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Der Club hat sich Stand Sommer 2017 leider aufgelöst. Der Artikel dient als Remineszenz.

Cosmophobia ist ein Tabletop-Club aus Mülheim an der Ruhr mit eigenen Clubräumen. In den Räumlichkeiten konnte das Team der Teilzeithelden bereits Testspiele durchführen und auch in Zukunft wird dieses der Fall sein. Grund genug, sich näher mit dem Club auseinanderzusetzen, der seit 2004 in dieser Form besteht.

Laut den ca. 30 Cosmophobia-Mitgliedern ist das Besondere an dem Club die freundschaftliche und familiäre Atmosphäre. Außerdem dreht sich das Clubleben um alle Bereiche des Hobbies: Spiel, Basteln und auch Diskussionen rund um das Hobby. Allgemein hört sich das alles natürlich sehr gut an, aber schauen wir uns das Ganze einmal detaillierter an.

Gespielte Systeme

Im Club werden mehrere unterschiedliche Systeme gespielt – von den großen Massenschlachten- bis hin zu den kleinen Scharmützelsystemen. Bei der Anzahl der Mitglieder findet man eigentlich immer jemanden zum Spielen und hat nicht ständig den gleichen Gegner zur Auswahl.

Im Augenblick sind die meistgespielten Systeme Freebooter’s Fate, Warmachine Hordes, X-Wing, Dystopian Wars, Warhammer 40.000  und Warhammer Fantasy. Derzeit wächst auch die Spielerschaft für Firestorm Armada.

Neben diesen Hauptsystemen finden sich noch etliche Nebensysteme, die der Eine oder Andere spielt oder Armeen dafür besitzt. Hierdurch kann man leicht andere Systeme ausprobieren, ohne sich gleich eine Armee zu kaufen.

Eine chaotische Zusammenstellung einiger Systeme.
Eine chaotische Zusammenstellung einiger Systeme.

An dieser Stelle bleibt zu  erwähnen, dass Spielverabredungen meist im Vorfeld über das weiter unten beschriebene Club-Forum getroffen werden.

Gelände und Platten

Bei dieser Bandbreite an Systemen braucht man natürlich auch einiges an Gelände. Über die Jahre hat sich die Geländeauswahl deutlich in der Anzahl und der Qualität verbessert. In den Clubräumen stehen permanent sieben Platten zur Verfügung, die mit einer Vielzahl an Geländeteilen bestückt werden können. Die Geländestücke stehen für verschiedenste Szenarien zur Verfügung, ob für Fantasy-Settings oder Science-Fiction: Ruinen, Gebäude, Wälder und Hügel, Felsen und noch mehr. Zusätzlich gibt es noch Themenplatten. Diese wurden in unterschiedlichen Jahren für den deutschen Games Day gebaut, wo sie hin und wieder auch der 1. Platz gewonnen haben. Der Games Day ist ein jährliches Event von Games Workshop, rund um die Produkte dieses Tabletopherstellers. So gibt es Stadtplatten, Kanalplatten und einiges mehr.

Derzeit richten sich die Bauprojekte aber eher auf Systeme anderer Anbieter: zum Beispiel Inseln für Dystopian Wars oder Setting-spezifisches Gelände für Warmachine/Hordes oder Freebooter’s Fate.

Kanalplatte für den GamesDay 2010.
Kanalplatte für den GamesDay 2010.

Ein großer Vorteil des Clubs liegt in dem Aspekt, dass das Baumaterial für Gelände und Platten nach Rücksprache mit den Verantwortlichen angeschafft wird. Somit entstehen keine zusätzlichen Kosten, wenn man Gelände für den Club fertigt.

Derzeit wird zum Beispiel an einer Hügelplatte gearbeitet. Die Hügel sind mit Holzstegen verbunden und zwischen den Hügeln können auch Panzer alle Positionen erreichen. So entsteht ein Spiel auf zwei Ebenen. Eventuell wird es noch eine Nebenplatte geben, die man durch Höhlen betritt und so in den Untergrund gelangt.

