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Mehrere Personen aus der deutschen und österreichischen Phantastik-Szene fordern in einem offenen Brief den Heyne Verlag auf, das Titelbild des von Bernhard Hennen und James Sullivan gemeinsam verfassten Buchs Die Elfen zu ändern. Hintergrund ist die alleinige Nennung Hennens auf dem Cover, die den Unterzeichnenden zufolge zu einer „Unsichtbarmachung“ Sullivans führt. 

Anlässlich der Veröffentlichung einer Prachtausgabe von „Die Elfen“ erschien gestern ein an den Heyne Verlag gerichteter offener Brief. Die Gruppe der Unterzeichnenden, die aus 13 Personen aus der deutschen und österreichischen Phantastik-Szene wie beispielsweise Nora Bendzko besteht, beklagt, dass trotz gleichem Anteil an dem Werk Die Elfen nur Bernhard Hennen auf dem Cover genannt wird.

Es wird argumentiert, dass diese Nichtnennung Sullivans auf dem Cover zu einer Unsichtbarmachung führt, die in einer Verdrängung des Autors aus seinem eigenem Kanon resultiert. Gerade für Schwarze Schreibende und Schreibende of Color sei dies ein „eindeutiges Signal“. Als verdienter Autor, der über eine breite Fanbasis sowie Bücher in den Bestenlisten verfügt, müsse James Sullivan auf dem Cover genannt werden. Es wird darum gebeten, dass der Verlag die damalige Entscheidung aus dem Jahr 2004 überdenkt.

James Sullivan hat sich in einem Interview bei Teilzeithelden sowie in diversen Tweets zu der Thematik geäußert. Er sei damals mit der Entscheidung einverstanden gewesen, aus heutiger Sicht hätte er „nichts dagegen“ als Autor genannt zu werden. Er freue sich über die Solidarität ihm gegenüber.

Auf Twitter führte die unter dem Hashtag #SichtbarkeitFürSullivan geführte Diskussion zu einer breiten Solidarisierung mit dem Autor und weiteren Forderungen, der Heyne Verlag möge seine Entscheidung überdenken. Der Verlag ließ indes ebenfalls auf Twitter verlauten, dass er, „wenn die beiden Autoren in gegenseitigem Einvernehmen eine Änderung dieser Regelung möchten“, dieser nicht im Wege stehen werde.

Artikelbilder : © Heyne Verlag, Bernhard Hennen auf dem Phantastischen Gipfeltreffen im Rahmen des ersten Branchentreffs des Phantastik-Autoren-Netzwerks PAN in Köln, 2016. (Wikipedia © DianeAnna), © James Sullivan
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Aimée Ziegler-Kraska

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