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Findet euch selbst, bevor er euch findet!“, lautet der Untertitel zu dem im Eigenverlag erschienenen Indie-Horror-Erzählspiel Scherbenfresser von Gianni Ventrella. Was die Gefahr des „Scherbenfressers“ ausmacht, kann von den spielenden „Überlebenden“ gemeinsam während des Spiels eigenständig etabliert werden. Sofern sie keine Angst vor der eigenen Reflexion besitzen …

„Du wachst auf. Du weißt nicht mehr, wo genau du bist. Oder wieso du gerade hier bist. Du merkst, dass du nicht allein bist. Und du hast das Gefühl, dass die Gefahr noch nicht vorbei ist.“ – so oder so ähnlich klingt ein typischer Einstieg in das Erzählspiel Scherbenfresser, welches die Spieler*innen direkt in medias res wirft. Als „Überlebende“, die unter einem Gedächtnisverlust der letzten Stunden leiden, müssen sie herausfinden, wie sie in diese gefährliche Situation geraten sind. Zentral für das Unheil ist hier der antagonistische „Scherbenfresser“, das Wesen oder Problem, welches noch nicht gebannt ist und auf seine zweite Chance wartet.

Die Spielwelt

Ähnlich wie die für das Spiel benötigten Scherben als Spielmarken können die Welt und die Charaktere in Scherbenfresser je nach Wunsch gestaltet und zusammengefügt werden. Das Regelwerk bietet Zufallstabellen für fünf unterschiedliche, übergeordnete Szenarien-Ideen („In einer magischen Welt“, „In den goldenen 20ern“, „In den 90ern“, „In der Gegenwart“, und „In der fernen Zukunft“) mit einer festen Szenerie sowie eine sechste Option („Wir reisen“), bei der die Überlebenden sich etwas freier in der Umgebung bewegen können.

Einige Vorschläge wirken im ersten Moment eher generisch, da ihre Interpretation aber letztlich den Spieler*innen überlassen bleibt, können sie eine interessante Grundlage für ein Abenteuer entgegen der typischen Klischees liefern. Das Regelwerk verspricht mit 500 möglichen Szenarien, die in ihrem jeweiligen Setting eine stimmige Ausgangsgrundlage bieten können, genug Ideen für die eigene Runde.

Erinnerungen sind der Schlüssel.

Die Ausgangslage, in der sich die Charaktere befinden, bleibt aber von Runde zu Runde sehr ähnlich. Der spiel- und erlebbare Gedächtnisverlust treibt die Spieler*innen an, mehr über die Situation erfahren zu wollen und sich selbst aus vergangenen Ereignissen zu definieren. Der kollektive Gedächtnisverlust dient hier als eine leere Fläche, die anschließend von allen am Tisch neu bemalt wird. Dementsprechend sollte Scherbenfresser als One-Shot-System mit immer neuen Charakteren gespielt werden, da sonst der Effekt des „Unbekannten“ nicht eintreten kann.

Die Regeln

Als schlankes Erzählspiel steht hier vor allem der narrative Aspekt im Vordergrund, dem durch die simplen Regeln viel Freiraum zur Entfaltung gelassen wird. Der Freiraum spiegelt sich auch in den bewusst niedrig gehaltenen Anforderungen für eine Runde Scherbenfresser wider: Als Minimal-Ausstattung werden lediglich die bereits erwähnten Scherbenmarken (aus festem Kunststoff oder aus Papier ausgeschnitten), Stift, Papier und vier sechsseitige Würfel benötigt. Gewürfelt wird allerdings nicht wie in anderen Spielen üblich, um den Ausgang von Entscheidungen zu bestimmen, sondern um als Zufallselement für die Entwicklung der Handlung allgemein zu dienen. Da auf den Charakterbögen zusätzlich die nötigsten Regeln notiert sind, kann das Regelwerk nach Szenario-Auswahl und Charaktererschaffung weitestgehend zur Seite gelegt werden.

