Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Mit Traitor Legios erschien der neuste Titan. Er verspricht die Zerstörung seiner Feinde. Sein zorniger Maschinengeist giert nach dem Nahkampf. Hält die bedrohliche Größe des Warmaster Iconoclasts auch das, was sie verspricht, oder verursachen die gewaltigen Waffen dieser Maschine nur Kratzer an den Mauern seiner Feinde?

Die neue Bedrohung zeichnet sich bereits mehrere Kilometer, aufgrund der Größe der Maschine, am Horizont ab. Als nächstes erschallen die Kriegshörner des Titanen. Der Boden erzittert, wann immer sich die vierzig Meter hohe und über hundert Tonnen schwere Maschine bewegt.

In Kielwasser des Titanen schwimmen Angst und Schrecken, und zu seiner Bewaffnung ist noch kein Wort gefallen.

Doch was ist über diese titanischen Maschinen bekannt? Verbirgt das Mechanicum seine Geheimnisse wieder vor den Augen aller? Wie sehr ähnelt dieser Titan der anderen Klasse der Warmaster-Titanen? Weiterhin stellt sich die Frage, wie sich diese Maschine auf dem Schlachtfeld behauptet. Ist mit ihr eine neue, unaufhaltsame Bedrohung aufgetaucht? Öffnen wir die tiefsten Kammern der Fabrikwelten.

Ein zorniger Maschinengeist – Der Hintergrund

Während der Zeit des großen Kreuzzuges wurden diese Maschinen in den tiefsten Hallen der Fabrikwelten geheim gehalten, sogar vor dem Imperator. Doch als Horus seinen Verrat beging, tauchten die ersten Sichtungen dieses Chassis auf beiden Seiten auf.

Vieles gleicht sich bei den beiden Varianten, wie die Höhe, die Panzerung und die Gewichtsklasse. Unterscheiden sich daher die Varianten also nur in der Bewaffnung? Wer das Buch Traitor Legios zur Verfügung hat, weiß, dass die Warmaster-Heavy-Battle-Titanen zur Verteidigung der Fabrikwelten des Mechanicums angedacht waren, um die schlimmsten Feinde abzuwehren. Allein die beiden Plasma-Annihilatoren der Suzerain-Klasse, welche der Warmaster-Heavy-Battle-Titan mit sich führt, reichen aus, um ganze Städte auszulöschen. Doch die Warmaster Iconoclasts haben eine andere Bestimmung. Sie sollen Rache an denen verüben, welche die Dreistigkeit besitzen, die Fabrikwelten des Mechanicums anzurühren.

Eine schematische Zeichnung des Warmaster Iconoclasts.

Die Warmaster-Iconoclast-Titanen sind dazu geschaffen worden feindliche Festungen einzureißen und den größten Bedrohungen auf dem Schlachtfeld zu begegnen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wurden sogar Veränderungen an ihren Reaktoren vorgenommen. Die Modifizierung durch die Kinetic Transeducers lässt ihre bereits tödlichen Nahkampfwaffen nur noch furchterregender und kraftvoller werden, wenn diese Titanen ihren Ansturm beginnen.

Doch der wahre Unterschied der beiden Titanen-Klassen liegt ihn ihren Maschinengeistern. Der Maschinengeist eines Warmaster-Iconoclast-Titanen ist um einiges rachsüchtiger und kriegslüsterner als die Maschinengeister anderer Titanenklassen. Ihr Dasein ist auf die komplette Auslöschung ihrer Feind*innen gerichtet. Sollte der Maschinengeist des Titanen erwachen, so will sich dieser in das dichteste und schlimmste Schlachtgetümmel werfen und dort nur Vernichtung säen. Diese Titanen sind erst besänftigt, wenn ihre Feind*innen vernichtet sind. Daher wagen es nur die erfahrensten und fähigsten Senior Princeps, diese Maschinen zu steuern und ihre Geister im Zaum zu halten.

