Rezension: Thor – Tag der Entscheidung. Die offizielle Vorgeschichte zum Film

Thor – Tag der Entscheidung wirft seine Schatten voraus. In diesen liegt auch ein weiteres Mal ein Comic, der die offizielle Vorgeschichte zum Film erzählen soll. Und da es sich im kommenden Film um zwei Marvel-Helden dreht, müssen auch beider Geschichten erzählt werden. Mal schauen, wie gut das gelingt.

Für jeden Neuling, der sich ins Marvel-Universum einfinden und die entsprechenden Filme nicht sehen will, ist das Heft sicher eine willkommene Alternative. Aber, gibt es so jemanden? Panini/Marvel scheint so zu denken. Denn der vorliegende Band enthält einmal mehr keine originelle, neue Story, sondern die Filme Thor – Welt der Dunkelheit und Der Unglaubliche Hulk in Comicform. Gut, da der kommende Film ja zwischen Age of Ultron und Civil War angesiedelt ist, ergibt das schon irgendwie Sinn, doch irgendwie fehlen mir persönlich bei so etwas immer die Innovation und die Kreativität.

Handlung

Bruce Banner ist auf der Flucht vor dem US-Militär in Brasilien untergetaucht und arbeitet in einer Limonaden-Abfüllanlage. Nebenbei versucht er anonym, mit Hilfe eines befreundeten Wissenschaftlers, ein Heilmittel für seinen Zustand zu finden. Doch das Militär spürt ihn auf, und er ist gezwungen nach Amerika zurückzukehren. In der vagen Hoffnung, es gäbe dort eine Lösung für sein massives, grünes Aggressionsproblem. Doch leider findet ihn auch hier die Armee, und der ehrgeizige Soldat Emil Blonsky (alias Abomination) lässt sich mit seinem Blut infizieren, um ihn ausschalten zu können.

Vor Äonen vertrieben die Krieger Asgards die Dunkelelfen aus unserem Universum. Ihr Anführer Malekith schwor damals Rache und die Welt des Lichtes zu zerstören. Während einer höchst seltenen Konjunktion der Welten ist ihm dieses Ziel zum Greifen nahe. Jane Foster, Thors große Liebe auf Midgard, entdeckt zufällig den Aether, einen der allmächtigen Infinity-Steine, und wird somit zum Ziel Malekith‘. Denn mit diesem Stein kann sein Vorhaben gelingen. Die Asen halten derweil die Dunkelelfen für im Strudel der Zeit verloren und werden bald eines Besseren belehrt. Krieg bricht aus, und nur Thor kann ihn beenden. Allerdings braucht er dazu die Hilfe seines verräterischen Bruders Loki.

Charaktere

Sowohl der von Angst vor seinen Emotionen getriebene Bruce Banner, welcher sich mit dem grünen Monster in sich plagt, als auch der stets wütende Hulk, in welchem noch immer der liebevolle und umsorgende Bruce Banner steckt – beide werden hier durchaus gut porträtiert. Ebenso wie der pflichtbewusste General Ross und der selbstsüchtige Soldat Blonsky.

Thor ist sein stets heldenhaftes, ideales, manchmal etwas naives Selbst, Jane Foster verkommt jedoch noch mehr als im Film zur Nebenfigur und Plotmittel. Lokis vermeintliches Opfer und Odins Hochmut – ich muss gestehen: Ich bin gespannt, wie diese Fäden im nächsten Film aufgegriffen werden

Zeichenstil

J. L. Giles’ Zeichnungen wissen zu gefallen. Dynamisch und eigenständig erzählt er beide Geschichten, ohne die Bilder eins zu eins aus den Filmen zu kopieren – eine Sache, die vielen andere Publikationen nicht gelungen ist. Das gibt einen Pluspunkt.

Erscheinungsbild

Die bekannte, gute Panini-Qualität. Gutes und festes Papier, das beim Lesen nicht fleddert und auch nicht allzu leicht zerknickt. Tolle Farben, wie auch ein fester und broschierter Einband.

Die harten Fakten:

• Verlag: Panini, Marvel
• Autor(en): Will Corona Pilgrim, Zak Penn, Christopher L. Yost, Christopher Markus & Stephen McFeely
• Zeichner(in): J.L. Giles
• Erscheinungsjahr: 2017
• Sprache: Deutsch
• Format: Comic
• Seitenanzahl: 100
• Preis: 6,99 EUR
• Bezugsquelle: Panini Comics

Bonus/Downloadcontent

Kein Bonusinhalt.

Fazit

Einmal mehr werden bereits erzählte Geschichten wieder aufbereitet, um als Vorgeschichte eines Blockbuster-Films zu dienen. Es ergibt einen gewissen Sinn, wenn man die vorherigen Filme nicht gesehen haben sollte oder einfach als Sammler alle entsprechenden Hefte besitzen möchte. Aber dennoch ist so etwas für mich immer mit einem gewissen, faden Beigeschmack verbunden. Im Falle Thors schließen die Geschichten nahtlos aneinander an, doch in Hulks Fall ergibt es keinen wirklichen Sinn, eine Geschichte zu erzählen, die bereits viele Jahre zurückliegt und mit demnächst aktuellen Ereignissen des MCU nicht wirklich etwas zu tun hat.

Schade, daraus hätte man mehr machen können.

Artikelbilder: Panini Comics | Marvel
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.