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Die Empirikul sind da. Doctor Strange weiß zwar noch nicht genau, wer sein neuer Feind ist, aber er kennt dessen Ziel: die Vernichtung aller Magie. Als oberster Magier unserer Dimension muss er einen Weg finden, sie aufzuhalten. Aber wie, wenn seine Magie versagt? Können neue Verbündete ihm vielleicht helfen?

Als direkte Fortsetzung von Doctor Strange Volume 1 enthält Die letzten Tage der Magie Teil 1 die Bände 6 und 7 der aktuellen Doctor Strange-Reihe, sowie den ersten Band der Sonderreihe The Last Days of Magic von 2016.

Handlung

Die Geschichte setzt genau da ein, wo Band 1 aufhörte: Die mysteriösen Empirikul greifen unter der Führung ihres Imperators das Sanctum Sanctorum von Doctor Strange an. Ihr Ziel: Die völlige Vernichtung der Magie. Warum? Das wissen zu diesem Zeitpunkt weder der Leser noch Doctor Strange.

Es kommt zum erbitterten Kampf. Doctor Strange scheint zu unterliegen, und der Imperator befiehlt, einen Scheiterhaufen für ihn zu errichten.

Und dann nimmt sich die Geschichte eine Auszeit. Die nächsten 60 bis 70 Seiten werden erst einmal neue Figuren eingeführt und der Hintergrund des Imperators offenbart. Erst dann kommt es zum reichlich überhastet wirkenden Finale des Bandes, der dann wieder Lust auf mehr macht.

Charaktere

Doctor Strange selbst wurde in Band 1 seiner neuen Reihe ja bereits bestens eingeführt. Und das ist auch gut so, denn in diesem Band hat er, trotz der titelgebenden Rolle, nur einen untergeordneten Part zu spielen. Vielmehr geht es um seine neuen und zukünftigen Verbündeten und Feinde. Und von denen werden eine ganze Menge eingeführt oder neuen Lesern nähergebracht: El Medico Mistico, Dr. Voodoo, Mahatma Doom, Professor Xu, Wu, und zu guter Letzt Graf Kaoz. Jeweils wird kurz beschrieben, wo diese Figuren herkommen, und wie sie sich im Kampf gegen die Empirikul schlagen. Die eine oder andere interessante Geschichte ist darunter, und die Figuren sind interessant und unterschiedlich genug, um in der Zukunft gute Geschichten bieten zu können.

Gegen Ende des Bandes bekommt dann auch der Imperator noch eine Hintergrundgeschichte spendiert. Diese ist aber leider weniger gut und zu nah am generischen „Orks haben mein Dorf überfallen und meine Familie umgebracht“, um wirklich interessant zu sein.

Zeichenstil

Wie schon im ersten Band sind die Bilder auch hier wieder detailreich und gewaltig zugleich. Aber es fehlt ihnen an der Groteske, die Band 1 so einzigartig machte. Da es in diesem Band aber um einen Überlebenskampf geht, und nicht mehr um die Einführung in eine skurrile Welt, ist dies durchaus angemessen. Die Bedrohlichkeit der Situation wird von den Bildern gut eingefangen.

Erscheinungsbild

Das Papier ist von gewohnt hoher Qualität, und die Farben wirken stets sauber und klar. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der teils abrupte Übergang zwischen den Geschichten, denn dieser geschieht oft an Stellen großer Spannung, an denen man schnell weiterlesen will, dann aber feststellt, dass die Bilder so gar nicht mehr passen, und dann herunterbremsen muss, um erst einmal wieder festzustellen, in welcher Geschichte man sich denn nun gerade befindet.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini Comics
  • Autor(en): Jason Aaron, Gerry Duggan, James Robinson
  • Zeichner(in): Chris Bachalo, Mike Perkins
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Softcover
  • Seitenanzahl: 108
  • Preis: 12,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

keiner

Fazit

So interessant die Geschichte um die Empirikul und die Vernichtung der Magie auch ist, so enttäuschend ist es doch, dass sie in diesem zweiten Sammelband kaum von der Stelle kommt. Zu viel Raum geht durch die Einführung neuer Figuren verloren. Diese mögen in der Zukunft durchaus wichtig werden und sind, für sich genommen, auch interessante Gestalten. Aber meines Erachtens nach war es der denkbar schlechteste Moment, sie einzuführen, wenn man eigentlich gerade wissen will, wie es mit Doctor Strange weitergeht. In mehr als der Hälfte des Buches kommt der titelgebende Held überhaupt nicht vor.

Es ist relativ normal, dass bei einem Dreiteiler der Mittelteil der schwächste ist. Und das ist auch in diesem Falle so. Zumindest ist Band 2 erheblich schwächer als Teil 1. Der Humor dieses Bandes fehlt fast vollständig, die Skurrilität ebenfalls. Stattdessen gibt es viel zu viel Exposition in Form von Hintergrundgeschichten und Charaktereinführungen. Das hätte besser dosiert werden müssen. Weniger Nebengeschichten und dafür eine stärkere Entwicklung in der eigentlichen Geschichte wären wünschenswert gewesen.

Dennoch ist es insgesamt kein schlechter Band. Denn die Nebengeschichten sind ja nicht schlecht geschrieben oder gezeichnet. Sie sind nur einfach nicht das, was an dieser Stelle wünschenswert gewesen wäre.

Hoffen wir, dass der dritte Band, der Anfang April 2017 erscheinen soll, wieder ein besseres Tempo an den Tag legt.

Artikelbilder: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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