Somit lässt sich zurecht sagen, dass das destruktive Können dieses Titanen gefürchtet ist. Das Erklingen der Kriegshörner verkündet den Untergang von Zivilisationen. Dieser Titan verwüstet alles, was sich ihm in den Weg stellt. Seine Schritte lassen nur noch Schutt und Asche zurück.

An den Basteltisch – Der Zusammenbau des Modells

Insgesamt gibt es vier DIN-A4-große Gussrahmen, wovon jeder einen hohen Detailgrad und die gewohnte hohe Gussqualität von Games Workshop aufweist. Bevor man mit dem Zusammenbau anfängt, sollte jede*r einen Blick in das Heft der Bauanleitung werfen, da es insgesamt 305 Bauteile gibt. Es zeichnet sich daher ein langwieriges und abwechslungsreiches Projekt ab. Diese Einschätzung verstärkt auch die Bauanleitung, welche volle 102 Seiten aufweist. Dementsprechend sollte nicht nur der Zeitaufwand berücksichtigt werden, sondern auch vorausschauend planen, da der Zusammenbau sich nicht einfach gestaltet. Im Vergleich mit anderen Anleitungen ist diese Anleitung im DIN-A5-Format und nicht im gewohnten DIN-A4-Format. Des Weiteren ist hier keine Farb-Anleitung vorhanden, sondern eine in Schwarz-Weiß. Bei einigen Bauschritten wäre eine größere bildliche Darstellung, in Farbe, hilfreich.

Da der Oberkörper statisch wirkt, gibt es zwei Möglichkeiten, eine Dynamik in den Titan zu bringen. Die kompliziertere Möglichkeit ist, dass die Beine entsprechend positioniert werden, sodass ein stetiges Voranschreiten der Maschine erkennbar ist. Hier sollte man große Vorsicht walten lassen, da die Positionierung einzelner Kolben sich als schwierig erweisen könnte und dann minimale Änderungen an der Figur vorgenommen werden müssten. Daher sollte die passende Position aller Teile mehrfach und genau überprüft werden, da es sonst zu einem Versatz in der Figur kommen kann. Die andere Möglichkeit ist es, ausholende Bewegungen mit den Waffen nachzuahmen. Eine Kombination beider Varianten kann einen noch höheren Grad der Dynamik ermöglichen. 

Beim Zusammenbau sollte man sich Gedanken darüber machen, wo die Teile am Ende genau sein werden und wie zugänglich diese Plastikteile dann sind. Als allgemeine Empfehlung lässt sich sagen, dass die Bemalung der einzelnen Rüstplatten vor dem Anbringen sehr hilft.

Hierzu bietet es sich auch an, dass die verschiedenen Waffenoptionen der Schultern, welche für den Warmaster Iconoclast zur Verfügung stehen, magnetisiert werden. Damit ist der Titan auch flexibel für die Schlacht aufgestellt.

Der Zusammenbau der Miniatur lässt an einigen Punkten Entscheidungsfreiheit zu, hier seien die fünf verschiedenen Gesichtsplatten und die Waffen in den Beinen genannt, welche keine Auswirkungen im Spiel haben und nur für die Optik angebracht werden.

Die verschiedenen Gesichtsoptionen.

Wer sich, durch wohlüberlegtes Vorgehen beim Zusammenbau, die entsprechende Zeit nimmt, wird mit einem schönen Endergebnis belohnt, welches sich sehen lassen kann und zu Recht den Kern einer Armee bilden darf.

Eine destruktive Macht wird entfesselt – Der Titan auf dem Schlachtfeld

Das Endergebnis hinterlässt Eindruck.

Auf dem Spielfeld wird sich die wahre Macht des Warmaster Iconoclast wahrscheinlich nicht in der ersten Runde entfalten können. Doch sobald diese kriegslüsterne Gottmaschine auch nur ansatzweise in einen Nahkampf verwickelt wird, kann der Feind nur noch seine letzten Gebete an den Omnissiah richten.

