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Die Space Marines sind bekannt als die Engel des Todes und als elitäre und schnelle Kampfeinheiten bekannt. Nun erscheinen neue Modelle mit Sprungmodulen, welche auch noch von Eliteeinheiten begleitet werden. Wie gestaltet sich der Zusammenbau und wie schlagen sich die neuen Figuren auf dem Schlachtfeld?

 Space Marines krachen aus dem Himmel mit ihren Sprungmodulen herunter und stürzen sich in den Kampf. Andere Einheiten geben schweres Bolterfeuer aus den hinteren Kampflinien. Die Helden des Ordens bilden die Leibwache des Anführers und begleiten diesen in das dichteste Getümmel des Kampfes, um ihre Jahrhunderte lange Erfahrungen anzuwenden. Dort finden sich auch die Veteranen der ersten Kompanie, diese tragen zum Beispiel die markante taktische Cybotrüstung, auch als Terminatorrüstung bekannt. Sie teleportieren sich in das Kampfgeschehen und schreiten stoisch in den Kampf, ab und zu werden sie von einem Ordenspriester begleitet.

Viele dieser Aufgabenfelder haben bisher nur die Firstborn der Space Marines erfüllen können, da es bisher keine Primaris Marine Modelle hierfür gab. Wollte jemand also einem Captain eine Leibwache zur Seite stellen, gab es nur einzelne Primaris Marines, aber keinen vollständigen Kampftrupp. Hier musste der*die Spieler*in auf die alten Modelle zurückgreifen. Gleiches gilt für die Sturmeinheiten mit Sprungmodulen. Nun füllt Games Workshop diese Lücke und bringt Verstärkungen für die Sturmabteilungen und die elitären Einheiten des Ordens heraus. Doch es muss beachtet werden, dass bei diesen Truppvarianten keine wirkliche Unterscheidung mehr gemacht wird, ob es sich in der Terminatorrüstung um einen Firstborn oder um einen Primaris Marine handelt. 

Die Terminatoren der ersten Kompanie sind einsatzbereit.
Triggerwarnungen

Gewalt, Bodyhorror

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Bereit machen für den Absprung – Der Zusammenbau

Games Workshop hat mehrere Gussrahmen hervorgebracht. Hier herrscht die gewohnte gute Qualität vor, der Detailgrad ist hoch und es gibt keine Fehlgüsse. Die Gussrahmen sind gut strukturiert und die einzelnen Bits der Figuren sind nah beieinander. Die einzige Ausnahme bildet der Gussrahmen der Terminatoren. Hier muss ab und zu nach den benötigten Teilen gesucht werden.

Der Zusammenbau gestaltet sich jedoch ohne Probleme. Es gibt weder beim Entfernen von Gussgraten Probleme, noch schwierige Stellen beim Zusammensetzen der Figuren. Somit erhält jede*r Hobbyist*in am Ende schön gestaltete Figuren, welche dynamisch wirken, egal welche Box erworben werden sollte. 

Ein kleines Detail ist, dass bei den Baumöglichkeiten der Protektorgarde verschiedene Helmoptionen bestehen. So kann zum Beispiel ein alter MK VI-Helm, des Corvus-Schemas ausgewählt werden, solche Rüstung tragen nur die Firstborn Marines. Dennoch überwiegt die Anzahl der Primaris-Helme. Beim Vergleich der Intercessor-Sturmtruppen mit Sprungmodulen mit der Firstborn-Version, fällt auf, dass die Evisceratoren fehlen, beziehungsweise etwas Vergleichbares. Generell fällt auch die Auswahl der Spezialwaffen für Fernkampfwaffen geringer aus. Bei den anderen Boxen bleiben dafür verschiedene Bauteile übrig, welche für andere Figuren hätten verwendet werden können.

