Im Black Widow-Film, der am 5.11. (hoffentlich) endlich in die Kinos kommt, werden wir Bekanntschaft mit Taskmaster machen. Wir wissen nicht, wie der beliebte Marvel-Schurke umgesetzt wird, aber wir können in die Comics gucken: Woher stammt seine Freundschaft zum dritten Ant-Man? Und war er wirklich mal S.H.I.E.L.D.-Agent?25
Tony Masters ist genau wie Deadpool ein Söldner. Er ist kein großer Mastermind oder der Hauptbösewicht vieler Comics. Nein, Taskmaster ist meistens eine Nebenfigur. Aber eine sehr beliebte. Meist wird er von einem Schurken angeheuert, liefert sich mit den Helden (oder Schurken) ein paar Kämpfe und verschwindet, sobald es ihm an den Kragen gehen kann. Doch die Figur hat sehr viel mehr Tiefe, als man anfangs vermuten könnte. Er hat viele Charaktere ausgebildet und ist eigentlich sogar einer der Guten – er weiß nur nichts mehr davon. Eingeführt in einem Avengers-Comic, hat er Ant-Man, Yellowjacket und Wasp auf einmal ausgeschaltet. Seitdem hat er schon gegen viele Helden gekämpft. Am ehesten kann man ihn aber als Gegner von Captain America bezeichnen. Was hat er also in einem Black Widow-Film verloren? Neben einer Vorstellung der beliebten Figur gehen wir auch darauf ein, warum er so ein interessanter Gegner für Natasha Romanoff ist.
Inhaltsverzeichnis
Welche Fähigkeiten hat Taskmaster?
Seit seiner Geburt hat Tony Masters ein unglaublich gutes motorisches Gedächtnis und ein gutes Auge. Allein durch das Betrachten eines Turmspringers war es ihm möglich, dessen Fähigkeiten zu kopieren. Durch ein später initiiertes Serum, das von einem nach Bolivien geflohenen Nazi-Wissenschaftler entwickelt wurde, verbesserte sich diese Fähigkeit extrem. Seitdem reicht es, eine Bewegung nur ein einziges Mal gesehen zu haben, um sie in Perfektion durchzuführen. Dadurch wurde aus ihm ein unglaublich guter Kämpfer, der während eines Kampfes den Stil des Gegners kopiert und gegen diesen einsetzen kann.
Er lernte mit der Zeit, wie Spider-Man an Wänden hochzuklettern, auch wenn er dazu Hilfsmittel braucht. Er kann Daredevils akrobatische Sprünge nachahmen und die Bewegungen seiner Gegner vorhersehen. Einen Schild, der dem von Captain America nachempfunden ist, trägt er immer bei sich. Damit blockt er wie Steve Rogers Schläge oder wirft es auf seine Gegner. Dazu ist er durch Imitation von Hawkeye und Iron Fist ein Meisterbogenschütze und Martial-Arts-Experte. Auch Sprachen lernt er schnell ohne weitere Probleme.
Es ist ihm aber nicht möglich, Fähigkeiten zu kopieren, die er mit seinem Körper nicht durchführen kann. So kann er weder fliegen noch Thors Hammer heben, nur weil er ihn dabei beobachtet hat. Meistens ist er also an technische Spielereien gebunden. Handlungen von Figuren mit einem sehr fragmentierten Geist wie Deadpool oder Moon Knight oder mit maschinenartigen Bewegungen wie Jocasta kann er weder kopieren noch vorhersehen.
Das Nazi-Serum und die Sache mit dem Gedächtnis
Über Taskmasters Jugend ist wenig bekannt. Das liegt daran, dass er die meisten seiner Erinnerungen verloren hat und immer wieder aufs Neue verliert. Darunter auch, wie er seine Frau Mercedes kennengelernt hat oder wie er S.H.I.E.L.D. beigetreten ist.
Zurückzuführen ist dies auf einen Einsatz, den er als S.H.I.E.L.D.-Agent zusammen mit Mercedes durchführte. Sie drangen in ein geheimes Refugium von nach Bolivien geflohenen Nazis ein. Dort traf Tony einen Wissenschaftler, der im Sterben lag. Dieser hatte die letzte Spritze mit einem Super-Soldaten-Serum. Da um Tony herum alles einzustürzen begann, spritze er sich dieses Serum selbst in den Hals. Dadurch entwickelten sich seine übernatürlichen Kopierfähigkeiten. Doch jedes Mal, wenn er so auf sein motorisches Gedächtnis zugreift, vergisst er etwas anderes im Gegenzug.
Nach kurzer Zeit war es ihm weder möglich, sich an seine Frau Mercedes zu erinnern, noch daran, dass er ein S.H.I.E.L.D.-Agent war. Mercedes hat immer wieder seine Erinnerungen hervorholen können, nur damit er sie kurze Zeit später wieder vergaß. Sie überwacht seitdem all seine Züge und gibt ihm Aufträge per Telefon, so dass seine Söldner-Tätigkeiten in geordnete Bahnen gelenkt werden.
