Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ein Drache sei erwacht und bedrohe die Grenzlande zu Nyrdfing. Doch ist er so gefährlich, wie er anfangs scheint, oder sind andere Mächte am Werk, die viel bedrohlicher für die Region sind? Dies kann man bei Splittermond im Abenteuer Blutschwur rausfinden.

Bei Splittermond gibt es für jeden Abenteuer-Typen etwas. Bei Blutschwur werden das raue und rückständige Nyrdfing und die Grenzlande aufgeboten: Die Spieler machen sich auf, einem Geheimnis auf die Schliche zu kommen, das bisher verborgen lag und gefährlich für die hiesige Region geworden ist. Was ein Drache, ein Vargen-Volk und dunkle Gestalten damit zu tun haben, sollten Abenteurer auf Heldengrad zwei unbedingt selbst erleben.

Hintergrund

Das für Heldengrad zwei bestimmte Abenteuer spielt in Nyrdfing, einem rauen Landstrich auf Lorakis und ist in zwei Teile und fünf Kapitel aufgeteilt. Es folgt eine kurze Abenteuerbeschreibung mit Spoiler.

Spoiler

In Catley, der Hauptstadt Nyrdfings, kommt ein Grimmankrieger daher und berichtet vom Erwachen eines Finsterdrachen. Die Abenteurer machen sich nebst Glücksrittern und anderen wagemutigen Kämpfern auf ins Grenzland, um den Drachen zu bekämpfen. Die Helden haben nun die Wahl: Ob sie mit dem Grimmankrieger, dessen Begleitung in Form eines Nachtfalken oder als Glücksritter losziehen, bleibt ihnen überlassen.

Am Ort des Geschehens angekommen, müssen sich die Spieler entscheiden, ob sie gegen den Drachen oder die Vaigarr vorgehen, einem Volk der Vargen, das die Siedler angegriffen hat – oder ob sie ganz andere Lösungen finden wollen. Am Schluss finden die Charaktere jedoch heraus, dass die größte Gefahr von den Dhur ausgeht und sie müssen, mit Hilfe zuvor gefundener Verbündeter, diese in der Unterwelt stellen und bekämpfen.

[Einklappen]

Der Aufbau des Abenteuers

Autor Tobias Klahn hat ganze Arbeit geleistet. Das Abenteuer ist bestens ausgearbeitet und bietet alle Informationen, die ein Spielleiter braucht, um seine Gruppe gut durch das Szenario zu führen. Die Vorgeschichte ist als Übersicht in einem eigenen Kasten dargestellt und bringt das Grundwissen gut herüber. Der Einstieg ist detailliert beschrieben und bietet sogar alternative Einstiegsmöglichkeiten. Die Reise zum Dewelzhorn ist gespickt mit Texten zum Vorlesen und bietet der Spielgruppe eine mit vielen Ideen versehene Reise an, die spannend inszeniert ist und mit einem Kampf ausgeschmückt wird.

Da das Abenteuer zwar auf ein Ziel hinausläuft, den Spielern aber jede Menge freie Möglichkeiten gibt, dorthin zu gelangen, hat der Autor keine Möglichkeit ausgelassen, dem Spielleiter Hilfe zukommen zu lassen. Dies tut er mit Hilfe von Karten, Hintergrundinformationen der NSC oder, und das ist eines der wichtigsten Werkzeuge, durch einen (geplanten) Ablauf der Handlung und eine Personenübersicht mit Beziehungsgeflecht im Anhang. Dieses Abenteuer ist für gerade erst zum Spielleiter gewordene Personen sicherlich anfangs erdrückend ob der schieren Informationsfülle, aber gerade die macht es am Ende einfacher, den Kopf zu behalten.

Rein ins Abenteuer?

Rein aus der Lektüre dieses Heftes heraus kann ich sagen, dass dieses Abenteuer sehr detailreich geschrieben wurde, dem Spielleiter einiges abverlangen wird und den Spielern gerade deswegen eine Menge Spaß bereiten kann. Charaktere mit gut ausgeprägten sozialen Fertigkeiten werden bei der Recherche und dem Finden von Verbündeten ihr ganzes Können als überzeugender Redner hineinwerfen können. Kampfstarke Spieler bekommen es mit einigen Gegnern zu tun, die gut an der Waffe sind und einige Tricks auf Lager haben. Aber auch mystische oder im Unauffälligsein ausgebildete Abenteurer werden ihre Freude haben.

Hat ein Spieler Hintergrundwissen zu der Region, in der das Abenteuer spielt, kann dies zwar von Vorteil sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Der Detailgrad der Beschreibungen ist hoch, und so kann der Spielleiter auf wahrscheinlich fast alle Fragen eine Antwort finden. Das Ziel des Szenarios sollte zwar erreicht werden, ist jedoch mit vielen Abzweigungen versehen, so dass die Gruppe entscheiden kann, welche sie nimmt.

Ist eure Gruppe noch nicht auf Heldengrad zwei angekommen, empfehle ich, noch etwas zu warten. Man kann zwar die Gegner eigenhändig runterstufen, jedoch ist das ganze Szenario auf erfahrenere Charaktere ausgelegt, die wissen, wie der Hase läuft. Höherstufige Gruppen dürften mit den Kämpfen keine Probleme haben, hier sollte also etwas nachjustiert werden. Dennoch kann man auch auf den beiden höheren Graden mit Blutschwur seinen Spaß haben.

Erscheinungsbild

Der Abenteuerband ist schwarz-weiß bedruckt, die Texte sind scharf und gut zu lesen und die Illustrationen sowie Karten sind schön gestaltet.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Uhrwerk Verlag
  • Autor: Tobias Klahn
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Sprache: Deutsch
  • Format: DIN A4 Softcover
  • Seitenanzahl: 64 Seiten
  • ISBN: 978-3-95867-139-3
  • Preis: 12,95 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon, Sphärenmeister

 

Bonus/Downloadcontent

Zu diesem Band existiert kein Downloadcontent.

Fazit

Das Abenteuer Blutschwur bringt die Gruppe in die Grenzlande zu Nyrdfing, wo sie sich entscheiden müssen, mit welcher Fraktion sie gegen den im Verborgenen liegenden Gegner vorgehen. Das Abenteuer aus der Feder von Tobias Klahn strotzt vor detaillierten Beschreibungen und bringt für den Spielleiter alles mit, was er wissen muss, um seine Gruppe ohne zu stolpern durch das Szenario zu führen. Spieler von Splittermond auf Heldengrad zwei, die sozial starke Charaktere spielen und/oder gut kämpfen können, werden hier gefordert. Spielleiter sowie Spieler haben viele Freiheiten, um ans Ziel zu kommen, was dem Abenteuer zugute kommt und es so spannender werden lässt.

Die Gegner sind gut ausgearbeitet, es gibt etliche Texte zum Vorlesen, Karten und eine wichtige Übersicht über Personen und Handlung – sprich: Alles Wichtige ist schnell zu finden. Ich habe das Abenteuer bisher nur gelesen und nicht geleitet und werde aufgrund dessen eine sehr gute Wertung mit Tendenz nach oben geben, da aufgrund des Detailreichtums das Abenteuer für unerfahrene Spielleiter vielleicht etwas zu schwer sein könnte.

mit Tendenz nach oben

Artikelbild: Uhrwer Verlag, Bearbeitet von Verena Bach
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein