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Die Welt des Mythodea-LARPs ist der Hintergrund für bereits den zweiten Fantasy-Roman aus der Feder Hagen Grützmachers. Ein Magier, eine Gruppe Tagediebe, ein unglücklicher Waldläufer, eine Kommandantin und ein Ignis-Abgesandter – sehr viele Gruppierungen kämpfen um die Aufmerksamkeit des Lesers. Am Ende führen alle Wege zusammen. Irgendwie …

Ein Land der neuen Hoffnung für viele Wesen und doch beherrscht von alten Mächten und dunklen Bedrohungen. Eingeschlossen hinter Siegeln warten die Anhänger verfemter Elemente nur darauf, durch eine Unachtsamkeit oder die Verlockungen der Macht wieder an Einfluss gewinnen zu können. In dieses Szenario hinein setzen Hagen Tronje Grützmacher und Jane Steinbrecher ihre Geschichte um den Magier Lazzar Viviorka, der ein machtvolles Ritual plant, um sich an den Dienern des Schwarzen Eises zu rächen. Doch geht es längst nicht nur um ihn und jene, die ihn aufzuhalten gedenken, wie der Klappentext suggeriert.

Story

Mythodea als Hintergrund scheint wie gemacht für tiefgehende Settings und detaillierte Beschreibungen. Sowohl von der Geographie als auch vom mythologischen Hintergrund her kann ohne großen Eigenaufwand aus dem Vollen geschöpft werden. Das Schwarze Eis und das Untote Fleisch sind fabelhafte Bedrohungen im Hintergrund, die zur Atmosphäre beitragen können. An diese Bedrohungslage knüpft das Buch an: Der Magier Lazzar Viviorka bereitet ein gewagtes Ritual vor, mit dessen Hilfe er sich an den Dienern des Schwarzen Eises rächen möchte. Die für das Ritual benötigten Artefakte finden durch die Hilfe einiger Figuren zu ihm, während sich andere darum bemühen, seine Pläne rechtzeitig zu durchkreuzen. Selbst jemand, der sich zuvor nur rudimentär oder gar nicht mit dem Setting Mythodeas auseinandergesetzt hat, bekommt einen guten Einblick in die Welt und im besten Fall Appetit auf mehr.

Eine Vielzahl an Charakteren buhlt seit der ersten Seite um die Aufmerksamkeit des Lesers. Da wäre zuerst einmal der Magier Viviorka selbst und sein Haushalt; vom zynischen Lehrmeister Viviorkas bis zum Haushofmeister mit seinem ganz eigenen Stolz wird hier viel Mühe in Bezug auf Lebendigkeit und Identifikationsangebote aufgewendet.

Mit einem sehr starken Fokus versehen wird außerdem die Gruppe um den Schmuggler und Tagedieb Brynn, genannt „Sperling“, die nicht im Klappentext erwähnt wurden. Mit ihren ganz eigenen Plänen und Sorgen ausgestattet, die allerdings häufig schwer nachvollziehbar oder überhaupt erkennbar sind, nähert sich diese Gruppe immer weiter dem Zentrum des Geschehens.

Auch die Kommandantin Beryll Winterbach und ihre Soldaten werden immer wieder auf ihrem Weg begleitet, allerdings längst nicht so stark, wie man es hätte erwarten können.

Ihre ganz eigenen Wege scheinen weitere einzeln fokussierte Figuren zu verfolgen: Der Abgesandte des Elements Ignis, der Waldläufer Garadan und sogar ein Soldat des Untoten Fleisches.

Abgerundet wird das weite Spektrum durch zwei Zwergen-Cousins, die in ihrer zwergischen Weltsicht eher wider Willen in den großen Zusammenhang miteinbezogen werden.

