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Der Studienabbrecher Alex hangelt sich in der Domstadt Regensburg von Job zu Job. Einer dieser Jobs führt den ehemaligen Archäologiestudenten in eine alte Villa, die einige Überraschungen bereithält. Als es dann zu einem Zwischenfall mit Inka-Artefakten kommt, verändert sich sein Leben für immer.

Die südamerikanischen Urkulturen wie Inka, Maya oder Atzeken bieten seit jeher immer wieder Material für spannende Mystery- und Fantasy-Literatur. Bereits mit seinem letzten Werk hat Andreas Michels sich intensiv mit den Inkas zur Zeiten der Conquistadoren beschäftigt und das Thema im Fantasy-Roman Atahash verarbeitet. In seinem neuesten Werk Acht bezieht er wieder Inspiration aus dieser Zeit.

Handlung & Charaktere

Im Mittelpunkt des Buches steht der Studienabbrecher und Lebenskünstler Alex. Mehr oder minder in einem Studentenleben ohne Studium gefangen, versucht er, sich nach einem erfolglosen Studium der frühgeschichtlichen Archäologie irgendwie in die Berufswelt zu integrieren. Doch für mehr als den einen oder anderen perspektivlosen Gelegenheitsjob reicht es nicht und Alex scheint in einer Spirale gefangen. Einer dieser Jobs sollte doch sein Leben fundamental ändern. Während er beim Entrümpeln einer alten Villa hilft, entdeckt er durch Zufall einen verstecken Raum voller Artefakte. Nach einem schweren Zwischenfall, bei dem Alex‘ Blut mit einem der Artefakte in Berührung kommt, verändert sich sein Körper und sein Leben und er entdeckt eine seltsame neue Affinität zu Spinnen. Als wäre diese Veränderung nicht schon genug, haben es plötzlich zwielichtige Gestalten auf sein Leben abgesehen und bedrohen auch seine Freund*innen. Die Polizei scheint seltsam desinteressiert, also macht sich Alex auf, gemeinsam mit seinem alten Professor das Geheimnis um die Artefakte zu lüften und herauszufinden, warum man es auf ihn abgesehen hat.

Die Geschichte benötigt ein wenig Zeit, um Spannung aufzubauen und lässt Leser*innen lange Zeit geschickt im Unklaren. Nach ungefähr der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte aber ordentlich Fahrt auf und die Ereignisse beginnen sich fast zu überschlagen.

Die Charaktere neben Alex dienen hauptsächlich dazu, seine Geschichte zu erzählen, bleiben dabei aber nicht allzu eindimensional, sondern fühlen sich durchaus echt an. Beim nochmaligen Lesen erkennt man aber ihre rein unterstützende Rolle für den Hauptcharakter Alex.

Schreibstil

Der Roman ist aus Sicht des Protagonisten Alex geschrieben, das ist vor allem sehr eindrücklich bei einigen Ereignissen, die hier nicht gespoilert werden sollen. Zudem hilft es, dass einige Teile der Geschichte zunächst im Unklaren bleiben, um an geeigneter Stelle dann aufgedeckt zu werden. Der Roman ist durchgängig flüssig zu lesen und man bemerkt die zunehmende Erfahrung des Jung-Autors im Vergleich zu seinem ersten Roman.

Allgemeines zum Buch

Andreas Michels darf noch zu den Newcomer-Autor*innen der deutschen Fantasy-Szene gezählt werden. Mit seinem Erstlingswerk Esariel begann er seine Karriere in der Urban Fantasy, um danach mit Atahash einen astreinen Fantasyroman in historischem Umfeld abzuliefern. Acht kann als inoffizieller Nachfolger von Atahash betrachtet werden, obwohl ursprünglich eine andere Veröffentlichungsreihenfolge geplant war; und es kann irgendwo zwischen Urban Fantasy und Mystery Thriller angesiedelt werden. Seine erste Veröffentlichung war das vielbeachtete 111 Gründe, Rollenspiel zu lieben.

Im Onlineshop des Autor*innenpaares gibt es zudem eine Extended Edition von Acht, eine Buchbox mit signierter Version und zum Roman passenden Kleinigkeiten.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Gegenstromschwimmer Verlag
  • Autor: Andreas Michels
  • Erscheinungsdatum: März 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Taschenbuch/eBook
  • Seitenanzahl: 436
  • ISBN: 978-3-947865-35-2
  • Preis: 14,99 EUR (Print)/4,99 EUR (eBook)
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo

 

Fazit

Die Realgeschichte unserer Welt hat es Andreas Michels eindeutig angetan. Bereits in Esariel nahm er darauf Bezug und auch Acht weist erneut sauber recherchierte Hintergründe auf, um daraus einen packenden Fantasy-Thriller zu machen. Geschickt schlägt Michels die Brücke zu seinem letzten Buch, ohne dass es zwingend erforderlich ist, dieses auch gelesen zu haben. Ich würde sowieso empfehlen, sich erst Acht und dann Atahash zu Gemüte zu führen, da die ganze Geschichte so runder wird. Acht macht jedenfalls Spaß und ist ein wunderbares Buch, um abendliche Stunden zu füllen. Nur vor Spinnen sollte man keine Angst haben.

  • Glaubwürdiger Protagonist
  • Spannende Prämisse
  • Gut recherchierter Hintergrund
 

  • Spannungsaufbau einen Tick zu lang
  • Fehlende Triggerwarnung zu Spinnen

 

Artikelbilder: © Gegenstromschwimmer Verlag
Titelbild: depositphotos © Egorbagrin
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Lukas Heinen
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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