Die Box der Sprungmoduleinheiten wird zum Beispiel auch mit der Symbolik der Raven Guard abgebildet. Wird jedoch ein Blick auf die Transfersymbole geworfen, fällt auf, dass diese hier fehlen. Dies wird erweitert durch die weiteren Orden der ersten Gründung, wie zum Beispiel die White Scars, auch wenn der Armeefokus dieses Ordens eher auf Bikes liegt.

Für die Ehre des Ordens – Die Einheiten auf dem Spielfeld

Doch wie schlagen sich die einzelnen Figuren auf dem Schlachtfeld? Gibt es klare Gewinner unter den neuen Figuren? Hierbei wird das bald erscheinende Armeebuch zu Rate gezogen und gegebenenfalls auch der eine oder andere Unterschied zum Index aufgezeigt. Zuerst werden die neuen beiden Charaktere betrachtet, welche die Reihen des Ordens verstärken. 

Der Captain ist mit einem Sprungmodul ausgerüstet und bringt mehrere verschiedene Waffenoptionen mit, welche sich im Nahkampf oder im Fernkampf einsetzen lassen. Wie die anderen Captains hat dieses Modell auch die Regel Riten der Schlacht, wofür eine Gefechtsoption einmalig kostenlos genutzt werden kann. Wenn diese Figur entweder den neuen Intercessor-Sturmtrupp oder den Expugnatorgardetrupp anführt, wobei beide Einheiten mit einen Sprungmodul ausgerüstet sein müssen, kommt die Sonderregel Engelszorn zum Tragen. Diese besagt, dass sich die Stärke von Nahkampfwaffen um Eins erhöht.

Der Ordenspriester in Terminatorrüstung kann nur Terminatoren anführen und gibt neben der bekannten Sonderregel Litanei des Hasses dieser Einheit die Rezitation des Glaubens. Diese Sonderregel besagt, dass die Einheit tödliche Verwundungen mit einem Würfelwurf von Vier oder höher ignorieren kann. Gleichzeitig ist diese Figur ein wahres Nahkampfmonster und kann viele Treffer aushalten, welche andere Figuren ausgelöscht hätte. Mit einem Ehrenschild ausgerüstet, erhöhen sich die Lebenspunkteanzahl sogar auf Sechs.

Die Charaktere führen stets den Angriff an.

Die Helden der Kompanie bestehen aus vier Modellen, wobei hier viele verschiedene Waffenoptionen aufs Feld geführt werden. Neben dem meisterhaften schweren Bolter, welcher einen Schadenswert von Drei aufweist, ist die Energiewaffe des Kompaniechampions nicht zu verachten und dafür konzipiert präzise spezielle feindliche Modelle zu entfernen. Wird diese Einheit von Charaktermodell angeführt, steigt die Widerstandsfähigkeit durch die Regel Kommandotrupp an, da diese Einheit dann um Eins schlechter verwundet wird. Dementsprechend ist diese Einheit dafür gedacht Missionsziele einzunehmen und bis zum letzten Space Marine zu verteidigen.

Um bei der Elite des Ordens zu bleiben, werfen wir einen kurzen Blick auf die beiden neuen Modelle der ersten Kompanie. Die Träger der Terminatorrüstung weisen die gleichen Werte und Sonderregeln auf wie im Index. Hier gibt es also nur neue Modelle für diese Einheit, welche runder aussehen und auch größer sind als ihre Vorgänger. Auch wenn sich nichts bei den Werten dieser Einheit verändert hat, so ist die Sonderregel die Wut der Ersten trotzdem nicht zu verachten. Hier wird der Trefferwurf der Fraktionsfähigkeit um Eins verbessert.

Der Kommandotrupp nimmt stoische, verteidigende Haltungen ein.

Bei dem Protektorgardetrupp hat sich dagegen die eine oder andere Sache verändert. Wo in früheren Editionen dies eine der wenigen Einheiten aus dem codextreuen Orden war, die einen schweren Flammenwerfer tragen konnte, so ließ der Index diese Waffenoption schmerzlich vermissen. Durch die Neuauflage dieser Figuren kommt zwar der schwere Flammenwerfer nur indirekt zurück, dafür wird er durch die stärkere Pyrokanone ersetzt.