1.) Spielbeginn und Hindernisphase

Nach Auswahl des Szenarios und der Charaktererschaffung werden abhängig von der Spieler*innenanzahl drei bis vier Scherben in der Mitte des Tisches positioniert. Das Spiel ist in unterschiedliche Szenen mit wiederholenden Phasen eingeteilt, um die von den Spieler*innen und der Spielleitung erzählte Geschichte zu strukturieren. Die ersten vier Szenen verlaufen nach dem gleichen Muster: In der Hindernisphase werden die Überlebenden vor ein Problem gestellt, dass sie durch die Erzählung und Etablierung von Eigenschaften lösen. Pro etablierte Eigenschaft wird eine Scherbe an die anderen Scherben in der Mitte gelegt und der/die Spieler*in erhält einen Willenskraftwürfel.

2.) Entdeckungsphase

Auf die Hindernisphase folgt die Entdeckungsphase, wo die Überlebenden weitere Hinweise für sich und ihre Umwelt definieren, indem sie abwechselnd Fragen beantworten und jeweils eine Scherbe pro Frage ansammeln. Die erste Frage würfelt die Spielleitung aus, anschließend müssen die Überlebenden pro Frage einen Wert über der in dieser Entdeckungsphase gesammelten Scherben erreichen. Sie können sich nach jeder Beantwortung dazu entscheiden, dass sie einen rückversichernden Dialog führen und so „Hoffnung schöpfen“; dies beendet die Szene und gibt den Überlebenden zwei zusätzliche Scherben.

Mögliches Scherbenbild vor der Konfrontation.

Sollte der Wurf unter dem benötigten Wert bleiben, können zusätzlich angesammelte Willenskraftwürfel geworfen werden, deren Ergebnis(se) auf den ersten Wurf hinzuaddiert werden. Sofern das Ergebnis nun die benötigte Zahl übersteigt, wird die Szene fortgesetzt und die entsprechende Frage beantwortet. Wenn ein Wurf nicht geschafft wird, erfolgt von der aktiven Person ein „Monolog der Verzweiflung“, wo sie von ihren negativen Gefühlen hinabgezogen wird. Die bisher erspielten Scherben werden angefügt und die Szene wird beendet. Nach dem Ende der Szene beginnt die nächste Hindernisphase.

3.) Konfrontation

In der letzten Szene erfolgt die Konfrontation mit dem „Scherbenfresser“, was je nach Abenteuer ein Monster, eine allgemeine Bedrohung oder sogar einer der Überlebenden selbst sein kann. Ob die Konfrontation gut oder schlecht endet, liegt unbeeinflusst von der Spielleitung komplett in der Hand der Überlebenden. Um das Ende zu bestimmen, würfeln alle Spieler*innen verdeckt mehrere sechsseitige Würfel (allgemein zwei Würfel, pro definierte Eigenschaft darf ein weiterer Würfel zusätzlich geworfen werden). Anschließend wählen sie zwei Würfel aus, addieren die Augenzahl und halten diese weiterhin verdeckt (oder notieren sie sich, wenn nicht alle Spieler*innen über eigene Würfel verfügen).

Nachdem alle gewürfelt haben, präsentieren die Spieler*innen gleichzeitig ihr ausgewähltes Ergebnis und entnehmen die addierte Anzahl an Scherben aus der Mitte. Befinden sich nach Abzug aller Würfe noch Scherben in der Mitte, gilt die Konfrontation allgemein als bestanden, wobei die Anzahl den Grad des Sieges bestimmt. Wenn nach Abzug keine Scherben mehr in der Mitte vorhanden sind, gewinnt der Scherbenfresser, was oftmals den Tod der (bis dahin) Überlebenden nach sich zieht. Je nach Ergebnis erzählen alle am Tisch gemeinsam, wie die Konfrontation verläuft. Im Anschluss an ein gutes Ende kann ein Ausblick auf die Zukunft der Überlebenden gegeben werden.

Charaktererschaffung

Da zu Beginn Hintergrund und Eigenschaften der einzelnen Charaktere undefiniert sind, kann die Charaktererschaffung innerhalb von fünf Minuten abgehandelt werden. Zu Beginn erinnern sich die Überlebenden bei sich und den anderen nur an wenige Eigenschaften: ihren Namen, ihr grobes Aussehen sowie ein markantes Merkmal bei den einzelnen Personen. Zufallstabellen für die letzten beiden Dinge finden sich als Hilfestellung im Regelwerk, einen Namen müssen sich die Spieler*innen eigenständig ausdenken. Da weitere Eigenschaften erst im Verlauf des Spiels definiert werden können, kann daher das Power-Level je nach Situation frei angepasst werden. Alle Spielenden sollten trotzdem darauf achten, keine perfekten oder unbezwingbaren Charaktere zu erzählen, da sonst schnell der Reiz der gemeinsamen Geschichte verloren geht.

Die Vorderseite des Charakterbogens ist klar und übersichtlich in vier Bereiche gegliedert: eine Übersicht zu den im Vorfeld festgelegten Merkmalen der Charaktere sowie zwei Kästen für im Spiel etablierte Eigenschaften und Verknüpfungen zu den anderen Überlebenden. Abgerundet wird die Seite durch kleinere Erklärungen zu Spielregeln und eine allgemeine Szenenübersicht. Auf der Rückseite werden die Regeln während der Entdeckungsphase samt benötigten Fragenkatalogen aufgeführt. Wo vorne alles simpel aufgebaut wird, wirkt die Regelübersicht hier auf den ersten Blick eher gedrängt und unübersichtlich. Mit etwas Erfahrung finden sich Spieler*innen wie Spielleitende aber auch dort zurecht.

Spielbarkeit aus Spielleitungssicht

Scherbenfresser besticht aus Spielleitungssicht vor allem mit kurzer Vorbereitungszeit und aktiver Mitgestaltung durch die Spieler*innen. Als „Schicksal“ sollte die Spielleitung daher eine eher moderierende Rolle einnehmen, die versucht, die Ideen der anderen aufzugreifen und in den passenden Rahmen einzubinden. Wenn den Spielenden der oben beschriebene Ablauf immer noch zu „starr“ vorkommt, werden im Regelwerk weitere optionale Regeln aufgeführt, um die Strukturen noch lockerer zu gestalten oder die Rolle des Schicksals gleichmäßig auf die Überlebenden zu verteilen. Besonders positiv hervorzuheben sind die optionalen „Safety Tools“, mit denen alle am Tisch sicherstellen können, dass ungewollte, traumatische Themen keinen Einzug in die gemeinsame Geschichte erhalten.

Im direkten Spieltest ist das Regelwerk übersichtlich genug gestaltet, dass Regeln schnell überprüft werden können. Gerade die Übersicht auf den Charakterbögen erleichtert den Spielverlauf, sofern die Spieler*innen das wiederholende Prinzip verstanden haben. Für mich persönlich finden die Grundregeln bereits einen guten Mittelweg zwischen Vorgabe und Improvisation, um eine spannende Geschichte (mit)erzählen zu können.

Spielbarkeit aus Spieler*innensicht

Bei der Frage der Spielbarkeit aus Spieler*innensicht findet sich der Dreh- und Angelpunkt des kleinen Systems: Da die Spieler*innen selbst maßgeblich an der Entwicklung des Abenteuers beteiligt sind, hängt der Spaßfaktor von ihnen und dem kreativen Austausch mit der Gruppe ab. Für Personen, die sonst eine Spielleitung mit klaren Ansagen oder visuell ausgearbeitete Szenarien gewohnt sind, bedeutet das eine Umstellung.

Ähnlich gewöhnungsbedürftig kann für viele die gegenseitige Entwicklung des Charakters im Spiel sein. Allgemein sollten alle Ideen nach dem aus dem Improvisationstheater üblichen „Ja genau, und …“-Schema von den anderen Mitspieler*innen aufgegriffen und ergänzt werden, da so die Welt weiter ausgearbeitet wird. Sollten die Spieler*innen allerdings mit einer etablierten Tatsache gänzlich unzufrieden sein, dann können sie als Aktion „die Eindrücke abschütteln“ und die gewählte Tatsache verändern. Die Übersichten auf der Vorderseite des Charakterbogens helfen, die Regeln selbst als Anfänger*in ohne weitere Rollenspielerfahrung im Gedächtnis zu behalten. Spätestens mit der zweiten oder dritten Szene setzt eine Routine ein, welche Aktionen die Spieler*innen in welcher Phase durchführen können.