Beinahe jedes Fantasy-Buch scheint die Trias Elfen, Menschen, Zwerge zu brauchen, was an sich zwar generisch, aber nicht unbedingt schlecht ist. Die Herausforderung besteht für Autoren nun darin, die Rassen voneinander abzugrenzen. Was bei den Zwergen auf häufig amüsante Weise angeschnitten und auch forciert wird, gelingt allerdings bei Brynns Bande weitaus weniger. Drei Elfen sind dort mit von der Partie, aber bis auf spitze Ohren und eine klischeehafte Arroganz merkt man davon nichts. Selbst in der Agilität werden sie als weit hinter einem menschlichen Schausteller der Bande zurückbleibend dargestellt. Sie wirken wie Menschen mit angeklebten Ohren, bedienen sich noch stärkerer Kraftausdrücke als Beryll Winterbachs Soldaten und nichts deutet darauf hin, dass ihre Sicht auf die Welt eine andere ist als die der menschlichen Mitglieder der Bande. Es stellt sich daher die Frage, weshalb die drei Figuren überhaupt Elfen sein müssen.

Weitgehend irritierend bleibt auch die Figur des Ignis-Jägers. Als gefühlloser Deus ex machina entworfen, spielt er weder die erwartete durchgehende Rolle gegen das Böse, noch erfolgt von seiner Seite aus eine Erklärung für die namensgebende Bezeichnung Glutbringer, die er häufig im Munde führt. Hier ist einiges an Potenzial verschenkt worden.

Spätestens seit den großen Erfolgen der monumentalen Song of Ice and Fire-Reihe von George R. R. Martin ist eine Aufspaltung des Plots in viele Stränge einzelner Charaktere sehr in Mode gekommen. So folgt man nicht einem Charakter oder einer einzelnen Gruppe auf ihrem Weg und sieht die Handlung durch ihre Wahrnehmung gefiltert, sondern die Handlung wird durch viele unterschiedliche Perspektiven an verschiedenen Orten beleuchtet. Wie ein Mosaik setzt sich die Handlung zusammen, einzelne Fäden überlappen sich, andere berühren sich nie. Auch Glutbringer versucht sich an einer dergestalt aufgespaltenen Handlungsstrukturierung, allerdings mit weniger Erfolg als vielleicht gehofft.

Durch das gesamte Buch hindurch wird wenig Wert auf kausale Verknüpfungen der Handlungsstränge gelegt. Dinge und Personen werden im Hintergrund zusammengeführt, ohne dass Hinweise auf der Textoberfläche dafür zu finden wären. Beispielsweise befinden wir uns zwar in der Wahrnehmung der Elfenmagierin Ael, als Brynn ein wichtiges Armband bei ihr findet, jedoch hat sie vorher mit keiner Silbe an seine Existenz gedacht oder daran, dass sie Brynn hereingelegt hat. Urplötzlich ist das Armband einfach da und führt zu einem Gewaltausbruch zwischen den Charakteren. All das wirkt durch seine Plötzlichkeit und dem mangelnden Echo in Aels Gedanken (ein einfaches „erwischt!“ oder ein „wenn du wüsstest!“ zuvor hätte ja schon gereicht) vollkommen unmotiviert und plump. Erst hunderte Seiten später wird der Konflikt kurz angesprochen und geklärt.

Auf ähnliche Weise entstehen häufig Sprünge über Handlungslücken und der Leser wird in vielem vor unmotivierte, vollendete Tatsachen gestellt, die den Plot irgendwie vorantreiben, aber zu wenig verständlich gemacht werden und so ein Gefühl erzeugen, das unbefriedigend bleibt. Natürlich kann nicht jede Handlung bis ins Kleinste gezeigt werden, aber dann sollte sie durch wenige eingestreute Sätze ihre Präsenz und Wichtigkeit erahnen lassen. So braucht es immer wieder ein oder zwei Figuren, die im Hintergrund in mehreren der Plotstränge auftauchen und das nur deshalb, weil die anderen Figuren irgendwoher ihre Hinweise auf Lazzar Viviorka bekommen müssen.

