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Heutzutage sind Frauen in Führungspositionen keine Ausnahmeerscheinung mehr. Seien es weibliche Spitzenpolitiker, Beamte oder Firmenchefs, das alles gehört für uns mittlerweile zum Alltag. Auch im LARP ist diese Entwicklung spürbar. Nachdem ich vor einer Weile über Anführerrollen in unserem Hobby im Allgemeinen geschrieben habe, wird es heute Zeit, einmal einen Blick auf die Damen der Schöpfung zu werfen.

Warum ist das Thema noch relevant?

Besonders die Leute, die schon länger LARPen, werden sich an die dunklen alten Zeiten erinnern, als ein Holzstab mit Schaumstoff und Klebeband umwickelt noch als Schwert akzeptiert wurde und Frauen eher eine Seltenheit in unserem Hobby waren. Mittlerweile gehören die verschiedensten weiblichen Rollen fest dazu, und auch die meisten Klischees in Punkto Rollenverteilung haben augenscheinlich mittlerweile angefangen zu bröckeln. Frauen in Rüstung, die sich in die erste Schlachtreihe stellen und Kommandos geben, sind schon lange kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Allerdings kann es doch nach wie vor passieren, dass Kriegerinnen belächelt oder nicht für voll genommen werden. Wird eine Anführerin nur aufgrund ihres Geschlechts nicht ernst genommen, ist das so unfair der Spielerin gegenüber, wie es schlecht für das ganze Spiel ist. Denn: Wenn gute Spielerinnen nicht die verdiente Anerkennung bekommen, frustriert das nicht nur sie, sondern ist auch schade um das gute Spiel, das sie in einer entsprechenden Position hätte generieren können. Wir wollen LARP für alle attraktiv halten, also sollte man überkommenes Rollendenken in einem, an sich progressiven und liberalen, Hobby eigentlich leicht über Bord werfen können.

Gibt es die typische Anführerin?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Nein! Selbstverständlich sind auch weibliche Führungsrollen genauso vielfältig und abwechslungsreich wie jeder andere Rollentyp auch. Allerdings spielt die Gewohnheit eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Auch wenn weibliche Captains, Priesterinnen oder Stammesführerinnen mittlerweile normal sind, gibt es doch Anführertypen, die immer noch eher untypisch sind. So zählt beispielsweise eine Frau, die einen Söldnerhaufen leitet, im Vergleich zum klassischen Hauptmann eher als Rarität, und auch andere militärische Ränge sind häufiger männlich besetzt. Aber woran liegt das? Am kämpferischem Geschick an sich eher weniger, denn hier stehen Frauen Männern wohl kaum nach. Liegt es an überkommenen Rollenbildern, die Frauen seltener als Männer in kämpfende Rollen verleiten? Obgleich der Anteil kämpfender Frauen in den letzten Jahren zweifelsohne gestiegen ist, bleibt ein großer Teil auch weiter hinter den Schlachtreihen.

Natürlich gibt es Anführerrollen nicht nur auf dem Schlachtfeld, aber hier fällt der Unterschied mit am schnellsten ins Auge.

In anderen Bereichen, in denen Spiritualität oder Etikette wichtiger sind als martialisches Auftreten, sind Frauen schon wesentlich häufiger in führenden Rollen anzutreffen. Niemand wundert sich, wenn ein Hofstaat von einer Edeldame geführt wird. Hohepriester, Schamanen oder auch Götter und andere übernatürliche NSC sind häufig weiblich. Gut die Hälfte der Avatare auf dem Drachenfest werden beispielsweise von Frauen dargestellt, ein ähnliches Bild sieht man auf dem ConQuest.

Eine Frage der Wahrnehmung?

Leider gibt es nach wie vor viele Männer, die sich schlicht und ergreifend genieren, Befehle von Frauen anzunehmen. Weil Frauen oft immer noch als das „schwache Geschlecht“ angesehen werden, gibt es immer wieder Charaktere, die sich in Situationen, in denen sie Frauen untergeordnet sind, in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen und dann aus falschem Stolz heraus lieber eine Dummheit begehen, als deren Befehle zu befolgen. Das muss nicht mal böse Absicht des Spielers sein oder diesem überhaupt bewusst. Man versenkt sich in die Rolle eines mittelalterlichen Charakters und nimmt unbewusst vielleicht auch dessen Gedankenwelt und das alte Rollenbild von Männlein und Weiblein ein Stück mehr an, als man es selbst bemerkt. Das muss nicht mal nur männlichen Spielern passieren. Auch andere Frauen ertappen sich gelegentlich dabei, eher Befehlen von männlichen Heerführern zu folgen.

Ein wichtiger Unterschied ist hier, ob es sich um eine geschlossene Hierarchie handelt, wie etwa in einer eingespielten Gruppe, oder ob man es mit einer größeren Struktur zu tun hat, wie beispielsweise, wenn sich mehrere Gruppen für eine Con zu einem Heer zusammentun. Wenn eine Frau eine kleine Gruppe anführt, sind deren Mitglieder es gewohnt, sie an ihrer Spitze zu haben und ihre Befehle zu befolgen. Sollte dies nicht der Fall sein, besteht Klärungsbedarf innerhalb der Gruppe. Nichtsdestotrotz fällt es einigen Spielern schwerer, Frauen, die ihnen als Anführerin vorgesetzt werden, zu akzeptieren, als das bei Männern der Fall wäre. Das soll nicht bedeuten, dass jeder Mann ohne weiteres als Vorgesetzter akzeptiert wird, aber häufig bekommen Männer es mit weniger Hürden zu tun.