Taskmasters Akademie für Handlanger und Avengers
Vor dem ersten Aufeinandertreffen mit den Avengers gründete Taskmaster eine Schule, in der Handlanger ausgebildet werden, die sich diversen Verbrecherorganisationen wie Hydra, Secret Empire oder A.I.M. anschließen. Unter seinen Absolventen befinden sich auch ein paar Schurken wie Diamondback oder Spymaster. Crossbones wurde nach seiner Ausbildung sogar selbst Lehrer an der Schule.
Taskmaster trainierte aber auch Helden. So bildete er John Walker aus, den Vietnam-Veteranen, der einige Zeit Steve Rogers beerbte, bis er sich als unwürdig herausstellte und seitdem als U.S. Agent unterwegs ist. Auch Agent X bekam eine persönliche Ausbildung durch Taskmaster. Als Tony Stark nach dem Civil War die 50-Staaten-Initiative gründete, wurde Tony Masters einer der Ausbilder für junge Helden. Dort lernte er auch Eric O’Grady kennen, den dritten Ant-Man. Die beiden freundeten sich während der Ausbildung an.
Als Norman Osborn die Initiative übernahm, wurde Taskmaster befördert und nahm auch an der Belagerung von Asgard teil. Doch als er bemerkte, dass seine Seite den Kampf nicht gewinnen wird, floh er wie so oft, um wieder als Söldner zu arbeiten.
Einsätze für Nick Fury und den anderen Steve Rogers
Als Maria Hill die Chefin von S.H.I.E.L.D. wurde, gründete Nick Fury Junior eine Gruppe außerordentlicher Helden: die Secret Avengers. Diese versuchte die finsteren Machenschaften von A.I.M. zu behindern, die einen eigenen Staat gründeten. Fury engagierte Taskmaster als Doppelagent, der sich A.I.M. anschließen sollte. Dort wurde er Verteidigungsminister, und lange Zeit war nicht klar, auf welcher Seite er wirklich war. Doch als Bobby Morse gefangen wurde, versuchte Taskmaster, sie zu befreien. Da sie aber bereits einer Gehirnwäsche unterzogen war, schoss sie ihm in den Kopf. Er überlebte nur, da Metallo ihn mit Nanotechnologie rettete.
Kurz darauf verstarb Eric O’Grady, wurde jedoch durch einen Roboter mit sämtlichen Erinnerungen des ehemaligen Ant-Man ersetzt. Dieser neue O’Grady verbündete sich unter dem Namen Black Ant mit Taskmaster. Die beiden arbeiten seitdem immer wieder zusammen. Als Captain America durch eine böse Version seiner Selbst ersetzt wurde, schlossen sich die beiden Söldner Hydra an und eroberten zusammen mit dem bösen Captain die vereinigten Staaten. Dort wurden sie Teil von Hydras Avengers. Doch als sich der Wind drehte, befreiten sie die Champions und nahmen Reißaus.
Zuletzt war Taskmaster in der aktuellen Spider-Man-Reihe zu sehen, als er zusammen mit Black Ant für Kraven im Central Park lauter Schurken mit Tier-Thema einfing, die dann von einer reichen Elite gejagt werden konnten. Hier hinterging Taskmaster sogar seinen Freund, um für ihn ein Kopfgeld zu kassieren. Doch als dieser in Gefahr geriet, rettete Taskmaster ihn und besann sich darauf, dass dieser Roboter wohl sein einziger Freund ist.
Was erwarten wir von Taskmaster in Black Widow?
Aus dem Trailer zum neuen Black Widow-Film erfahren wir, dass Taskmaster den Roten Raum kontrolliert. Der Rote Raum ist der Ort, an dem Natasha ausgebildet wurde. Ungeklärt ist, ob Taskmaster im MCU dort auch Natasha ausgebildet hat oder er die KGB-Schule erst später übernahm. Da im Roten Raum auch Gehirnwäsche betrieben wird, ist es gut möglich, dass Tonys Gedächtnislücken angedeutet werden oder er selbst an dem Gedächtnis anderer Leute herumspielt.
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Da Natasha selbst keinerlei Superkräfte besitzt, sind die beiden ein besonders interessantes Gegnerpaar. Um Taskmaster zu besiegen, müsste Black Widow ihren Stil schneller anpassen, als Taskmaster ihn kopieren kann. Wir versprechen uns einige interessante Kämpfe mit einer spannenden Choreographie sowie Anspielungen auf diverse Avengers, die durch Tony Masters imitiert werden. Wir gehen davon aus, dass der Film zwischen Captain America: Civil War und Avengers: Infinity War spielen wird. Damit besteht auch die Chance, dass Taskmaster über den Film hinaus einen Platz im MCU haben könnte. Eine gute Darstellung vorausgesetzt, könnte Tony Masters eine spannende und ambivalente Figur werden.
Artikelbilder: © Marvel
Lektorat: Simon Burandt
Layout und Satz: Verena Bach
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