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Viele haben den grünen Kraftring der Green Lantern bereits getragen, doch keiner von ihnen ist so sehr zur Ikone geworden wie Hal Jordan. Um die anderen Lanterns zu retten, hat er seinen Ruf und seinen Ring geopfert. Jetzt kehrt er zurück, um gegen Sinestros Regime der Angst anzukämpfen.

Obwohl schon einige andere wie Kyle Rayner, John Stewart oder Guy Gardner einen Ring als Green Lantern der Erde getragen haben, denken die meisten Leser bei dem Helden mit dem grünen Ring doch immer noch an Hal Jordan. Er ist die prägendste Manifestation der Green Lanterns bislang. Und so wundert es nicht, dass ihm DC nun eine eigene Reihe widmet – ihm und dem gesamten Green Lantern Corps.

Handlung

Das Green Lantern Corps ist verschwunden. Die Willenskraft, die durch das Licht der grünen Ringe symbolisiert wird, scheint das Universum verlassen zu haben. So wendet sich das Universum an Sinestro und seine gelbe Armee der Furcht, um Kontrolle und Sicherheit auf Kosten der Freiheit zu gewährleisten. Und Sinestro hat einen Plan, seine schwinden körperlichen Kräfte wieder aufzufrischen. Er verbindet sich mit dem Wesen Parallax und raubt ihm seine gewaltige Macht. Doch Hal Jordan ist nicht tot, das Green Lantern Corps ist nicht endgültig besiegt. Während Hal sich selbst einen neuen Ring schmiedet, kehrt das Corps aus dem Vergessen zurück. Unter der Leitung von John Stewart, der von Guy Gardner und Kilowog unterstützt wird, sucht es nach Hal und stellt sich dem Kampf gegen Sinestros verdorbenes Regime.

Die Story ist auch für neue Leser leicht nachvollziehbar, denn Erklärungen zu unklaren Passagen werden im Band selbst schnell geliefert. Doch dem Altleser erschließt sich bei der Lektüre des Comics ein besonderes Vergnügen, wenn er tief in der Mythologie der Lanters einen Blick auf all die wichtigen Green Lanterns der vergangenen Jahre werfen darf. Hier ist das Rebirth-Konzept hervorragend aufgegangen.

Dabei wirkt der Band unter den aktuellen amerikanischen Verhältnissen unglaublich politisch. Er setzt ein Statement gegen eine Regierung der Angst, der nur mit Willenskraft und Entschlossenheit beizukommen ist. Nicht die Furcht darf das politische Handeln im Universum bestimmen, denn sie erschafft nur weitere Furcht. Hal Jordan und das Green Lantern Corpse ist ein Statement gegen Opportunismus und Duckmäuserei.

Charaktere

Dieser Comic ist eine Freude für jeden, der Spaß an klar definierten Charakteren mit deutlichen Motivationen hat. Hal Jordan ist in seiner Entschlossenheit, aber auch seiner Selbstüberschätzung genauso glaubwürdig dargestellt, wie der stets ungeduldige Guy Gardner, der loyale Kilowog oder der besonnene John Stewart.

Besonders getroffen sind jedoch die Figuren des gelben Corps der Furcht. Der alternde, aber sehr hintertriebene Sinestro strahlt eine unglaubliche Energie und Glaubwürdigkeit aus, seine Tochter ist intrigant aber fast sympathisch. Die Comicseiten vermögen es, die Figuren fast so intensiv wirken zu lassen wie in einem Roman.

Zeichenstil

Die Zeichnungen von Ethan Van Sciver und Rafa Sandoval ziehen den Betrachter mitten hinein in den kosmischen Konflikt. In klaren, naturalistischen Linien und scharfen Konturen offenbart sich dem Comicleser diese Welt jenseits der Welten, die so charakteristische Figuren enthält. Die Action ist dynamisch und in der Komposition sehr stimmig dargestellt und die Farben wirken brillant.

Erscheinungsbild

Natürlich besticht Panini auch in diesem Band wieder mit der üblichen Qualität. Papier und Cover sind angenehm schwer und liegen gut in der Hand, die gestrichenen Seiten geben die Farben und Konturen scharf und klar wieder. Die Anmerkungen der Redaktion geben dem Leser einige wichtige Hintergründe an die Hand.

 Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini Comics / DC
  • Autor(en): Robert Venditti
  • Zeichner(in): Ethan van Scriver, Rafa Sandoval
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Sonderband
  • Seitenanzahl: ca. 130
  • Preis: 12,99 EUR
  • BezugsquellePanini Comics

 

Fazit

Hal Jordan und das Green Lantern Corps 1 ist ein in sich stimmiges, bildgewaltiges und spannendes Werk, dass sich sowohl für neue als auch für erfahrene Leser gut eignet. Wie bei Rebirth üblich, eröffnet sich für den DC-Kenner eine weitere Ebene des Vergnügens, wenn er vielen alten Bekannten wie John Stewart, Guy Gardner oder Kyle Rayner begegnet. Die Geschichte um die Macht der Furcht und die Rückkehr der Willenskraft, weiß zu überzeugen und wird durch die sehr glaubwürdige Darstellung der Charaktere zu einem kosmischen Lesevergnügen. Dabei ziehen die lebendigen und energiegeladenen Zeichnungen den Leser mitten hinein in das Geschehen.

Diese gekonnte Verbindung von starkem Text und hoher Zeichenkunst schaffen es, zu überzeugen. Dabei wirkt der Band vor dem Hintergrund der weltpolitischen Lage sehr mutig und aktuell. Ich kann diesen Comic neuen Lesern ebenso empfehlen wie alten Hasen. Für einen fairen Preis bekommt er ca. 130 Seiten echten Comic-Spaß.

Artikelbild: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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