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Die DoKomi, größte Anime- und Cosplay-Con im deutschsprachigen Raum, hat am Freitagnachmittag ihr Sicherheits- und Hygienekonzept bekannt gegeben. Dieses wurde gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf sowie den dortigen Messehallen erarbeitet und soll ausreichend Schutzmaßnahmen bieten, um die Messe am letzten September-Wochenende ohne relevante Gesundheitsrisiken veranstalten zu können.

Überraschend, könnten so manche meinen: Sind Großveranstaltungen denn nicht bis Ende Oktober verboten? Ja – aber! Die DoKomi zählt als Fachmesse – was laut Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen etwas anderes ist als eine Großveranstaltung.

Dennoch müssen natürlich spezielle Maßnahmen ergriffen und mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Die wichtigsten Punkte:

  • Die zur Verfügung stehende Gesamtfläche auf dem Messegelände steigt von 65.000 qm auf 108.000 qm. Gleichzeitig wird die Anzahl der Besuchenden auf maximal 15.000 je Tag begrenzt. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass üblicherweise der empfohlene Mindestabstand von 1,5 m eingehalten werden kann.
  • Zusätzlich gilt eine generelle Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände (inklusive der Außenbereiche) und dem Bereich vor den Hallen.

Auch im Detail gibt es viele Maßnahmen, So werden beispielsweise die Plätze vor den Bühnen oder in den Workshopräumen ebenfalls begrenzt (mit Abstand zueinander), die WCs häufiger gereinigt, Desinfektionsmittel bereitgestellt und bestimmte Flächen wie Parkscheinautomaten regelmäßig desinfiziert. Zudem sollen mehr Ordner dafür sorgen, dass Abstand und Maskenpflicht von allen umgesetzt werden.

Auch in den Workshopräumen wird es dieses Jahr mehr Abstand geben, jedoch keine Maskenpflicht © Michael Fuchs, 2019
Auch in den Workshopräumen wird es dieses Jahr mehr Abstand geben, jedoch keine Maskenpflicht © Michael Fuchs, 2019

Um die Begrenzung der Besuchendenzahl sicher zu stellen und zugleich die per Landesverordnung festgelegte Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten (durch Erhebung von Namen, Adresse und Kontaktmöglichkeit) wird es keine Tageskasse geben. Entsprechend sind nur im Vorverkauf Tickets erhältlich. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit und zählen gegen das Maximum. Man muss daher keine Sorge haben, trotz Ticket keinen Einlass zu erhalten.

Für bestimmte Ausnahmen wie Essen/Trinken oder ein kurzes Foto darf die Maske übrigens abgenommen werden – ebenso an den Plätzen vor der Bühne oder in Workshopräumen, da es dort ausreichend Abstand zueinander geben soll. Zudem soll durch die Belüftungsanlage eine konstante Versorgung mit Frischluft erfolgen.

Im unter Cosplayenden beliebten Nordpark in direkter Nähe gelten – da dies öffentlicher Raum ist – die allgemeinen Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen. Es ist bereits angekündigt, dass das Ordnungsamt vor Ort sein wird um dies zu kontrollieren.

Die vollständigen Maßnahmen – inklusive spezifischen Informationen für Ausstellende und Fan-Artist-Stände finden sich auf der Covid-19-Seite der DoKomi (runterscrollen). Bezüglich des zu den Stoßzeiten morgens und abends üblicherweise am Belastungslimit fahrenden ÖPNV gibt es bislang keine spezifische Information. Durch die Reduzierung der Besuchendenzahl um fast 50% gegenüber dem Vorjahr dürfte dieser jedoch relativ entlastet sein.

Bereits mit der Ankündigung, die DoKomi mit einem solchen Konzept stattfinden zu lassen, wurde Kritik laut. Nicht wenige Personen fanden und finden das Vorgehen unverantwortlich. Auf der anderen Seite gab es auch positive Rückmeldungen. Die DoKomi-Orga selbst äußerte sich bislang deutlich, dass sie mit dem behördlich abgestimmten Konzept ausreichend Sorge für die Gesundheit aller Teilnehmenden sicherstellen könnte.

Solche Gruppenbilder und Nähe zueinander wird es dieses Jahr nicht geben © Michael Fuchs, 2019
Solche Gruppenbilder und Nähe zueinander wird es dieses Jahr nicht geben © Michael Fuchs, 2019

Zudem sei nicht zu erwarten, dass die durch Covid-19 bedingte Situation sich im nächsten Jahr wesentlich anders darstellen würde. So gäbe es bei einer Absage in diesem Jahr die gleiche Fragestellung im nächsten: Mit Einschränkungen und Schutzmaßnahmen veranstalten – oder erneut absagen. Das würde die Con, wie Orga Andreas Degen in der offiziellen Facebook-Gruppe schrieb, jedoch nicht verkraften können: „Und nach zwei Jahren ohne DoKomi gibts gar keine DoKomi mehr, so einfach ist das.“ Ein Problem, von dem mutmaßlich auch viele weitere Events betroffen sind.

Die DoKomi soll am 26. und 27. September stattfinden; für beide Tage sind noch Tickets erhältlich.

Titelbild: © Akiba Dreams GmbH
Artikelbilder: Michael Fuchs
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Aimée Ziegler-Kraska

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