Insgesamt hängt es bei Anführern unabhängig des Geschlechts davon ab, wie sie wahrgenommen werden. Frauen können natürlich als Führungsperson ernst genommen werden, aber ohne entsprechendes Auftreten würde man auch einen Mann nicht ernst nehmen. Falls sich mehrere Gruppen zu einem Heer zusammentun, kann die Unterstützung der eigenen Leute ungemein helfen. Wenn der Rest des Heeres merkt, dass der Anführer / die Anführerin die Unterstützung der eigenen Gruppe hat und diese gut führt, kann der Funke besser überspringen.

Dass weibliche NSC in hohen Positionen gut funktionieren, zeigt, dass es oft nur eine Frage der Perspektive ist. Niemandem käme beim Drachenfest der Gedanke, den eigenen Avatar in Frage zu stellen, nur weil dieser von einer Frau gespielt wird.

Fazit

Selbstverständlich kann eine Frau jede Rolle spielen, die auch ein Mann spielen kann. Manchmal werden sie allerdings anders oder weniger wahrgenommen als ihre männlichen Kollegen. Besonders in Bereichen, die eher martialisch sind, fällt es manchmal schwerer, Fuß zu fassen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich in dieser Hinsicht viel getan, aber das heißt nicht, dass es nichts mehr zu tun gibt. Kein Anführer kann ohne Unterstützung funktionieren, egal ob er männlich oder weiblich ist. Natürlich muss eine Führungsperson permanent ihre Kompetenz unter Beweis stellen, aber selbst wenn man alles tadellos macht und immer die richtigen Entscheidungen trifft, spielen auch hier die Bauern den König beziehungsweise die Königin. Wenn die restlichen Spieler keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machen und auch eine Anführerin akzeptieren, gibt es keinen Grund, warum eine Frau an der Spitze nicht funktionieren sollte.

Dies gilt umso mehr, da in phantastischer Literatur und Rollenspielsystemen, die ja oftmals Inspiration für Welten und Kulturen des LARP darstellen, weibliche Anführer keine Seltenheit sind. In DSA beispielweise sind Frauen sicher genauso häufig in führenden Rollen zu finden wie Männer, nicht wenige davon auch kämpfend, wenn man zum Beispiel die Riege der Leuenritterinen anschaut. In Film und Fernsehen ist dies noch auffälliger: Sei es eine Captain Janeway in Star Trek, Cersei Lannister und viele weitere weibliche Rollen in Game of Thrones oder Marvel’s Agent Carter oder bereits 1979 als Sigourney Weaver alias Ellen Ripley den Kampf gegen die Xenomorphs aus Alien aufgenommen hat. Wenn man sich schon von Hintergründen und Designs inspirieren lässt, warum dann nicht auch von Führungsfiguren, ganz unabhängig vom Geschlecht?

An dieser Stelle ist es mir auch wichtig klarzustellen, dass der komplette Artikel meine persönlichen Eindrücke zum Thema wiedergibt und auf meiner Wahrnehmung und meinen Erfahrungen basiert, sprich, sehr subjektiv ist. Es ist gut möglich, dass andere Leute das Thema anders wahrnehmen und andere Erfahrungen gemacht haben. Da ich als Mann auch nur eine Außenperspektive zu dem Thema einnehmen kann, würde ich mich freuen, wenn ein paar weibliche Leser ihre Erfahrungen mit oder auch als Anführerinnen in den Kommentaren posten würden.

Es kann leider immer noch vorkommen, dass Frauen für dieselbe Anerkennung mehr Leistung erbringen müssen und sich den Respekt schwerer verdienen müssen. Auch wenn sich schon viel in Sachen Gleichberechtigung getan hat, ist eine gewisse Ungerechtigkeit leider nicht nur auf das LARPen beschränkt. Das Problem im Ganzen zu betrachten, würde hier allerdings den Rahmen sprengen. Trotzdem halte ich es für angemessen, im Rahmen des LARP einmal auf das Thema hinzuweisen und vielleicht zu etwas Sensibilität aufzurufen. Immerhin profitieren wir alle davon, wenn wir so kompetent wie möglich angeführt werden.

Artikelbilder: Nabil Hanano/wyvern

Über den Autor

Robert Hess studiert Ressortjournalismus in Ansbach und verbindet damit Hobby und Studium. Als leidenschaftlicher LARPer treibt er sich hauptsächlich in Süddeutschland auf diversen Cons rum. Über dieses phantastische Hobby schreibt er nun auch bei den Teilzeithelden und widmet sich dabei Praxistipps ebenso wie Bastelanleitungen.

 

 

 

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32 Kommentare

  1. Irritierend empfinde ich diese „Offplay Abneigung gegen weibliche Führungsrollen“ immer gerade dort, wo in einer Fantasy- oder Science-Fiction-Welt eigentlich vollkommene Gleichberechtigung herrscht.

    Ebenso irritierend ist es dann, wenn diese „Geschlechterungleichheit“ in eine solche Welt künstlich hineingebracht wird um um „typische Mittelalter-Rollen“ zu etablieren.