Prinzipiell ist eine solche stark auf das Ziel der Handlung ausgerichtete Erzählweise nicht verwerflich, sie begegnet einem beispielsweise in der Erzähltradition vieler mittelalterlicher Werke, an deren Stoff sich Fantasy-Erzählungen oft anlehnen. Eine final orientierte mittelalterliche Erzählung hat meist eine oder zwei Hauptfiguren, deren Weg man folgt. Der Rest der Handlung gruppiert sich um diese Hauptfiguren herum, serviert ihnen gleichsam die Handlung und wichtige Dinge, die sie brauchen, ohne dass es wichtig wäre, warum sie auftauchen. Der Held und sein Ziel haben Vorrang. In Glutbringer allerdings gibt es zu viele unterschiedliche Erzählstränge und auch innerhalb der Stränge wechselnde Perspektiven für eine solche Erzählweise. Die Fülle an Figuren mit eigener Hintergrundgeschichte einerseits, aber auch mangelhaft erkennbarer Motivation andererseits hauchen der erzählten Welt zwar Leben ein, aber ein roter Faden wird dadurch bis zur Unkenntlichkeit ausgefranst. Es gehört viel Geschick dazu, viele Plotstränge subtil, aber für den Leser nachvollziehbar, miteinander zu verknüpfen und dabei immer noch Augenblicke der Überraschung zu schaffen, in denen man erkennt oder erahnt, wie alles miteinander zusammenhing. Die Aufgabe der Verknüpfung hat man jedoch auf die Paratexte abgewälzt und dadurch werden die Plotstränge zwar zusammengeführt, aber entweder weit vor der Enthüllung im Text gespoilert oder erst gar nicht ausreichend motiviert.

Probleme abseits des Plots

Viele der Probleme in der Struktur des Buches lassen sich auf einen unzureichenden Umgang mit Paratexten wie Klappentext, Dramatis Personae und Kartenmaterial sowie deren Platzierung im Buch zurückführen. Es entsteht leider der Eindruck, dass der Verlag mit der Informationspolitik rund um das Werk sehr unsauber agiert. Es mag der Übersicht dienen, wenn man den Weg eines Charakters auf einer Karte einzeichnet, aber wenn durch die Platzierung der Karte am Anfang des Buches einer der geplanten Plot-Twists für den aufmerksamen Leser schon gespoilert wird, bevor der Charakter überhaupt losgegangen ist, so ist das mehr als suboptimal.

Der Klappentext gibt eine generisch anmutende Stringenz vor (Gut gegen Böse), deren Durchhaltung durch die bereits zu Anfang sehr vielfältigen Plotstränge sofort konterkariert wird. Das mag erfrischend wirken, wird aber zunehmend verwirrend. Eine wiederum unrühmliche Rolle kommt den „Dramatis Personae“ – dem Figurenverzeichnis – in diesem Zusammenhang zu. Es wird hier einer gruppierten Namensliste überlassen, kausale Verknüpfungen zwischen einzelnen Plotsträngen herzustellen.

Aufgrund ihres Auftraggebers, der jedoch erst in der Mitte des Buches mit ihnen zusammengeführt wird, tauchen die Zwerge an unterschiedlichen Orten auf und handeln auf gewisse Weise. Das weiß der Leser allerdings nicht aus dem Text, nicht einmal durch subtiles Vorausdeuten. Man begleitet die Zwerge nicht auf einem fortlaufenden Weg, sondern trifft immer nur punktuell auf sie, ohne einen Hinweis, dass es logisch ist, was sie tun, oder wo sie als nächstes auftauchen. Wer die Dramatis Personae gelesen hat, der füllt die so entstehenden Lücken mit der Information, dass sie wohl nacheinander Aufträge ihres Herren abarbeiten. Aber im Text selbst wird mit keiner Silbe erwähnt, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Aufträgen vergeht oder wie sie beispielsweise auf den untoten Soldaten treffen, den sie ihrem Herrn bringen. Dadurch werden die beiden Zwergen-Cousins zu opportunen Plotwerkzeugen, was aber aus heutzutage gängiger Erzählpraxis viel mehr durch kausale Zusammenhänge verschleiert werden muss, sonst wirkt das Gesamtkonstrukt sehr gewollt.

