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Rollenspiel soll nicht politisch sein. Rollenspiel soll Ablenkung vom Alltag sein. Rollenspiel soll von der Realität entkoppelt sein. Dies sind Sätze, die man immer wieder hört. Doch warum eigentlich? Wir sagen: Der Klimawandel geht uns alle an. Daher starten All Colours Aboard und Teilzeithelden die gemeinsame Kampagne Roll for Change.

Der eine oder die andere werden jetzt vielleicht aufstöhnen und sich fragen: Muss der scheinbar omnipräsente Klimawandel nun auch in mein Hobby Einzug halten? Ich will doch nur losgelöst vom Alltag ein paar Würfel rollen, Geschichten erleben oder Miniaturen auf dem Tisch hin und her schieben. Eine sicher berechtigte Frage, stellen phantastische Hobbys für viele eine sehr willkommene Abwechslung zu Sorgen und Problemen des Alltags dar. Diese Abwechslung soll, ja muss, es auch bleiben. Dennoch gibt es Themen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Dazu zählen ohne jeden Zweifel die Gefahren durch den Klimawandel.

Gemeinsam mit All Colours Aboard wollen wir nun eine Kampagne ins Leben rufen, um dem Thema mehr Aufmerksamkeit im Hobby zu verschaffen. Dabei geht es nicht um den erhobenen Zeigefinger oder einer überbordenden Verteilung von Moralin. Wir wollen dieses Bewusstsein zeigen und auch die unterschiedlichen Szenen der Phantastik dafür begeistern, diesem wichtigen Thema ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken.

Egal ob man der Phantastik im Rollenspiel, beim LARP, beim Tabletop oder gemütlichen Brettspielen frönt: Der Klimawandel geht uns alle an. Egal, wie unsere persönlichen Lösungsansätze dazu sind.

Wie entstand die Idee?

Laura, die Frau hinter All Colours Aboard (und zugleich Redakteurin für Cosplay & LARP bei Teilzeithelden), hatte die spontane Idee, für ihren Künstlerstand auf der Dokomi ein kleines Statement zu designen, das Cosplayer, Otakus und Nerds anspricht. Die Idee kam so gut an, dass die Teilzeithelden Laura fragten, ob man gemeinsam nicht mehr draus machen könnte. So war aus einer kleinen Aktion für die Dokomi die gemeinsame Kampagne entstanden.

Was erwartet Leser?

Keine Sorge, wir wollen euch weiter in phantastische Welten, jenseits der Realität, entführen. Wir werden nicht täglich eine Problemkerze anzünden. Aber Phantastik war seit jeher auch immer wieder von politischen Einflüssen geprägt. Dies wollen wir ebenfalls immer mal wieder aufgreifen.

Mit speziellen Artikeln wollen wir uns dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln nähern. Wie kann ich nachhaltiger larpen? Wie leiste ich einen kleinen Beitrag bei Spielrunden oder -abenden? Auch kleine Dinge können einen Beitrag zum großen Ganzen leisten.

Einen Beitrag leisten

In den kommenden Tagen und Wochen werden Produkte in unserem Shop erscheinen, die das Logo oder die Worte „Roll for Change“ haben. Von den Erlösen dieser Produkte spenden wir 50% an die Klimaschutz-orientierte NGO Pacific Garbage Screening.

Update 29.06.2019: Die ersten Produkte mit dem Kampagnenlogo sind im Shop.

Ich möchte die Kampagne unterstützen.

Die Kampagne ist offen für jede und jeden. Auf Anfrage erhältst du unser Kampagnen-Logo oder wirst Partner oder Unterstützer der Kampagne. Mach andere drauf aufmerksam oder bringe das Thema auf deiner Plattform. Du bist selbst Spieleentwickler, Orga oder ihr seid ein Verlag? Zeigt Flagge für eines der aktuellsten Themen unserer Zeit.

Der Unterschied zwischen Partner und Unterstützer ist wie folgt:

  • Ein Unterstützer bringt das Banner bei sich prominent an und bringt Inhalte zur Nachhaltigkeit und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt
  • Ein Partner hat etwas zu verkaufen, wo er das Banner drauf packt (wir arbeiten an verschiedenen Designs) und spendet 50% der Erlöse dieses Produktes an eine Klimaschutz-orientierte NGO. Optimal bringt er auch Inhalte zum Thema.
Das Banner zum Download

Und wenn ich das nicht lesen will?

Wie bereits geschrieben: Wir bleiben wir.

Schon früher haben wir uns zu wichtigen gesellschaftlichen Themen, losgelöst von jeder Parteipolitik, geäußert. Das werden wir auch weiter tun. Wir verstehen, wenn Phantastik für dich vor allem Urlaub vom Alltag ist. Dann lies einfach unsere zahlreichen anderen Artikel zur ganzen Welt der Phantastik und unterstütze uns, in dem du uns beim Lesen ein bisschen deiner Zeit schenkst.

Du möchtest die Kampagne unterstützen? Dann schreibe eine Mail an kontakt@teilzeithelden.de.

Artikel zum Thema

  1. Cosplay und Nachhaltigkeit – ist das vereinbar?

Artikelbild: ©All Colours Aboard

25 Kommentare

  1. Wir bei Donnerhaus setzen einen Teil unserer Einnahmen direkt in CO2 Ausgleich um, minimieren die im Betrieb entstehenden Emissionen und drucken lokal bei einer Druckerei, die nach den Standards des Blauen Engels druckt. Unsere Versandverpackungen sind von Biobiene und vollständig kompostierbar und unser Webspace wird mit Ökostrom betrieben.

    Nur weil wir fantastische Welten beschreiben und Karten dazu malen bedeutet das noch lange nicht, dass wir auf die echte Welt verzichten könnten, die Grundlage und Inspiration dafür zugleich ist. Und nur weil wir jede Woche einen Geschichtskrümel bloggen, heißt das auch nicht, dass wir uns damit zufrieden geben, dass es die Welt in der wir leben einmal gegeben hat. Es muss sie auch morgen noch geben.

    Das sind wir unseren Kunden genauso schuldig, wie unserer Wolperratte.

    • Ihr schuldet mir vor allem Kekse. Aber die sind mir auch aus dem Ofen lieber, als auf dem Fensterbrett gebacken. Zumal ihr Menschen euch nicht einfach durch Mutation anpassen könnt, wenn die Welt vor die Hunde geht. Wir Wolperratten vielleicht schon. Aber wer bäckt dann meine Kekse?!

  2. X- Card
    Pride Month
    nun Klima-Chaos im Drow-Reich

    sry, aber für mich waren RPG, Filme und Serien immer ein sicherer Hafen um eine weile zu rasten und Kraft zu tanken für den täglichen Kampf….schade das das langsam bröckelt und mir diese quelle genommen wird

    • In Relation ist das ein Bruchteil aller Veröffentlichung in den entsprechenden Medien und damit gut zu ignorieren, wenn es einen stört. Einfach weiter klicken
      Nebenbei haben Filme, Serien und Literatur schon immer aktuelle gesellschaftliche Fragen aufgegriffen. Also im Grunde nix Neues.

    • Michael Engelhardt generell hast du recht…. nur ist es normalerweise ein fließender prozess. in letzter zeit werden dinge mit gewalt überall reingedrückt was das ganze nur noch erdrückender macht und einen noch ausgelieferter wirken lässt!

      Wie gesagt, ich sage nicht das es die probleme gibt oder das sie von allein verschwinden sondern das gerade wenn man sich damit auseinander setzt auch einen sicher hafen…. einen ausgleich braucht

    • Es gibt keinen sicheren Hafen, wenn unsere Felder verbrennen, unsere Küsten überfluten und Stürme unsere Dächer abdecken. Es hat schon einen Grund, weshalb die Demonstranten in Hong Kong dafür gesorgt haben, dass die Porno Webseiten abgeschaltet werden.

      Ich kann nur dann mit meinen Freunden Rollenspiele im Wohnzimmer spielen, wenn vor dem Fenster nicht die Welt untergeht.

    • Torsten Logemann stimm ich dir zu….. nur musst auch du irgendwann mal energie tanken. und das geht am besten wenn du zur ruhe kommst, ablenkung findest etc bevorzugt in guter gesellschaft. Das eine geht nicht ohne das andere

    • Natürlich hat Escapismus seine Berechtigung. Aber genau wie nicht jeder Film diesen bedient, muss es nicht jeder Rollenspielinhalt.
      Gerade im Rollenspiel hast du ja die Gelegenheit auch selbst zu bestimmen was an deinem Tisch Thema ist.
      Die X-Karte kann übrigens dabei helfen, so zu spielen, dass es einen nicht belastet. Nur den Gedanken, dass es belastende Inhalte geben könnte, müssen wir glaube ich ertragen.
      Pride ist dieses Jahr zum 50ten Mal, zu dem Anlass können Medien das gesellschaftliche Ereignis doch sicher aufgreifen. Auch die generelle Existenz queerer Menschen müssen unsere Medien aushalten. Ohne Repräsentation von Menschen wie mir wird es zumindest für mich schwer mit dem Eskapismus.

    • Sven Strobach das wäre ja auch schön, wenn man das weiterhin so machen könnte, doch leider bleibt uns immer weniger Zeit, das zu retten, was für uns überlebenswichtig ist. Hätten Unternehmen und Politik vor 20/30 Jahren auf die Wissenschaft gehört, reagiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, wäre es heute wahrscheinlich um einiges leichter. Leider ist dem nicht so und es steht fünf vor zwölf. Ich könnte mir auch schöneres in meiner Freizeit vorstellen, als haufenweise Artikel aus allen möglichen Quellen durchzulesen, um einigermaßen sicheres Wissen über ein Thema anzueignen, aber irgendwie muss man ja informiert bleiben – gerade in Zeiten von gefährlichem Halbwissen, speziell im Internet.
      Man muss sich ja auch selbst Gedanken machen, auf welche Dinge man verzichten kann, um seinen Teil beizutragen. Spaß macht es nicht. Und nach einer Con habe ich z.B. auch keinen Tag zum Abschalten.

      Sorry für den langen Text, aber es ist irgendwie auch ein ziemlich emotionales Thema

    • Jasmin Neitzel ja du hast nicht unrecht, aber bei der X-card z.b. hatte jeder zweite plötzlich psychopathische oder soziapartische spieler/spielleiter…war sehr seltsam bis beängstigend

      Bei Pride bzw. queeren Menschen, gab es ….. sjw oder white knights…. trifft es nicht ganz, aber eine sehr aggressive stimmung sobald man auch nur erwähnte das man sich z.b. nicht dafür interessiert mit wem jemand abends ins bett geht oder man private vorlieben nicht zwingend wissen will. wurde instant als intoleranz gebrandmarkt anstelle das es als simple toleranz anerkannt wurde.

      Menschen sind Menschen, egal welcher Religion, DNA, politischen ausrichtung oder selbstgewählten Rolle…. und das ist gut so. aber plötzlich wurde man dafür angegriffen.

      Nun noch climatic change…. is für mich persönlich halt so ein reiz wo ich dann auch mal einfach die augenbraue hochziehe und meine meinung kundtun musste ^^“

    • Sascha Höver alles gut ^^ ich verbrauche ja auch viele worte hier ;) ich finds nur interessant wieviele menschen plötzlich aufwachen und merken das die politik NICHT unparteiisch ist, oder gar fachlich kompetent sondern z.t. so offensichtlich bestechlich das es schon wehtut obwohl die konsequenzen selbst nicht-wissenschaftlern deutlich vor augen stehen! wurde man vorher noch schräg angeguckt….. kommt plötzlich panischer aktionismus auf, der erst einen youtuber brauchte um wirklich an die oberfläche zu kommen

    • Sven Strobach, dass es so plötzlich ist, liegt wohl daran, dass die Welt heute mehr vernetzt ist als vor 20 Jahren – Informationen gelangen schneller an die Leute (aber oft auch genau so schnell wieder aus den Köpfen ). Und seien wir mal ehrlich: es ist gut, dass YouTuber (die ja nun wirklich nicht den besten Ruf haben) ihre Reichweite für etwas wirklich sinnvolles nutzen. Das Internet funktioniert bekanntermaßen so: wer nach Scheiße sucht, findet für gewöhnlich auch nur Scheiße. YouTube und andere Plattformen sind aber auch voll mit Wissen und Informationen – auch wenn es wahrscheinlich weniger als 1% sind

    • Sascha Höver nicht umsonst haben wir ja auch versucht uns zu wehren als dieser neandertaler uns den upload-filter reingewürgt hat….. jeder konnte klar sehen was die konsequenz sein würde, gerade in sachen freier meinungsäusserung und was in zukunft halt essenziell sein wird…. freien informationen. zumal der depp sogar sagte das die (verfassungsmässig geschützte) Meinungsfreiheit temporär eingeschränkt werden wird

      wie gesagt, mit der zeit nagt und nagt es immer mehr und da braucht man „Escapismus“ (Tolles Wort übrigens Jasmin, kannte ich noch nicht) um den akku wieder aufzuladen

  3. Im Rollenspiel kann man auch wichtige reale Themen thematisieren. Endzeit RPG ist im Prinzip die ultimative Thematisierung von Ursachen und Auswirkungen menschlichen Fehlverhaltens. Lösungen wird man aber nicht erwarten können. Bewusstsein für die Komplexität wird man auch nicht erreichen. Dazu sind Fiktion und Realität zu weit voneinander entfernt. Eine Idee zu pflanzen dass man sich bewusster mit unserem Planeten beschäftigt ist ein realistisches Ziel, welches ich nicht klein reden möchte.

  4. Natürlich ist P&P politisch.
    Games sind politisch, Musik ist politisch, Filme sind politisch, Bücher sind politisch, Kulturprodukte sind politisch.
    Woher kommt die seltsame Annahme dass das nicht so wäre?
    Ich höre die seltsame Idee des ‚keep the politics out of my games‘ zu 90% von Libertarians oder alt-rightern die sich darüber beschweren das Kulturwissenschaftler die politischen Themen in Games analysieren, idealerweise um sie als SJWs zu beschimpfen (weil das ja total unpolitisch ist, nech?).

    Wirklich lustig wird es halt dann wenn Kultusschaffende die mit extrem politischen Statements berühmt geworden sind dafür angegangen werden, dass sie ‚plötzlich politisch geworden wären‘ (zuletzt mit Pearl Jam passiert, saulustig).

  5. Finde ich gut. Habe neulich schon drüber nachgedacht, dass wir wieder mehr selbst kochen und weniger bestellen sollten, um den Verpackungsmüll vom Lieferdienst zu vermeiden. Zumindest beim letzten Spieleabend gab’s mal wieder Nudeln :-) wenigstens ein kleiner Anfang.

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