Ob das Spiel nun für die heimelige Tischrunde geeignet oder ungeeignet ist, kann vielleicht mit dem Vergleich von Verhalten in anderen Rollenspielen festgestellt werden: Wer eine offene Welt und Entfaltungsmöglichkeiten schätzt, wird in Scherbenfresser einen passenden Sandkasten finden. Wem Spontanität eher schwerfällt, wer lieber erzählen lässt, anstatt zu erzählen, oder wer einfach gerne während einer Runde auf seine Fertigkeiten würfeln möchte, wird einen schwereren Einstieg mit Scherbenfresser haben.

Spielbericht

Im direkten Spieltest verlief die Charaktererschaffung wie erwartet zügig und auch die Regelvorstellung war nach ein paar Rückfragen in den jeweiligen Runden schnell geklärt. Neben den Zufallstabellen werden im hinteren Abschnitt des Regelwerks insgesamt sieben fertige Szenarios für einen Schnellstart präsentiert, von denen das Einsteigerszenario „Grenzgänger“ in Vorbereitung für die Rezension gespielt wurde. Das Abenteuer ist sehr detailliert ausgearbeitet und lässt Krimi-Stimmung aufkommen, als Einstieg für Scherbenfresser kann es an dieser Stelle aber nicht uneingeschränkt empfohlen werden.

Das Problem lässt sich schnell zusammenfassen: Bei „Grenzgänger“ spielen die Überlebenden eine erdachte Geschichte, nicht ihre erdachte Geschichte. Anstatt spontaner Ideen in der Entdeckungsphase gibt es vorgegebene Hinweise, welche vom Schicksal in fester Reihenfolge präsentiert werden sollen, womit eine deutliche Verschiebung der Erzählrechte in Richtung Spielleitung einhergeht. Das mag für viele bekannt und bewährt wirken, geht letztlich aber an dem allgemeinen Ziel des Regelwerkes – eine gemeinsame Geschichte zusammen zu erzählen – leider vorbei. Natürlich könnten Schicksal und Überlebende anstatt der Hinweise eigene Vorschläge machen, doch in diesem Fall bleibt die Frage, wieso sie nicht direkt ein eigenes, freies Abenteuer gestalten sollten. Wer sich als Spielleitung noch unsicher fühlt oder lieber eine Geschichte vorgeben will, findet in den fertigen Szenarios eine akzeptable Alternative.

Seine Stärken konnte das System dagegen in den folgenden, selbst gestalteten Runden präsentieren. Die Spieler*innen fanden sich zufallsbasiert jeweils in einer fernen Zukunft im Weltall, in einer Fantasy-Welt in einem düsteren Sumpf oder per Zeitreise aus einer magischen mittelalterlichen Welt in einem Cyberpunk-Setting wieder. Nach bis zu drei Stunden Spielzeit, in denen Hindernisse überwunden wurden und gemeinsam die Geschichte zusammengesetzt wurde, waren alle am Tisch zufrieden mit dem Ergebnis, völlig unabhängig, ob sie den Scherbenfresser letztendlich besiegen konnten oder nicht.

Erscheinungsbild

Motiv von Axel Kuckuck.

Was das Layout angeht, gibt sich Scherbenfresser große Mühe, die einzelnen Abschnitte ausführlich und übersichtlich zu gestalten. Das insgesamt 159 Seiten lange Werk lässt sich in etwa 85 Seiten für die Regelübersicht und Zufallstabellen sowie 62 Seiten für die Schnellstarter-Szenarien aufteilen. Mit knapp 400 g Gewicht (700 g für das komplette Überlebenspaket) ist das Regelwerk im quadratischen Format leicht genug, um schnell und problemlos transportiert zu werden. Neben dem Inhaltsverzeichnis vorne findet sich hinten im Softcover-Band ein kleines Lexikon mit den wichtigsten Schlagworten.