Ein weiteres Manko, das ich beinahe als No-Go bezeichnen möchte: Bücherplots, die auf anderen Büchern aufbauen, sollten meines Erachtens dennoch für sich allein stehen können, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Leser jene anderen Bücher bereits gelesen hat. Verknüpfungen zu anderen Plots können in wenigen Sätzen im Text dargelegt oder noch besser durch die Gedanken oder Worte der Figuren innerhalb der Handlung zusammengefasst werden. Das erfordert wenig Mühe und ist gleichzeitig sogar eine interessante Variante, um dem Leser Appetit auf weitere Handlungen aus derselben Welt zu machen. Leser, die den anzitierten Plot bereits kennen, werden sich über die Referenz umso mehr freuen. Einen Querverweis auf einen zuvor geschehenen Plot allerdings wiederum durch eine paratextuelle Lösung in Form einer Fußnote zu präsentieren, in welcher nichts als der Buchtitel des Werkes steht, ist einerseits weit jenseits jeglicher gängigen Verlagspraxis und andererseits beinahe unverschämte Eigenwerbung.

Schreibstil

Häufig ist der Stil sehr flüssig zu lesen und deskriptiv, auch versuchen die Autoren ihre unterschiedlichen Charaktere im Schreibstil voneinander abzugrenzen, allerdings fallen des Öfteren Stilbrüche ins Auge. Umgangssprache außerhalb von wörtlicher Rede zu lesen mag Geschmackssache sein, aber wenn ein Charakter in einem Atemzug elaborierte Gedankengänge formuliert und dann aber Worte wie Pisse und Scheiße in diese Gedankengänge einfließen lässt, liegt eine augenfällige, störende stilistische Inkonsequenz vor.

Es stellt sich die Frage, ob der brüchige Stil und der ebenfalls gewollt zusammengeschmiedete Plot ihren Ursprung in der Tatsache haben, dass es zwei Autoren gibt. Es finden sich keine Hinweise, welcher Autor welche Figuren führt oder ob beide alle Teile gemeinsam geschrieben haben, aber es lassen sich zwei Lager erkennen: Auf der einen Seite stehen die Gruppenstränge um Beryll und ihre Soldaten und Brynns Bande. Beide sind in sehr saloppen, an manchen Stellen schon fast gossensprachlichem Ton verfasst. Hinzu kommen das in diesen Strängen mangelnde Identifikationspotenzial und die ebenfalls mangelnde Nachvollziehbarkeit der Handlungen aus der Gruppendynamik heraus. Der Funke möchte einfach nicht überspringen.

Auf der anderen Seite stehen die meist einzelfokussierten männlichen Figuren: Lazzar, Garadan, der Ignis-Gesandte und sogar der untote Soldat. Der Schreibstil ihrer Stränge ist geprägt von eleganten Formulierungen, die aber nicht Worte um der Worte willen dreschen, sondern deren Stil die atmosphärische Immersion und die Identifikation mit den Figuren selbst subtil aber wirkungsvoll unterstützen. Auch wenn Lazzar laut des Klappentextes sich nicht um die Folgen seiner Taten scheren soll und der Soldat eigentlich dem gesichts- und gedankenlosen Untoten Fleisch angehört, sind ihre Gedanken und Gefühle um einiges vielschichtiger und zugänglicher für den Leser, als es die Gedanken und Taten von Berylls oder Brynns Gruppe sind. Beide Seiten passen nicht zusammen. Sollte dies eine Auswirkung der unterschiedlichen Autorenschreibstile sein, wäre ein gewisses Maß der Stil-Angleichung dem Lesefluss auf jeden Fall zuträglicher.

Was nur als Randnotiz erwähnenswert ist, allerdings ebenfalls zum Stilmix des Werkes beiträgt, ist das unmotivierte kurze Auftauchen bayrischer Mundart bei einem Nebencharakter. Was eventuell kurzzeitig Komik erzeugen soll oder sogar als Hommage an einen realen Spieler gedacht ist, wirkt aufgrund der Willkürlichkeit eher deplatziert.

Die Autoren

Hagen Tronje Grützmacher, geboren 1976 in Frankfurt a. M, legt mit Glutbringer bereits seinen dritten Roman vor, nach Zmaë – Die Wächter von Steinthal der zweite Roman in der Welt von Mythodea.

Jane Steinbrecher, geboren 1987 in Erlangen, arbeitet als freie Übersetzerin und Schriftstellerin. Neben Fantasy verfasst sie auch Lyrik, Gegenwartsliteratur und Lesebühnentexte.

Erscheinungsbild

Das Buch liegt als Softcover vor, sowohl Cover als auch Papier sind von guter, stabiler Qualität. Satz und Druck sind ansprechend, schlicht und dienen einem angenehmen Leseerlebnis durch leicht eingerückte Abschnittsanfänge.

Das Buchcover selbst, gestaltet von Janina Robben, ist ein echter Hingucker. Es gibt keine haptischen Elemente wie im Relief gedruckte Buchstaben oder Teile der Grafik, dennoch ist allein die Optik ein Volltreffer in puncto ansprechendes Äußeres.

Passend zum Titel Glutbringer und der Ignis-Präsenz im Text präsentiert sich die Vorderseite als Pergament, in das ein beinahe kreisrundes Loch hineingebrannt wurde, die Ränder desselben und die Ecken des Covers in vielen Orangetönen immer noch glimmend. Durch das Loch hindurch gewahrt man schemenhaft gerüstete Gestalten mit dem Banner des Schwarzen Eises. Die brennenden Ränder des Pergaments ziehen sich über Buchrücken und hinteres Cover, man bekommt den Eindruck ein glimmendes Buch in den Händen zu halten. Stimmig durchgehalten präsentiert sich das Cover als in vielerlei Hinsicht auf den Plot hin interpretierbar.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Schwarze Ritter
  • Autor(en): Hagen Tronje Grützmacher, Jane Steinbrecher
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Sprache: Deutsch (Originalversion)
  • Format: Softcover
  • Seitenanzahl: 484
  • ISBN: 978-3-9818912-0-1
  • Preis: 12,90 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Am Beginn des Buches findet sich eine detaillierte Karte des Ostreiches von Mythodea, welche allerdings aufgrund eines eingezeichneten Weges die Lösung eines Plotstrangs im Vorhinein verrät. Ein hilfreiches Glossar zu den wichtigsten Begriffen Mythodeas wurde in den Anhang aufgenommen.

Fazit

Ein Buch, das es sich zur Prämisse macht, einen LARP-Hintergrund zum Leben zu erwecken, stellt sich keine einfache Aufgabe. Umso erstaunlicher, dass diese Schwierigkeit leichter gemeistert wurde als so manches andere. Die Beschreibungen rund um die Mythologie und Geschichte Mythodeas sind ansprechend und machen einem Quereinsteiger definitiv Lust darauf, sich näher mit dieser reich ausgestalteten Welt rund um die Elemente auseinanderzusetzen.

Die Art allerdings, wie das Geschehen rund um Lazzar Viviorka gestaltet wurde, lassen die Handlung einerseits konfus und andererseits gewollt geradlinig wirken. Dass der Funke des Glutbringers nur schwer überspringt, mag an der Kombination zweier Dinge liegen: Zu viele Schauplätze führen auf Biegen und Brechen zum selben Zielort und die unterschiedlichen Schreibstile der einzelnen Gruppierungen fallen doch sehr auf. Hinzu kommt ein mangelhafter Umgang mit Paratexten, die Sinn verknüpfen, der im Text selbst hätte verknüpft werden sollen oder Elemente des Plots sogar im Vorhinein spoilern.

Alles in allem zeigt Glutbringer viele interessante Ansätze und Ideen, sie aber alle in einem Buch unterzubringen und dabei das plötzliche, generische Ende beizubehalten, mag der falsche Weg gewesen sein.

Artikelbilder: Schwarze Ritter
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

2 Kommentare

  1. Irgendwie eine große Schere zwischen Text und Wertung… Liest man nur die Rezension, ginge man eher von 2/5 aus, niemals von einer so „guten“ Wertung…

  2. @Clemenz: In der Tat, man kann fast glauben, da wurde hinterher noch an der Wertung geschraubt. Sooooo viel wirklich nachvollziehbare Kritik (Lob @ Rezensentin) und dann doch noch so ne gute Wertung?

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