Diese Flammenwaffe hat eine Stärke von Sechs und verursacht W6 und einen weiteren Treffer. Des Weiteren wurde die Sonderregel dieser Einheit umgeändert. Zuvor konnte sie erneut schießen, wenn sie vorher eine feindliche Einheit vernichtet hatte. Dies wurde nun geändert in die Sonderregel Fokus der Protektorgarde, hier darf nun der Verwundungswurf von Eins bei dem Schwur-des-Augenblicks-Ziel wiederholt werden.

Bei der Protektorgarde sind spezielle Fernkampfwaffen eher die Regel, als eine Seltenheit.

Der Intercessor-Sturmtrupp mit Sprungmodulen füllt eine der letzten Lücken der Primaris Marines, vor allem da die alten Sturmmarines gar nicht mehr geführt werden, was seltsam erscheint. 

Diese neue Einheit hat eine Bewegungsreichweite von 12 Zoll, wie jedes Modell mit einem Sprungmodul. Weiterhin ist diese Einheit in ihren Punktkosten sehr günstig, da ein Sturmintercessor nur 18 Punkte kostet. Wie weiter oben bereits erwähnt, scheint die Auswahl in den Fernkampfwaffen und Nahkampfwaffen eingeschränkt zu sein, wenn die alten Sturmtruppen zum Vergleich herangezogen werden. Hier fehlen zum Beispiel der Eviscerator oder der Melter als Waffenauswahl.

Doch die Einheiten der Primaris Marines sind generell sparsamer mit vielen verschiedenen Waffenoptionen. Dennoch sind diese Einheiten mit der Möglichkeit zu Plasmapistolen und Astartes-Kettenschwertern gut genug ausgerüstet, um Missionsziele rasch einzunehmen oder den Feind anzugreifen. Die Sonderregel Niederschmettern ist gleichgeblieben, wie bei den nun fehlenden Sturmtrupps. Bei einem erfolgreichen Angriff kann durch einen Würfelwurf von Vier oder höher feindlichen Einheiten in Nahkampfreichweite eine tödliche Verwundung zugefügt werden, was das Nahkampfpotential dieser Einheit gut erhöhen kann. Es sollte also gar kein Problem für den*die Spieler*in darstellen, sich schnell auf ein Ziel zu zubewegen und dieses mit einem größeren Trupp auch entsprechend leicht zu beseitigen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: Von 32,50 bis zu 55,00 EUR UVP
  • Bezugsquelle: Fachhandel, KuTaMi, idealo

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Games Workshop hier wieder sehr schöne Modelle veröffentlicht hat. In gewohnter Weise gibt es keinen Mangel im Detailgrad der Figuren. Einzig, dass Transferssymbole einiger Orden fehlen, fällt dem geübten Auge auf. Dafür geht der Zusammenbau jeder Figur einfach und schnell von der Hand.

Auf dem Schlachtfeld sind die neuen Einheiten gut aufgehoben und haben vor allem ihre Aufgabe im schnellen Agieren, Erstürmen von Missionszielen oder dem Verteidigen eben jener gefunden. Viele Einheiten, abseits der neuen Intercessor-Sturmtruppen mit Sprungmodul, haben schöne neue Waffenoptionen dazubekommen. Jede*r Spieler*in kann sich also auf den Einsatz der neuen Figuren freuen.

  • Schöne, neue Modelle
  • Gut konzeptionierte Einheiten

 

 

  • Intercessor-Sturmtrupp hat wenig Auswahl
  • Den Transferblättern fehlen Ordenssymboliken

 

 

Artikelbilder: © Games Workshop
Layout und Satz: Annika Lewin
Lektorat: Giovanna Pirillo
Fotografien: Robert Wolfes

Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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