    In Star Wars begegnete mit das in den Jahren häufiger, wo eigentliche vollkommene Geschlechtergleichstellung herrscht und dennoch sowohl männliche, wie auch irrigerweise weibliche, SpielerInnen sich in konservativem Geschlechterrollenbildern verlieren, bzw. willentlich immer wieder hineinfallen lassen.

  2. Also ich bin bei einem Battlestar Galactica-Larp dabei, auf dem quasi die gesamte Führungsriege des bespielten Raumschiffes weiblich besetzt ist (Admiral, CO, CAG, JAG z.B. alles Frauen) und ehrlich gesagt fände ich es mehr als seltsam, wenn einer meiner Mitspieler damit ein Problem hätte.

    Man stelle sich einfach nur mal spaßeshalber vor, man würde hier „weiblich“ durch „schwarz“ ersetzen („Manche haben ihre Probleme damit, dass jetzt auch schwarze Mitspieler martialische Führungsrollen übernehmen…“). Spätestens hier sollte doch auch dem größten Holzkopf klar werden, wie bescheuert das ist.

  3. Habs gestern schon mal kurz angesprochen und jetzt möchte ich meine Meinung mal zusammen fassen. Ich zitierte einen Satz des Artikels, daraufhin wurde gesagt, dieser wäre nur unglücklich ausgedrückt. Mir ging/geht es aber gar nicht nur um diesen einen Satz; der steht nur für den gesamten Artikel, den ich persönlich für einen absoluten Griff ins Klo halte.
    Normal sind mir Larpdiskussionen ziemlich Hupe, jeder hat seine Meinung. Alles gut. Aber solch offen ausgesprochener Sexismus sollte nicht umkommentiert bleiben.

    In den ganzen Jahren, in denen ich jetzt larpe, habe ich immer wieder festgestellt, daß das Geschlecht absolut egal ist. Es zählt alleine „du kannst was du darstellen kannst“. Passt eine Frau in eine Führungsrolle, dann wird sie genau so viel Kompetenz an den Tag legen, wie ein männlicher Spieler. Die Frage ist eigentlich auch nur zur Hälfte die, ob man das spielen kann. Die andere Hälfte besteht aus der Spielannahme des Gegenübers. Und auch da ist das Geschlecht so unglaublich egal.
    Wie oft standen schon Männer vor mir, die große Kriegsherren spielten und bei denen ich nur einmal tief Luft holen müsste, um sie unter der Nase hängen zu haben. Aber, und jetzt kommts, Larp ist ein soziales Spiel. Wenn also solch ein Spieler vor mir steht, kann ich entweder das Ganze lächerlich machen und das Spiel somit verweigern (dann liegt das Problem in meinen Ego, nicht bei dem Gegenüber), oder ich mache ihm die Freude, und gehe darauf ein und alle haben schönes Spiel. ….
    Und exakt so verhält es sich auch bei weiblichen Spielern. Egal in welcher Rolle. Wenn eine Frau Bock auf eine Führungsrolle hat, dann wird sie das spielen. Sie muss nicht „ermutigt“ werden. Das suggeriert nur, daß sie „hilfsbedürftig“ ist und Unterstützung braucht. Also zieht der Autor hier grade einen Graben zwischen Männlein und Weiblein und erschafft exakt die Trennung, die er im Artikel als falsch darstellt.
    Stellt euch nicht die Frage „ist der Spieler einer Anführerrolle männlich oder weiblich“, sondern „ist der Spieler gut und schlecht – glaubhaft oder nicht“.

    Meine Erfahrung: habe ich absolut Lust auf eine Rolle und stecke all mein Herzblut da rein, dann werde ich das auch gut darstellen können. PUNKT.
    Und? Stand da jetzt was von männlich oder weiblich..?
    Hört auf so einen Denken zu proklamieren. Es schafft das, was ihr abschaffen möchtet.
    Gleichberechtigung zu fordern, schafft Unterschiede.
    Unglaublich viele Larper haben das verstanden und spielen einfach. Und stellen sich zu keiner Zeit diese Fragen, die in dem Artikel aufgeführt sind.

    • Ich kann mich da nur voll und ganz anschließen. Ich hatte nie den Eindruck, bei egal welchem Con, dass ich irgendwas nicht spielen kann weil ich weiblich bin. Die Grenze liegt bei dem, was ich mir zutraue und was ins Setting passt.

  4. Wunderbar, Robert, die inneren und äußeren Barrieren sind gut wiedergegeben, finde ich. Wo, wenn nicht im Larp kann man/frau sich jenseits der alltäglichen Zuschreibungen ausprobieren. Erfolgreich anführen und kämpfen hält fit uns pusht den Testosteron-Spiegel, das hilft beim sich-Durchsetzen auch im richtigen Leben ist quasi eine gute Tat für unsere Gesellschaft, anrührende und kämpfende Frauen in jedem Fall OFF zu supporten. Meiner Erfahrung nach gibt es diesbezüglich in Sachen Offenheit grosse Unterschiede in den Genres. Wer aufmerksam und offen für das Thema bleibt, hat schon viel gewonnen. Auch in diesem Sinne Danke für den Artikel. Ich bin gespannt, was sich in den nächsten Jahren noch so tut.

