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James „Wolverine“ „Logan“ Howlet steht nun endgültig vor dem Ende. Seines Heilfaktors beraubt und benahe am Ende seiner Kräfte, wartet er darauf, dass ihn seine Feinde einholen. Aber wer Logan kennt, der weiß, dass dieser niemals unvorbereitet ist. Und wer so dumm ist, sich mit Wolverine anzulegen, der muss mit dem Schlimmsten rechnen.

Handlung

Logan sitzt, mit Wunden übersät, auf der Veranda eines zerstörten Hauses, irgendwo in einer recht wilden Umgebung. Erschöpft rafft er sich auf und geht in den Wald, der das Haus umgibt. Dort liegen zwischen den Bäumen und sogar im Geäst jede Menge Leichen. Söldner und andere, die es auf den Helden abgesehen hatten.

Während er der Stadt entgegengeht, denkt Logan zurück an ein Gespräch mit Reed Richards einige Tage zuvor. Dieser versprach ihm in der Lage zu sein, den Heilfaktor des Mutanten wiederherstellen zu können; allerdings würde dies einige Zeit und Forschung in Anspruch nehmen. Daher rät er Logan, sich vorerst zurückzuhalten, weil Infektionen ihn nun, wie einen normalen Menschen, töten könnten. Auch die Radioaktivität, die seine Adamantium-Knochen über die Jahre hinweg aufgenommen haben, das Adamantium selbst und viele andere Dinge, sind nicht wirklich gut für seinen Körper. Dieser ist zwar noch sehr gut trainiert und in Form, doch langsam, aber sicher, wendet sich das Blatt gegen James Howlet. Vor allem, da er genau weiß, dass so ziemlich jeder seiner Feinde Jagd auf ihn machen wird, wenn sich diese Sache herum spricht.

Und so kommt es auch, ein alter Bekannter, der mit Wolverine noch so manche Rechnung offen hat, erkundigt sich in einer von dessen Lieblingsbars nach ihm und läuft der dort für ihn ausgelegten Spur brav nach. Und schließlich stehen sich Logan und NUKE einmal mehr gegenüber. Dass der etwas tumbe, cybernetisch verstärkte Soldat keine Chance gegen den X-Man hat, steht von Anfang an fest. Doch dies erlaubt Logan nur mehr über die Hintergründe der vielen Anschläge auf ihn zu erfahren. Denn dass sich massenhaft Ninjas der HAND, AIM-Agenten und Handlanger anderer Gruppen sowie Einzelkämpfer so vehement dafür einsetzen ihn zu erledigen, kommt selbst ihm etwas seltsam vor. Und NUKE plaudert. So gelangt Logan auf die Spur desjenigen, der das immense Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat. Doch dieser ist ebenfalls nur ein Handlanger in einer weit größeren Intrige.

Charaktere

James „Logan“ Howlet stellt sich jenen, die ihn tot sehen wollen. Diverse seiner alten Feinde geben sich sozusagen die Klinke in die Hand, nur um ihre Chance zu bekommen, den gefährlichsten aller Mutanten zu erledigen. Allerdings treibt viele nur die Gier nach Geld an und sie wollen ihn lebend fangen. Was ihr Schicksal besiegelt.

Logan macht keine halben Sachen. Als er schließlich erfährt, wer hinter dem ganzen Aufwand steckt, lässt er NUKE am Leben, um eine Botschaft zu verkünden: Wer ihn jagt, stirbt. „Wer jemandem dabei Schaden zufügt, stirbt.“ Er hat einfach genug! Und er weiß genau, dass er nicht mehr lange durchhält, wenn jeder Schurke auf der Welt auf seine Haut aus ist. Zwar glauben noch nicht alle den Gerüchten, dass er seinen Heilfaktor verloren habe, doch riskiert er mit jedem Kampf, dass es jemand tatsächlich herausfindet.

Zeichenstil

Wow! Was für geniale Zeichnungen! James Soules Zeichenkunst ist absolut würdig, das Ende der Comic-Legende Wolverine in Szene zu setzen. Seine Zeichnungen sind realistisch genug, um absolut glaubhaft zu wirken, und doch geht ihnen das comichaft Übertriebene nicht gänzlich ab. Das zeigt sich zum Beispiel an dem extrem aufgepumpten Körper NUKES. Doch allein der Opening Shot Logans, der zusammengesunken inmitten der Zerstörung sitzt und erschöpft in die Ferne starrt, umgeben von Patronenhülsen und Blut, zeigt, dass der Künstler ein geniales Gespür für Atmosphäre und Ausdruck hat. Logans leerer Blick, der erschöpfte und doch zugleich entschlossene Ausdruck auf seinem Gesicht, die deutliche Erschöpfung in der Körperhaltung des alten Kriegers, einfach großartig! Und es setzt sich im Rest des Heftes so fort.

Preis-/Leistungsverhältnis

Dieses Heft ist mit seinen 68 Seiten voller genialer Zeichnungen jeden Cent wert. Denn auch die Mini-Bonus-Story am Ende, welche eine kurze, alternative Geschichte erzählt, ist sehr gut von Paul Cornell in Szene gesetzt. Die Story von Steve McNiven ist überraschend und clever geschrieben. Denn die teils schon sehr alten, ineinander verschlungenen Intrigen rund um den kleinen, kampfstarken Kanadier sind mit Sicherheit nicht leicht zu entwirren, beziehungsweise weiterzuspinnen und zu einem schlüssigen Finale zu führen.

Erscheinungsbild

DERTODVONWOLVERINE1_Heft_230Die uns vorliegende Ausgabe zeigt ein schwarzes Cover, auf dem Wolverines Silhouette als Ausschnitt für eine Darstellung von Logan vor einem roten Fadenkreuz dient.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini
  • Autor(en): Steve McNiven
  • Zeichner(in): Charles Soule
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Heftformat
  • Seitenanzahl: 68
  • Preis: 5,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Eine kurze Mini-Story zeigt einen alternativen Verlauf der Geschichte, wenn Logan seine Heilkraft behalten hätte.

Fazit

Ein großartiger Comic!

Eine Geschichte, wie sie der bekannteste aller Marvel-Helden nach Spiderman verdient. Ein brutaler Schwanengesang, der alles enthält, was man von einer Story mit dem gefährlichsten aller Mutanten erwarten darf. Zeichner sowie Schreiber geben ihr Bestes, um dem alten Mann ein wohlverdientes Ende zu verschaffen: Einige seiner größten Feinde treten auf und machen ihm das Leben schwer. Alte Bekannte auf seinem langen Lebensweg, die sich ein Stelldichein geben, um dem Helden in gewisser Weise die letzte Ehre zu geben. Die Ehre eines letzten, großen Kampfes gegen das Schicksal.

Daumen5maennlich

Artikelbilder: Panini Comics

 

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