ein anderes Team von Teenagern mit Superkräften unter dem Namen „Young Avangers“ zusammen, die ehemaligen „Runaways“. Kinder von Superschurken, die mit dem Lebenswandel ihrer Eltern nicht einverstanden waren und ausrissen.Schnell zeigt sich jedoch, dass dieses Team beinah so wenig von „Teamplay“ versteht, wie ein Sack junger Katzen. Zumindest nicht so, wie es sich ihr Anführer vorstellt, denn der ist nicht wirklich, was er zu sein vorgibt. Zeitreisen und schwere Schicksale prallen aufeinander.

Charaktere

Ein Sammelsurium aus Marvels Helden und Schurken, Aliens und Göttern ist in diesem Buch zu finden. Sie alle einer Analyse zu unterziehen, würde deutlich zu weit führen. Aber, es ist interessant Alternativen zu den bekannten Mustern zu sehen, zu den bekannten Geschehnissen, die das Marvel-Universum der Moderne in den letzten Jahren geprägt haben. Tony Stark, nicht ganz so arrogant, Steve Rogers verbissen und willens Dinge zu tun, die ihn und alles um ihn herum aufs tiefste verändern. Helden sterben und Schurken ändern sich. Es macht Spaß, sich zu fragen; „Was wäre wenn…?“

Zeichenstil

Fünf Geschichten und zwei Cartoon-Seiten füllen diesen Sammelband. Jeder wurde von einem anderen Team in Szene gesetzt und keines davon ist wirklich schlecht. Marko Djurdjevic, manchem Rollenspieler vielleicht noch als Illustrator des Endzeit-RPGs Degenesis bekannt, setzt die Einleitung rund um den Fremden in Szene, ein Reigen von Marvels größten Talenten schließt sich an. Und keines von ihnen enttäuscht. Alle Geschichten sind sicher und stilvoll dargestellt und dynamisch umgesetzt.

Preis-/Leistungsverhältnis

Hervorragende Qualität für 14,99 EUR. Wie von Panini gewohnt.

Erscheinungsbild

WASWC4RE2CWENN...CIVILWAR_Softcover_826Fester Umschlag und gutes, mattes Papier. Hervorragende Detailtreue und brillante Farben. Der Schriftsatz ist klar und gut zu lesen, einzig die für Skrulls eingebürgerte schwarze Schrift auf grüner Sprechblase mag manchem etwas missfallen, aber gut zu lesen ist es dennoch.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Marvel / Panini
  • Autor(en): Ed Brubaker, Kevin Grevioux, Christos Cage, C.B. Cebulski
  • Zeichner(in): Marko Djurdjevic, Gustavo, Harvey Tolibao,  u.v.a.
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: deutsch
  • Format: Comicformat – Sammelband
  • Seitenanzahl: 120
  • Preis: 14,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Keine Bonus, oder Downloadcontent

Fazit

Eine gute zu lesende Sammlung von alternativen Geschichten zu den bekannten Marvel Events „Secret Invasion“ und „Civil War“. Tolle Autoren, tolle Zeichner, toller Preis.

Daumen5maennlich

Artikelbilder: Panini Comics

 

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