Die einzelnen Seiten sind zum großen Teil in zwei Textblöcke aufgebrochen, wodurch der Inhalt leserlich bleibt, wichtige Begriffe sind für das überfliegende Lesen fett gedruckt im Text. Lediglich die Flussdiagramme, die als übersichtliche Erklärung dienen sollen, wirken durch ihre handgezeichnete Form und die weiche Schriftart sehr harmlos, was das Gefühl des Horrors etwas dämpft. Besonders stimmungsvoll dagegen sind die Scherbenreste an den Seiten sowie die stark schraffierten Bilder zwischen den Kapiteln, die unter anderem von Axel Kuckuck beigesteuert wurden.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Eigenverlag
  • Autor: Gianni Ventrella
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Softcover (quadratisch)
  • Seitenanzahl: 159
  • Preis: 19,00 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel

 

Bonus/Downloadcontent

Inhalt des Überlebenspakets.

Zusätzlich zum Regelwerk lassen sich einzeln oder gemeinsam als „komplettes Überlebenspaket“ Blöcke für Überlebenden- und Szenario-Bögen sowie ein Set an Scherben-Spielmarkern mit reflektierender Oberfläche erwerben. Das „komplette Überlebenspaket“ erhaltet ihr in einer optisch ansprechenden Verpackung für 29,00 EUR. In jedem Fall stehen mit dem Kauf des Regelwerks zusätzliche Spielmaterialien in PDF-Form zur Verfügung. Zwingend für das Spielerlebnis ist der Bonuscontent nicht, dennoch erleichtert er den Spielfluss und hilft bei der Übersichtlichkeit.

Fazit

Gianni Ventrellas Scherbenfresser bietet für diejenigen, die an Erzählspielen und kurzfristigen Horror-One-Shots interessiert sind (wie beispielweise Fans von Geh nicht in den Winterwald), eine simple wie effektive Regelstruktur, die vor allem durch die Scherben-Mechanik interessant aufgewertet wird. Den Spieler*innen wie der Spielleitung werden genügend Werkzeuge an die Hand gegeben, um ihre Spielwelt und ihre Charaktere schnell und individuell ausgestalten zu können. Die Phaseneinteilung bietet einen erkennbaren Handlungsbogen, der selbstständig die nötige Spannung für das Abenteuer erzeugt und mit der Konfrontation des Scherbenfressers endet.

Allerdings fordert Scherbenfresser als Regelsystem vor allem die Kreativität der Spieler*innen heraus: Hindernisse müssen durch sinnvolle Einfälle und Rückbezüge gelöst werden, nicht durch Würfe auf besondere Werte. Das kann für Personen, die lieber einer Geschichte zuhören und nur hier und da kleine Entscheidungen treffen wollen, eine Umstellung bedeuten. Gleichzeitig muss auch die Spielleitung sich bewusst sein, dass ihre Aufgabe in diesem System mehr moderativ als aktiv verstanden werden muss. Vom Aufbau her kann das Indie-Regelwerk sich problemlos mit anderen Spielen seines Genres messen, auch wenn die Flussdiagramme hier und da etwas übersichtlicher hätten gestaltet werden können.

Solltet ihr Spaß daran haben, euch für 2 bis 3 Stunden gemeinsam eine Horror-Geschichte mit euren Freunden auszudenken und keine Angst vor der eigenen Reflexion haben, werdet ihr mit Scherbenfresser die passenden Förmchen für euren Sandkasten finden. Wer lieber mehr als zu wenig Regeln bevorzugt, sich ungern auf spontane Ideen einlassen möchte oder schlicht und ergreifend gerne beim Rollenspiel würfelt, der wird mit Scherbenfresser nur schwer warm werden.

 

Artikelbilder: © Scherbenfresser, Gianni Ventrella
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Saskia Harendt
Fotografien: © Andreas Schellenberg
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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