  5. Danke. Ich finde dieses Bestrebung sowohl richtig als auch wichtig – auch wenn ich versuchen würde von der Ansicht einer „Hilfestellung“ zu einer „Erwartung“ bzw. einer „Anforderung“ zu kommen, denn das hilft (zumindest aus meiner persönlichen Erfahrung) bedeutend weiter, den Faktor Unsicherheit / sich nicht genug zutrauen zu überwinden. Übrigens geschlechtsunabhängig – es scheint nur immer noch so zu sein, dass „Jungs“ eher dazu animiert werden sich auch in sowas überhaupt mal zu versuchen… bzw. man eben regelrecht die ERWARTUNG an sie stellt. Es ist immer noch ein weiterer Schritt zwischen „animieren“ und es wirklich ERWARTEN. Ein m.E. entscheidender sogar. ;)

    Gibt genügend Frauen (oder vielleicht besser: Menschen jedweder/n Couleur und Hintergrunds), die – quasi „von Haus aus“ (gerne im Sinne von zuhause ANerzogen, nicht etwa aus dem Naturell heraus; ich argumentiere nicht dazu ECHTE persönliche Vorlieben „umzuerziehen“ – sondern Unterdrücktes hervorzugraben, es zuzulassen, ihm emporzuhelfen) – gnadenlos zu „understatement“ und sich unterschätzen neigen und sich dann nicht trauen — und ja, u.a. auch, weil ihnen ihr Umfeld das IMMER NOCH eingetrichtert hat beim Aufwachsen, insbesondere binnen der ersten um die 20 Lebensjahre +/- x, zumindest wenn man noch mein Semester ist, aber, so vermute ich zumindest, auch noch bei jüngeren Generationen.
    Sich selbst zurücknehmen – anderen helfen, die Aufträge anderer ausführen, das eigene Leben ANDEREN widmen.. das ist die klassische ERWARTUNG an Frauen (wenn auch sicherlich auch an diverse Männer – etwa wenn kleinere Brüder immer noch dazu erzogen werden, Gehilfe zu spielen, zu FOLGEN und dem Erstgeborenen den Vorrang zu geben). Und es prägt. Immer noch bzw. immer wieder. Sieht man in jedem Haushalt in dem die Mutter die Tochter zur Hausarbeit heranzieht – aber NICHT den Sohn. Wenn auf der einen Seite mehr Weigerung hingenommen wird als auf der anderen und es bei aggressiverer Defensive heißt „ach, der ist halt so“, während es bei Mädels heißt „Kind, das ziemt sich nicht“. Ich spreche in der Hinsicht aus eigener Erfahrung. – Ja, das gibt es immer noch. Und vermutlich verbreiteter als viele denken.

    Hätte mich früher entsprechend auch nie nicht getraut, mich als General, Truppführer und Co. hinzustellen (abseits von „ja, ich gestehe offen: ich kloppe mich einfach nicht gerne, ich mag kein und habe Angst vor Aua bzw. kriege in Schlachtsituationen mittendrin schlicht OT-PANIK“ kann man ja auch mal von hinten Anweisungen geben, das würde sowas vermeiden!), weil ich mich nicht als großen Taktiker sehe. Es hat lange Jahre gebraucht, zu sehen, dass da auch andere „nur mit Wasser kochen“ und ich z.T. taktisch klüger vorgehen würde als Leute, die sich „Taktiker“ auf die Fahne geschrieben haben und von selber „hier“ schreien, was ich immer noch nicht wirklich tue… Immer noch muss man mich eher anstupsen „hey, möchtest du nicht auch mal?“ und im Zweifel auch mal eine Erstreaktion á la „was ich? ach, das kann ich doch nicht“ überwinden – also den Unsicherheitsfaktor und sich nicht genug zuzutrauen. Obwohl man SEHR WOHL könnte… aber dass muss einem manchmal erstmal jemand sagen.

    Statt der Rollen im Mittelpunkt habe ich jahrelang Rollen am Rande des Geschehens bespielt, allenfalls mal Beobachter- und Assassinenrollen übernommen, also das wo man nicht auffällt und nicht im Mittelpunkt des Interesses steht, idealiter aus Wunsch der Rolle heraus zumindest. Eine Inversion der Macht-/Unsichtbarkeitsthematik, weil hier Unsichtbarkeit Macht GEBEN kann statt nur sie zu nehmen – aber aus dem OT besehen immer noch eine Positionierung, die einen auf weiter Strecke auch aus dem Spiel fast schon mehr herausnimmt als hineinbringt, jedenfalls was das „Getümmel“ und den „Marktplatz“ bzw. die „(soziale) Bühne“ angeht. Als Infosammler steht man eher still und leise am Rande, man tut selber recht wenig. Das ist ziemlich schade.

    Mauerblümchen-Dasein umgemünzt zur *verschleierten* Machtposition mit wenigstens ANSÄTZEN von Eigeninitiative und nicht immer nur im Auftrag eines Auftraggebers handeln (also wenn etwas *IT* von einem erwartet wird, hier aber als Befehl – anstatt dass OT von einem erwartet würde, dass man auch Posten inmitten der Aufmerksamkeit bezieht, Posten mit IT-persönlicher Initiative, nicht Vorgaben von jemand anderem, dass man die AUFFORDERUNG erhielte, sowas zumindest mal zu probieren – und zwar hartnäckig genug, dass ein „ok, ich kann es ja mal probieren“ kommt, wenn nicht etwa totales persönliches Unwohlfühlen mit der Rolle dahintersteckt, sondern vielmehr eine blöde Art von Schüchternheit und sich-nicht-genug-zutrauen), also IT-Auftragsarbeit, Initiative nur im STILLEN – das war für mich lange das biggest thing possible.