Bauprojekt an der Hügelplatte.
Bauprojekt an der Hügelplatte.

Auch unerfahrene Mitglieder werden nicht alleine gelassen. In Form kleinerer und größerer Workshops kann man sich in die Welt des Geländebaus einarbeiten und etwas für den Club tun. Das Ganze steht hier unter dem Motto „Gemeinsam Spaß haben“ und ist keine Pflichtveranstaltung.

Clubräume

Wie eingangs erwähnt, stehen dem Club eigene Räumlichkeiten zur Verfügung. Diese  befinden sich in Mülheim an der Ruhr, in den Kellerräumen eines älteren Industriekomplexes,  und haben eine Größe von ca. 90qm. Vom Flur der Kellergewölbe aus erreicht man den ersten Raum. Hier ist neben einer kleinen Küchenzeile (Clubkiosk) auch eine gemütliche Sitzecke. Diese lädt zum Verweilen und zu gemeinsamen Diskussionen über Regeln, Gelände, Projekte oder sonstige Aspekte des Hobbys ein. Natürlich darf auch über andere Themen gesprochen werden. 

Außerdem ist hier auch der große Bastelbereich: ein Tisch mit Tageslichtlampen zum Bemalen und Bauen der Miniaturen oder von Gelände. Ein weiterer Tisch ist für den Plattenbau reserviert, damit Bauprojekte effektiv fortgesetzt werden können, ohne jedes Mal groß Auf- und Abbauen zu müssen.

Der Bastelbereich.
Der Bastelbereich.

Durch eine Tür kommt man in den Spielbereich. Hier findet man die bereits oben erwähnten sieben aufgebaute Platten und Geländeteile. Außerdem gibt es hier einen Lagerbereich mit Regalen, wo die Mitglieder in Kisten ihr „Zeugs“ lagern.

Natürlich kann bei 30 Mitgliedern nicht jeder einen eigenen Schlüssel haben. Daher gibt es die sogenannten Schlüsselträger, die für das Öffnen und Schließen verantwortlich sind. Dienstags ist Clubtag und in der Regel ab spätestens 17 Uhr geöffnet, aber die genauen Öffnungszeiten werden über das Forum abgesprochen. Neben dem festen Termin finden sich aber auch immer wieder andere Termine, zum Beispiel am Wochenende. Wenn jemand gerne in den Club möchte, findet sich meist ein Schlüsselträger, der öffnet.

Weiterhin ist es wichtig, dass es keine Anwesenheitspflicht gibt. Wer Zeit und Lust hat, kommt vorbei.

Beiträge und Arbeiten für den Club

Gerade für die Clubräume und Anschaffung von Gelände werden Geldmittel benötigt, daher wird von den Mitgliedern ein monatlicher Obolus fällig. Aktive Mitglieder zahlen derzeit 14 Euro, passive 7. Der Unterschiede zwischen aktiven und passiven Mitgliedern besteht in der Nutzungsmöglichkeit der Clubräume. Als passives Mitglied stehen die Clubräume für eine Nutzung pro Monat zur Verfügung. Um die Räumlichkeiten regelmäßig öfter zu nutzen, muss man aktives Mitglied werden.

Damit sind die Kosten gedeckt, aber es fallen weitere Arbeiten an, die organisiert werden müssen. Damit die Arbeiten strukturiert und gemeinsam erledigt werden, gilt folgendes Prinzip: jedes Mal, wenn man in den Club kommt, trägt man sich in die Anwesenheitsliste ein. Jede solche Nutzung der Ressourcen des Clubs gleicht man dann durch eine kleine Leistung aus. Es entsteht ein ständiges Geben und Nehmen. Diese kleinen Arbeiten sind sehr unterschiedlich und bringen auch unterschiedlich viele „Anwesenheiten“. Man kann für den Kiosk einkaufen fahren (natürlich nicht auf eigene Kosten), die Toiletten reinigen, kehren oder Gelände für den Club bauen. Die Möglichkeiten sind hier vielseitig, es würde an dieser Stelle aber zu weit führen, auf alle Aspekte einzugehen.