Das Desolator-Kettenschwert schlägt mit vier Würfeln der Stärke 10 zu und hat neben Rending auch noch die Regel Bypass, welche Ionenschilder und Void Shields einfach ignoriert und direkt auf den Körper der feindlichen Maschine durchschlägt. Als zweite Nahkampfwaffe kommt der Krius Siege Drill hinzu, welcher mit drei Würfeln der Stärke 13 große Löcher in den Reihen seiner Feinde hinterlässt. Weiterhin wird dies auch noch mit der Sonderregel Fusion unterstützt.

Dieses Nahkampfmonster kann auch noch weitere Verbesserungen erhalten, wie zum Beispiel die Kinetic Transducers. Diese ermöglichen es, dass der Titan plus Eins auf die Stärke all seiner Waffen erhält. Dafür muss sich die Maschine nur mehr als fünf Zoll bewegt haben, was mit einer Grundbewegung von vier Zoll herausfordernd ist. Hier versorgt das Buch Traitor Legios den*die Spieler*in aber mit der Sonderregel Unbridled Hatred, welche es Titanen der Kampfgruppe einmalig, für eine Spielrunde, ermöglicht, die Geschwindigkeit um zwei Zoll zu erhöhen. Des Weiteren bekommt der Titan einen Bonus von Eins auf seine Nahkampfwürfe für die Runde.

Die Kinetic Transducers verstärken die Nahkampfwerte der Maschine.

Die Plasmageschütze der Warmaster-Iconoclast-Titanen wurden an die üblichen Plasmageschütze angepasst. Beim Warmaster-Heavy-Battle-Titan ist dies nicht der Fall. Doch die Offensivfähigkeiten des Warmaster Iconoclasts sind dadurch nur gering beeinträchtigt worden. Wie sieht es aber mit der Defensive aus? Die Maschine bietet einen robusten, ausdauernden Körper und bringt gleich zwölf Void Shields mit.

Als Gegenspieler*in bleiben zwei Maßnahmen: entweder man richtet die gesammelte Kraft der eigenen Armee auf den Warmaster-Iconoclast, oder es wird versucht, diese Maschine, so gut es geht, zu umgehen.

Es wird sich jedoch schwierig gestalten, diesen Titan in ein normales Spiel zu integrieren, da er knapp über 1.000 Punkte kostet, mit den günstigsten Ausrüstungsmöglichkeiten. Des Weiteren muss hier ein weiterer vollständiger Manipel geführt werden, damit man diesen in seine Kampfgruppe mitnehmen darf.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Sprache: Englisch
  • Preis: UVP 125,00 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel

 

Für den Omnissiah! – Ein Fazit

Wer gerne riesige Maschinen in die Schlacht führt und zusätzlich noch das Aufeinanderprallen dieser Giganten sehen will, kommt an diesem großartigen und detailreichen Modell nicht vorbei.

Die eindrucksvolle Gottmaschine des Mechanicums.

Es steht außer Frage, dass der Zusammenbau sich etwas schwieriger gestaltet als bei anderen Figuren, hierfür wird man aber mit einem der größten Modelle belohnt, welches das Spielsystem derzeitig zu bieten hat. Daher drängt sich dieses Modell als das Herzstück der eigenen Armee nahezu an.

Der Einsatz dieser Gottmaschine ist jedoch schwierig. Bei Spielen mit normaler Punktegröße wird sich höchstwahrscheinlich abzeichnen, dass der Titan häufig nicht seine Punkte zurückholen wird. Manchmal ist dies auch nicht nötig, wenn eben jener die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht und die anderen Maschinen dadurch unbeachtet sind. Es wird aber eher bei einem situativen Einsatz bleiben.

Doch es bleibt bei einem Modell, das eindeutig die Blicke auf sich ziehen wird und einige verschiedene Waffenoptionen mit sich bringen wird.

  • Detailreiches Modell
  • Viele verschiedene Waffenoptionen
  • Nahkampforientierte Zerstörung
 

  • Schwarz-weiße, kleine Bauanleitung
  • Kein leichter Zusammenbau

 

Artikelbilder: © Robert Wolfes
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Rick Davids
Fotografien: Robert Wolfes
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein