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Die Adepta Sororitas sind nicht nur Fanlieblinge. Auch der Produzent Games Workshop stattete die ungewöhnliche Armee jüngst mit vielen neuen Modellen aus. Neben gewaltigem Kriegsgerät und den Einheiten, die auf dem Spieltisch oft ihr Plastikleben lassen, findet sich eine Miniatur, die andere heilen kann: Die Hospitaller.

Tabletop-Miniaturen haben oft spezialisierte Anwendungsgebiete: Viel Schaden, hervorragende Ablenkung oder stehende Artillerie. Selten sind jene, die andere Einheiten wieder heilen oder gar ins (spielerische) Leben zurückholen können. Im Fall des Schwesternordens der imperialen Streitkräfte gibt es das Modell der Hospitaller, ein Charaktermodell mit Dioramen-ähnlichem Merkmalen.

Inmitten der Schlacht kümmert sich eine Hospitaller-Schwester um eine gefallene Kameradin und verbindet deren Wunden, sodass sich die Kriegerin wieder in den Kampf begeben kann, und sie stärkt ihren Geist, sodass er Vergeltung über den Feind bringen kann.

Quelle: Codex Adepta Sororitas

Zusammenbau

Ist die Box einmal geöffnet, finden sich zwei Gussrahmen aus Plastik. Wie immer sollte man diese erstmal im lauwarmen Wasser mit einem Schuss Seife reinigen und gut trocknen lassen. Seitdem vor einigen Jahren die Anleitungen überarbeitet worden sind und nun mit Farben neue Bauteile und mit Icons Optionalbauteile gekennzeichnet werden, sind diese durchweg intuitiv zu verstehen.

Neben den beiden Gußrahmen befinden sich noch eine Base und die Zusammenbau-Anleitung

Frisch ans Werk gemacht, fallen schnell die filigranen Formen und Konturen auf, die Games Workshop so auszeichnet bei ihren Modellen. Tatsächlich gab es auch kaum Gussgrate, verzogen war auch nichts. Dennoch ist die Nutzung einer feinen Feile obligatorisch.

Da es sich um eine normal große Miniatur handelt, empfiehlt sich das Anbringen besonders kleiner Teile mit einer Pinzette.

Schnell fällt in diesem Stadium des Zusammenbaus auf, dass viele Bauteile „innen“ liegen, so dass das Bemalen später zur Herausforderung werden kann.

Da der Rumpf der Miniatur noch um diverse Bauteile erweitert wird, empfiehlt sich sauberes Arbeiten. Alle Klebestellen der Teile sollten erst gut durchtrocken, bevor man weitermacht. Vor allem am Rücken wird noch einiges mehr angebracht. Aber auch das Buch in der linken Hand, ruhend auf der Waffe, muss erst seinen richtigen Ort zum Ankleben finden.

Das Anbringen der nächsten Teile ist eine kleine Geduldsprobe. Vor allem bei den Reinheitssiegeln ist nicht ganz klar, wie sie an der Miniatur anzubringen sind. Ein Tipp: Das große Reinheitssiegel am Rücken hat eine kleine Nut zum Anbringen am Pistolenholster.

Die Fummelei war es wert. Die Miniatur macht gut was her und wird auf dem Spielfeld ein Blickfang sein

Viele Optionalbits gibt es übrigens nicht. Die Reliquie in der rechten Hand kann getauscht werden und es muss entschieden werden, ob die Hospitaller einen Helm trägt oder nicht. Wir haben uns für das erkennbare Gesicht entschieden.

Nach der eigentlichen Miniatur wird die schön gestaltete Base zusammengeklebt. Hier sehen wir eine Ordensschwester, die ihren Helm verlor und die Hand flehend nach oben richtet, um von der Hospitaller geheilt zu werden. Der Zusammenbau wird leichter, wenn man beim Anbringen der Bauteile stets vor Augen hat, dass die verletzte Schwester rücklings auf dem Boden liegt.

Die Anordnung der Beine war zuerst etwas obskur.

Nach gut 40 Minuten Arbeit darf man endlich das Gesamtergebnis bestaunen. Achtung: Sollte die Miniatur bemalt werden (und es wäre eine Schande, es nicht zu tun), empfiehlt sich, die Hospitaller nicht auf die Base zu kleben. Sonst wird es mindestens schwer, den Innensaum des Mantels mit einem Pinsel zu erreichen.

Eine wirklich schöne Miniatur mit Mikrodiorama – das wird was hermachen auf dem Schlachtfeld.

Fluff – mehr zur Spielwelt

Die Schwesternschaft der Ordines Hospitalis gelten als entschlossen und sind auf allen Schlachtfeldern zu finden, ganz gleich, wie grausam oder fremdartig sie sein mögen. Sie sind für das seelische und körperliche Wohl der Adepta Sororitas zuständig.

Ihre blutige Arbeit begleiten sie stets mit Gesängen, Gebeten oder auch Mantras. Sie beruhigen damit den Geist und nutzen keine Betäubungsmittel. Ihr medizinisches Gerät, wie zum Beispiel die Kettensäge, können sie auch im Kampf nutzen.

Das Wissen um die Medizin kommt von der Erforschung jahrtausendalter Texte oder dem Vivisektionieren gefallener Feinde. Natürlich sind auch sie stolze Verteidigerinnen des Imperiums.

Taktische Einschätzung

Ein Modell, was W3 Leben wiederherstellen kann oder zerstörte Miniaturen wieder ins Spiel bringen kann? Total gut. Allerdings muss die geheilte Einheit noch existieren, was irgendwie logisch ist, denn es muss ja noch was zum Zusammenflicken vorhanden sein. Das Heilen ist auch der Hauptzweck. Natürlich kann sie sich auch mit einer Boltpistole und den chirurgischen Werkzeugen dem Feind entgegenstellen, aber sinnvoll ist das eher nicht.

Es empfiehlt sich also, die Hospitaller immer schön in zweiter Reihe hinter den Schlachtformationen laufen zu lassen. Dennoch ist sie mit vier Lebenspunkten, einem 3+ Rüstwurf und der Option auf den „Schild des Glaubens“ noch recht überlebensfähig, wenn es mal brenzlig werden sollte.

Die harten Fakten:

  • Produzent: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Sprache: Deutsch/Englisch
  • Preis: 30,00 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel

 

Fazit

Für 30,00 EUR bekommt man das Charaktermodell der Hospitaller, einer Miniatur aus der imperialen Armee der Adepta Sororitas. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig, der Zusammenbau gestaltet sich bis auf wenige Ausnahmen sehr intuitiv. Schön ist vor allem der dioramen-artige Charakter der Base mit der gefallenen Sister of Battle, die ihre Hand flehend hochreckt.

In der laufenden Schlachtensimulation kann das Charaktermodell Wunden bei verletzten Modellen heilen, aber auch zerstörte Modelle aus dezimierten Einheiten wieder ins Spiel holen. Dabei hätte ihre Heilkraft etwas stärker sein können als nur W3. Ob die Miniatur ihren Weg öfter auf die Spielplatte finden wird, muss sich zeigen – für die Vitrine ist sie auf jeden Fall ein Schmuckstück.

 

 

Artikelbild: © Games Workshop, Fotografien: Roger Lewin, Bearbeitet von Verena Bach
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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