Organisation des Clubs

Natürlich funktioniert ein Club in dieser Größenordnung nicht ohne ein gewisses Maß an Organisation und Struktur. Daher gibt es einen Vorstand aus fünf Mitgliedern, die verschiedene Aufgaben übernehmen und delegieren. Der 1.Vorsitzende ist für die Gesamtkoordination verantwortlich und soll darauf achten, dass im Club alles rund läuft. Der Kassenwart verwaltet die finanziellen Belange: Konto, Kasse und Beiträge, sowie die Ausgaben. Der Hausmeister sorgt für Ordnung und Sauberkeit in den Clubräumen. Der Geländeverantwortliche ist für die Organisation von Geländereparaturen und Bauprojekten verantwortlich. Und der Turnierbeauftragte setzt die Organisation von Clubturnieren um.

Natürlich kann der Vorstand nicht alles alleine entscheiden, daher werden wichtige Punkte auf den Quartalsversammlungen besprochen. Hier treffen die Mitglieder richtungsweisende Entscheidungen gemeinsam und der Vorstand wird einmal im Jahr zur Wahl gestellt.

 Der organisatorische Dreh- und Angelpunkt: das Forum.
Der organisatorische Dreh- und Angelpunkt: das Forum.

Die Absprachen über Öffnungszeiten und viele andere Punkte erfolgen über das Club-Forum. Dieses ist die wichtigste Anlaufstelle für Informationen. Hier ist alles zu finden, was über den Club wissenswert ist. Man findet alles zu Sammelbestellungen, Öffnungszeiten, Diskussionen zu den einzelnen Systemen und alles andere was besprochen werden soll.

Turniere

Weihnachtsmann mal anders
Weihnachtsmann mal anders

Im Laufe der Jahre wurden schon einige Turniere von Cosmophobia ausgerichtet. Das Hauptaugenmerk lag und liegt bei Warhammer 40.000, aber auch Wahrhammer Fantasy und X-Wing Turniere wurden schon veranstaltet.

Bekannt sind die Turniere von Cosmophobia besonders für die abgedrehten Missionen: ob der Kampf vom Weihnachtsmann gegen den Grinch, Anlehnungen an bekannte Actionfilme (z.B. Herr der Ringe, Nightmare on Elmstreet, Zurück in die Zukunft) oder Videospielklassiker (z.B. Super Mario Brothers, Streetfighter).

Natürlich werden nicht nur eigene Turniere veranstaltet, sondern die Mitglieder besuchen einzeln Turniere anderer Veranstalter oder sind dort als Team Cosmophobia zu finden. So sind Mitglieder auf Turnieren unter anderem von Warmachine/Hordes, X-Wing, Freebooter’s Fate und den Warhammer-Systemen unterwegs.

Projekte

Neben den Turnieren werden auch immer wieder unterschiedliche Projekte vom Club oder einzelner Mitglieder umgesetzt. So wird derzeit an einer Kampagne für Freebooter’s Fate gearbeitet.

Außerdem arbeitet ein Mitglied gerade unter dem Namen „Bunker and Badasses“ an einer „Dungeon“ Variante für Warhammer 40.000. Die Regeln bleiben weitestgehend unberührt und nur auf die beengten Verhältnisse angepasst und es gibt Zusatzoptionen, wo man für Punkte Türen zuschweißen oder Sprengladungen anbringen kann. Natürlich sind nur Infanteriemodelle und maximal kleine Walker zulässig.

Eine Begegnung in den Bunkern.
Eine Begegnung in den Bunkern.

Kontaktmöglichkeiten

Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Wer Interesse hat, braucht sich nur zu melden und schon findet sich jemand, der hilft und die Fragen beantwortet. Wie am Anfang erwähnt, herrscht ein freundschaftlicher Umgang und das Miteinander steht im Vordergrund.

Die beste Möglichkeit, mit dem Club Kontakt aufzunehmen, ist über das Forum. Ansonsten gibt es auch eine Facebook-Seite.

Fotografien: Thorsten Dasbach 

 

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