    Ich wurde dazu ERZOGEN mich NICHT in den Mittelpunkt zu stellen, das scheint sehr offensichtlich, wenn man sich besieht, dass ich im Kindergarten sehr wohl noch „Truppführer“ der ganzen Baggage gespielt habe, Erzählungen nach (ich kann mich daran nicht mal mehr erinnern), keine Probleme hatte mich auf den Tisch zu stellen und nen Brüller loszulassen – das war für mich etwa zwanzig Jahre lang später „undenkbar“, zumindest insofern es um Impulse *aus mir heraus* ging, egoistisches Wollen und nicht sich als Schild vor wen anders stellen (Schild sein ist wiederum ok – da stellt man ja auch nicht sich in den Mittelpunkt, weil man das will, man SOLL ja anderen helfen, immer und überall… *trichter trichter*..). Jedes Mal wenn mir gesagt wurde „Du bist zu laut“, „Du hilfst mir nicht genug“, „Du lässt dich zu sehr ausnutzen von deinen Freunden – nutz die Zeit lieber um mir daheim zu helfen“ etc. – während meinem Brüderlein als eklatantes Gegenbeispiel alles Mögliche „durchgelassen“ und nur mit einem „der ist halt so“ quittiert wurde – oder sogar mit *Anerkennung*. Weil es bei Jungen „kraftvoll“ ist, wenn sie eine „mächtige Stimme“ haben – und bei Mädchen angeblich störend. Das ging so weit, dass mir *inzwischen* immer wieder gesagt wird, ich rede zu *leise* etc. … sehr, sehr nervig und ein sehr klassisches Beispiel. Ich weiß, dass ich Wortführer sein kann, im Mittelpunkt stehen kann – aber ich habe es mir angewöhnen lassen, das typischerweise NUR FÜR ANDERE zu tun. Habe mir das Gefühl vermitteln lassen, das sei nur okay, WENN ich es für andere tue – nicht etwa aus Eigeninitiative oder, Gott bewahre, für mich selbst. Das wäre ja ein „ach, du reagierst über“ oder „du nimmst dir zuviel raus“. Ehrm. Bei Gruppenarbeit habe ich „geleitet“ – in dem Sinne, dass mir fast alle Arbeit überlassen wurde. Da freut man sich…

    Das zu überwinden hat eine Heidenarbeit und lange Jahre gekostet – und ich bin NOCH LÄNGST nicht am Ende dieser Reise, sondern habe diese Impulse immer noch massiv und immer noch teilweise massive Problem mit Aufmerksamkeit auf mir…

    Besser geworden ist das erst wieder durch Rollen, in denen *andere von mir ERWARTEN*, DASS ich die Initiative übernehme – und zwar nicht etwa nur als Helfershelfer. Dadurch, dass mir jemand diese Chance mich in anderen Positionen mal zu versuchen, gegeben hat – mich dazu ermuntert hat und mir positive Rückmeldung gab, im Voraus wie im Nachgang (konstruktive Kritik, nicht vernichtende bei Anfängern – sehr, sehr wichtig..).

    Von vor einer Klasse stehen bis SL sein und insbesondere über Letzteres dann (weil man da ja ALLE NPC spielen MUSS und so ans Ausprobieren zwangsweise kommt). Heute bin ich begeisterte SL – als ich zufällig in diese Rolle gerutscht bin, habe ich festgestellt, dass mir persönlich das sogar mehr Spaß macht als Spieler zu sein. Aber die Chance habe ich mir nicht geschaffen, sie fiel mir, sozusagen, rein glücklicherweise in den Schoß (unsere Alt-SL hatte uns mitten in einer Kampagne verlassen und außer mir hatte scheinbar keiner so recht Ideen sie zu Ende zu führen, obwohl wir es alle total schade fanden, mittendrin aufzuhören und jeder meinte „da geht doch noch was“ – da war ich gottseidank schon so weit, mal zaghaft in die Runde zu fragen, wie es denn wäre, wenn ich mal VERSUCHE, das zu übernehmen, so rein testweise… wenn man mir nicht gesagt hätte „klar, lass uns das versuchen“ wäre es aber wohl für immer bei einer verkümmerten Idee geblieben) – sonst hätte ich womöglich nie erfahren, dass mir sowas Spaß macht, geschweige denn wieviel. Dahinter steckt auch ein wenig die Alt-SL, die mich ermuntert hat, mal selber was zu probieren (ein Mann).

    Konstatiere: Sowas kann helfen. Nicht immer steckt unter ostentativer Zurückhaltung / Schüchternheit der WILLE, ein Naturell dazu sich so zu verhalten – oft ist es eben doch noch repressive Einwirkung von außen, die uns geformt hat.

    Dass ich heute soviel tun KANN, wie ich es schon tue, in der Hinsicht (dabei ist das Ende der Fahnenstange, wie gesagt, noch gar nicht erreicht, „Ansprachen“ von NPC bspw. – da geht noch was!) – der Groschen hat auch erstmal fallen müssen….
    Immer noch fallen mir entsprechende Rollen teilweise echt schwer / gehen mit massiven Hemmungen im Voraus und Unsicherheit im Voraus wie Nachhinein einher, trotz überwiegend positiver Rückmeldungen, inklusive „geile Ansprache“ als eines der positivsten Erlebnisse – nachdem ich die mehr oder minder spontan herausschütteln MUSSTE und vorher echt Schiss davor hatte, weil mir *gefühlt* nicht genug „Gescheites“ einfiel, für eine „echte Ansprache“ – offenbar HAT es aber dann doch geklappt. Aber das kostet Überwindung. Und das kann auch heißen: Anstöße von seiten ANDERER Leute, die einem da reinhelfen, einem nen Schubs geben und sagen „trau dich“.

    Hilfestellung in der Hinsicht also? Bitte ja. Ich finde das eine sehr gute Idee. Warum sollten nur „Jungs“ derartige Hilfestellung ganz explizit bekommen? Einziges Manko wäre da evtl. die Formulierung als „Hilfestellung“ – anstatt als ERWARTUNG. An Jungs trägt man sowas ja gerne regelrecht als ERWARTUNG heran — und s.o., genau DAS hatte mir z.B. in persönlicher Erfahrung besonders geholfen: nicht nett gemeinte HILFE, sondern die ERWARTUNG, der ANSPRUCH, DASS ich das jetzt machen SOLL. Gar keine große Wahl zu haben, als das AUCH MAL tun zu müssen, so nach dem Motto „jeder muss mal ran“ – weil man sich dann nicht drücken kann. Und wenn man sich nicht drücken kann, ist manchmal die Freiheit dabei riesengroß, weil dieses „ich sollte mich besser drücken“ und „ich kann das aber doch nicht so“ irrelevant wird, weil man dann einfach mal TUT, tun „MUSS“. Das hilft ungemein, beim sich versuchen, wenn man zu denen zählt, die sich eher nicht so TRAUEN.

    Ein Problem dabei derartige Hilfestellung – besser noch: ERWARTUNGEN auch an Frauen heranzustragen? Aus meiner Sicht nicht. Ich persönlich finde da vielmehr den Stolz am falschen Platze, wenn man als Frau dann sagt „sowas brauchen WIR doch nicht“ – weil der anderen wehtut, die eben doch *noch* NICHT soweit sind. Die es m.E. immer gibt – ganz unabhängig vom Geschlecht. Ergo: Es ist toll, wenn das jemand nicht braucht – aber deswegen sollte man nicht indirekt verhindern, dass sowas ANDEREN zuteil wird, die es sehr wohl brauchen könn(t)en.

    Denn: Mag sehr gut sein, dass viele das von sich aus nicht mehr brauchen. Aber: Es gibt immer noch genügend Leute, die würden sich freuen, beiderlei Geschlechts. Warum, zum Henker, also nicht? Mein voller Ernst. ;)

    Aus meiner persönlichen Erfahrung würde es mich sogar noch mehr freuen, wenn endlich mal ERWARTET wird, dass solche Posten reihum gereicht werden, OT besehen, damit man sich mal dran versuchen kann. Oder zumindest ERWARTET wird, dass AUCH Frauen solche Posten füllen und nicht weit durch die Bank weg nur eine „Herrenriege“, wie man es leider nur allzu oft sieht. Besonders störend empfinde ich persönlich das immer beim „Fantasy-Pseudomittelalter“. Weswegen ich so klaren Wert auf das PSEUDO in dem Wort lege. (Und als Historiker gerne noch anfüge, dass BEILEIBE nicht nur Männer im Mittelalter in Führungspositionen waren, erst recht nicht „überall“. Und ich denke da nicht nur an Äbtissinnen, sondern auch an die adeligen Damen, die Haus und Hof SELBST führten und auch verteidigen mussten, wenn grad kein „Herr im Haus“ zur Hand war.) Viel wichtiger aber: Es ist FANTASY. Es ist nur PSEUDOmittelalter, liebe Leute. Stark überspitzt formuliert: Was soll der Scheiß mit der stereotypen Geschlechterverteilung, abgesehen vielleicht von einem (leicht bekleideten Kettenbikini-)Amazonenland (am Besten noch alle nymphomanisch….*augenroll*)? Realistischer: Was soll der Mist mit überwiegend dort immer noch nur Männern in den Führungspositionen? Es ist FANTASY. Erst recht bei High Fantasy mit Überwiegen magischer Fähigkeiten, die jedes realweltlich-„Norm-ale“ (also: GeNORMte) aushebeln, sollte das Geschlecht doch wirklich keine Rolle mehr spielen… da geht doch mehr.

    Aktiviert die Schüchternen, die Zurückhaltenden, die sich-nicht-trauenden! Ihr wisst noch gar nicht, welches Potential vielleicht in denen steckt – kitzelt es raus, egal ob Männlein oder Weiblein, gebt Ihnen eine CHANCE! Inklusive einer an sie vermittelten ERWARTUNG, dass SIE das sehr gerne mal machen DÜRFEN – und SOLLEN. Einem ANSPRUCH an die Person, zumindest mal AUSZUPROBIEREN mehr aus sich herauszuholen als sie es bisher tut. Sonst werdet Ihr nie wissen, was Euch entgeht… ;)

  6. Was wir neulich erst in unserer Gruppe angemerkt haben: Ein kleines, aber vielleicht gar nicht soo unwichtiges Problem, bei Frauen in Militärpositionen sind die gebrüllten Befehle.
    Ich selbst merke das schon bei mir – ich spiele zwar keine Anführerin, aber einen Kampfcharakter und wenn es stimmlich mal lauter werden muss, werden viele weibliche Stimmen – auch meine – zu schrillem Gekreische (einige Damen haben natürlich Glück und eine dunklere Stimme, gibt es auch.)..
    Da beneide ich doch manchmal in der Schlacht die tiefen, volltönenden Männerstimmen, die weit tragen.
    Das führt auch dazu, dass man auf Con in einigen Fällen ein Schmunzeln unterdrücken muss, einfach weil weibliche Anführerinnen, die ihre Befehle kundtun kieksig und/oder hysterisch klingen, wenn sie sich um Lautstärke bemühen.
    Kurz: Es kann einfach leider sehr lustig klingen. So blöd es auch ist.

    • Schlimmer ist dann, wenn jemand als „bossy“ dargestellt und unterschwellig als „unangenehm“ charakterisiert wird – weil „Frau mit männlichem Verhalten“. Kommt leider immer noch vor. Wenn man entsprechend sozialisiert wurde, empfindet man bspw. eine FRAU mit Ellenbogenverhalten nochmal schlimmer als einen Mann, von dem man sowas quasi anerzogen-„automatisch“ immer noch EHER erwartet. Fällt mir zumindest abseits des RP immer wieder auf – selbst an mir selber (ja, ich wurde in der Hinsicht fehlerzogen und muss dauernd bewusst gedankliche Nach-Korrekturen vornehmen.. sehr nervig)…. das RP ist auch nicht frei davon, auch wenn mir anderweitig sexistische Situationen / Behandlungen von Frauen / weiblichen Charakteren eher einfallen. Was auch damit zu tun hat, dass ich wiederum noch nicht so arg viele weibliche Führungsleute gesehen habe… =/ Da kann man offenbar immer noch Glück wie Pech haben, regional/zeitlich (keineswegs nur Setting-spezifisch).

      Genauso wie Leute, die einfach das Spiel brechen, weil sie nicht auf den Charakter, sondern die OT-Person reagieren. (Auch wenn das ggf. beim Tisch-RP noch häufiger vorkommen könnte, weil zumindest das Äußere beim LARP ja eingebunden werden MUSS / zwangsweise eingebunden IST und mit dem Auftreten direkt verknüpft, während man am Tisch eben noch deutlichere Unterschiede zwischen Rolle und Spieler haben kann, die ggf. irritieren… kann, aber nicht muss… Kann theoretisch auch genausogut umgekehrt laufen, weil man beim LARP das Aussehen der eigenen Person eben nur in gewissen Grenzen verändern kann, wenn man nicht gerade Masken-/Kostümbildner ist.)

      Als ich mit LARP/RP angefangen hatte, hatte ich definitiv das Gefühl, dass ich eher in „klassicher-weibliche“ Rollen gedrängt werde – bzw. man diese von mir ERWARTET (und das ist dann eben in indirektes Hineindrängen, was durch meine Sozialisation und auch nur fehlende Gegenschubse von anderer Seite noch viel schlimmer gemacht haben). Das hat sich definitiv gebessert – aber ich würde noch nicht sagen, dass wir „da sind“, sondern habe immer noch ansatzweise hier und da immer mal wieder noch einen ähnlichen Eindruck wie der Autor oben.

      Bspw. wenn mal wieder Leute gegen Crossgendering wettern.

      Oder davon reden, wie in einem FANTASY-Setting ANGEBLICHE „korrekte“ mittelalterliche Rollenverteilung geschehen müsse (bei der es mir teilweise als Geschichtsstudent schon auch mal komplett OT ansatzweise die Zehennägel aufrollt, weil ggf. auch schonmal ALLE weiblichen Machtpositionen unterschlagen werden, nicht nur bspw. adelige Frauen, die Minimum in Abwesenheit der Männer die Regie führten (aber es in Teilbereichen zumindest auch gerne mal selbst taten, neben, gegenüber und über von Männern), sondern selbst bspw. Äbtissinnen…)… in einem FANTASY-Setting. Meine Fresse. PSEUDOmittelalter ist nicht ohne Grund PSEUDO. Und Fantasy muss nicht mal das sein… *augenroll

    • Crossgendering: Wohlgemerkt – beim TISCH-RP auch noch, nicht (nur) beim Larp, wo man noch eher maskentechnische Probleme hat, die bei reiner Vorstellungsgaben-Aufgabe nicht das Problem sein KÖNNEN. Und damit meine ich nicht, dass darüber gewettert wird, wenn jemand tatsächlich ein anderes Geschlecht extrem / viel zu sehr stereotyp und schon eher als Karikatur bespielt – sondern die Annahme, dass das jeweils andere Geschlecht das angeblich gar nicht könne.

      Also „raus“ aus unserem schönen Hobby sind derartige Haltungen definitiv immer noch nicht, meiner persönlichen Erfahrung nach, leider. Spätestens in den Foren kommen die Trolls dann raus, auch wenn sie sich direkt von Angesicht zu Angesicht nicht immer alle trauen…

      • In Foren oder sozialen Medien kommt ja Seher Gene das wahre Gesicht zum Vorschein. Das ist schade, zeigt aber, dass da eben doch ich etwas Arbeit vor uns liegt. Wenngleich ich auch glaube dass in unserem Hobby besser ist als in vielen anderen.

        Crossgendering habe ich BTW schon ein paar mal inzwischen im LARP erlebt und das auch ziemlich cool. Ich denke zum Beispiel an einen Knappen der sich an Mann tarnt um vor seiner Familien zu fliehen, das war ziemlich geil gemacht. Mehr davon!

    • *ahem

      „…dass das jeweils andere Geschlecht das angeblich gar nicht könne.“: Der Satz war leider in hindsight gerade etwas unglücklich. ;)
      Gemeint ist: Dass manche denken, dass man das jeweils andere Geschlecht gar NICHT anders denn als Karikatur bespielen könne. (Eine völlige Quarkansicht…)

      Die Haltung „Frauen können keine Männer spielen“ (und umgekehrt), also. Weil man sich da ja „gar nicht reinversetzen“ könne. o_O Muss UNGLAUBLICH schwer sein, einen charakterlich nachvollziehbaren, durch seine persönliche Geschichte geformten MENSCHEN zu spielen, aus Sicht mancher Leute.. Also ja, einige stehen da ECHT auf der Leitung. Insbesondere angesichts der Tatsache dass beim Tisch-RP ein sofortiger Gegenbeweis glasklar vor Augen steht: Die SL, welche die ganze NPC-Welt bevölkern muss. Die wohl kaum nur IHR OT-Geschlecht bespielt… und wer hat schon zwei SLs *gleichzeitig* am Tisch, die sich die NPC geschlechterspezifisch aufteilen… o_Ô

  7. Ob männlich oder weiblich … Sowohl IT als auch OT hat man Respekt für Führungskräften zu haben. Hat ja schon seine Begründungen warum diese Person höher gestellt ist. Als einfacher Soldat würde ich mich nicht mit dem Hauptmann anlegen egal ob Frau oder Mann

  8. Abgesehen vom alten Thema in alten Schläuchen…bitte ich zu beachten, dass viele Männer und Frauen auch gar keine Führungspositionen einnehmen wollen und da die Männer an den meisten Cons den grösseren % Satz ausmachen ist das wohl rein mathematisch logisch dass es auch mehr männliche Führungskräfte gibt! Und ein Aspekt der oben nicht erläutert wurde es gibt viele Frauen die IT und OT bei Wahlmöglichkeiten sich für den Mann entscheiden und ganz bewusst nicht die Frau wählen und dieses Phänomen ist kein Einzelfall! Beinahe jeder von uns hat irgendwo schon die Aussage von einer Frau gehört ich will nicht in einem reinen Frauenteam arbeiten oder ich arbeite lieber mit Männer zusammen als mit Frauen! Fazit: Es sind nicht nur die bösen Männer sondern auch diverse Frauen die aus welchen Gründen auch immer nicht an weiblichen Führungskräften interessiert sind!

  9. Capt. Janeway als Beispiel anzuführen war doch ein Griff ins Klo. Die Tante hat ihr Raumschiff 7 Jahre in die Falsche Richtung geflogen obwohl sie in der ersten Folge der ersten Staffel die Möglichkeit gehabt hätte ihre Misere zu bereinigen…und wurde dafür zum Admiral befördert.
    Wenn das ein Beispiel für weibliche Anführer ist dann bin ich dagegen.

  10. Das Problem vieler Frauen ist das man ihnen den selbständigen Anführer nicht abnimmt. Sicher wenn da Eine mit 10 Kriegern ankommt und einen auf Anführerin macht hat man Respekt vor den Kriegern aber vor der Frau nur bedingt. Ein Anführer im Larp muss Charisma und die Fähigkeit ausstrahlen den Tag auch im Alleingang retten zu können und das fehlt halt den meisten Frauen

  11. Kann ich teilweise genau so unterschreiben, jedoch sehe ich da weniger Bedarf an „Unterstützung“ als eher Anregung, die Ellbogen doch noch etwas weiter auszufahren, sich vieles einfach zu trauen ;-) Nicht umsonst ist unser Hobby eines, das einem viel beibringt und die persönliche Weiterentwicklung, teils auch von alten Gewohnheiten weg, fördert.

  12. Ohne mir hier den Hass auflasten zu wollen.
    Was ist denn mit Hintergründen in denen eben keine Geichberechtigung herrscht? Im Witcherhintegrund gibt es zwar starke Frauen, aber in der Gesellschaft und besonders in den unteren Schichten, sieht man Frauen eigentlich nur in den eher traditionellen Rollen. Nicht das ich Frauen sage sie sollen sich dann nicht trauen ihr können nach Außen zu tragen, aber für mich gehört dann das Belächeln der Frau zum Spiel dazu.

    LG,

    Ein Witcherlarper

    • Aus meiner Sicht ist es dann Settingimmanent und man kann ganz gezielt damit spielen. Es sollte eben nur sehr deutlich erkennbar sein, dass jedes verhalten und jede Äußerung hinsichtlich dieser Tatsache absolut IT ist.
      Das Problem ist aus meiner Sicht auch eher IT-verpackte dumme OT-Sprüche oder generell OT-Verhalten, dass eine Frau in der Führungsrolle nicht akzeptiert.
      Ansonsten würde sich ja das bespielen historischer Settings sogar vollständig verbieten und das ist ja auch nicht Sinn der Seximus-Debatte. Viel mehr können solche Settings auf das Problem spielerisch aufmerksam machen.

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